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P.S. Fuck You

F**k your clever titles!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Aloha!

Hier das neue Kapitel! Das nächste wird ein wenig fröhlicher, versprochen!
(Mir ist aufgefallen dass das alles recht düster ist und deswegen gibst in
der nächsten Runde wieder mal ein bisschen bessere Laune von den Protagonisten! :D)

LG und viel Spaß beim Lesen!
eure Yuki <3 Komplett anzeigen

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Confusion.

Es war ein schöner Morgen, der schönste seit langem. Die Sonne hatte sich ihren Platz am Himmelszelt hart erkämpft und strahlte mit seit Wochen ungesehener Kraft. Es sollte die letzte Aufbäumung des Herbstes sein, ehe er sich zurück zog und einem frostigen Winter wich. Und trotz des ausgesprochen schönen Wetters konnte Sakura nicht aufstehen. Als die ersten Sonnenstrahlen ihr schelmisch an der Nase kitzelten, war sie völlig übermüdet aus dem Bett gerollt, nur um die Vorhänge wie eine Trennwand zwischen ihrem Zimmer und der Außenwelt zuzuziehen. Ihre Augen waren verquollen, als hätte sie bis vor einer Sekunde noch geweint. Nunja, ganz falsch war das auch nicht. Erst vor wenigen Stunden war sie von einem unruhigen, albtraumgeplagten Schlaf übermannt worden, der ihr mehr Leid zufügte, als linderte. Immer wieder war sie wie panisch aufgewacht, nur um zu registrieren, dass ihr Unterbewusstsein wilden Schabernack mit ihr getrieben hatte.
 

Ihre Knochen fühlten sich schwer an und mehr schlecht als recht hievte sie sich zurück in ihr noch warmes Bett. In ihrer Kehle brannte ein lichterlohes Feuer, zumindest fühlte es sich so an, aber Sakura fühlte sich nicht stark genug, um für so etwas Banales wie Wasser aufzustehen. In ihrem Kopf rasten Bilder und Erinnerungen des gestrigen Abends durch und sie bat inständig, dass die Verdrängung, von der sie nun schon so oft gehört und gelesen hatte, ihr Linderung verschaffte, indem sie sie einfach allesamt aus ihrem Gedächtnis verbannte.
 

Sakura schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt. Itachi hatte ihr ein Ultimatum gesetzt. Sie musste ihre graue Masse anstrengen, um aus diesem Schlamassel zu entfliehen und ihm ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Nur auf die Frage, wie sie das am Klügsten anstellte, wusste sie noch keine Antwort zu geben. Doch Zeit hatte sie. Genug. Sie hatte es ein für alle mal satt, passiv zu sein und von außen beobachten zu können, wie sie immer mehr aus dem Leben und vor allem davon floh. Sie würde endlich anfangen, sich wieder zu wehren. Sie würde stark sein, diesmal, ganz sicher!
 

Ein wenig entschlossener Stand sie auf. Der Unterricht hatte schon vor zwei Stunden begonnen, doch an Schule war jetzt erst einmal nicht zu denken. Sie brauchte eine Dusche, dringend. Und etwas zu Essen. Wer weiß, vielleicht würde die Welt dann schon ein wenig besser aussehen?
 

...
 

Wie erwartet war die Cafeteria menschenleer und die Frauen, die für das Vor- und Zubereiten des Essens Sorge trugen, beäugten sie misstrauisch angesichts der utopischen Urzeit, zu der sie hier zum Frühstücken aufgekreuzt war.

»Was machst du hier? Solltest du nicht im Unterricht sein?«, schnaubte die eine, als Sakura sie um ein Paar Reste vom Frühstück bat. Sie seufzte lang und tief, hatte sie doch kaum Lust, sich jetzt auch noch mit einer der Köchinnen zu streiten.

»Anstrengender Abend. Zu kurze Nacht. Es geht mir Kacke und mein leerer Magen trägt nicht dazu bei, dass ich mich besser fühle. Also... Bitte?«, sie setzte ein angestrengt wirkendes Lächeln auf und die Frau rollte nur entnervt mit den Augen. Sakura konnte ihr gedankliches Jammern über die heutige Jugend förmlich durch den Raum hallen hören, doch sie hielt es für angemessener, jetzt den Mund zu halten.
 

