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Blutrote Nacht im stillen Wasser

Bakami
von

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Kapitel 5

Als sich Yuudai, Kotaru und Eiri gegen Mittag auf den Weg nach Hause machten, saßen Akaya und Mizuki in der Küche und bekamen gerade das Mittagessen vor die Nase gesetzt, das Rin servierte. Eigentlich hätte der Kleinere schon nach Hause gemusst, doch er wollte mal etwas anderes außer Makrele essen, weil er Fisch zwar mochte, ihm das auf Dauer aber zu viel wurde und so starke Nerven wie Makoto hatte er nicht.
 

„Weiß Haru, dass du da bist?“, wollte Rin beim Essen wissen und Mizuki nickte auf die Frage hin nur. Sousuke sah gar nicht begeistert aus, als sein Partner den Delfin erwähnte, sagte aber nichts dazu und aß weiter als wäre nichts gewesen.

Der Hai fragte hauptsächlich, weil er wusste, dass Haru sehr streng war, was seinen einziges Kind anging. Er war wirklich sehr besorgt um ihn, schon fast krankhaft überfürsorglich, sodass es für keinen der Betroffenen gut wäre, wenn der Narwal gegen das Wissen seines Vaters übernachtete.
 

„Ich muss aber bald nach Hause“, gab der Schwarzhaarige kleinlaut zu. Akaya gefiel das wiederum gar nicht und maulte gleich wieder rum.
 

„Dann geh doch einfach mit zu ihm“, rollte Rin genervt mit den Augen. Er hatte im Gegensatz zu seinem ehemaligen Rivalen und guten Freund nichts dagegen, etwas Auszeit von seinem Sohn zu bekommen. Akaya konnte wirklich anstrengend und laut sein, das komplette Gegenteil von Mizuki eben. Manchmal fragte sich der Hai, wie angenehm es sein musste, so ein pflegeleichtes, anständiges Kind zu haben, anstatt einem Rebellen mit Ohrringen. Dann fiel ihm aber wieder ein, dass es auch einen guten Grund gab, weswegen Haru und auch teilweise Makoto so besorgt um ihr Kind waren. Immerhin hatte Mizuki schwere Herzprobleme, zudem war auch noch sehr unsicher und ein wenig naiv. Er wüsste nicht, was er tun würde, wenn sein Kind solche Probleme hatte und man Angst haben musste, dass jeden Moment etwas mit seiner Gesundheit nichts stimmen konnte. Schließlich war Mizuki vor zwei Jahren fast gestorben.
 

Nach dem Essen verabschiedeten sich die Jungs schnell, was daran lag, dass Akaya mal wieder zu stürmisch war und den Kleineren hinter sich her schleifte. Dieser war das schon gewöhnt, was aber nicht hieß, dass es ihm gefiel.
 

„Akayaaaa“, beschwerte sich Mizuki und sah gar nicht erfreut aus, sodass der Tigerhai ihn losließ und langsamer machte.

„Ich weiß gar nicht, warum du immer so hetzen musst. Wir haben nichts vor…“
 

„Sorry“, nuschelte Akaya nun, dem es ein bisschen peinlich war, dass er sich so verhielt. Dabei freute er sich einfach, Zeit mit seinem besten Freund verbringen zu können und war deswegen so überdreht.
 

Als sie wenig später bei den Tachibanas ankamen, wurde Mizuki gleich von Haruka umarmt und es wirkte so, als würde dieser seinen Sohn gar nicht mehr loslassen wollen. Als er Akaya bemerkte, sah er diesen finster an und drückte den Kleinen näher an sich. Makoto unterband diesen Klammergriff dann, indem er seinen Partner an der Schulter berührte und anlächelte, was diesen tatsächlich beruhigte. Das hieß noch lange nicht, dass er es für gut hieß, dass der Tigerhai bei ihnen war, doch er duldete es. Er sah ein, dass es nicht sehr förderlich für Mizuki wäre, wenn er ihm den Kontakt zu seinem einzigen Freund verbieten würde und ließ diesen endlich los.
 

