Zum Inhalt der Seite

Familyproject

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sechs

Der Nachmittag war dann sehr schnell vergangen, wie Kyo irgendwann mit einem Blick auf seiner Uhr festgestellt hatte. Natsuki hatte Whisky wirklich sehr gut beschäftigt und der faule Hund hatte sich sogar mal dazu bringen lassen aus seinem heiß geliebten Körbchen zu steigen und etwas mit dem Mädchen zu toben. Zumindest mehr oder weniger.

Allerdings musste Kyo das Mädchen langsam wieder zurück bringen und da Whisky sich erneut gähnend in seinem Körbchen nieder gelassen hatte, war dies doch der perfekte Zeitpunkt.

„Ich glaube Natsuki hat deinen Hund müde gespielt“, lachte Kyo und auch Yuna musste kurz auflachen.

„Der Hund weiß doch schon gar nicht mehr, was Bewegung ist, der schläft bestimmt jetzt zwei Tage durch“, nickte sie.

„Ich glaube auch. Aber wir werden uns jetzt wieder verkrümeln, ich muss sie eh wieder zurück bringen“, seufzte Kyo und er schaute zu, wie Natsuki das Spielzeug fein säuberlich auf einen Haufen stapelte.

„Recht glücklich wirkst du darüber nicht“, stellte Yuna fest.

„Nein, weil ich genau weiß, wie sie gucken wird, wenn sie wieder im Heim ist. Aber noch kann ich sie ja nicht einfach so bei mir behalten“, dropte Kyo und nahm die Kleine wieder an seine Hand, nachdem er gesehen hatte, dass sie ihren Teddy erneut in ihre Arme genommen hatte. „Verabschiedest du dich noch von Yuna, dann müssen wir auch schon wieder gehen“, sagte er sanft und zusammen gingen sie zu der jungen Frau. Natsuki verbeugte sich leicht und Yuna auch.

„Machs gut, Natsuki. Wenn du wieder mit Whisky spielen willst, sag einfach Bescheid“, lächelte sie noch. Natsuki nickte und winkte dann noch einmal, dann war Kyo mit ihr schon aus der Tür getreten.
 

Zusammen fuhren sie wieder in den Arbeitsbereich von Dir en grey und als sie durch die Tür traten, kam Kyo schon der Geruch von frischer Pizza entgegen.

„Da seid ihr ja endlich. Wollt ihr auch was mitessen? Essen ist gerade angekommen“, fragte Shinya gleich, der sich an der Küchennische ausließ und Teller holte.

„Willst du ein Stück Pizza essen?“, fragte er gleich das Mädchen, auch wenn sie langsam zurück musste, ein bisschen Zeit war dann doch noch, zudem er ja nur nebenan durch die Tür treten musste. Natsuki ließ Kyo los und lugte vorsichtig auf die geöffneten Kartons, wo verschiedene Pizzen drin lagen. Mit einem Nicken zeigte sie dann auf die mit dem Brokkoli und Schinken.

„Mit Brokkoli? Ernsthaft?“, fragte er und so richtig konnte er nicht fassen, dass sie genau auf solch einen Fraß stand, wie ihr Chibi es tat. Doch die Kleine nickte kräftig und Kyo grinste.

„Okay, dann sollst du es haben. Shin, du musst deine Pizza teilen“, rief dann Kyo und Shinya schaute erst etwas verwundert, sah aber wie Natsuki nickte und lachte dann.

„Na mit so einer süßen Lady teile ich doch gerne“, zeigte er der Kleinen den Daumen hoch und holte für sie auch noch einen Teller.
 

Keine fünf Minuten später saßen sie alle um den Couchtisch herum, wobei Shinya, Kyo und Natsuki das Sofa für sich beanspruchten und die anderen sich einfach darum herum hocken mussten. Sie sollten sich wirklich noch ein paar Sitzmöbel anschaffen, aber dann würden die bestimmt wieder nur im Weg herum stehen, weswegen sie es bis jetzt noch nicht durch gezogen hatten.

Leises Schmatzen erfüllte den Raum und Kyo lugte immer wieder zu Natsuki herunter, die immer wieder kleine Bisse ihrer Pizza nahm, ansonsten aber brav da saß und es sich schmecken ließ. Er brauchte auch gar nicht zu fragen, ob es ihr schmeckte, denn sie sah wirklich zufrieden aus.

Sie klaute sich sogar noch ein weiteres Stück von Shinya, als dieser mal nicht hinsah und Kyo musste schon grinsen, da der Drummer es nicht mal zu bemerken schien.

Scheinbar schien Natsuki dann zu bemerken, dass er sie etwas beobachtete, denn sie drehte ihr Gesicht zu ihm und öffnete ihren verschmierten Pizzamund und bedeutete ihm anscheinend so, dass sie auch etwas von ihm abhaben wollte. Kurzerhand schob er ihr sein Stück Pizza in den Mund und sie biss ein ordentliches Stück heraus, auf welchem sie zufrieden herum kaute, bis sie dann allerdings ihr Gesicht verzog, es aber dennoch runter schluckte.