Tatsächlich verschwand die Köchin darauf hin in der Küche hinter der Cafeteria und kam nach ein oder zwei Minuten mit zwei beladenen Tellern zurück. Ohne sie eines weiteren Wortes oder Blickes zu würdigen stellte sie das Essen auf Sakuras Tablett ab und verschwand dann wieder in der Küche, irgendwelche wüsten Dinge vor sich hin murmelnd.

»Definitiv der falsche Beruf«, knurrte Sakura halblaut, nicht sicher, ob sie sie noch hören konnte oder nicht. Wenn sie ganz ehrlich war, war ihr das auch ziemlich egal, denn ihr Magen knurrte nach fast einem ganzen Tag ohne Nahrung ziemlich anklagend.
 

»Was machst du hier?«, ertönte es nach einigen Minuten hinter ihr. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um den gelangweilten, monotonen Klang der Stimme als Sasukes zu identifizieren. Er war der letzte Mensch den sie sehen wollte. Sie wunderte sich, wieso er ebenfalls nicht im Unterricht war und wieso, ausgerechnet sie, dieses Unglück zu horten schien und ihm überdies auch noch begegnete. Für diesen Augenblick hielt sie es für das Beste, ihn geflissentlich zu ignorieren und weiter ihr belegtes Brötchen zu verspeißen.

»Haruno!«

»Heilige Maria, kannst du dich nicht einfach verpissen und mich in Ruhe lassen? Im Ernst, was machst DU eigentlich hier?!« Mit einer ruckartigen Bewegung hatte sie sich auf ihrem Stuhl herum gedreht und blickte dem jüngsten Uchiha nun ins Gesicht und er sah... verletzt aus? Die Hölle ist soeben gefroren um es regnete Feuer statt Wasser, doch es verfehlte seine Wirkung nicht: Sakura war verwirrt.

»Was?!«, fügte sie, immernoch sichtlich verwirrt anlässlich der emotionalen Regung in Sasukes Gesichts, hinzu. Sakura hatte ein schlechtes Gewissen, als sie an die Worte Itachis dachte und bemühte sich um ein ernst gemeintes Lächeln. Nun wiederum war der Uchiha an der Reihe mit Verwirrung, doch er setzte sich wortlos gegenüber von ihr an den Tisch und bat stumm um eine Hälfte ihres Brötchens. Ihre Augen funkelten böse, aber schließlich hatte sie sich vorgenommen, ein wenig freundlicher auf ihre Umwelt einzugehen. Wiederwillig gab sie ihm etwas ab, bewusst darauf achtend, ihm nicht direkt ins Gesicht zu blicken.
 

»Wieso bist du hier?«, fragte sie nach einigen Minuten, gefüllt mit Schweigen und dem Geräusch von essenden Mündern, »Und nicht im Unterricht?«

»Du warst auch nicht im Unterricht, wieso?« Sakura atmete tief ein, denn eine der Dinge, die sie ganz und gar verschmähte, waren Gegenfragen auf ihre Fragen.

»Hatte keine Lust heute«, antwortete sie schlicht und zuckte mit den Schultern. Ihr war immer noch völlig unklar, was Sasuke überhaupt von ihr wollte, doch langsam bekam sie das unangenehme Gefühl, dass sie der Grund war, aus welchem der Uchiha ebenfalls hier saß. Er hatte die Chance genutzt, sie außerhalb der Reichweite von Lehrern und deren Adleraugen mit seinem Hass zu überschütten. Diese Theorie scheiterte allerdings in der Praxis, denn der Uchiha sah - zum ersten Mal – nicht feindselig aus, wenn er sie anschaute.
 

»Wo warst du gestern?«, fragte der Uchiha sonderbar neugierig. Er war mit seiner Hälfte schon längst fertig und hatte sich stattdessen darauf konzentriert, ihren Nahrungsberg beim Schrumpfen zuzuschauen. Auch er, so war Sakura es nach kurzer Zeit aufgefallen, mied den direkten Augenkontakt. Keine Hasserfüllten, jedoch völlig stummen Kriege mehr. Kein zornentbranntes Funkeln in den Augen, wenn der jeweils andere den Mund öffnete. Heute war es seltsam still um die beiden geworden und Sakura fühlte sich zusehends unwohler in ihrer Haut. Sie ließ sich betont viel Zeit mit dem Essen, um ja keinen Grund zu haben, mit ihm zu reden, denn dies – so befürchtete sie – würde unweigerlich passieren, hätte sie den letzten Bissen herunter geschluckt.

