Zum Inhalt der Seite

Karma is a Bitch

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 20 Vergangenheit (Law)

Ich war in einem weißen Raum.

Überall um mich herrum war Nebel, ich konnte weder erkennen, wie groß der Raum war, noch ob er irgendwelche Möbelstücke besaß.

 

Ich seufzte, lief los, bewegte mich aber nur auf der Stelle.

 

Ich lies mich auf den Fliesenboden fallen, streckte meine Gliedmaßen von mir und betrachtete die Decke.

 

"Was liegt du denn schon wieder so faul rum?", lachte eine Stimme, sie hallte in einem Echo durch den Raum.

 

Ich konnte nicht ausmachen, woher sie kam.

 

Ich setzte mich auf, schaute mich hektisch um.

 

Eine Tomate klatschte mir an die Stirn und verschwand im nächsten Moment wie durch Geisterhand wieder.

 

"Jetzt komm`schon, beweg dich!", knurrte die Stimme nun lauter, ich konnte sie jetzt deuten, ausmachen, woher sie kam.

 

Ich ging auf sie zu, meine Beine trugen mich zu einer Schemenhaften Küchenzeile.

 

Ich erkannte die feuerroten Haare der Person, die mit einer Kochmütze auf dem Kopf am Kühlschrank stand, in der Hand hatte er ein Nudelholz.

 

"Na endlich! Du und deine Schlafprobleme...", seufzte der rote Teufel, drehte sich um und werkelte an der Theke weiter herum.

 

Ich trat näher an ihn heran, stellte mich neben ihn und besah mir die riesige Erdbeere, die auf dem Holz lag. Sie war mindestens so groß wie ein Fass.

 

Ich wollte ihn fragen, was er dort machte, bekam aber keinen Ton raus.

 

Er grinste mich an, hämmerte mit dem Nudelholz auf der Beere rum und saute uns beide komplett mit dem roten Zeug voll.

 

Ich kicherte.

 

"Ich mag dein Lächeln.", lachte er mich an.

 

Ich sah ihn überrascht an.

 

Er legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich zu sich.

 

"Law...", flüsterte er mir zu.

 

Ich konnte nicht reagieren, seine Augen loderten auf, mir wurde unheimlich heiß bei ihrem Anblick.

Er näherte sich meinem Gesicht.

 

"Kid!", versuchte ich mich zu wehren, ich konnte aber nicht Sprechen, konnte mich nicht gegen ihn stemmen, konnte ihm nur in die Augen schauen und verbrannte in ihnen.

 

Als er mir über die Lippen leckte, griff ich reflexartig nach dem Nudelholz und zog es ihm über den Schädel.

 

"IDIOT!", schrie ich, war wieder nicht zu hören.

 

Ich versuchte zu rennen, versuchte vorran zu kommen, scheiterte.

 

Mein Körper wollte nicht weg von ihm.

 

Als nächstes spürte ich seine Arme, die er von hinten um mich legte und die mich zu ihm zogen.

 

"Hau bitte nicht wieder ab, ja..?", flüsterte er mir sanft ins Ohr.

 

Ich erschauderte.

Begann dann zu Lächeln und lies mich auf seine wohltuende Wärme ein.

 

 

----

 

 

Die ersten Sonnstrahlen weckten mich.

 

Musste ich denn ausgerechnet wieder von IHM träumen?

War doch nicht mehr normal, das zog meine Laune ziemlich in den Keller runter.

 

Ich rieb mir verschlafen die Augen, sah den schnarchenden Rotschopf und spürte seinen Arm der an meiner Schulter runter hing.

 

Ich befreite mich aus seinem Griff und der halb über uns liegenden Decke, stand langsam auf und lehnte mich über das Krähennest.

 

Ich seufzte, stütze meinen Arm ab und legte meinen Kopf auf diesen, schaute gelangweilt runter zum Deck, musste im nächsten Moment unweigerlich böse grinsen.

 

Da wird der Feuerteufel ganz schön wütend werden, wenn er seine neue Deko, in Form von schlafenenden Trunkenen, bemerkt.

