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Der Pakt

von

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Alec' POV

Wie konnte er das tun? Ich war sauer und enttäuscht. Noch nie hatte mich ein Mensch so verletzt. Vielleicht hatten meine Eltern recht und Schattenweltler waren übel. Ok, der Tageslichtler ist ja noch erträglich und Luke. Aber der Rest? Sie waren keinen Deut besser als Dämonen. Gekränkt machte ich mich wieder auf den Weg in das Institut zurück. Kaum hatte ich das Haus verlassen, klingelte mein Handy. Diesmal zeigte das Display mir an, das Jace anrief.
 

Etwas überrascht, nahm ich den Anruf entgegen. „Jace, ist was passiert?“ „Das wollte ich dich gerade fragen. Irgendwas stimmt nicht. Ich... ich konnte durch die Bindung fühlen, dass es dir schlecht geht.“ Parabatai, klar wusste er das es mir schlecht geht, obwohl ich gehofft hatte, dass es nicht so schlimm war, dass er es spüren konnte. Lügen hatte nun also keinen Sinn. Aber warum machte er sich Sorgen? „Also. Na ja. Verletzt bin ich nicht. Also nicht körperlich.“, versuchte ich mich zu retten ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Jace brummte nur ein mh ins Telefon. Dann schwiegen wir eine Weile. „Izzy hat mir von euren Telefonat erzählt. Willst du mit mir drüber reden?“ „WAS hat Izzy dir erzählt?“, meinte ich nervös. Ich wollte nicht das Jace so herausfand, das ich auf Männer stand. „Nichts weiter. Nur das du eine Vorliebe für Hexenmeister hast.“ Selbst am Handy konnte ich ihn grinsen hören. Ich rollte mit den Augen. „Und?“, wollte ich wissen. „Was und?“
 

„Was denkst du darüber? Also das ich doch eher Männer bevorzuge?“ Ich fasse es nicht, dass ich das Gespräch am Handy führen muss. Doch ehe ich eine Antwort bekam, brach die Leitung ab. Oder hatte er aufgelegt? Traurig schaute ich auf mein Handy. Jetzt auch noch Jace als Freund zu verlieren, das war eindeutig zu viel. Ich stopfte mein Handy in die Tasche, Tränen liefen mir über die Wangen. Nicht schon wieder.
 

Ich ging weiter, achtete auf nichts. Und konnte nicht rechtzeitig reagieren als jemand in dunkler Kleidung neben mich sprang. Der Unbekannte schien von einemDach herunter gesprungen zu sein. Unbeholfen wollte ich meine Waffe ziehen, doch ich war zu langsam. Ich erkannte durch die Beleuchtung der Straßenlaterne aber, dass der Unbekannte garnicht so unbekannt war, es war Jace, seine blonden Haare waren auch in der spärlichen Beleuchtung zu erkennen. Er lächelte entschuldigend, dann zog er mich in eine Umarmung. Ich merkte unweigerlich wie ich rot wurde. Er verhielt sich anders als sonst. Seit wann war Jace so besorgt?
 

„Alec? Das wird schon wieder mit Magnus!“, meinte er aufmunternd. „Er wollte sich meine Liebe bei einem Dämon erkaufen. Ich glaube nicht, dass ich so jemanden nochmals vertrauen kann.“ Die Nähe zu Jace tat gerade gut, auch wenn sie mich etwas fertig machte. Ich war gerade so über ihn hinweg. Und nun war er so? So nett?
 

"Hm. Dann versuch es doch mal mit mir?", sagte er und grinste schelmisch. Dieses eine Mal würde ich ihn Kontra geben und damit müsste er leben. "DAS kannst du haben.", flüsterte ich ihn ins Ohr und küsste ihn anschließend.
 

Ich weiß nicht warum ich ihn geküsst hatte. Doch schon, ich wusste es, ich wollte den Schmerz für Magnus Verrat vergessen. War es Verrat, oder was war es? Egal was es war, es hatte mich verletzt und enttäuscht. Und nun stand ich hier und küsste meinen Bruder, meinen Parabatai. Zu allem Übel erwiderte er meinen Kuss und ich spürte wie er mir über die Lippen leckte. Und ich hasste Zungenküsse. Und ich fühlte mich noch schlechter. Jace strich mir mit einer Hand durch die Haare und verstrubbelte meine ohnehin schon wilde Frisur, mit seiner freien Hand zog er mich ganz dich an sich heran. Ich war ihm so nahe, dass ich seinen Herzschlag spüren konnte. Schon im Training war ich ihm so nahe gewesen, aber nie schlug sein Herz so wild. Dann fing er an, an meinem Pullover herum zu manövern und schob den Stoff vorsichtig nach oben, sodass ich seine warme Hand auf meinem Rücken spüren konnte. Von seiner Hand ging eine angenehmen Wärme aus und die Wärme wirkte auch beruhigend. Er hielt kurz inne, fix hatte er seine Hände an meinen Gürtel und fing an ihn zu öffnen, er war geschickt, das musste man ihn lassen. Ich merkte nicht nur wie mir das Blut ins Gesicht schoß, sondern auch in meinen Schritt.
 