»Mit Naruto weg.«, versuchte sie erneut, ein drohendes Gespräch abzuwürgen, doch ausnahmsweise schien Sasuke ähnlich erpicht an einem gemütlichen Schwätzchen, wie sonst nur Ino.

»Und wo?«

»Sag mal, was geht dich das eigentlich an?«, fuhr sie ihn nun an. Da war es wieder das wutentbrannte Funkeln in ihren Augen, denn ihrer Meinung nach war der Uchiha gerade viel zu aufdringlich, »Was interessierts dich überhaupt, was ich mache? Du hasst mich. Ich hasse dich! Alles wunderbar. Wieso zum Teufel tust du also gerade so, als würdest du mir nicht bei der nächstbesten Gelegenheit an die Kehle gehen wollen?« Wütend schob sie ihren Teller beiseite, denn an Essen war gerade nicht mehr für sie zu denken. Sie stand auf und machte Anzeichen, einfach zu verschwinden und Sasuke hier alleine zurück zu lassen, doch er gewährte ihrem Wunsch nicht. Nicht minder wütend packte er sie am Handgelenk und zerrte sie zurück.

»Itachi hat mir gestern geschrieben, dass er sich mit einem interessanten Mädchen trifft!«

»Und da bin ich natürlich die Erste, die dir eingefallen ist, GENAU!«, feuerte sie sarkastisch zurück und versuchte sich weiterhin äußerst verzweifelt von seinem viel zu festen Griff zu befreien. Ihr Handgelenk fing an zu schmerzen und Tränen der Wut und des Schmerzes traten ihr in die Augen und trübten ihre Sicht.

»Nein, Naruto hat mir gestern erzählt, dass ihr weg wart und du danach so ungewöhnlich still und da hab ich mir gedacht, dass das nur meinem lieben Bruder auf die Kappe zu schreiben ist! Ich wollte dir eigentlich meine Hilfe anbieten, aber dafür bist du dir ja zu fein!« Ruckartig ließ er ihre Hand los, sodass sie heftig zu Boden fiel und stürmte aus der Cafeteria. Sakura gab absolut nichts auf die spähenden, neugierigen Augen der Köchinnen, als sie sich fluchend aufrappelte und plötzlich zeterte wie eine Hysterische.

»Scheiße, verdammte Scheiße!«, schrie sie, sich das Handgelenk reibend und nach einem wahllosen Stuhl tretend. Die Zuschauerinnen wagten es nicht, die Aufmerksamkeit des randalierenden Mädchens auf sich zu ziehen – und somit auch ihren Zorn. Atemlos schauten sie ihr dabei zu, wie sie einen Stuhl nach dem anderen bearbeitete, während sie auf dem Weg zu eben jener Tür stiefelte, durch welche kurz zuvor der Junge geschritten war.
 

...
 

Sakuras halber Körper war von einem pochenden Schmerz erfüllt. Zum einen ihr Handgelenk, welches von Sasuke geschändet worden war und dessen Schmerz sich durch den halben Arm zog und zum anderen der Fuß und dessen Bein, mit welchem sie die Stühle der Cafeteria bearbeitet hat. Ihre Augen tränten noch immer leicht, als sie sich, immernoch halblaut fluchend, auf den Weg zum Park um die Ecke gemacht hatte. Ihr war durchaus bewusst, dass das unerlaubte Verlassen der Schule während der Unterrichtszeit im schlimmsten Fall sogar den Rauswurf bedeuten konnte, doch dies war ihr in diesem Augenblick so ziemlich egal.
 