 

Ich sah Killer hektisch auf dem Deck rumlaufen und sich die Haare raufen.

Er war wohl gerade etwas überfordert mit den Nachwirkungen der Feier.

 

Er seufzte laut, fluchte Richtung Himmel, danach blieb sein Blick an mir hängen.

 

Ich winkte ihm zu, woraufhin er müde den Arm zu Begrüßung hob.

 

Danach lief er zum Unterdeck und verschwand.

 

Ich atmete laut aus und sah noch einen Moment der Sonne am Horizont beim Wandern zu.

 

 

Wie viel Zeit wollten wir eigentlich noch vergeuden? Wir mussten langsam los.

 

Ich rüttelte an der Rotmähne, versuchte ihn zu wecken.

 

"Hey, Schwachkopf, wach auf!"

 

Es dauerte einen Moment bis er reagierte.

 

"Was ist denn?", brummte er nuschelnd.

 

Ich versuchte ihn an der Schulter hochzuzerren.

 

"Komm, wir müssen bald aufbrechen!"

 

"Ist ja gut...Kannst du nicht etwas leiser sprechen!", knurrte er, versuchte wach zu werden.

 

Ich stieß einen Luftstoß aus, verschrenkte die Arme, drehte mich von ihm weg und schaute wieder Runter zum Deck.

 

Es war immernoch seelenruhig, wirkte schon fast gespenstisch.

 

Die Decktür flog auf, Killer jonglierte gerade eine große Kanne und Tassen vor sich hin.

 

Er schien mich erst zu bemerken, als er schon den halben Mast hochgeklettert war, schaute zu mir rauf.

 

"Morgen, Killer.", begrüßte ich ihn.

 

"Moin. Kaffee?", fragte er ziemlich fertig und hielt mir die Gegenstände hin.

 

Ich lächelte ihn an, hier gab es also auch sowas wie einen Zimmerservice...

 

"Her damit!", meldete sich jetzt die halb wache Feuermähne.

 

Killer schüttelte leicht den Kopf, bei dem Anblick seines murrenden Kapitäns, überreichte mir das Geschirr und begann zu sprechen.

 

"Gibt`s irgendwelche Pläne für Heute?", fragte er nuschelnd und kratzte sich am Hinterkopf.

 

Bevor die Rotbirne wieder irgendwelchen Mist planen konnte, erklärte ich Killer unser Vorhaben.

 

"Mister Eustass und ich werden die Insel erkunden."

 

"Sonst irgendwas?", schaute mich der Vize jetzt an.

 

"Ich hätte was für dich.", knurrte der Feuerkessel jetzt, sichtlich genervt davon, dass nicht er es war der die Befehle erteilte.

 

"Du müsstest Mal was für mich rausfinden. Du weißt doch wo unsere Karten sind. Such`Mal nach `ner Insel hier in der Nähe. Frag` den Teddy, der hat die Koordinaten, der weiß welche Insel ich meine, wenn du ihn fragst wo er uns zuletzt aufgegabelt hat."

 

Meinte er diese komische Tropeninsel auf der wir gestrandet waren?

Wie kam er denn jetzt darauf?

 

"Kein Problem.", hüpfte Killer wieder zum Deck runter.

 

Ich goss uns beiden Kaffee ein, reichte ihm eine Tasse.

 

"Warum willst du das denn wissen?", fragte ich neugierig und trank einige große Schlucke meiner Morgenmischung.

Sie war angenehm stark, Killer wusste wie man jemanden wach bekam.

 

"Einfach so, reine Neugierde eben.", zuckte er mit den Schultern.

 

Warum glaubte ich ihm das nur?

Ach stimmt, er handelt immer aus dem Bauch raus, Eustass Captain Kid braucht ja keinen Grund für irgendwas.

 

Meine erste Tasse war schnell geleert, ich schüttete mir noch eine ein und sah kurz zu dem noch fast vollen Gefäß des roten Teufels, der bei jedem kleinen Schlückchen das Gesicht verzog.

 

Ich grinste ihn an, woraufhin er mir einen bösen Blick zuwarf.

