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Familyproject

von

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Zweiunddreißig

Gähnend saß Kyo in seinem Bett und versuchte wach zu werden. Sein Wecker hatte ihm gerade unmissverständlich mitgeteilt, dass es Zeit zum Aufstehen war, wobei der Sänger nicht ganz der gleichen Meinung war. Es war kurz nach sechs am Morgen und ihm fiel wirklich besseres ein, als jetzt schon aus seinem gemütlichen Bett zu kriechen. Dennoch musste er jetzt aufstehen und nur wiederwillig stellte er seine nackten Füße auf den kalten Laminatboden. Seine Hausschuhe lagen bestimmt mal wieder irgendwo in der Wohnung herum, da er nicht wirklich ein Freund von den Dingern war, aber manchmal brachten sie trotzdem ihren Nutzen, weswegen er weiterhin welche im Hause hatte.
 

Noch einmal kräftig gähnend schlurfte er durch seine Wohnung und er hoffte inständig, dass er nicht noch irgendwo dagegen lief, da seine Augen mehr geschlossen als offen waren. Ohne Blessuren schaffte er es tatsächlich ins Bad und dort spritzte der Sänger sich zunächst kaltes Wasser ins Gesicht, damit zumindest seine Augenlider mal oben blieben und nicht weiterhin zuklappten. Den Anblick im Spiegel daraufhin hätte er sich zwar gern erspart, aber nun musste er damit leben. Mit der Ruhe putzte er sich seine Zähne und rasierte sich gleich mit, bevor er seine Sachen fallen ließ und, schon wieder gähnend, in die Dusche stieg. Der erste Schwall war kalt und Kyo konnte gerade so noch ein mädchenhaftes Quietschen unterdrücken. Zum Glück wurde das Wasser dann recht schnell warm und das war doch schon viel besser. Genüsslich wusch er sich und ließ sich Zeit, auch wenn er damit drohte wieder zu spät zu kommen, aber das war ja nichts neues, von daher hob ihn das auch nicht wirklich an. Irgendwann war jede Schaumblase von seinem Körper abgespült und er verließ die Nasszelle und kuschelte sich gleich in ein Handtuch, bevor er sich dann gleich abtrocknete. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er seine Klamotten mal wieder im Schlafzimmer vergessen hatte, weswegen der Sänger sich eben erst seinen Haaren widmete, die er trocken föhnte. Das war recht schnell erledigt und dann lief er wirklich in sein Schlafzimmer, wo er nebenbei erneut bereute, dass seine Hausschuhe wieder irgendwo, nur nicht an seinen nackten Füßen, waren.
 

Ein paar Sachen waren schnell gefunden und in einfacher Jeans und schwarzem Pullover verließ er seine vier Wände wieder und steuerte das Zimmer von Natsuki an, da diese schließlich auch mit zum Videodreh musste. Vorsichtig lugte er in das Zimmer, wo das Mädchen immer noch friedlich vor sich hin träumte und Kyo brachte es fast gar nicht übers Herz sie zu wecken, aber er hatte auch keine Wahl, weswegen sie mitziehen musste.

Leise setzte er sich auf die Bettkante und strich ihr durch die Haare, was dem Mädchen gar nichts auszumachen schien.

„Tsuki-chan, aufstehen“, murmelte Kyo, doch er war dabei viel zu leise, da sich Natsuki weiterhin nicht rührte. Schmunzelnd, da sie scheinbar so gerne und fest schlief wie er selbst, kitzelte er das Mädchen bald an der kleinen Wange und der niedlichen Stupsnase. Daraufhin zeigte sie wirklich mal eine Regung und die kleine Lady zog sich die Decke noch höher, was Kyo lachen ließ.

„Komm schon, mach es mir nicht so schwer“, sagte er sanft und zog die Decke wieder runter, woraufhin Kyo ein Murren kassierte.

„Aufwachen, Süße“, probierte der Sänger es wieder und kitzelte sie erneut an der Wange. Man sah richtig, dass das Mädchen überhaupt keine Lust hatte auch nur minimal die Augen zu öffnen.

„Ich seh doch, dass du wach bist“, schmunzelte er und machte einfach weiter, bis er von ganz kleinen und müden Augen angesehen wurde.

„Du siehst genauso aus, wie ich mich fühle“, musste er dann doch grinsen und strich ihr sanft durch die Haare. „Wir müssen aufstehen, da wir bald los müssen“, sagte er ruhig und wartete geduldig, bis etwas Leben in das Kind gekrochen war, was ganz schön lange dauerte. Doch nach etwa zehn Minuten hatte Kyo sie so lange bequatscht, dass Natsuki sich aufsetzte und sich streckte. Schmunzelnd zog er ihre Decke etwas zurück und hob sie dann einfach hoch, brachte sie so gleich ins Bad, wo er ihr beim Waschen und Zähneputzen half. Das Frisieren ließ er heute mal bleiben, da sie bei dem Videodreh eh noch einmal vorher in die Maske ging und da musste er sich ja jetzt nicht unnötige Arbeit machen.
 