„Bleibst du den ganzen Tag hier?“, erkundigte sich Makoto nun freundlich, der im Gegensatz zum Delfin nichts gegen Akaya hatte. Mit Sousuke hatte er auch noch nie ein Problem gehabt und verstand sich recht gut mit ihm. Sie gingen ab und zu mal was zusammen trinken, was Haruka natürlich auch nicht gefiel, aber er konnte es schlecht verbieten – auch wenn er es gerne würde.
 

„Hatte ich vor“, grinste der Rothaarige schief und traute sich dabei nicht, in Richtung des Delfins zu schauen. Auch wenn dieser nicht groß war, machte er ihm doch manchmal Angst.
 

Um Harus Zorn zu entgehen, beeilten sich Akaya und Mizuki, nach oben in dessen Zimmer zu kommen.
 

"Sorry, ich weiß manchmal echt nicht, was er gegen dich hat.", seufzte Mizuki, als er sich auf sein Bett fallen ließ.

„Ist schon okay...ich weiß ja von meiner, was mit Haru und meinem Vater gewesen ist", erwiderte Akaya lächelnd und ließ sich neben seinem besten Freund nieder.

„Ich hoffe nur, ich werde nicht zu sehr wie er", lachte der Rothaarige und dachte dabei daran, wie besitzergreifend Sousuke doch war. Einmal waren sie zusammen einkaufen gewesen und als ein anderer Typ Rin auch nur angesehen hatte, hatte der Größere sich ihn geschnappt und umarmt und den anderen böse angeschaut. Die Szene am Morgen hatte er schon beinahe wieder vergessen, doch als er sich aufs Bett legte, kam sie ihm wieder in den Sinn und er wurde leicht rot.
 

„Ach Quatsch.", meinte der Kleinere leise lachend, wobei er die Vorstellung gar nicht so schlimm fand. Immerhin sah Akayas Vater gut aus, war verantwortungsbewusst und bestimmt auch ein guter Ehemann. Wäre Mizuki nicht Mizuki gewesen, hätte er dabei auch an Unanständigere Dinge gedacht, doch so beschränkte er sich auf die Jugendfreien Werte.
 

„Wollen wir zocken?“, schlug Akaya vor, der wusste, dass Mizuki zustimmen würde, schließlich war das eine seiner Lieblingsbeschäftigung. Rausgehen oder sonst was wäre heute wohl nicht drin, schließlich hatte der Kleinere erstmal genug davon nach der letzten Nacht. Diese war zwar schön, aber auch anstrengend gewesen und so eine Szene wie am Morgen konnte er sich auch sparen…das war so unangenehm gewesen und er hoffte, dass niemand was davon mitbekommen hatte. Aber wahrscheinlich nicht, immerhin hatten alle noch (halb) geschlafen.
 

Mizuki nickte begeistert und holte zwei Kontroller, nachdem er die Konsole eingeschaltete hatte und reichte Akaya einen davon.

Er liebte zocken einfach und konzentrierte sich da auch immer so drauf, dass er das Unwichtigste aus seiner Umgebung ausblendete, weshalb er auch oftmals gewann. Akaya grinste, als ihm der Kontroller in die Hand gedrückt wurde. Man sah es ihm vielleicht nicht an, aber Mizuki war ein verdammt guter Spieler. Er musste sich richtig anstrengen, wenn er gegen ihn spielte und der Kleinere gewann eigentlich immer. Es war dieses Mal auch nicht anders und nach der ersten Runde - die er verloren hatte - fiel dem Rothaarigen eine Strategie ein, die ihm zum Sieg verhelfen könnte. Er rückte beim Spielen immer näher an seinen besten Freund ran und stupste dessen Rückseite nun mit seinen Füßen an. "Heeee! N-nicht! Das ist unfair!", beschwerte dieser sich, da es ihn zum einen kitzelte und er zum anderen nicht mit Akayas plötzlicher Nähe klar kam, weshalb er die Runde verlor, worüber er einen Schmollmund zog.