Auch in ihrem Kopf fing es an zu pulsieren, denn Fragen über Fragen kamen auf, während sie versuchte, gegen den Schmerz, ihre Wut und diesen Tag anzulaufen. Wieso gab Sasuke überhaupt etwas darauf, dass sie mit seinem Bruder – in Ermangelung eines besseren Wortes – Kontakt hatte? Darüber hinaus hatte er die ganze Zeit über ziemlich … besorgt? gewirkt, was wohl das Schlimmste für sie war. Was wirklich zwischen den beiden stattfand, hatte Itachi ihr gestern nicht erklärt, aber nach diesem Vorfall war sich Sakura zu hundert Prozent sicher, dass der Hass beidseitig war. Und sie stand nun mit beiden Beinen zwischen ihnen.
 

Sakura wurde sich in dieser Sekunde bewusst, dass ihr Leben erneut eine Richtung eingeschlagen hatte, die ihr ganz und gar nicht zusagte. Eigentlich wollte sie nur ein ruhiges Leben, ihre Schule machen und dann diese Höllenstadt ein für alle mal verlassen. Und nie wieder zurück kehren. Aber aus irgendwelchen absurden Gründen war ihr nichts davon vergönnt.
 

Ein Seufzer, der gut und gerne auch von einer Frau im Sterben hätte stammen können, entfloh ihren trockenen Lippen. Völlig erschöpft ließ sie sich auf die erste Bank fallen, die in ihr Sichtfeld kam und strich sich mit beiden Händen durch das Gesicht. Nach einigen Minuten, in denen sie nichts tat, außer in den wolkenlosen Himmel zu blicken und über ihre momentane Situation zu sinnieren und darüber, wie sie ihr Leben wieder in angenehmere Gewässer steuern konnte, kam sie zu dem Schluss, dass sie hier nicht sitzen bleiben konnte. In kurzer Zeit würde die große Pause kommen und sie wusste von einzelnen Beobachtungen, dass die rauchende Lehrerschaft ihre Pause gerne hier, abseits vom Gelände, verbrachte. Sie durften sie hier unter keinen Umständen sehen oder ihr Leben würde bald noch viel unangenehmer werden, mit einer herrischen Tsunade im Rücken, welche jeden ihrer noch so winzigen Schritte mit Argusaugen überwachte oder überwachen ließ.
 

So richtete sie sich also auf und kramte ihren Geldbeutel aus ihrer Tasche und beäugte den Inhalt kalkulierend. Es war noch genug Geld für eine kleine Mahlzeit und etwas zu trinken, also beschloss sie, in die Stadt zu laufen. Dies würde einige Zeit dauern, in der sie weiterhin ihre Gedanken laufen lassen konnte, in der Hoffnung, eine Lösung zu finden oder immerhin Antworten auf die Fragen, welche Sasuke vorhin in ihr aufgeworfen hatte. Außerdem musste sie noch Zeit schinden, bis der Unterricht vorbei war und sie, getarnt unter all den anderen heraus strömenden Schülern, unbehelligt das Gelände betreten konnte.
 

...
 

Musik hämmerte auf ihre Trommelfelle ein und ließ sie die Außenwelt komplett verschwinden. Kurz nach ihrem Aufbruch hatte sie die Kopfhörer ausgepackt, welche ihr nun schon so oft eine Flucht vor der Realität geboten hatten, dass sie fast behaupten konnte, eine bessere Beziehung zu ihnen zu haben, als zu irgendeinem Menschen. Ihr Handy vibrierte in ihrer Hand, kurz bevor sie Konohas Innenstadt erreicht hatte. Geistesabwesend, öffnete sie die Nachricht und las sie rasch durch. Die Pause hatte wohl angefangen, denn Naruto hatte ihr eine besorgte Nachricht geschickt und sie gefragt, wohin sie verschwunden war. Unweigerlich musste sie schmunzeln. Diesen Kerl würde sie so schnell nicht mehr loswerden und das machte sie ziemlich froh. Sie wusste, wenn alle Menschen ihr den Rücken kehren würden, würde er noch immer an ihrer Seite stehen und ihr einen Grund geben, auf alle anderen zu pfeifen.
 