Ich keuchte auf und schob Jace von mir weg. Er grinste mich an und meinte gespielt empört „Aber Alexander!“ Seine Augen wiesen kurz einen roten Schein auf, so schnell wie es da war, war es auch wieder verschwunden. „Seit wann nennst du mich beim vollen Namen?“ Jace blinzelte kurz. „Das hab ich noch nie getan.“ Er ging einen Schritt zurück. „Alec, lass uns zum Institut gehen. Ich hab wahnsinniges Kopfweh und du könntest scheinbar eine kalte Dusche gebrauchen, scheinbar bringt meine Gegenwart dich in Fahrt.“, meinte er schnippisch. Ich schüttelte den Kopf. “Nein. Jace... du. Du hast doch versucht dich an mich ran zu machen. Du hast doch den Kuss erwidert.“
 

Jace blieb neben mir stehen. „Welcher Kuss? Und warum sollte ich mich an dich ran machen? Beim Erzengel, so verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht und mach mich an meinen Bruder ran. Ich kann jede haben! Und ich steh garantiert nicht auf dich.“ Als er sah wie meine Gesichtszüge entgleisten, musste er heftig schlucken. Wieder stiegen Tränen in mir auf, ich wollte nicht weinen. Nicht schon wieder. Auch wenn mich seine Worte sehr verletzt haben, bald mehr noch als Magnus dummer Einfall. Warum verletzten mich diese Nacht alle Leute die mir wichtig sind?
 

„Alec... ich... ich hab das nicht so gemeint.“ Sein selbstsicheres Grinsen war verschwunden. Er griff nach meiner Hand, aber ich zog sie weg. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Alec, du weißt das ich dich liebe. Du bist mein Bruder, seit ich bei euch bin, bist du mir so unendlich wichtig. Ich kann mich auf dich verlassen. Du bist mein Parabatai. Du hältst mit den Rücken frei und du hältst es auch mit mir aus. Ich weiß, das ich nicht einfach bin.“ Jace hielt kurz inne. „Ja, ich habe deinen Kuss erwidert. Aber ich weiß nicht wieso.“ Unsicher kratzte er sich im Nacken. „Aber der Rest? Das war ich nicht, mich trieb jemand anders dazu. Dass habe ich nicht freiwillig gemacht. Versteh mich nicht falsch.“ Verwirrt sah ich ihn an. Ich war einfach nur überfordert. Ich konnte seitdem ich klein war nie besonders gut mit Menschen, aber dass hier trug nicht gerade dazu bei, dass ich sie besser verstand.
 

Ich spannte meine Hände an und entspannte sie wieder. Ich versuchte etwas vertrautes zu schaffen, war aber einfach nur fertig. Und konnte mich auf nichts fokussieren. Meine Augen huschten hin und her und ich wusste nicht worauf ich achten sollte. So viele reize. „Jace? Bring mich bitte ins Institut.“ Er nickte. Ich hoffte dass er mich gut genug kannte, um zu wissen, wie ich mich jetzt fühlte und dass nicht mehr viel fehlte. Schon seit er zu uns gestoßen war, musste er lernen, dass ich Grenzen hatte und ich irgendwo auf Hilfe angewiesen war, wenn ich sie überschritt. In den letzten Stunden war so viel passiert, dass ich kurz davor war in eine Art Autopilot zu wechseln. In seinem Blick lag Besorgnis, ich wusste zwar nicht was in ihm vor sich ging, aber ich denke er würde versuchen mir zu helfen, auch im Bezug auf Magnus. Jace griff nach meiner Hand, diesmal wich ich den Versuch nicht aus. Es tat gut etwas vertrautes zu haben. Besonders in dem Moment, wenn alles in die Brüche zu gehen scheint.
 

Von dem Weg nach Hause bekam ich nicht viel mit. Jace sprach auch nicht viel, er wusste das ich Ruhe wollte und auch brauchte. Wir nahmen abgelegene Straßen, damit wir nicht in den städtischen Trubel herein gerieten. Im Institut angekommen, brachte mich Jace in mein Zimmer. Ich war so fertig, dass er mir beim umziehen half, als er sah dass ich es nicht mal fertig bekam meinen Pullover auszuziehen.
 

„Leg dich hin Großer, ich bring dir noch einen Tee. Und dann schlafe etwas.“, Jace klang gerade mehr als sanft und verließ den Raum. Ich saß auf meinen Bett und nickte nur. Dank ihn trug ich nun einen schwarzen Schlafanzug, der auch nicht mehr der schickste war, zerbeult und ausgewaschen war er. Ich zog die Bettdecke eng um mich und trommelte mit meinen Händen auf meinen Oberschenkeln. Vor meiner Tür hörte ich Stimmen, die von Izzy und Jace. Ich konnte aber nicht verstehen was sie sagten. Irgendwann wurden die Stimmen lauter und Beide kamen in mein Zimmer. Izzy stolperte über meine Klamotten und fluchte. Jace kam zu mir, setzte sich neben mich und stellte mir den Tee auf den Nachttisch. „Es ist einer von Hodges belebenden Tees. Ich habe ihn gemacht wie du ihn magst.“
 

Er und meine Schwester sahen mich an. Und fingen an mit mir zu reden, leider ich bekam nicht wirklich was mit, ich war einfach nur fertig. Ich griff nach dem Tee und hielt die Tasse in der Hand. Es tat gut die Wärme des Tees zu spüren. Der Tee schmeckte gut,er war auch leicht mit Honig gesüßt, genauso wie ich es mochte. Als ich den Tee ausgetrunken hatte, stellte ich die Tasse wieder auf das Schränkchen. Immer wieder fielen mir die Augen zu als sie mit mir sprachen. Izzy bemerkte es irgendwann und verabschiedete sich, nachdem sie mir eine gute Nacht gewünscht hatte. Jace stand auf und machte mir Platz, ich lies mich auch gleich in mein Bett fallen. Er griff nach einem Buch aus dem Regal über meinem Bett.
 

„Ich lese dir was vor bist du schläfst.“, meinte er beiläufig und setzte sich neben mir wieder auf mein Bett. Er schlug das rote Buch auf in denen Märchen von Shadowhuntern waren und begann zu lesen. Hatte Jace ein schlechtes Gewissen oder warum war er so freundlich? Es dauerte nicht lange und ich schlief ein.



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