Das wäre nie passiert, wenn alles fair verlaufen wäre…manchmal war Akaya so ein Fiesling!

Akaya grinste nur vor sich hin und als er diese Runde gewonnen hatte, zeigte sich erst Mizukis wahres Geschick. Da müsste er sich wohl was anderes einfallen lassen, um ihn abzulenken...

Sein Fuß ging weiter nach unten und schlüpfte kurzerhand unter das T-Shirt des Kleineren. Es war dem Rothaarigen gerade egal, wie das aussehen musste, immerhin würde er so garantiert wieder gewinnen. Was er dabei bei dem Kleineren auslöste, dessen war er sich nicht so ganz bewusst…
 

Ganz automatisch quiekte Mizuki dabei auf und zog den Bauch ein. Er mochte es wirklich ganz und gar nicht, wenn man ihn dort berührte…dann fühlte er sich immer erst recht fett. Schnell versuchte er den anderen davon abzubringen, ihn weiter zu berühren und bewegte sich dabei so ungeschickt, dass er zur Seite kippte, das Gleichgewicht komplett verlor und sich wenig später zwischen den Beinen des Größeren wiederfand und auch noch auf ihn gefallen war, weshalb er knallrot im Gesicht wurde.
 

„Hey", grinste der Rothaarige ein bisschen unsicher und hatte alle Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihm das hier ganz gut gefiel, da sein bester Freund so ziemlich ganz auf ihm drauf und zwischen seinen Beinen lag. Der Körper des Schwarzhaarigen, der auf Akaya lag und ihn auf dem Bett hielt, fühlte sich schön warm und weich an~
 

Langsam streckte der Größere seine Arme aus und knuddelte Mizuki dann sanft. Er legte den Kopf auf dessen Schulter und schloss genießend die Augen, während er den süßen Duft einatmete. Dieser kleine ‚Unfall‘ war doch eine schöne Ausrede/Gelegenheit, ihn endlich wieder zu umarmen, was sie schon viel zu lange nicht mehr gemacht hatten.
 

„Ähm...also...", stammelte Mizuki, lies es sich dann aber gefallen, als Akaya ihn umarmte und legte sogar den Kontroller beiseite, denn er genoss die Nähe des Anderen viel zu sehr, als dass ihm das Spiel noch wichtig gewesen wäre.

Der Größere roch so vertraut und strahlte Wärme, sowie ein gewisses Gefühl von Sicherheit aus, was ihn ungemein beruhigte und zugleich sein Herz zum Rasen brachte. Mizuki konnte sich bei ihm einfach unglaublich gut entspannen, was vielleicht ein bisschen merkwürdig klang angesichts der Tatsache, dass er Herzklopfen bekam, aber es war so.
 

„Du bist so schön weich", murmelte Akaya geistesabwesend und drückte seinen Kopf leicht an Mizukis Hals. Auch er hatte sich schon lange von seinem Kontroller verabschiedet. Es stand außer Frage, dass wenn er die Wahl zwischen das Spiel zu gewinnen und mit Mizuki zu kuscheln hatte, Zweiteres nehmen würde.

Seine Sinne wurden gerade von dem guten Geruch vernebelt, der vom Kleineren ausging und er konnte kaum klar denken, was durch die zusätzliche Nähe auch nicht wirklich besser wurde.

Wenn man ihn jetzt nicht aufhielt, konnte alles passieren. Seine Hände wanderten nämlich schon nach unten und wollten unter den lästigen Stoff schlüpfen, doch waren sie noch nicht an ihrem Ziel angekommen. Das war schon mal so ähnlich vor vielen Jahren passiert, als Akaya in die Pubertät gekommen war und entdeckt hatte, dass auch sein bester Freund sich veränderte…
 

„A-akaya...", versuchte der Kleinere diesen wieder in die Realität zurückzuholen und brachte etwas Abstand zwischen sie, weil er gerade ziemlich überfordert war und es auch nicht mochte, so berührt zu werden. Also irgendwie mochte er es schon, aber er war so unsicher und mochte seinen Körper nicht, dass er selbst nicht von Akaya berührt werden wollte, zumal das hier eindeutig zu weit für Freunde ging!