»Alles ok. Hab einen Tag Pause gebraucht. Bin nachher wieder da.«, tippte sie mit fliegenden Fingern in ihr Handy ein und drückte auf 'Senden'. Nach wenigen Sekunden vibrierte ihr Handy erneut und sie hatte ein »Ok :)« als Antwort erhalten. Lächelnd schob sie ihr Handy in die Jackentasche und schaute den Menschen dabei zu, wie sie eilig durch die Straßen liefen und sich nicht mehr zu schenken hatten, als einen kurzen Blick oder höchstens ein flüchtiges Lächeln. Sie alle waren ebenso geistesabwesend wie sie selbst, wenn sie Musik hörte. Ihre Gesichter waren leer und ausdruckslos und sie alle schienen von einer unsichtbaren Macht in eine unsichtbare Richtung auf ein unsichtbares Ziel hin gesteuert zu werden. Wenn sie in eben diese Gesichter blickte, hoffte sie inständig, selbst mal anders zu sein. Mit einem lebendigen Gesicht und Gedanken, die über die berufliche Karriere und Geld hinaus gehen.
 

...
 

Sakura hatte sich in ein Schnellimbiss gesetzt und ein Sandwich verputzt, ehe sie weiter ziellos durch die Stadt wanderte, mit Musik im Hintergrund und einem viel zu vollen Kopf. Die Zeit verging nur langsam, aber schlussendlich war es dann doch soweit: in einer halben Stunde würde die Schule zu Ende sein und dies war für sie das Zeichen, den Heimweg anzusteuern.

»Bin bald wieder da.«, schrieb sie an Naruto und auch an die Mädels, welche sich in der Zwischenzeit ebenfalls nach ihrem Aufenthalt und Befinden erkundigt hatten. Sie beschleunigte ihr Tempo, hatte sie doch das dringende Bedürfnis, sich mit Ino und den anderen beiden zu unterhalten und sie nach ihrem Rat zu bitten. Vier Köpfe dachten immerhin mehr als einer. Zwar hatte sie nicht vor, ihnen zu verraten, dass sie Itachi getroffen hatte und auch nicht was er ihr gesagt hatte, aber über Sasuke und sein befremdliches Benehmen konnte sie beruhigt mit ihnen reden.
 

Es war gerade einmal drei Uhr nachmittags, doch die Sonne nahm bereits deutlich an Kraft ab und senkte sich gen Erde nieder. Ein kühler Wind pfiff, als Sakura das Gelände betrat und ihren drei Freundinnen in die Arme lief. Ino umarmte sie stürmisch, Hinata drückte sie zart und TenTen bot ihr eine Faust an. Typisch.

»Alles okay?«, erkundigte sich Ino mit besorgtem Blick, »Wieso habe ich dich seit gestern Abend nicht mehr gesehen? Gestern reagierst du nicht, heute schwänzt du die Schule, was zum Kuckkuck geht hier vor sich?!«

»Gestern war nichts Wildes, aber ich muss trotzdem mit euch reden, okay? Es ist wichtig...« Sakura wollte sicherlicht nicht auf ihre gestrige Begegnung eingehen, das heutige Ereignis hatte Vorrang und so erzählte sie von ihrer wundersamen Begegnung mit dem jüngeren Uchiha beim Frühstück. TenTen war die erste, die sich wieder fing.

»Ich hätte ihm eine verpasst!«, kommentierte sie und untersuchte Sakuras Handgelenk auf etwaige blaue Flecken, »Aber wieso er plötzlich versucht, einen auf Best Buddies zu machen, verstehe ich auch nicht...« Seufzend holte sie eine Binde aus ihrem Rucksack und versorgte den blauen Fleck mit einer kühlenden Salbe, ehe sie es einwickelte. »Damit sollte er schneller wieder heilen!«, verkündete sie und betrachtete ihr sorgfältiges Werk mit einer selbstzufriedenen Miene.

»Wieso hast du sowas in deinem Schulrucksack, wenn man fragen darf?« Ino beäugte ihre Freundin und grinste verwundert. Das TenTen eigen war, wusste sie, aber ein Erste-Hilfe-Set hätte sie nicht in ihrem Rucksack vermutet.

»Man weiß nie, wann es zu einem Kampf kommen könnte!«, antwortete sie mit dem selbstverständlichsten Ton, dass Ino nur den Kopf schütteln konnte.

