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Der Zauberer von orz

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Es ist nun fast zwei Jahre her, dass ich eine FF geschrieben habe, deswegen bitte ich um Nachsicht, wenn der Text manchmal ein bisschen "holprig" klingt. Kommentare sind wie immer erwünscht und gern gesehen. Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Der erste Teil des Weges

Wie genau er in dieser Sumpflandschaft gekommen war, wusste er nicht mehr sehr genau. Es hatte etwas mit einem Orkan zu tun, doch sein Gedächtnis ließ ihn im Stich. Er kam neben einem mitgenommen aussehenden Haus, das ihm völlig fremd war, zu Bewusstsein. Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass die Haustür nicht mehr vorhanden war, weswegen er schon ins Innere gerufen und es erkundet hatte, doch dort gab es nichts Lebendes, nichts Essbares und auch Möbel gab es keine. Würde er hier bleiben, würde er nach einer Weile verdursten. Die Alternative bestand darin, durch den Sumpf zu waten, allerdings kannte er sich mit Sümpfen nicht aus und wusste nicht, wie tief diese sein konnten oder ob man feststecken oder gar versinken konnte! Eventuell hatte er dieses Thema mal in der Schule durchgenommen, doch da hatte er immer versucht, möglichst unauffällig zu sein und nicht die Aufmerksamkeit seiner Mitschüler auf sich zu richten. Das war noch nie gut gegangen.

Er saß nun fast drei Stunden im Haus auf dem Boden und grübelte. Doch sein Magen begann zu knurren und um sich von dem immer stärker wahrnehmbaren Hunger abzulenken, stand er auf und sah sich noch einmal sehr genau das Haus an. Eigentlich warf er nur müde Blicke in jedes Zimmer, weil es dort ja sowieso nichts zu sehen gab, doch einmal musste er genauer hinsehen. Da standen Gummistiefel. Er hätte schwören können, dass die in seinen anderen Erkundungstouren noch nicht dort gestanden hatten, aber jetzt standen sie eindeutig dort und zwar in einem grellen Rot, das er niemals hätte übersehen können. Wo kamen diese scheußlichen Schuhe wohl her?

Er drehte dem Raum den Rücken zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt konnte er direkt durch das Loch, in dem einmal die Haustür verankert war, auf dem Sumpf schauen und da kam ihm eine Idee! Er würde einen Gummistiefel ein oder zwei Meter weit werfen und beobachten, ob er versank oder stehen blieb. Eine nicht ganz durchdachte Idee, aber immerhin war es eine, die er in die Tat umsetzen konnte. Er drehte sich voller Tatendrang schwungvoll um und starrte in einen leeren Raum. Keine Stiefel. Hatte er halluziniert?

Die roten Gummistiefel waren bestimmt seinem Hunger und seinem müden Kopf geschuldet. Er seufzte und machte sich wieder auf den Weg, das Haus abzulaufen. *quietsch quietsch quietsch* Verwundert blieb er stehen und sah sich um. Das Quietschen hatte sehr nah geklungen und war jetzt ganz verstummt, aber nach wie vor war nichts in diesem Haus zu sehen. Er setzte sich wieder in Bewegung und das Quietschen begann von neuem. Da dämmert ihm, dass vielleicht etwas unter dem Dielenboden war! Er sah schnell nach unten und erschrak! Die roten Gummistiefel waren an seinen Füßen. Wie kamen sie dorthin?! Vielleicht war das kein Traum, sondern eine durch den Stress der letzten Wochen und Monate hervorgerufene Halluzination. Genau so musste es sein. Alles war nur eine Fantasiewelt, die sein gebeuteltes Gehirn gebaut hatte, um ihn aus der realen Welt entkommen zu lassen, die ihn so gequält hatte.

Er war sehr zufrieden mit dieser Lösung und fand fantasievolle Erklärungen und Antworten auf seine Fragen und war schlussendlich der Auffassung, dass der Sumpf nur so tief war, wie er es sich vorstellte.

Strammen Schrittes verließ er das Haus, richtete seinen Blick starr auf dem Sumpf und wiederholte flüsternd immer wieder die Worte: „Das ist bloß zwei Zentimeter tiefer Schlamm.“ Tatsächlich war es bloß 2 cm tiefer Schlamm, was Hizumi euphorisch werden ließ und ihn regelrecht beflügelte, einfach weiterzulaufen. Er ging schnell und kam gut voran. Nach etwa fünfzehn Minuten allerdings machte sich ein Gedanke in ihm breit: Er wusste nicht wie weitläufig dieses Gebiet war. Als er aufgebrochen war, war die Sonne gerade im Begriff unterzugehen und jetzt war sie fast gänzlich verschwunden. Je dunkler es wurde, desto weniger konnte er erkennen und ein Gefühl von Panik beschlich in langsam aber wahrnehmbar.

