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Blutrote Nacht im stillen Wasser

Bakami
von

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Mizukis Leben bisher

In diesem Teil wollen wir uns allen Problemen widmen, die Mizuki mit seinem Körper, insbesondere seinem Gewicht, hat.

Dass er sich glücklich schätzen kann, eine solch vorteilhafte Figur zu haben, ist ihm unglücklicherweise nicht bewusst, da er zu sehr von den Erlebnissen aus frühster Kindheit geprägt wurde und generell ein geringes Selbstbewusstsein besitzt, auch durch diese Erfahrungen bedingt.
 

Kindergarten
 

Dass Kinder Monster sein können und es wahrscheinlich auch sind, musste Mizuki schon sehr früh erfahren. Auch wenn die ersten Jahre seines Lebens glücklich und sorgenfrei verliefen, wurde er spätestens mit fünf Jahren aus dieser heilen Welt gerissen, da sich dort sein Umfeld, die anderen Kinder, änderte. Diese bemerkte bald, dass der kleine Schwarzhaarige irgendwie anders war als sie und das nicht unbedingt wegen seines Aussehens. Zwar hatte er damals schon etwas mehr auf den Knochen als seine Altersgenossen, doch vor allem verhielt er sich auch nicht normal.

Der Kleine war schon immer sehr still und nachdenklich gewesen und hing oftmals in Gedanken, wenn er nicht gerade mit Akaya spielte oder von diesem vollgelabert wurde. Die anderen merkten schon bald, dass er ein einfaches Ziel war und so suchten sie sich einen Punkt, in dem er ‚anders‘ als sie waren und womit sie ihn aufziehen konnten. Diese Eigenschaft war nur leider sein Gewicht und man sah ihm auch ein bisschen an, dass er pummeliger war.

Bis zum Zeitpunkt der ersten Hänseleien, hatte Mizuki sich nie Gedanken um sein Erscheinungsbild gemacht, geschweige denn um sein Gewicht. Wie sehr diese Monster ihn damit beeinflussten und wie schwer er es später haben würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.

Man kann diese Erinnerungen solche verdrängen, doch die Wunden, die sie der Seele zugefügt haben, werden niemals heilen. Die Verbände werden früher oder später reißen und der Klebstoff der Pflaster wird alt und nutzlos.
 

Grundschule
 

Je mehr sich Menschen beginnen, Gedanken zu machen und ihr Umfeld unter die Lupe zu nehmen, umso mehr fällt ihnen auf, was an anderen anders ist und was ihnen nicht gefällt. Sie sind neidisch oder suchen ein Opfer, das sie quälen können, um sich selbst besser zu fühlen.

Mizuki bot sich da natürlich an, da er sich ohnehin nie zur Wehr setzte und das auch nicht konnte, da es seinem Wesen nicht entsprach und das merken die anderen Kinder schnell. Sie machten sich wo sie nur konnten über ihn lustig, schlossen ihn aus und nannten ihn „Schwabbel“.

Dass der Kleine außerdem noch sehr tollpatschig war, machte die Sache auch nicht besser. Er stolperte auch so schon oft genug über seine eigenen Füße, da brauchte man ihm wirklich nicht extra noch ein Bein stellen. Wenn er am Boden lag und alle lachten, er ihre Rufe hörte, wie sie ihn nannten, stand er oftmals schnell auf und rannte davon, damit niemand seine Tränen sehen konnte.

Zu allem Überfluss hatte man ihn auch noch in eine andere Klasse als Akaya gesteckt, sodass dieser nicht viel vom Mobbing mitbekam. Wenn er es jedoch merkte, stellte er sich immer vor seinen besten Freund und schubste die Peiniger von ihm weg. Der Rothaarige drückte Mizuki dann oftmals an sich und beruhigte ihn, während er ihm zuflüsterte: „Es ist okay…weine nicht…“

Akaya konnte es nämlich nicht ab, wenn der Kleine weinte, da er sich dann immer so hilflos vorkam und er ihn nicht weinen sehen konnte, da es ihm das Herz brach.

Leider erinnerte sich Mizuki später nicht mehr wirklich daran, was sein bester Freund schon alles für ihn getan hatte, das auch dazu beitrug, dass er sich einredete, dass dieser ihn nicht wollte. Schließlich hatte Akaya nun auch neue Freunde, mit denen er sich gut verstand und traf.
 

Mittelschule
 

Diese Jahre waren mit unter die schlimmsten im Leben des Schwarzhaarigen. Nicht nur begann zu dieser Zeit die Pubertät voll bei ihm einzuschlagen, auch Akaya veränderte sich. Mizuki kam nicht damit klar, dass er ihm auf einmal keine Hosen mehr passten und seine Hüften sehr ausladend wurden. Sein Hinterteil schien gar nicht mehr aufhören wollen zu wachsen und seine Eltern konnten ihm auch nicht weiterhelfen, da sie auch keine Ahnung hatten, wie man damit umgehen sollte.

In der Schule wurde es nicht besser, da die anderen ihn immer noch als perfektes Opfer wahrnahmen. Da Akaya aber in derselben Klasse war, bekam er alles mit und beschützte den Kleineren, indem er sich mit den Betreffenden prügelte. Dafür bekam er mehrere Verweise und Strafen, aber das war ihm egal, was er mehr als deutlich zeigte. Auch wenn Mizuki es nicht für die beste Lösung hielt, war er doch irgendwie glücklich, dass der Größere sich um ihn kümmerte und er damit zeigte, dass er ihm wichtig war.