 

"Das Gesöff ist echt abartig.", meckerte er angeekelt.

 

"Man gewöhnt sich dran. Es hilft den Kreislauf in Schwung zu kriegen und steigert die Gehirnleistung.", lachte ich ihn an, musste daran denken, wie er den brennenden Schnaps in Litern runterwürgte ohne mit der Wimper zu zucken, aber bei einem einfachen Kaffee so tut als ob es Salzwasser wäre.

 

Ich leerte provokant die zweite Tasse vor seinen Augen und nahm mir dann erneut die Kanne.

 

Nachdem er es geschafft hatte, das schlimme braune Getränk runterzuspühlen, stand er auf, kniete sich auf den Rand des Vogelnestes, hielt mit einer Hand schon das Seil und warf mir einen kurzen Blick zu.

 

"Wir treffen uns in `ner Stunde am Strand vor unseren Schiffen, penn` diesmal bloß nich`wieder ein!", eröffnete er mir und sprang runter.

 

Ich grinste teuflisch, stellte mich genüsslich mit meiner Tasse an das Holz und schaute amüsiert dem Spektakel, was unmittelbar bevorstand, zu.

 

Die Feuermähne war zur Feuersäule mutiert. Seine Kinnlade fiel runter, er sah sich ungläubig die Katastrophe an.

Ich konnte mir richtig das laute `Boom` der explodierenden Wutadern von ihm vorstellen.

 

Er lief vorsichtig Richtung Tür, blieb vor ihr stehen und zögerte, als er den Türgriff in der Hand hatte.

 

Ich grinste breit, lies mir meinen Kaffee schmecken und sah ihm zu, wie er den Glauben an die Welt verlor.

 

 

Als er außer Sichtweite war, sammelte ich das Geschirr und die Decke ein, begab mich ebenfalls auf`s Deck und stellte die Sachen neben die Tür.

Killer würde sie schon wegräumen.

 

"Gut, dass ich dich treffe!", rief mir eben genannter völlig außer Atem zu.

 

Ich zog meine Augenbraue nach Oben, sah ihn fragend an.

 

"Ich...brauch`... Hilfe. Kid reißt mir den Kopf ab, wenn er gleich Duschen will und das Bad nicht sauber ist!", rang er nach Luft und sah mich hilfesuchend an.

 

Ich seufzte, konnte ich nicht einmal `nein` sagen?

"Ok.", griff ich nach dem Türknauf und schob einen meiner Männer zur Seite, der gerade ein Nickerchen in der Tür hielt.

 

Ich wusste, wo das Bad war und kletterte vorsichtig über die Betrunkenen.

 

"Danke man. Ich lenk` ihn solange ab.", rief mir Killer zu, lief in die andere Richtung, wahrscheinlich zur Bar.

 

Vor der Badezimmertür lagen drei Schnapsleichen. Ich schüttelte den Kopf und hob meine Hand.

 

"Room"

"Shambles"

 

Auf Deck konnten sie wenigstens ihren Rausch ausschlafen, hier lagen sie nur im Weg rum.

 

 

"Shambles"

 

Warum musste ich meine Kräfte eigentlich dazu benutzen, den Dreck weg zu räumen?

 

 

"Shambles"

 

Das war der Letzte, ich hatte einen gegen eine Flasche, einen gegen eine Sonnenbrille und einen gegen einen Korken getauscht.

Die Dinge waren leichter wegzuräumen als die Männer.

 

 

Im Bad sah es aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Überall lag der Alkohol verteilt, verschiedene Fekalien und Lebensmittel zierten Wände und Decke, der Boden war überflutet.

 

Ich hielt mir die Hand vor meine Stirn, am liebsten wäre ich geradewegs wieder aus dem Raum rausgerannt.

 

Ich dachte nach, irgendwas musste mir doch einfallen.

 

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir, weswegen ich mich in dessen Richtung drehte.

 

Es war der Zombie, der ungeduldig auf einer Stelle hüfte.

 

"Ich muss mal...", nuschelte er, beißte sich auf die Lippe.

 

Ich grinste diabolisch.