Nachdem das Mädchen angezogen war, bereitete Kyo in der Küche einen Kakao und einen Kaffee vor und jeder bekam zusätzlich noch eine Schüssel Müsli vor die Nase gestellt. Schweigend, da es einfach noch zu früh für lange Gespräche war, vertilgten sie ihr Essen und eine gute halbe Stunde später verließen sie gemeinsam Kyos Wohnung und sie machten sich auf den Weg zum Videodreh. Da er immer noch keinen Kindersitz für sie im Auto hatte, mussten sie wieder die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen und da er ohne Styling und zusätzlich mit neuer Frisur unterwegs war, fiel er zum Glück niemanden auf und nach knapp fünfundvierzig Minuten waren sie beim Drehort, einer leer stehenden Wohnung, die für den Dreh extra hergerichtet worden war, angekommen.

Sie begrüßten alle, die ihnen über den Weg liefen und Kyo brachte das Mädchen gleich in die Maske, da sie den Dreh zuerst durchziehen wollten, der sie und die anderen Statisten beinhaltete. Der Japaner blieb immer an ihrer Seite und er wachte mit Argusaugen über das, was sie mit ihr veranstalteten, auch wenn einige Leute sich von ihm belästigt fühlten. Aber er war nun mal für sie verantwortlich und da konnte er sich keine Unachtsamkeit erlauben, am Ende würde ihm das noch die Adoption kosten und das konnte Kyo beim besten Willen nicht zulassen.
 

Das Herrichten der kleinen Lady dauerte nicht wirklich lang und die anderen Statisten waren dann auch schon fertig, so dass die Schauspieler sich alle beim Manager einfanden der in Ruhe erklärte, wer wie und wo zu stehen hatte. Alle nickten und auch Natsuki schien verstanden zu haben.
 

Natsuki schlug sich gar nicht mal so schlecht und die bekam die Szenen ganz gut hin. Zunächst sollte sie in einem Bett liegen, dann mit ihren ‚Eltern‘ am Tisch sitzen und essen, daraufhin spielte sie mit einem anderen Jungen in der Wohnung, malte etwas und allgemein setzte sie alles ziemlich schnell um, was sie von ihr verlangten. Zwar mussten einige Szenen ab und an wiederholt werden, aber das war bei ihnen ja nicht anders, weswegen alle sehr geduldig waren. Da aber nicht nur Natsuki ein Statist war, zog der Dreh sich ganz schön hin und erst am Nachmittag wurden sie fertig. Zwar war noch geplant gewesen, dass sie als Dir en grey ebenfalls ihren Dreh noch hinter sich bringen sollten, aber das wurde ganz gekonnt auf den nächsten Tag verschoben, da es dort alle einrichten konnten und sie somit nicht bis in die Puppen arbeiten mussten.
 

Also machten sich alle wieder auf den Weg nach Hause und ehe sie sich versahen, war der nächsten Morgen da und erneut ging die Prozedur los, was hieß, zeitig aufstehen. Wie den Tag zuvor musste Kyo ganz schön mit Natsuki kämpfen, aber mit viel Geduld und auch Verständnis, da es ihm genauso ging, hatte er sie dann doch aus dem Bett bekommen. Das Frühstück hatten sie auch schnell hinter sich gebracht und dann waren sie schon wieder unterwegs.

Die öffentlichen Verkehrsmittel hatten sie auch an diesem Tage wieder und gemeinsam fuhren sie einige Stationen, bis sie an der richtigen angekommen waren und die letzten paar Meter liefen.
 

Diesmal hatten sie sogar recht wenig Requisiten, einzig eine riesige dunkle Holzplatte lag auf dem Boden, wo die Räume wie Living Room oder Bath Room drauf eingezeichnet worden waren, eine Treppe, ein paar Wände, Spiegel, Lampen und ein Esstisch mit Stühlen standen herum. Nicht zu vergessen das Schlagzeug von Shinya und sein Mikrofon.
 

Kyo traf seine Band in der Maske an und während er für den Dreh hergerichtet wurde, saß Natsuki auf einem Sofa und schaute sich mit großen Augen um. Schmunzelnd konnte Kyo sie durch den Spiegel beobachten, ließ sie sich aber umsehen, großartig etwas kaputt machen konnte sie nämlich nicht.
 

Eine knappe Stunde später waren sie dann auch soweit fertig für den Dreh und zunächst wurden die einzelnen Bandmitglieder extern gefilmt, während sie den Song performten. Das Mädchen saß gespannt auf seinem Schoß und mit großer Neugier beobachtete sie seine Bandmitglieder, die wirklich alles gaben, bis Kyo an der Reihe war und er sie auf seinem Stuhl platzierte.

„Bin bald wieder da“, sagte er noch und begab sich dann auf seine Position. Kurz darauf schallte zum wiederholten Male ‚Unraveling‘ durch den Raum und der Sänger sang ihn so, wie er es immer tat. Scheinbar war es auch gut so, denn das Drehteam hatte nicht wirklich etwas auszusetzen, worüber Kyo auch ziemlich froh war.

Nachdem seine Aufnahmen im Kasten waren, waren sie als Band gemeinsam noch dran und genau wie bei ihm ertönte das Lied von neuem. Jeder legte sich mächtig ins Zeug und nach zwei weiteren Durchläufen waren sie alle durch und auch sichtlich zufrieden. Nun musste es nur noch geschnitten werden und dann hatten sie erneut erfolgreich ein Musikvideo auf den Markt gebracht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-04-29T17:39:14+00:00 29.04.2016 19:39
Aww ... tsuki-chan beim Videodreh xD


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