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Don't wanna die...

Ich will nicht sterben...
von

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Don't wanna go!

Von allem Seiten von Wasser eingeschlossen zu sein, war diesmal nicht so beruhigend, wie zu Anfang dieses Überlebenskampfes. Vor ein paar Stunden hatte das Wasser Ruhe, Pause und Erholung versprochen, jetzt versprach es den sicheren Tod...

Meinen rechten Arm hatte ich fest an meine Brust gezogen, nachdem ich ihn versehentlich zum Schwimmen benutzt hatte und der Schmerz wie eine Explosion durch meinen Körper gezogen war. Die ersten Sekunden unter Wasser waren orientierungsloses Umherpaddeln gewesen, Derek war meinen Griff entglitten und irgendwo in das aufgewühlte Wasser gerutscht und Panik hatte mich ergriffen. Dann hatte mein Überlebensinstinkt eingesetzt, hatte mich dazu gebracht, zu schwimmen und Mund und Nase fest vor dem Wasser zu verschließen. Erstaunlicherweise war mein nächster Gedanke 'Derek!' gewesen und bevor ich wieder an die Oberfläche schwamm, sah ich mich nach dem hilflosen Werwolf um.

Er trieb, erneut, am Boden des Beckens, umgeben von einem Schwall Blubberblasen, und ich konnte sehen, wie seine Finger zuckten. Die Paralyse begann nachzulassen! (Halleluja!)

Dem starken Verlangen, neue Luft in meine Lungen ziehen zu wollen, zum Trotz, strampelte ich mich mit einem Arm und meinen Beinen in Richtung Alpha. Da ich meinen einen, heilen Arm zum Schwimmen brauchen würde, konnte ich Derek unmöglich festhalten, da kam es ganz gelegen, dass er seine Finger und vielleicht sogar seine Hände wieder bewegen konnte.

Ich griff umständlich nach den umherschwirrenden Händen, erst nach der rechten, dann nach der linken, und zog sie an den Stoff meiner Sportjacke an den Schultern. Sofort griff Derek nach dem Stoff und verkrampfte seine Hände darin. Braver Junge. (Oh ja, Hundewitze wurden nie langweilig...)

Das Gesicht mit Sicherheit zu einer Grimasse verzogen, stieß ich mich zum dritten Mal an diesem Abend von den Fliesen ab, registrierte sowohl den Schmerz in meinen erschöpften Beinen, als auch den in meinem gebrochenen Arm, und durchbrach die Wasseroberfläche mit einem Prusten. Gierig sog ich Sauerstoff in meine Lungen, von denen ich das Gefühl gehabt hatte, sie wären auf die Größe von Rosinen zusammengeschrumpft. Der Werwolf, der mehr oder weniger und leider wortwörtlich an mir hing, schien nun auch seine Arme wieder bewegen zu können, denn er zog sich an mir hoch (drückte mich dabei beinahe wieder runter, vielen Dank auch...) und schnappte ebenfalls nach Luft.

Mit meinem einen, heilen Arm hilflos umherrudernd, versuchte ich, die in mir aufsteigende Panik zurückzudrängen.

"Derek, wir werden absaufen!", keuchte ich, zwischendurch unterbrochen von Husten und Prusten.

"Wag es und ich zerfetze dir deine Kehle mit meinen Zähnen!" Es war ein kleiner Trost, dass der Werwolf nicht weniger erschöpft klang und...hatte Derek Hale gerade einen Witz gemacht? Oho, das musste ich mir unbedingt rot in meinem Kalender anstreichen...vorausgesetzt ich käme hier raus...und würde mir einen Kalender kaufen...

"Danke für deine Anteilnahme, aber..." Genau in dem Moment spürte ich eine Hand, die mich im Nacken an meiner Jacke packte und aus dem Wasser zerrte. Ich segelte kurz durch die Luft und kam zwar unsanft, aber Gott sei Dank nicht auf meinem gebrochenen Arm auf dem Boden auf. Ein Stück neben mir landete Derek mit einem dumpfen Geräusch.

Ein ärgerliches Zischen erfüllte die Halle, dicht gefolgt von einem tiefen Knurren und mit einem Blick in dessen Richtung stellte ich erleichtert fest, dass Scott seinen pelzigen Arsch doch noch hierher bewegt hatte.

Während der sich nun mit dem Echsending anlegte, richtete ich mich auf und japste, als ich meinen rechten Arm dabei unwillkürlich bewegte. Verdammt! Warum hatte dieses verfluchte Vieh ihn gleich brechen müssen! Das hatte man nun davon, wenn man versuchte, Derek Hale gelähmt in einem vier Meter tiefen Schwimmbecken am Leben zu halten! Toll! Sagte ich schon, dass ich definitiv zu nett für diese Welt war?

Erwähnter Alpha war in der Zwischenzeit zu einem der Startblöcke gekrochen und zog sich daran Stück für Stück in eine aufrechte Position. Sein Gesicht war zu einer angestrengten Grimasse verzerrt und ich konnte von meinem circa drei Meter entfernten Standort seine Armmuskeln zittern sehen.

In dem Moment hörte ich Scott vor Schmerz keuchen und mein Kopf flog augenblicklich zu ihm herum. (Pelziger Riesenarsch oder nicht, er war immer noch mein Kumpel! ...Obwohl ich bezüglich dieser Abwürgsache definitiv nachtragend sein würde...) Das Echsenviech hatte ihn erst auf den Boden gedonnert, dann gegen die Wand. Autsch. Selbst mit meinen menschlichen Ohren konnte ich das schmerzerfüllte Stöhnen meines besten Freundes hören.