Trafalgar, du bist wirklich fies...

 

"Room"

 

Ich funkelte ihn finster an.

 

"Shambles"

 

Als ich im Flur stand, seinen Platz eingenommen hatte, knallte ich die Tür zu und schloss sie mehrmals ab.

 

"Komm` da erst wieder raus, wenn`s sauber ist!", lachte ich, winkte ab und setzte zum Gehen an.

"Ach und ich würde mich beeilen, euer Chef kommt gleich zum Duschen."

 

Ich lief lachend den Gang entlang, schließlich hatten sie die Sauerei verursacht, da mussten sie diese auch wieder beseitigen.

 

 

Vom Deck der Kid-Piraten aus machte ich mich dann auf den Weg zu meinem eigenen Gefährt.

 

Auf dem U-Boot war niemand, naja fast niemand, einer meiner Crew schlich kraftlos, wie ein Geist umher.

 

"Moin Käpten, ich hab Dienst.", begrüßte er mich verschlafen.

 

Ich nickte ihm zu, schritt schnell unter das Deck, ging in mein Zimmer, warf meine alten Klamotten in die Ecke und zog mir ein gelbes Muskelshirt und kurze blau-gepunktete Shorts an. Meine Mütze konnte ich ebenfalls gut gebrauchen, damit mir die Sonne nicht so auf den Kopf knallte.

 

Ich nahm mein Schwert mit und machte mich auf zu unserem Treffpunkt.

 

 

Ich war mehr als pünktlich, weswegen ich wartend in der Sonne braten durfte.

 

Als der Feuertopf dann endlich mal bei kam, war ich genervt.

 

"Können wir?", fragte ich ungeduldig und lief los.

Geduld war noch nie eine meiner Stärken, nicht bei diesem nervtötenden Idioten.

 

"Klaro..."

 

Er dackelte neben mir her.

Meine Nerven lagen blank. Es war die gesamte Situation Heute, die mir zu schaffen machte.

Es macht mich irre!

 

Zuerst musste ich von diesem Deppen träumen, das wievielte Mal war das jetzt?!

 

Ständig musste er in meinen Gedanken rumschwirren.

Konnte er mich nicht wenigstens in meinem eigenen Kopf in Ruhe lassen?

 

Dann bin ich auch noch so blöd und beeile mich, damit er nicht warten musste. Nein, stattdessen war ich derjenige der doof rumstand!

 

Und zu Allem Übel musste er mir auch noch ständig hinterherdackeln.

Er gab mir ja noch nicht mal die Chance, ihn irgendwie aus meinen Gedanken zu bekommen, grinste mich immer liebevoll an, brachte mich zum Lachen und machte mich ständig glücklich.

...

 

Dabei hatte ich es doch gar nicht verdient glücklich zu sein.

...

 

Ich musste mich ablenken, durfte mich nicht selbst runterziehen, besah mich stattdessen der Umgebung, dem Sand und den kleinen Steinchen vor meinen Füßen.

 

Ich durfte die Misson nicht vergessen, wir mussten schließlich Hinweise finden.

 

 

Stunden später....

 

Ich konnte diesen grässlichen Farbton des Sandes bald nicht mehr sehen, da bekam man ja Kopfschmerzen!

 

Der Feuerteufel schnaufte, lies sich unter eine Palme plumpsen.

 

"Ich geh`keinen Schritt weiter!", jammerte er. Er sah wirklich knuffig aus, wie er seine Arme vor der Brust verschrenkt und trotzig vor sich hin schmollt.

 

Ich ging lächelnd auf ihn zu, neckte ihn.

 

"Kannst du schon nicht mehr? Deine Ausdauer ist wirklich nicht die Beste..."

 

Er funkelte mich böse an, knurrte.

 

"Soll ich dir meine `Ausdauer` mal zeigen??!"

 

Mir schossen sofort Bilder durch den Kopf. Bilder die man niemandem zeigen durfte. Die niemand im Ansatz denken sollte.

WIESO dachte ich sie dann?!

 

Ich drehte mich verlegen zur Seite.

 

"Ich meine...", stotterte er nervös.