Der Kleinere wusste nach wie vor nicht, wie Akaya zu ihm stand, auch wenn er am Abend zu vor verdeutlich hatte, dass er es nicht mochte, wenn er mit anderen Typen tanzte. Doch es konnte auch sein, dass er ihn auch wirklich nur beschützen hatte wollen und das nichts direkt mit Eifersucht zu tun gehabt hatte.
 

Es war vielleicht ganz gut so, dass Akaya gestoppt wurde, schließlich wollte er nicht, dass Mizuki nochmal so verschreckt wie damals war und nicht mit ihm redete.

Er hob seinen Oberkörper an und ließ Mizuki von sich herunterkrabbeln.
 

„...'tschuldigung", nuschelte er und fuhr sich durchs Haar, dann hob er seinen Kontroller wieder auf. Dennoch ging ihm das schöne Gefühl nicht aus dem Kopf, als der Kleinere so eng an ihm gelegen hatte...so weich~

Seufzend rollte sich Akaya wieder auf den Bauch und hoffte, dass Mizuki ihm seine Aktion nicht übel nehmen würde, da dieser ja schüchtern war und das bestimmt noch keiner zuvor mit ihm getan hatte.

Der Kleinere setzte sich dann wieder neben ihn und kaute nervös auf seiner Unterlippe.
 

„Sag mal...magst du mich eigentlich?", rutschte Mizuki die Frage nun heraus, die er sich schon lange stellte, wobei er Akaya aber nicht ansehen konnte. Am liebsten hätte er diese Frage gar nicht gestellt, aber jetzt war es sowieso schon ausgesprochen und sein kleines Herz begann wieder schneller gegen seinen Brustkorb zu hämmern, aus Angst davor was der Andere antworten würde.
 

Akaya drehte sich verwundert zu dem Kleineren um.

„Natürlich mag ich dich", erwiderte er resigniert. „Immerhin bist du mein bester Freund."

Dass das vielleicht nicht ganz so die Antwort war, die Mizuki hören wollte, wusste der Rothaarige nicht. Er hatte immer noch sein Brett vorm Kopf und sah nicht, wie sehr sein bester Freund ihn mochte, nein liebte. Für ihn war auch klar, dass er den Schwarzhaarigen so sehr mochte, wie keinen anderen sonst. Er wüsste nicht, was er tun sollte, wenn er ihn jemals verlieren sollte…aus welchem Grund auch immer.

Dass dieser Grund der sein sollte, dass Mizuki über seine Gefühle Bescheid wusste, wollte Akaya auf jeden Fall verhindern, doch das klappte in letzter Zeit nicht wirklich gut. Warum musste er auch so Triebgesteuert sein? Blöde Hormone!

„Ja, nein, also ich...nicht das Mögen sondern das andere Mögen...du weißt was ich meine", stotterte er verzweifelt wich dem Blick des anderen aus, da ihm das gerade so unglaublich peinlich war. Aber er musste einfach endlich Klarheit haben, auch, wenn das bedeutete, dass ihre Freundschaft dabei kaputt gehen könnte, was er im Gegensatz zu Akaya aber nicht glaubte. Dazu kannten sie sich einfach schon viel zu lange und er glaubte nicht, dass der andere ihre Freundschaft so leicht aufgeben würde.
 

„Warum willst du das wissen?", fragte er nun unsicher und total nervös. Hatte der Kleinere etwas bemerkt und herausgefunden, dass er auf Männer stand? Vielleicht machte ihm das auch nicht so viel aus, immerhin hatte er auch mit einem Typen getanzt. Das konnte aber auch nur Zufall sein und man konnte es leicht auf Mizukis Naivität schieben, dass er einen Flirtversuch nicht als solchen entdeckt und den anderen einfach für einen netten Kerl gehalten hatte.
 