„Salami nicht so lecker?“, fragte er schmunzelnd und Natsuki schüttelte angeekelt ihren Kopf, bevor sie sich schnell von sich wieder eines in den Mund schob.
 

Lachend aß auch Kyo weiter, bis alle Teller und Pizzakartons leer waren und sie nun wirklich los mussten.

„Verabschiedest du dich noch? Ich muss dich jetzt leider wieder zurück bringen“, sagte der Sänger sanft und wischte Natsuki noch ein Krümelchen von der Wange. Diese sah alles andere als begeistert aus und das Mädchen schüttelte sogar ihren Kopf.

„Nein?“, fragte die männliche Stimmgewalt und erneut schüttelte Natsuki ihren Kopf. „Leider muss es aber sein“, seufzte er und stand dann schon auf um ihre Jacke zu holen. Kurzerhand krabbelte sie sogar hinter Shinya und versteckte sich da, was es dem Sänger nicht leichter machte.

„Komm schon, Natsuki-chan“, murmelte er. „In ein paar Tagen hole ich dich wieder ab und dann gehen wir in den Tierpark, versprochen“, stand er dann neben Shinya und wartete bis sie wieder hervor gekrochen kam. „Außerdem, wenn du jetzt nicht vor kommst, bekommen wir beide Ärger und da darf ich dich am Ende nicht mehr besuchen kommen, weil wir nicht lieb waren“, versuchte er es jetzt mal so rum und das schien Natsuki noch weniger zu gefallen, denn der purzelten fast schon die Augen raus, als sie hinter Shinya hervor lugte.
 

„Nun komm“, hielt Kyo ihr mittlerweile schon die Jacke auf und wartete geduldig auf sie, wobei der schmale Sänger selbst nicht wusste, woher er die Geduld überhaupt her nahm, da es ja sonst immer sofort passieren musste. Es dauerte dann noch einen Moment, doch dann kam Natsuki hinter Shinya hervor gekrabbelt und sie ließ sich freiwillig die Jacke an ziehen. Erleichtert, dass es bis jetzt ohne Geschrei von statten ging, holte Kyo sich selbst seine Jacke und wartete, bis das Mädchen sich von den Jungs verabschiedet hatte, die ihr dann alle freundlich nach winkten.
 

„Deinen Teddy hast du?“, fragte er, nachdem sie schon vor der Tür standen und er lieber noch mal nach fragte, da er genau sah, dass ihr flauschiger Freund eben nicht bei der Kleinen auf dem Arm saß. Mit riesigen Kulleraugen schaute Natsuki nach oben und schien erst gar nicht zu wissen, was sie machen sollte. Kyo erlöste sie dann aber und machte ihr die Tür auf.

„Der ist bestimmt noch drinnen, geh ihn schnell holen“, schmunzelte er und der Sänger schaute dem Mädchen nach, wie es zurück in den Raum rannte um sich den Teddy zu schnappen, nur damit sie wenige Sekunden später wieder vor ihm zum Stehen kam.

„Dann können wir ja jetzt los“, sagte er und setzte sich schon in Bewegung, nur um wenige Schritte später zu bemerken, dass Natsuki ihm nicht folgte. Innerlich seufzend drehte Kyo sich um und hockte nach einigen Schritten vor ihr. „Tsuki-chan… so gerne ich dich noch hier lassen möchte, aber ich darf nicht. Ich mag auch nicht dass du gehst…“, erklärte er ruhig und biss sich auf der Unterlippe herum. „Soll ich dir mal was sagen?“, fragte er dann aber und sie nickte. „Ich hab die Frau von deinem zu Hause gefragt, ob du bald bei mir wohnen darfst… wenn du das willst?“, schaute er sie fragend an und Natsuki nickte, wenn auch noch etwas zaghaft. „Aber bis du wirklich bei mir wohnen darfst, müssen wir noch ein bisschen Geduld haben, verstehst du?“… das tat sie anscheinend nicht, weil sie ihn fragend anschaute, also setzte er zu einer weiteren Erklärung an. „Die Tante muss noch andere fragen, ob sie auch wollen, dass du bei mir wohnst und das dauert eben ein bisschen. Deswegen muss ich dich heute leider wieder zurück schaffen und die nächsten Male sicherlich auch“, erzählte er und Natsuki schien wirklich zu verstehen, denn sie schob leicht schmollend die kleine, rosige Unterlippe nach vor, nickte aber. „Aber ich verspreche dir, dass du nicht mehr lange da wohnen musst. Außerdem bist du doch schon ein großes Mädchen, oder?“, murmelte er fragend und Natsuki nickte wieder schüchtern. „Na also. Und jetzt hast du auch etwas, auf das du dich die nächsten Tage freuen kannst“, denn er konnte sich wirklich vorstellen, dass sie sonst keine großen Freuden erlebte. Wieder nickte Natsuki und er lächelte, nahm sie dann einfach auf seinen Arm und platzierte sie auf seiner Hüfte.
 