 

Ich weiß was er meinte!

Mir war bewusst, dass ich der mit den perversen Gedanken war!

 

"Ich weiß schon!", gab ich genervt zurück, seufzte.

 

Warum fiel mir das Konzentrieren nur immer so schwer, wenn er dabei war?

 

Ich lies mich neben ihn in den Schatten fallen, er sah mich an und begann zu sprechen.

 

"Was suchen wir hier eigentlich?"

 

Er hatte recht. Wonach suchten wir überhaupt?

 

"Das weiß ich noch nicht so genau...", nuschelte ich gedankenversunken.

 

"Wie du weißt es nicht?!", maulte er.

 

Ich dachte nach.

 

Was konnte Mingo hier suchen?

Suchte er nach einem Gegenstand?

Gold? Schriftrollen? Seekarten?

 

"Alles klar, lass uns weiter gehen!"

 

Zu meiner Überraschung sprang er plötzlich auf und sah mich dann ungeduldig an.

 

"Willst du hier Wurzeln schlagen oder was?", stichelte er.

 

Ich erhob mich, klopfte den Sand von meiner Kleidung und stellte mich neben ihn.

 

"Jammer später ja nicht rum und bettel nach `ner Pause.", lachte ich und ging wieder vor.

 

 

Wir suchten jeden Winkel, jedes Sandkorn ab, fanden aber nichts.

 

Wir waren mittlerweile wieder bei unseren Schiffen angelangt, Bepo hatte uns Wasser gebracht und mir meine Waffe abgenommen, die langsam wirklich schwer auf meiner Schulter wurde.

 

"Hast du mich jetzt genug durch die Gegend gejagt?!", beschwerte sich der schwitzende rote Bulle.

 

Ich wollte nicht aufgeben, es musste hier doch irgendwas geben.

Das Ganze war doch zum Haareraufen!

 

Ich dachte an die verschiedenen Möglichkeiten.

War vielleicht etwas unter dem Sand versteckt?

Gab es an irgend einem Kaktus einen geheimen Mechanismus oder sowas?

 

Mein zitterndes Zungenpiercing riss mich aus meinen Gedanken.

 

"HEY!", meckerte ich die kochende Rotmähne an.

 

Im nächsten Moment machte es `Klick` in meinem Kopf.

Er hatte doch Teufelskräfte, er konnte Metall anziehen, kontrollieren und in Schwingung versetzen.

 

"Warte Mal... Eustass, deine Kräfte! Das ist es!", rief ich freudig.

 

Er warf mir einen finsteren Blick zu, wartete auf Erklärung.

 

"Jetzt guck`nicht so. Wenn du deine Kräfte benutzt und die Insel absuchst, könnten wir vielleicht was finden...", nuschelte ich und sah ihn bittend an, wenn ich mein Vorhaben geplant hatte, konnte mich nichts davon abbringen.

 

"TRAF..-", brüllte er kurz auf, sah mich funkelnd an, gab sich dann geschlagen.

"Verdammt...", fluchte er, "Aber du bewegst gefälligst deinen Arsch und kommst mit! Und du schuldest mir was!"

Er stampfte fluchend los.

 

Ich holte auf, ägerte ihn wieder.

"Laufen ist gesund."

 

Er ignorierte mich, zumindest versuchte er es, seine Augen zuckten gefährlich.

 

"Vergiss nicht deine Kräfte einzusetzen!", reizte ich ihn weiter, lief freudig neben ihm her und beobachtete ihn.

 

Sein komplettes Gesicht war rot vor Zorn, seine Finger zuckten und er stampfte mit den Füßen auf, wie ein beleidigter Dinosaurier.

Der Anblick war göttlich.

 

Seine Brust hebte und senkte sich hektisch, er atmete schnell und einzelne Schweißperlen bedeckten seinen muskulösen, rötlich schimmernden Oberkörper.

 

Meine Augen blieben an einem der Tropfen hängen, verfolgten seinen Weg über seine Brustmuskeln.

 

Ich schluckte, mich durchfuhr ein heftiges Kribbeln.