„Na ich will wissen, ob...ob du mich mehr magst, als nur als einen...guten Freund", versuchte er es ziemlich verzweifelt den anderen dazu zu bewegen, ihm endlich zu antworten, auch wenn es ihm alles abverlangte, sich nicht einfach zu verkriechen. Warum musste es Akaya ihm auch so schwer machhen?
 

„Ich...weiß nicht...ich", stammelte Akaya nun vor sich hin, da er nicht wusste, weswegen Mizuki ihn das fragte. Er hatte so große Angst ihn zu verlieren, dass er einfach nicht antworten wollte. Schnell versuchte der Rothaarige ein Thema zu finden, das sie ein bisschen davon ablenken würde, ihm aber auch helfen konnte herauszufinden, weswegen der Kleinere ihm diese Frage gestellt hatte. Das musste er natürlich irgendwie tun, ohne es direkt auszusprechen.
 

„…bist du schwul?", kam es ihm dann einfach so ohne weiter nachzudenken über die Lippen. Es war passend, aber auch unpassend zugleich, diese Frage jetzt zu stellen, aber er wollte es nun mal wissen.
 

Nun war es Mizuki, der aus allen Wolken fiel. Er sah Akaya geschockt über die direkte Frage an, weil man das eigentlich nicht so formulierte, wurde knallrot und sah weg.
 

„Ja…“, gab er leise nuschelnd zu und kaute auf seiner Unterlippe herum. Er hoffte, dass der andere ihm das nicht übel nehmen würde. Aber wenn es stimmte, das Kotaru sagte und Akaya vielleicht auch auf Männer stand, würde er das nicht als schlimm erachten, richtig? Außerdem waren seine Freunde auch nicht alle hetero…
 

Der Blick des Rothaarigen ging nach oben und fixierte irgendeinen Punkt an der Decke. Sein Verstand wurde gerade schachmatt gelegt, da zu viele wichtige Informationen auf einmal auf ihn niederprasselten. Sein bester Freund war also schwul und hatte ihn gerade gefragt, ob er mehr für ihn empfand…

Das war eindeutig zu viel für Akaya, zumal er Mizuki unglaublich niedlich fand und es ihm gerade nicht wie die Wirklichkeit vorkam. Es konnte doch gar nicht sein, dass dieser ihn auf die gleiche Weise mochte wie er ihn…doch, es konnte sein! Trotzdem war sich Akaya nicht ganz sicher. Er hatte einfach zu viel Angst davor, dass sich etwas zwischen ihnen ändern könnte.
 

Mizuki wurde zusehens nervöser, da Akaya keine Antwort gab und einfach nur starrte – wahrscheinlich an einen Punkt an der Wand hinter ihm. War diese Information so ein großer Schock für ihn, oder wusste er einfach nicht was er sagen sollte? Hoffentlich hasste er ihn jetzt nicht…

Der Kleinere hielt dieses Schweigen langsam nicht mehr aus und war kurz davor sich die Lippe blutig zu beißen.
 

„Hey…jetzt sag doch was“, murmelte er unsicher und war nicht in der Lage den Rothaarigen für längere Zeit anzusehen.

Akaya hatte den Punkt erreicht, in dem sein Verstand nicht mehr arbeitete und er gerade die herunterrieselnden Flusen beobachtete, als Mizuki ihn dabei unterbrach.
 

„…was?", blinzelte er und legte den Kopf schief. Er brauchte ein wenig, um wieder zurück in die Realität zu kommen, weil er sich gerade alle möglichen Szenarien durch den Kopf gehen lassen hatte wie es mit ihnen weiter gehen könnte.
 

„Also...ich find es nicht schlimm...", fing er langsam an und bemerkte dabei, dass Mizuki wirklich sehr angespannt war. Hoffentlich dachte er jetzt nicht, dass er ihn nur wegen seiner Orientierung hassen würde, denn das war eindeutig nicht der Fall!