Als Akaya dann begann, sich mit Mädchen zu treffen und weniger Zeit mit Mizuki zu verbringen, brach für diesen eine Welt zusammen. Nämlich die, in der es nur Akaya und ihn gegeben hatte und sie sich fast jeden Tag nach der Schule getroffen hatten. Nun verbrachte der Größere mehr und mehr Zeit mit Mädchen und seinen anderen Freunden und der Kleine fühlte sich alleine gelassen.

Nicht nur das, er fragte sich auch, ob Akaya ihn wohl mehr mögen würde, wenn er dünner wäre und besser aussehen würde, was für ihn Hand in Hand ging. Schließlich beschloss er, dass es wohl nicht anders zu bewerkstelligen war, als die Tabletten abzusetzen, die er für sein Herz nehmen musste. Diese beeinflussten nämlich seinen Stoffwechsel und waren die Hauptursache für seine Gewichtsprobleme. Er saß auch gerne Süßigkeiten, aber das war eher nebensächlich, denn wenn diese normal verarbeitet werden würden, sähe er nicht so aus.

Nah ein paar Wochen, in denen Mizuki seine Herztabletten nicht genommen hatte, kippte er schließlich um und musst eins Krankenhaus gebracht werden. Zwar hatte er ein bisschen abgenommen, doch zu welchem Preis?

Seit dem unternahm Akaya immerhin wieder mehr mit ihm und achtete auch darauf, dass der Kleinere regelmäßig seine Medikamente einnahm. So hatte Mizuki irgendwie doch sein Ziel erreicht, aber nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er nahm die paar Pfunde schnell wieder zu und zusätzlich passte Akaya jetzt viel zu sehr auf ihn auf. Fast so wie zuvor, nur dass er ihn anfing zu kontrollieren, was anderen Bedenken gemacht hätte, aber die Blindheit, die mit dem Verliebtsein einhergeht, verschleierte diese Tatsache vor Mizukis Augen.
 


 

Oberschule
 

Es wagte zwar niemand mehr, sich über Mizuki lustig zu machen oder sich ihm zu nähern – dank Akayas Aktionen – doch sein Verhältnis zu anderen Menschen besserte sich nicht. Der Schwarzhaarige war zurückgezogen nach wie vor und verbrachte seine Freizeit mit lernen und Videospielen, da er nicht gerne wegging. Wenn er mal etwas unternahm, dann immer nur mit Akaya oder weil dieser ihn doch mal dazu überredete, mit ihm in eine Diskothek zu gehen.

Mit Akayas Freunden – Yuudai, Eiri und Kotaru – verstand sich der Schwarzhaarige inzwischen ganz gut, auch wenn er nicht viel mit ihnen zu tun hatte, weil er zu schüchtern war, sich mit ihnen zu unterhalten.

Viele Mädchen zeigten sich abgeneigt gegenüber ihm, da sie der Meinung waren, er würde ihnen Akaya wegnehmen, da sich dieser nicht mehr mit Mädchen traf, sondern nur noch mit seinen Freunden und hauptsächlich Mizuki abhing. Diesen Neid bekam der Kleine aber nicht oft zu spüren, da er fast immer mit seinem besten Freund zusammen war und sie sich nicht trauten, etwas in dessen Anwesenheit zu äußern.

Zwar war Mizuki glücklich darüber, dass alles wieder beim Alten war, doch insgeheim wünschte er sich, dass endlich mehr zwischen ihnen sein würde, als ‚nur‘ diese enge Freundschaft. Bisher dachte er immer, Akaya wäre klar, wie er ihm gegenüber empfand, doch er musste mit der Zeit feststellen, dass sein bester Freund ein gewaltiges Brett vorm Kopf hatte, was diese Sache anging und sowieso brauchte der Rothaarige länger für die offensichtlichen Dinge. Man musste ihm alles direkt auf den Kopf zu sagen, sonst würde er es nicht erkennen.

Mizuki traute sich nur leider nicht, ihm direkt seine Gefühle zu gestehen, da er immer noch viel zu unsicher dafür war und sich nicht in seinem Körper wohlfühlte. Er war noch immer der Überzeugung, er wäre nicht gut genug für Akaya, da dieser schließlich wirklich jeden bekommen könnte, wenn er nur wollte – das hatte die Vergangenheit gezeigt.

Es war schon auffällig, dass der Rothaarige seit dem Vorfall mit Mizuki wirklich keine einzige Affäre mehr gehabt hatte. Er tanzte und flirtete zwar ab und zu mal, aber sonst war da nicht mehr. Einerseits freute das Mizuki, andererseits stimmte es ihn misstrauisch. Was stimmte mit Akaya in letzter Zeit nicht?

Nicht dass er sich bescheren würde, dass er so viel Zuneigung von ihm bekam, doch dieser sah ihn auch immer so komisch an und ließ ihn kaum mehr aus den Augen. Es hatte zuvor schon Vorfälle gegeben, bei denen man die Tendenz des Größeren hatte erkennen können, doch deswegen zerbrach sich Mizuki nicht den Kopf. Okay, Akaya hatte mal ein Mädchen abgewimmelt, da sich an ihn ranmachen wollte, doch das hatte er nicht als schlimm empfunden. Sowieso ließ Mizuki seinem besten Freund zu viel durchgehen und sah die Zeichen nicht, die bei anderen schon längst die Alarmglocken läuten lassen hätten.

Das lag nicht zuletzt an seiner Erziehung, da seine Mutter ihn vor allem bewahren wollte und ihm Wichtiges verschwieg.



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