Das Verlangen ihn zu berühren, gewann die Oberhand.

Mein Arm bewegte sich von alleine...

 

"Da drüben ist was."

 

Ich schreckte zurück, zog meinen Arm weg, schüttelte meinen Kopf und sah in die Richtung in die er zeigte.

Er hatte das jetzt aber nicht mitbekommen oder?

 

Ich stürmte auf den Felsen zu, wollte nur weg von ihm.

 

Ich fixierte meine Gedanken auf das Geröll und tastete es hastig ab.

 

Das war doch..?

 

"Ich glaub`ich hab was gefunden!", rief ich ihm zu und dückte auf die kleine Stelle unter dem Stein.

 

Ein leises `Klick` forderte unsere Aufmerksamkeit, der rote Teufel stand mittlerweile neben mir.

 

Wir beobachteten gespannt den Felsen, der sich von alleine zur Seite schob und eine dunkelgraue Platte freilegte.

 

Ich wischte vorsichtig, aber hektisch den Sand von der Platte.

 

"Das ist eine Metalllucke!", rief die Rotmähne hinter mir überrascht.

 

Ich sah zu ihm auf und lächelte ihn breit an.

 

"Darf ich bitten?", rutschte ich zur Seite und zeigte auf die Lucke.

 

Er grinste breit zurück, hob seinen Arm.

 

´KRRRRK`

 

Sie schien schon sehr alt zu sein, Rost schmückte den Außenrand der Luke.

 

Ohne Zögern sprang ich runter.

Meine Neugierde war zu groß, als dass ich an irgendwelche Fallschäden oder Gefahren denken konnte.

 

"Trafalgar, warte!", knurrte mein Begleiter von Oben.

 

Ich landete sanft auf einem Metallboden, mich überkam ein leichtes Schwächegefühl, war es wegen der stickigen Luft hier unten?

 

Ich sah mich um, es war ein ziemlich kleiner Raum, mit vielen Gerätschaften.

Es stand ein riesiger Apparat an der linken Wandseite, mit vier großen Bildschirmen und einem großen Steuerpult.

 

Ich ging auf dieses zu.

 

"Hättest du nicht warten können??", meckerte mich der Teufel an, der ebenfalls den Weg hier her gefunden hatte.

Ich lies mich nicht ablenken, stand nun vor den vielen Knöpfen, eine große Blutspur, war einmal quer über diese verteilt.

Ich folgte ihr, mein Blick blieb in einer Ecke zwischen Wand und Gerätschaft hängen.

 

"Trafalgar!-" , meckerte er, verstummte, als seine Augen auf die Leiche in der Ecke trafen.

 

"Heilige Scheiße!", rief er entsetzt.

 

Ich kniete mich zu dem leblosen Körper runter und untersuchte ihn.

 

"Kopfschuss. Selbstmord.", erklärte ich fachmännisch.

"Der liegt schon länger hier.", fügte ich noch hinzu.

 

`BOFF`

 

Durch den lauten Knall erschrocken, fuhren wir beide Richtung Luke, die soeben wieder geschlossen wurde.

 

`Klick`

 

Und abgeschlossen.

 

MIST!

Eine Falle!

 

"Ro.."

 

WAS?

Meine Kräfte reagieren nicht?

 

"Fuck!", fluchte der andere Kapitän, ihm ging es wohl ähnlich.

 

Die Bildschirme gingen an.

 

Ich schaute ruckartig auf sie, sah den miesen Drecksack, der uns hier eingesperrt hatte.

 

"Harrharrharrr...", lachte er finster.

 

Er hatte eine goldene Augenklappe über seinem linken Auge, einen hässlichen lilanen Anzug an und... feuerrote Haare??

 

Der neben mir stehende Kapitän knurrte.

 

"Schön dich wieder zu sehen Brüderchen!", lachte der Augenklappen-Kerl.

 

"GIO! Du dreckiger.-!!!", brülle der Feuerteufel.

 

"So freundlich wie immer mein lieber `Kid`~."

 

Ich sah die Feuermähne fragend an.

Sein Bruder? Hatte ich das richtig verstanden??