„Und nun versuchen wir beide die nächsten Tage ganz schnell herum zu bekommen, dass wir dann bald schon den Tierpark unsicher machen können“, erzählte Kyo weiter und ehe die Kleine überhaupt etwas dagegen protestieren konnte, trat der Sänger mit ihr auf dem Arm durch das große Tor des Kinderheimes und marschierte mir ihr weiter zum großen Gebäude.
 

„Sie sind spät dran, das Abendessen ist gleich schon beendet“, Kyo war noch gar nicht richtig mit seiner süßen Last in dem Gebäude, da wurde er auch schon nervig von der Seite angesprochen.

„Eine Minute ist noch Zeit“, sagte er unbeeindruckt, nach dem Blick auf die große Wanduhr, die mitten auf dem Gang hing und drehte sich zur Heimleiterin um. „Außerdem hat sie schon gegessen, also denke ich, ist es nicht sehr tragisch, oder hast du noch Hunger?“, fragte er dann direkt Natsuki, die aber nur mit ihrem Kopf schüttelte. „Sehen Sie, alles paletti“, sagte Kyo also und ließ das Mädchen dann runter, welches sich aber gleich mit den Ärmchen an seine Beine kettete. Irgendwie hatte Kyo ja so etwas befürchtet und er hatte keine Ahnung, wie er aus der Nummer wieder raus kam, denn er konnte nur zu gut verstehen, dass sie hier nicht bleiben wollte.
 

„Hey Süße, ich bin doch noch gar nicht weg“, murmelte er also.

„Natsuki, würdest du bitte zu den anderen gehen, ich muss mit dem Onkel noch einmal kurz reden“, sagte die Heimleiterin und trotz dass das Wort Bitte gebraucht wurde, klang es alles andere als freundlich.

„Geht’s noch freundlicher?“, brummte Kyo und nahm dann Natsuki wieder hoch, um mit ihr wieder in das Spielzimmer zu gehen, wo er sie auf einem Stuhl absetzte. „Ich bin gleich wieder da“, sagte er, pattete ihren dunklen Haarschopf und verließ den Raum, um sich in das Gespräch mit der Heimleiterin zu begeben.
 

„Wie ist es gelaufen?“, fragte das graue Monster sofort, nachdem sie in ihr Büro getreten waren. Kyo seufzte, fuhr sich durch die Haare und sah sie dann ernst an.

„Was denken Sie denn, wie es gelaufen ist?“, stellte er eine Gegenfrage und mit verschränkten Armen und überkreuzten Beinen lehnte er sich an die schwere Holztür und sah sie abwartend an.

„Ich weiß nicht“, sagte sie dann aber ehrlich. „Sonst fällt es mir leicht so etwas zu beurteilen, aber bei Ihnen… das kann ich fast gar nicht einschätzen“, das ließ Kyo innerlich triumphierend grinsen. „Sie wirken recht entspannt, also gehe ich mal davon aus, dass es nicht sehr viele Schwierigkeiten gab“, sagte sie dann aber, was Kyo nicken ließ.

„Reduzieren wir es auf keine Schwierigkeiten. Das einzige, was uns beiden, also Natsuki und mir, etwas Probleme bereitet hat war, dass ich sie hier her zurück bringen musste“, brummte Kyo.

Nun musste die Heimleiterin allerdings nicken, bevor sie sich räusperte.

„Ich gebe zu, ich hätte nicht gedacht, dass Sie das so gut im Griff haben. Allgemein scheint das Mädchen sehr von Ihnen angetan zu sein. Wie machen Sie das? Bei uns fließen immer gleich Tränen…“

„Wenn sie es mal mit Geduld und ein wenig Freundlichkeit probieren würden, dann hätten Sie sicherlich weniger Probleme. Wie dem auch sei. In den nächsten Tagen werde ich Natsuki wieder abholen und nun entschuldigen Sie mich, ich habe noch ein kleines Versprechen einzulösen und muss mich bei der kleinen Lady, leider Gottes, verabschieden“, mit diesen Worten drehte Kyo sich um und steuerte erneut das Spielzimmer an.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ScarsLikeVelvet
2016-04-03T18:32:25+00:00 03.04.2016 20:32
Brokkolli? ... meine Tastatur weigert sich das zu schreiben ... das ist viel zu gesund *lach*
Nicht schön, das Natsuki wieder tsurück muss ... und ja ... das war absicht.
Antwort von:  myamemo
04.04.2016 16:42
Hihi... aber wenn es ihr schmeckt xD


Zurück