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Familyproject

von

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Achtundneunzig

Daisuke war mehr als perplex über die unerwartete Nachricht gewesen, aber er freute sich riesig für die beiden. Als Kyo dann auflegen wollte, weil er schnell mit einem Taxi nach Hause fahren wollte, um für Yuna ein paar frische Sachen zu organisieren und außerdem den Maxi-Cosi zu holen, bot sich stattdessen Daisuke an die Sachen schnell zu holen und sie aus dem Krankenhaus nach Hause zu fahren. Auch wenn dieser schon überrascht war, dass sie überhaupt schon gehen durften.
 

Zwei Stunden später kam der rothaarige Gitarrist dann tatsächlich mit den Sachen ins Zimmer und überreichte sie dem Sänger, der bis dahin bei seiner Frau am Bett gesessen hatte.

„Ist euer Kyozwerg wirklich schon da?“, guckte Daisuke nach wie vor erstaunt aus der Wäsche und nachdem er Yuna herzlich begrüßt hatte, begab er sich an das kleine Babybettchen und zog ein wenig die weiße Decke zurück, damit er das Baby richtig ansehen konnte. „Du bist ja winzig“, sprach er gleich mit Sano und strich zärtlich mit seinen riesigen Fingern über die winzige Wange.

Grinsend sah Kyo zu Yuna, die selbst amüsiert den Kopf schüttelte. Das Baby ließ sich aber nicht stören sondern schlief friedlich weiter.

„Bei dir muss man ja aufpassen, dass man dich nicht kaputt macht“, blubberte der Gitarrist weiter und der Sänger machte einfach das, was wohl jeder machen würde. Er zückte sein Handy und filmte Daisuke dabei, wie er mit Sano redete und ihm immer wieder die zierliche Wange tätschelte. Irgendwann würde er das gegen den großen Roten verwenden, zwar hatte er noch keine Ahnung, wann das sein würde, aber der Tag würde kommen.
 

Eine halbe Stunde später hatte Yuna sich in Ruhe ein paar frische Sachen angezogen, in denen sie sich auch wohl fühlte und sie suchte vorsichtig ihre ganzen Habseligkeiten zusammen. Kyo zog währenddessen seinem Sohn ganz vorsichtig einen weiteren Strampler an. Zwar hatten sie gerade Sommer, aber der Kleine war so winzig, da kühlte er noch schnell aus. Als er Sano in das dunkelblaue Stück gepackt hatte, hob er ihn hoch und hielt ihn sich vors Gesicht. Die viel zu langen Stramplerbeine hingen in der Luft und das Baby wirkte in dem Aufzug gleich noch eine Spur kleiner.

Amüsiert beobachtete der Sänger, wie Sano begann sein Gesichtchen leicht zu verziehen und mühevoll öffnete das Baby nur minimal das linke Auge und blinzelte ihn kurz an, bevor er mit einem leicht knatschigen Geräusch das Auge wieder schloss, ganz so, als würde er sich beschweren, dass es so hell war.

„Ich versteh dich vollkommen, aber du wolltest heute ja unbedingt schon auf die Welt kommen. Du hättest noch gemütlich vier Wochen bei Mama im dunklen Bauch wohnen können“, grinste er und drückte dann einen Kuss auf die weiche Babystirn, die halb von schwarzen Haaren bedeckt wurde. Das musste er Sano lassen. Er hatte schon eine ganz schöne Haarpracht und die ließ sich kaum unter der kleinen Mütze verstauen, denn überall lugten schwarze Haare raus.
 

Sano kräuselte daraufhin nur kurz seine Nase und Kyo zuckte seine Schultern. Dann legte er das kleine Bündel vorsichtig in den bereitgestellten Maxi-Cosi und gurtete das Baby an. War das erledigt legte er noch vorsichtig die weiche Decke mit den aufgedruckten Teddybären drüber, dann waren sie eigentlich schon startklar.
 

Yuna hatte dann auch schon ihre Entlassungspapiere bekommen, da alles in bester Ordnung war. Daisuke nahm daraufhin Yunas Tasche mit den Sachen, Yuna nahm nur sich ihrer selbst an und Kyo trug mit viel Fürsorge den Maxi-Cosi. Der Weg zum Auto zog sich etwas, da Yuna ein bisschen langsamer laufen musste, aber irgendwann hatten sie den Weg geschafft und sie luden alles und jeden in das Gefährt mit den vier Rädern.
 

Geschickt lenkte der Gitarrist das Auto durch den spätabendlichen Verkehr und der Sänger schaute immer wieder nach hinten, wo seine Frau und der neugeborene Säugling gut und gesichert verstaut waren.

„Keine Angst, ich nehme ihn nicht mit zu mir nach Hause“, sprach Daisuke ihn von der Seite an und der Sänger guckte sofort wieder nach vorn.