Tja und jetzt hatte ich nicht nur einen beinahe-Herzinfarkt, weil Scott ehrlich gesagt ziemlich bewusstlos auf dem Boden lag, sondern auch noch das Problem, dass das Echsenviech auf ihn zu kroch und siegessicher zischte.

"Oh Gott.", keuchte ich, "Das Ding wird ihn umbringen!" Entsetzt und wahrscheinlich erst am Anfang meiner Verzweiflung konnte ich meine Augen nicht von dem regungslosen Körper meines besten Freundes abwenden. Eine Lösung, eine Lösung, eine Lösung, ich brauchte eine Lösung, verdammt nochmal! Scott stand kurz davor, von einer überdimensionalen Echse aufgeschlitzt zu werden und ich saß hier und tat nichts!

Da ertönte plötzlich ein dunkles Grollen links von mir und ich sah zu Derek, der offenbar eine Lösung gefunden hatte, sich an den Startblock klammerte und das Vieh aus roten Augen bedrohlich anfunkelte. Mit offenem Mund sah ich zu, wie die Echse sich langsam umdrehte und den Blick des Alphas mit ihren stechenden, gelben Augen erwiderte und mir wurde klar, dass Derek soeben wahrscheinlich Scotts Leben gerettet hatte. Er hatte das Ding von ihm abgelenkt!

Ich hätte beinahe Freudensprünge machen können...wäre mir nicht in diesem Moment aufgefallen, dass das Echsenvieh nun auf den halb-paralysierten Werwolf zuging, der sich, wie es schien, todesmutig für meinen besten Freund geopfert hatte. (Was ich heute alles für neue Seiten an ihm entdeckte...)

'Verdammt!', stieß ich in Gedanken hervor, während Derek unter größter Anstrengung versuchte, seine Beine zu bewegen und in eine annähernd nützliche Position zu gelangen. 'Komm schon, Scott, komm schon!' Doch der jüngere Werwolf bewegte sich zunächst gar nicht, dann nur spärlich und scheinbar völlig orientierungslos. Er würde es nicht schaffen! Nicht rechtzeitig, um den verdammten Werwolf zu retten, der die Echse durch sein Knurren immer noch provozierte und in seine Richtung lockte.

Meine Gedanken, die sich gerade beruhigen und in überwältigten Jubel hatten ausbrechen wollen, liefen wieder auf Hochtouren, suchten erneut nach einem Ausweg, einer Lösung, nach irgendetwas, dass mich, Scott und vor allem Derek aus dieser misslichen Lage befreien würde, doch leider blieben wirklich nicht viele Möglichkeiten.

Das Echsenviech kauerte sich plötzlich auf dem Boden zusammen, schien sich zum Sprung bereit zu machen und Derek reagierte mit einem Zusammenzucken und noch lauterem, bedrohlicherem Knurren, dass das Ding jedoch nicht wirklich beeindruckte. (Mich auch nicht. Meine Muskeln hatten erneut unbeeindruckt mit den Achseln gezuckt!) Stattdessen zischte es und peitschte mit dem langen, dunkelgrünen Schwanz. Ein Beben ging durch den Körper des Alphas, die Muskeln in seinen Armen begannen zu zittern und ich konnte von meinem Standpunkt aus sagen dass er versuchte, durch pure Willens- und Armmuskelkraft aufzustehen. Stattdessen rutschte er jedoch mit der Hand von der rauen Fläche des Startblocks ab und prallte mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf.

Ich hörte das triumphierende Geräusch der Echse.

Ich sah Dereks frustrierten und (ich war mir nicht sicher, ob ich vielleicht eine Brille brauchte) teilweise, vielleicht minimalst, ...nun ja, nicht verzweifelten Gesichtsausdruck, aber vielleicht einen...in die Enge getriebenen Gesichtsausdruck? Gab es so einen Gesichtsausdruck? (Ich plädierte für die Brille).

Ich spürte, wie mein Körper ein letztes Mal Adrenalin durch meine Adern jagte und fühlte den Effekt so heftig, dass ich dachte, ich wäre allein deswegen aufgesprungen.

Meine Beine bewegten sich plötzlich (wann hatte ich ihnen den Befehl dazu gegeben?!) und mein Kopf war wie leergefegt.

Kommen wir also nun zu Punkt zwei auf meiner "Warum-ich-Derek-Hale-einfach-hätte-absaufen-lassen-sollen"-Liste. Punkt zwei war noch wesentlich schlimmer (und (zunächst) auch schmerzhafter) als Punkt eins, vor allem deshalb, weil Punkt drei aus ihm resultierte. Warum zum Teufel musste ich auch so dermaßen bekloppt sein?! Welche verdammten Hormone hatten mich da geritten? Wieso konnte ich nicht auch etwas von diesem gesunden Menschenverstand haben, der allen anderen Erdenbewohnern zuteil war?! Hatte ich bei der Verteilung nicht laut genug "Hier! Ich!" geschrien? Oder hatte man mich schlichtweg übersehen?

Was auch immer es war, verflucht sollte es sein, denn wenn es nicht gewesen wäre, hätte ich genug gesunden Menschenverstand gehabt, um mir Scott zu schnappen, abzuhauen und den Alpha, der mir eh nur ständig mit dem Tod drohte und insgesamt ein kaum einschätzbares Risiko darstellte, zurückzulassen. Genug, um mein eigenes verdammtes Leben in Sicherheit zu bringen!

Aber nein, ich musste ja mein rationales, eigentlich dringend benötigtes Denken ausschalten und meinem Körper die Führung überlassen, musste zulassen, dass meine Beine mich in Richtung Derek-und-Echsenviech brachten und ich genau in das verdammte Schussfeld lief...


Nachwort zu diesem Kapitel:
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