Akaya entschloss sich kurzer Hand, sich auch endlich gegenüber seinem besten Freund zu outen, einerseits um ihn zu beruhigen, andererseits weil das schon lange überfällig war
 

„Ich bin ja auch bi", mit zartem Rotschimmer auf den Wangen, wich Akaya Mizukis Blicken aus, der ihn seinerseits nun überrascht ansah. Aber immerhin war die Anspannung aus seinen Zügen gewichen.

Der Schwarzhaarige nickte nun und lächelte dabei leicht. Also hatte es gestimmt was Kotaru gesagt hatte. Vielleicht gab es ja doch eine Chance, dass sie zusammen kamen. Egal wie es jetzt weiter gehen würde, in jedem Fall würde sich irgendetwas ändern: Nur wann und wie war die Frage.

Mizuki wollte aber immer noch wissen, wie der andere zu ihm stand, da Akaya noch keine eindeutige Antwort formuliert hatte.
 

„Und...wie sehr magst du mich?", tastete sich Mizuki nun vorsichtig weiter heran, wobei er nervös an seinem Oberteil zupfte und noch immer ziemlich rot im Gesicht war. Der Schwarzhaarige konnte echt nicht glauben, dass er dieses Gespräch hier gerade wirklich führte. Sonst war er sehr zurückhaltend und ihm wäre nie eingefallen, einen anderen so auszufragen, aber der Tigerhai war ihm unglaublich wichtig. Genauso neugierig war er aber auch zu erfahren, was dieser von ihm hielt.

Bei der nächsten Frage, musste Akaya schlucken. Hatte Mizuki etwa bemerkt, dass er ihn attraktiv fand und fragte ihn deswegen jetzt das? Er verstand immer noch nicht ganz, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte und wurde nervöser. Trotzdem wollte er Mizuki eine ehrliche Antwort geben. Selbst wenn dieser seine Gefühle nicht erwiderte, dann könnten sie immer noch so tun, als sei nichts geschehen…das hoffte der Größere zumindest. Allerdings konnte er auch nicht mehr so wie bisher weitermachen, weil er es einfach nicht mehr aushielt, seine Gefühle zu unterdrücken. Das hatte er über viel zu viele Jahre hinweg gemacht und wohin es sie gebracht hatte, daran wollte er gar nicht denken.

Er atmete tief ein, nahm seinen ganzen Mut zusammen und erwiderte dann: „Du bist der wichtigste Mensch für mich"

Weil er nicht wusste, was er sonst noch sagen sollte und sich nicht ganz traute, zog er Mizuki stattdessen zu sich und umarmte ihn. „Ich will dich nicht verlieren...niemals."
 

Das war zwar kein Liebesgeständnis, weil der Rothaarige sich dafür noch nicht bereit fühlte, aber es sicherte dem Kleineren eine gewisse Position zu, die er sich mit keinem teilte. Keiner war so wichtig für ihn wie Mizuki und er würde wirklich alles für diesen tun. Dass Akaya das vollkommen ernst meinte, war ihm selber nicht ganz bewusst, genauso wenig wie er ahnte, zu was er fähig war wenn es um den Kleineren ging.
 

Mizuki erwiderte die Umarmung und lächelte leicht. Er hatte zwar kein Liebesgeständnis bekommen, doch das was Akaya ihm gesagt hatte, war ihm fast wichtiger als dieses. Solange sie nur zusammen bleiben könnten und sich keiner zwischen sie drängte, war er zufrieden. Vor allem, wenn der Größere ihn umarmte, denn dieser roch wirklich unglaublich gut, zumal sich der Kleinere sicher und geborgen in seinen Armen fühlte. So, als würde er genau wissen, dass Akaya ihn vor allem Übel der Welt beschützen würde, wie er es in der Vergangenheit des Öfteren getan hatte.



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