Er atmete schwer. Mit jedem Schritt schien die Masse unter ihm zäher zu werden und er musste eine erhebliche Kraft aufwenden, um die Füße immer wieder aus dem Boden zu ziehen. Die dünnen Bäume in seiner näheren Umgebung gaben einfach nach, wenn er versuchte, sich an ihnen hochzuziehen. Die letzten Lichtstrahlen nutzte Hizumi und sich panisch umzusehen, ob es irgendwo festen Boden oder einen großen Baum oder ein verlassenes Haus erkennen konnte. Mit jeder Sekunde schlich sich die Dunkelheit jedoch an ihn heran und verschluckte alles auf ihrem Weg.

Dann war es stockfinster. Beunruhigenderweise war nichts zu hören, bis auf seinen eigenen Atem und das Schmatzen des Modders unter ihm, wenn er mit Mühe einen Fuß befreite und ihn weiter vorne wieder aufsetzte. Wieso hatte er bloß nicht anfangs nach einem Ziel gesucht. Statt wie blöd einfach drauf los zu rennen, hätte er sich umsehen sollen. Vielleicht lief er sogar im Kreis! Die Orientierung hatte er längst verloren, er bekam kaum noch Luft und spielte mit dem Gedanken, einfach stehen zu bleiben und zu sehen, was passieren würde. Viel tiefer als am Anfang seines Laufs konnte es hier einfach nicht sein. Da schossen ihm alle Filme in den Sinn, in denen die armen Leute um sich schlugen und versuchten, ihrem Erstickungstod zu entrinnen und schon war der Beschluss gefasst, so nicht enden zu wollen.

Eine gefühlte Ewigkeit später versagten seine Beine den Dienst. Ihm fehlte die Kraft, die Füße aus dem Matsch zu ziehen, sodass er einfach vorne über kippte und mit den Händen seinen Sturz abfangen wollte, falls das überhaupt ging bei einem solchen Untergrund. Der Sturz schien ihm ewig zu dauern und das Ziehen in seinen Waden erinnerte ihn an das Dehnen im verhassten Sportunterricht. Dann schlug er mit den Händen voran auf dem Boden auf. Festem, asphaltierten Boden. Er tastete die nähere Umgebung vorsichtig ab und überall konnte er Asphalt fühlen; sehen konnte er nach wie vor nichts. Schließlich blieb er regungslos liegen und war froh, doch noch lebend an einem Ziel angekommen zu sein. Er schloss die Augen und dankte jeder höheren Macht, dass er diesen Marsch unverletzt überlebt hatte. Der anstehende Muskelkater trübte seine Freude jedoch ernorm und schon verfluchte er jede höhere Macht, dass der Weg so weit sein musste und er sich bei seinem Sturz bestimmt die Hände zerkratzt hatte.

Als er die Augen nach wenigen Minuten wieder öffnete, saß vor seinem Gesicht eine weiße Katze mit einem Halsband, an dem eine keine Lampe baumelte, die aber zu viel Licht abgab für ihre Größe und seltsamerweise die gesamte Katze und ihre nähere Umgebung beleuchtete und nicht nur ihre Kehle und Brust. Vielleicht war auf der anderen Seite des Halsbandes noch ein Lämpchen, das er liegend nicht sehen konnte. „Was für ein unwichtiger Gedanke.“, dachte er und grinste ein bisschen. Die Katze sah ihn mit ihren blauen Augen an und erweckte in Hizumi das Gefühl, dass dieser Blick in erlahmen ließ. Seine Beine waren ganz schwer, seine Hände schmerzten ein wenig und langsam fielen ihm die Augenlider zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2016-02-16T19:57:54+00:00 16.02.2016 20:57
trifft sich sehr gut, dass du dich jetz nach deiner Pause wieder ans Schreiben gesetzt hast: passt perfekt zum Ende meiner Lesepause ;)
ich weiß noch nicht so ganz, was ich von der Story halten soll, weil ja schlicht noch nich sooooo viel passiert ist
auf jeden Fall ist Hizumi bisher ziemlich nett verpeilt ^^
(und ich kenn mich echt nicht gut aus mit dem Zauberer von Oz - aber da war es doch ein Hund oder? öö")
Antwort von:  Psychopath
17.02.2016 09:20
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Im Zauberer von Oz war tatsächlich ein Hund. Aber ich habe ihn aus zwei Gründen weggelassen:
1. Ich kenne mich mit Hunden überhaupt nicht aus und wollte ungern einen lieblos beschriebenen Hund in die Geschichte aufnehmen. Das wäre allen Hundeliebhabern gegenüber nicht fair ^^
2. Die FF soll nicht "Der Zauberer von Oz" mit anderen Charakteren sein, sondern ich habe mich lediglich an der Idee an sich und den Charakteren orientiert. Eigentlich ist das Haus auch auf einer Hexe gelandet und eine andere Hexe oder Fee (bin nicht sicher XP) sagt Dorothy, sie solle auf dem gelben Weg zur Smaragdstadt (oder so) gehen. Es gibt auch fliegende Affen, die bei mir aber nicht vorkommen werden ^^
Antwort von: abgemeldet
17.02.2016 14:43
Aso, okay xD
(Ich bin ja auch eher ein Katzenmensch..)
Dankeschön auf jeden Fall für die ausführliche Erklärung! ^^


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