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I won't give my freedom away!

von

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Das Band, was uns verbindet

Am nächsten Morgen holte Hana ihre beste Freundin von zu Hause ab.

Sie wollte unbedingt mit ihr noch vor der Schule reden.

Ihre Freundin kam raus und zusammen liefen sie zur Schule.

„Er war mal wieder so sauer, weil ich nichts toll fand. Da hat er mir das Armband gekauft!“ Hana zeigte es ihrer besten Freundin.

Sie mochte das Armband wirklich sehr, daher hatte sie es auch angezogen.

„Wow! Das ist wirklich hübsch. Ich wünschte ich hätte einen Freund mit so viel Geld~ Wobei ich dann schon gerne jemanden mit einem netten Charakter hätte.“

„Tja… naja und dann bei mir zu Hause, da hat er mich geküsst!“

Ihre beste Freundin blieb abrupt stehen.

„So richtig? Mund auf Mund? DER? Weiß der überhaupt, was Liebe ist?“

„Bestimmt nicht! Mir war das auch echt unangenehm. Und das Schlimmste daran ist, dass es meine Eltern gesehen haben. Jetzt denken die, dass ich ihn liebe. Meine Mama will sogar am Samstag mit mir nach einem Hochzeitskleid gucken. Und das, was mir gut steht, soll ich Kenji dann zeigen, damit er mir das kauft.“

„Oh man, du Arme. Das kann nicht sein. Warum wehrst du dich denn nicht?“

„Ich kann ihnen das nicht antun. So ist unsere Familie. Meine Eltern haben das auch damals so machen müssen. Ich würde meiner Familie Schande bereiten, wenn ich gehen würde.“

„Schande hin oder her. Wir leben im 21. Jahrhundert. Da kann man seine Tochter nicht zu solch idiotischen Sachen zwingen!“

Seufzend stimmte Hana dem zu. Ihre beste Freundin hatte ja Recht.

„Du musst ihnen deine Meinung sagen. Sag ihnen, dass du das nicht mitmachen wirst! Droh ihnen, dass du abhauen wirst!“

„Das sagst du so einfach. Ich kann das nicht machen.“

„Willst du nächstes Jahr vor dem Altar stehen und Kenji heiraten?“

„Nein!“

„Na siehst du! Also kümmer dich drum, dass das nicht passieren wird!“

Und wie?

Wie sollte Hana das denn anstellen.
 

Während des Unterrichtes konnte sich Hana nicht konzentrieren. Sie dachte nur daran, dass sie Kenji nicht heiraten will.

Nur weil ihre Eltern früher auch so verheiratet wurden, müssen sie es doch nicht jetzt mit ihrer eigenen Tochter machen.

Wissen die denn nicht, wie schlimm das ist? Fanden sie das damals toll?
 

In der Cafeteria setzte sich Hana an einen Tisch, aß das Kantinenessen und blätterte in einer Zeitschrift.

Ein riesiger Artikel prangte auf der zweiten Seite:

Neueröffnung! Tätowierer-Meister öffnet seinen alten Laden wieder!

Sie laß sich den dazugehörigen Text durch:

»Nach 10 Jahren eröffnet der alte Meister Herr Shizumuro wieder seinen Tattoo-Laden. Es wird damit gerechnet, dass viele Jugendliche am Tag der Eröffnung da sein werden.

Der Laden wurde komplett neu gestaltet und renoviert und ist nun wieder bereit, für viele Gäste mit ihren tollen Ideen, die Herr Shizumuro in die Tat umsetzen will!«

Auf den nächsten vier Seiten waren Bilder von Tattoos, die Herr Shizumuro damals gestochen hatte. Hana war fasziniert von den Bildern. Noch nie hatte sie an Tattoos gedacht. Warum verunstalten die Menschen nur ihre Haut? Wenn man älter wird, sehen Tattoos schließlich nicht mehr so schön aus. Und es gibt schönere Dinge, als sich schmerzlich ein Bild auf die Haut malen zu lassen, für das man eine Menge an Geld ausgeben muss.

Aber diese Bilder waren wirklich wunderschön.

Ihre beste Freundin kam an den Tisch und sah die Bilder.

„Ach! Sieh an. Ist es das, was ich denke?“ Sie blätterte in der Zeitschrift rum und grinste.

„Ich wollte da unbedingt hin und mir eins stechen lassen. Sollen wir heute hin gehen? Du bist doch frei heute, oder?“

Hana nickte und grinste leicht. „Willst du dir das wirklich antun?“

„Warum nicht? Alte Haut sieht auch ohne Farbe kacke aus!“

Dem musste Hana sogar zustimmen.

„Okay. Ich komme mit!“
 

Gesagt, getan. Kaum klingelte es zum Schulschluss, liefen die Beiden los.