„Hab ich nicht…“, blubberte er und es kroch ihm eine leicht unangenehme Wärme die Wangen hinauf, bis zu den Ohren.

„Du wirkst aber so.“

„Stimmt doch gar nicht“, wiedersprach Kyo sofort und unterdrückte den Drang schon wieder auf die Rückbank zu lunchen.

„Oh doch, aber tröste dich, mir würde es ganz sicher genauso gehen“, griente der Gitarrist. Der blonde Japaner brummelte daraufhin nur leise vor sich hin, schaute aber auch nicht wieder nach hinten, diesen Triumph wollte er Daisuke nicht geben.
 

Nach ein paar weiteren Minuten hielten sie dann auch schon vor ihrem Haus und Daisuke war noch so frei und half ihnen beim Hereintragen. Viel länger hielt er sich bei ihnen dann aber auch nicht mehr auf und mit verabschiedenden Worten stieg er wieder ins Auto und fuhr wieder nach Hause.

Endlich hatten sie wieder ihre Ruhe und Kyo erschrak einen Moment, als er das ganze Chaos in ihrem Wohnzimmer und auch in der Küche entdeckte. Verdammt, da war ja noch was gewesen.
 

„Ich glaube wir sollten erst mal wieder Ordnung machen“, war es auch Yuna aufgefallen, doch Kyo schüttelte den Kopf.

„Wir schon mal gar nicht. Du machst es dir mit unserem Sohnemann mal schön im Sessel gemütlich, ich räume in der Zeit alles auf“, schob er sie schon gleich auf dieses Möbelstück zu. Kaum hatte sie sich darauf nieder gelassen, wuselte Kyo sofort zum Maxi-Cosi und befreite das schlafende Baby von der Decke und vom Sitz. Vorsichtig trug er Sano zu Yuna und legte ihn in ihre Arme. Beiden drückte er einen Kuss auf die Stirn, dann krempelte er seine Ärmel hoch und versuchte so schnell wie möglich das Chaos zu beheben. Zum Glück hatten sie das Wohnzimmer noch nicht renoviert und hier sah eh noch alles ziemlich durcheinander aus. Deswegen kümmerte ihn auch der eine oder andere Fleck nicht, denn den würden sie in ein paar Wochen eh nicht mehr sehen, da sie den Boden eh komplett neu verlegen wollten.
 

Nachdem das Wohnzimmer wieder halbwegs ansehnlich war, kämpfte er sich in die Küche vor. Dort sah die Sache schon wieder ganz anders aus, denn die war vor wenigen Tagen fertig geworden und der Sänger konnte nichts anderes machen, als den Wischeimer zu holen und die ganze Küche komplett durchzuwischen. Zwar hatten sie das meiste an Fruchtwasser schon aufgewischt, aber Hygiene war nach wie vor das Wichtigste. Somit schwang er den Wischer und kroch damit in jede erdenkliche Ecke.
 

Nach knapp einer Stunde war er fertig und sprang anschließend gleich unter die Dusche. Seine Klamotten landeten gleich im Müll, denn die Flecken waren mittlerweile so eingetrocknet, die würden sie nie mehr heraus bekommen und eine neue Jeans, sowie ein T-Shirt, das konnte er sich dann gerade so noch leisten.

Seine Haare waren noch feucht, als er wieder ins Wohnzimmer kam und mit einem Schmunzeln stellte er fest, dass sein Sohn wohl schon wieder Hunger hatte, denn er hing saugend an Mamas Brust und zog genüsslich schmatzend die Muttermilch in sich rein.
 

„Hast du deine Eltern eigentlich schon informiert?“, fragte Yuna nach ein paar Minuten des Schweigens, wo sie beide nur auf das Baby geschaut hatten.

„Nein, ich wollte sie morgen Nachmittag anrufen“, gab er zu.

„So spät erst?“

„Ja, ich bin egoistisch und will die ersten Stunden nur mit euch beiden verbringen. Würden wir jetzt anrufen, oder morgen früh, da weiß ich ganz genau, dass die Mädchen meine Eltern so lange bequatschen, bis sie den Ausflug abblasen und stattdessen hier her kommen“, antwortete er ruhig.

„Kannst du es ihnen verübeln?“, grinste Yuna daraufhin.

„Nein, natürlich nicht. Aber ich sage trotzdem erst morgen Bescheid“, ließ er sich nicht weiter umstimmen und beugte sich zu Yuna, um ihr einen süßen Kuss auf die Lippen zu drücken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-09-16T14:27:36+00:00 16.09.2016 16:27
Aww~
Daidai ist so süß zu Sano =)
Und Kyo ist auch zucker ... und seinen kleinen egoistischen Anfall am Ende find ich knuffig.
Antwort von:  myamemo
16.09.2016 16:44
Danke xD
Ich fand die Vorstellung ganz niedlich =)


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