 

"Was willst du Bastard?!", zischte er, beachtete meine Blicke nicht.

 

"Immer gleich auf den Punkt kommen. So langsam solltest du doch mal was von Geduld verstehen oder? Ich wollte mich erstmal nur nett mit dir unterhalten."

 

Das Knurren wurde bedrohlicher.

 

"WAS VERDAMMT NOCHMAL WILLST DU?!", brülle der Rotschopf lauter, seine Stimme hallte durch die Wände nochmal doppelt so laut im Echo zurück.

 

Ich hielt mir die Ohren.

 

"Sag`mal ging`s noch lauter?!", meckerte ich ihn jetzt laut an, woraufhin sich die Augen beider auf mich richteten.

 

Der Anzugkerl grinste dreckig.

 

"Wie ich sehe, hast du da was Hübsches bei dir..."

 

Der rote Teufel fuhr ruckartig herrum, warf dem Kotzbrocken einen giftigen Blick zu und schlug mit der Faust in den Bildschirm, woraufhin dieser mit einem lauten Zischen schwarz wurde.

 

 

"Ganz klasse gemacht!", schrie ich ihn an, packte mir seine verletzte Faust und betrachtete mir die Wunde.

 

Er grummelte, sah zu Boden.

 

"War keine Absicht...", nuschelte er.

 

Ich seufzte, zerriss mein T-Shirt, entfernte die kleinen Splitter des Bildschirms aus der Haut und wickelte den gelben Stoff um seine Hand.

 

Wortlos ging ich zur Ecke des Raumes, lehnte mich gegen eine Wand und rutschte an dieser runter.

 

Die Rotbirne fuhr sich mit der gesunden Hand durch die Haare und sah mich entschuldigend an.

 

"Verdammt. Das wollte ich wirklich nicht..."; versuchte er sich zu entschuldigen, "..mir... sind bei dem Kerl nur die Sicherungen durchgebrannt."

 

"Schon ok.", seufzte ich, redete dann leise weiter,

"Was machen wir denn jetzt? Wir sind hier drinnen eingesperrt, unsere Kräfte wirken aus irgend einem Grund nicht und ich hab noch nicht Mal mein Schwert dabei."

 

Er setzte sich neben mich auf den Boden.

 

"Wenigstens sind wir nicht gefesselt oder bewusstlos.", lächelte er.

 

Er war schon immer ein Optimist gewesen, weshalb ich ihn bewunderte.

Für ihn gab es keine ausweglose Situation, wenn ihm Felsen in den Weg gelegt werden, knallt er seine Faust auf sie und kämpft sich einfach den Weg frei.

 

"Du blöder Optimisten-Arsch.", lachte ich ihm zu, woraufhin er mich nur verwirrt anschaute.

 

Als er verstand, dass ich ihn eigentlich lobte, lachte er ebenfalls.

 

"Du hochnäsiger Streber musst gerade reden!", grinste er.

 

Minuten saßen wir einfach hier und lachten blöd vor uns hin.

Über uns.

Unsere Blödheit, einfach kopflos in eine Falle zu rennen.

Über das Pech, das uns ständig verfolgt und auslacht.

Und weil uns das Ganze eigentlich am Allerwertesten vorbei geht.

 

Wir verstummten, als die Lautsprecher wieder erklangen.

 

"Wie ich sehe habt ihr euch eingelebt. Das ist schön."

 

Begann der Kotzbrocken und redete wie ein Wasserfall weiter.

 

"Ich habe eben Informationen von meinen Kontakten erhalten.", lachte er,

"Donflamingo hat eine riesige Summe auf deinen Kopf ausgesetzt..."

 

Ich schluckte kurz und hielt unbewusst den Atem an, bei den Worten, die darauf folgten.

 

"Trafalgar D. Water Law"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Angel_Cas
2016-09-27T09:28:10+00:00 27.09.2016 11:28
Das ist ja mal eine Überraschung!!! :0
Finde die Idee mit dem Bruder echt cool!!!
*Daumen hoch*

Aber ...ich ahne böses .___.
Sch*** Donflamingo!!!



Zurück