„Ich hoffe, dass es dort jetzt nicht so voll sein wird!“

„Ach was. Viele sind doch noch arbeiten, oder an der Uni, oder Schule. Du wirst dein Tattoo schon noch bekommen. Was willst du dir denn stechen lassen?“

Sie überlegte. Genau wusste sie es wohl noch nicht.

„Ich denke zwei Vögel. Zwei bunte Vögel, die an einem Bein mit einer Schnur verbunden sind. Wir beide sind diese Vögel. Und wir haben ein Band, was unzertrennlich ist und uns zusammen hält.“

Hana lächelte und nahm sie in den Arm.

„Du bist so süß~“

Hauchte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Ich weiß~“ Antwortete ihre beste Freundin grinsend.

Am Studio angekommen, war es nicht so voll, wie erwartet.

Die meisten hatten wohl wirklich noch etwas zu tun!

Umso besser!

Sie gingen rein, mussten kurz warten, aber dann ging es auch schon los.

Hana hielt die Hand ihrer besten Freundin, während sie sich das Tattoo stechen ließ.

Es dauerte ganz schön lange, doch als es fertig sah, war Hana erstaunt, wie schön es war.

„Ich habe ja ihre Bilder in einer Zeitschrift gesehen, aber in Echt sieht es noch viel schöner aus.“ Kam es fasziniert von Hana.

„Danke, Kleine. Das freut mich sehr, dass der Jugend meine Bilder gefallen.“

Nachdem die Prozedur geschafft und der Meister bezahlt war, gingen die Mädels noch einen Kaffee trinken.

„Was macht ihr denn morgen? Weißt du das schon?“

Hana schüttelte nur den Kopf.

„Nein. Ich habe keine Ahnung.“

„Warst du eigentlich schon mal bei ihm zu Hause?“

„Nein. Sein Vater möchte das nicht. Erst, wenn wir verheiratet sind. Weil ich dann zur Familie gehöre.“

„Was für eine Spießer-Familie.“

„Und ich gerate da rein…“

„Quatsch mit Soße! Dich kriege ich da schon noch raus!“

Sie war sich ja ziemlich sicher, bei der Sache.

Sie tranken den Kaffee leer und gingen dann zur Bushaltestelle.

„Du könntest ihn heiraten, einen Ehevertrag abschließen und dich später scheiden lassen und Geld kassieren. Wie wäre das?“

Hana musste lachen. So absurd die Idee auch war, so lustig war sie auch.

„Du machst Witze. Hör auf, so etwas zu sagen.“

„Was soll ich denn sonst sagen? »Tut mir leid für dich, aber Pech gehabt«?“

„Nein. Ach… lass uns nicht darüber reden. Ich muss das schon mit meinen Eltern nachher bereden. Wenn wir uns Freitag treffen, soll er bei mir übernachten.“

„Ach erzähl keinen Mist!“

„Doch. Das haben meine Eltern mit ihm schon vor Tagen ausgemacht.“

„Na super. Wehe der packt dich an!“

„Mach dir keine Sorgen. Ich denke nicht, dass etwas passieren wird.“

„Wenn du das sagst!“

Sie stiegen in den Bus und jedes der Mädchen stieg an ihrer Haltestelle aus.

Zu Hause angekommen, lief Hana zu ihren Eltern ins Wohnzimmer, sagte Bescheid, dass sie wieder da war und ging dann in ihr Zimmer hoch.

„Hana, Kleine.“ Rief ihr Vater. Hana ging wieder ins Wohnzimmer zu ihnen.

„Ja?“

„Kenji möchte sich morgen mit dir am Flugplatz treffen. Er will dir die Stadt von oben zeigen.“ Erklärte er. Ihre Mutter grinste.

„Er wird dir bestimmt einen Antrag machen~“ Sie war vollauf begeistert.

„Wenn das so sein wird, wirst du hoffentlich die richtige Antwort geben.“

Ergänzte ihr Vater noch.

Hana nickte. „Ja, Vater.“ Sie durfte gehen, lief in ihr Zimmer und schrieb ihrer besten Freundin sofort eine SMS mit den neuesten Erkenntnissen.

Ein Antrag? Wäre es wirklich schon soweit?

Und könnte sie dann wirklich ja sagen?

Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, machte ihre Hausaufgaben, surfte etwas im Internet und hörte noch Musik.

Wenig später rief ihre Mutter sie zum Essen in die Küche.

Sie aßen zusammen, doch keiner sagte etwas.

Die Stimmung war angespannt.

Kaum hatte Hana aufgegessen, lief sie wieder in ihr Zimmer.

Sie brauchte ihre Ruhe. Wenn sie zu lange mit ihren Eltern alleine war, würden die wer weiß auf was noch für Ideen kommen.

Hana ging bald darauf duschen und dann auch schon ins Bett.

Der nächste Tag könnte für sie der letzte in Freiheit sein!

Wie kann sie das nur ein Leben lang überstehen?



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