»Ich weiß nicht, wieso Sasuke sich “Sorgen” um dich macht, aber...« Hinata hielt mitten im Satz inne und überlegte, wie sie ihren Gedanken am Besten formulierte. »Wisst ihr, vielleicht hat Naruto ihn geimpft, dass er ein wenig netter zu dir sein sollte?«, schlug sie schließlich vor, was die drei anderen mit einem äußerst zweifelhaften Blick quittierten.

»Ich bezweifle, dass Sasuke auch nur einen Heller darauf gibt, was Naruto zu ihm sagt«, warf TenTen ein und Ino nickte zustimmend, »Vielleicht hat er Schiss vor dir, wegen der Aktion mit der Tür und zeigt sich jetzt unterwürfig...« Das kam Sakura noch wesentlich unplausibler vor. Auch Ino tippte sich an die Stirn.

»Der hat doch keine Angst vor Sakura! Hast du dir ihr Handgelenk angesehen? Der muss sich nicht einmal anstrengen, um ihr weh zu tun!«, spottete sie und deutete symbolisch auf Sakuras Arm.

»Aber wieso dann einen auf Gefühlsduselig machen? Bis dato wusste ich nichtmal, dass er überhaupt sowas wie Emotionen besitzt«, konterte TenTen und starrte die beiden provokant an. In ihren Augen war ihre Aussage definitiv die Logischte und vermutlich würde sie von dieser Meinung auch nicht abrücken.

»Vielleicht mag er dich?«, schlug Hinata schlussendlich halbherzig vor und erntete spöttisches Gelächter als Antwort, »War ja nur 'ne Idee...«, fügte sie deshalb kleinlaut hinzu, musste allerdings eingestehen, dass das tatsächlich eine sehr abstrackte Vorstellung war.

»Wenn das so wäre, hätte er eine verdammt kranke Art, mir das zu zeigen. Ich hab manchmal das Gefühl, dass meine alleinige Präsenz ihn zum Hirsch werden lässt«, erklärte Sakura und betrachtete grüblerisch ihren Arm. Die drei Mädchen kannten den Kontext zu Sasukes seltsamen Verhalten nicht, ihr hätte bewusst sein müssen, dass sie ihr keine logischen Antworten hätten liefern können.

»Ganz unschuldig bist du daran aber nicht, Madam«, bemerkte TenTen und grinste sie mit einem fast schon stolzen Blick an. Wenn es um Sasuke nerven ging, stand sie voll und ganz hinter Sakura.

»Ich hab die, Sakura«, grinste Ino plötzlich wie wild und die Haruno hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, »Frag ihn doch einfach mal, was das sollte und dann kannst du uns mal über die mysteriösen Untiefen von Sasukes Gedanken aufklären.«
 

...
 

Sakuras Gesicht verfinsterte sich mit jedem Schritt, doch Ino hatte nicht ganz Unrecht mit ihrem Vorschlag gehabt. Es war tatsächlich das Einfachste, ihn einfach direkt zu fragen und auf eine aufklärende Antwort zu hoffen, als selbst tagelang darüber zu brüten, ohne schlussendlich auf ein Ergebnis zu kommen. Trotzdem hatte sie herzlich wenig Lust, sich jetzt mit ihm auseinanderzusetzen und er vermutlich ebenso wenig. Aber es half nichts, Sakura würde heute wieder nicht schlafen können, wenn sie die ganze Zeit darüber grübelte, was er wohl damit gemeint haben könnte, dass er ihr helfen will. Und vor allem, wieso.
 

Ungeduldig klopfte sie an seine Tür, nachdem sie sich mit Naruto über den heutigen Tag unterhalten hatte und auch er keine Erklärung für Sasukes Verhalten liefern konnte. Er hatte sich aus dem Staub gemacht, denn er wollte sie nicht bei ihrem vermutlich lauten Gespräch stören. Oder mit reingezogen werden.

»Was?«, kam es undeutlich von drinnen, es hörte sich an, als wäre er gerade frisch aufgewacht und noch halb am dösen.

»Ich muss mit dir reden. Jetzt.«, befahl sie mit gebieterischem Ton und fast prompt hörte sie Füße den Boden berühren. Wenige Sekunden später stand er vor ihr, die Haare ganz zerzaust und der Blick übermüdet. Er hatte tatsächlich geschlafen, was bedeuten musste, dass auch er nach ihrem Gespräch nicht in den Unterricht gegangen war.

»Was?«, fragte er genervt.

»Was hast du heute damit gemeint. Also, dass du mir helfen willst?« Sakura redete nicht lange um den heißen Brei herum und stämmte ihre Hände in die Hüfte, um ein wenig ernster zu wirken.

»Wie kommst du denn da jetzt drauf?«, fragte er irritiert, für ihn war die Sache nach ihrem Wutausbruch längst wieder vom Tisch gewesen und Sakura wurde gerade bewusst, dass sie die Einzige gewesen war, die sich darüber so lange den Kopf zerbrochen hatte. Er hatte sich einen feuchten Dreck um sie geschert. Und sie hatte sich wie ein dümmliches kleines Kind verrückt um seine Worte gemacht und ernsthaft geglaubt, der Uchiha könnte vielleicht doch kein Arschloch sein. Wut strömte wieder wie pulsierendes Gift durch ihre Adern, sie hatte die Schnauze voll von Sasuke und seinen seltsamen Stimmungsschwankungen.

»Vergiss es!«, zischte sie und stürmte an ihm vorbei in ihr Zimmer.

»Hallo?!«, rief er ihr hinterher und war nun diesmal derjenige, der an ihre Zimmertüre klopfte, doch als er ein unterdrücktes Schluchzen hörte, ließ er die Hand sinken und lehnte mit der Stirn an ihre Tür.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inara
2016-09-18T05:47:48+00:00 18.09.2016 07:47
Was ist mit Sasu los?
Fehlt bei mir was oder steh ich auf dem Schlauch. Warum war Ita in ihrem Zimmer?
Von:  Kleines-Engelschen
2016-08-10T06:48:15+00:00 10.08.2016 08:48
ein tolles kapitel. bin auf die weitere entwicklung sehr gespannt. weiter so

greetz
Antwort von: abgemeldet
10.08.2016 16:20
dankeschön :p lg <3
Von:  Cosplay-Girl91
2016-08-09T22:29:46+00:00 10.08.2016 00:29
Tolles Kapitel :)
Sehr spannend.
Mach weiter so.
Lg
Antwort von: abgemeldet
10.08.2016 00:30
dankeschön <3 lg zurück!
Von:  jillianZ
2016-08-09T15:04:32+00:00 09.08.2016 17:04
Man da ist was los bin echt gespannt wie es weiter geht lg ❤
Antwort von: abgemeldet
09.08.2016 17:05
Ja ^^' Irgendwie immer :D Bleib gespannt lg <3
Von:  Kaninchensklave
2016-08-09T05:05:16+00:00 09.08.2016 07:05
Ein Tolles Kap

tja da sieht man es wieder das Hinatas Gedanken die meiste Zeit
sich um Schule, Feundinnen und Naruto dreht

Naruto weiss ja das Sakura wenn wie mit ihm reden will
von alleine zu Ihm kommt und keinen Druck aufbauen darf
da es sich ja um seine Beste Freundin handelt

Tja Sasuke scheint Itachi nicht gerade zu mögen, doch auch dieser
überschätzt sich gewaltig wenn er glaubt mit Gewalt bei Sakura was erreichen
zu können

Sasuke sollte dringend mit Sakura reden denn wenn er ihr helfen möchte
denn nur zu zweit und mit einer Perfekten Scharade können sie Itachi stutzen
und ihm zeigen das Er nicht alles haben kann was er möchte

GVLG
Antwort von: abgemeldet
09.08.2016 13:27
Das mit itachi wird noch ein wenig komplizierter, aber das werden sie schon packen ;) danke für deine ruckmeldung :)
Von:  KazuhaToyama
2016-08-09T00:44:50+00:00 09.08.2016 02:44
Sehr spannendes Kapitel!!<3

aber gar nicht aufschlussreich! was hat itachi denn gesagt und was ist los mit sasuke??!!
Antwort von: abgemeldet
09.08.2016 02:52
Also vorweg nehmen kann ich, dass das, was bei dem Treffen abgelaufen ist, erst zum Schluss kommt! Aber das mit Sasuke löst sich glaub ich bald :3 Danke auf Jeden für deine Rückmeldung <3 LG


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