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The Petboy Contract

von

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Jahresende

Der Winter hatte die Stadtgemeinde Annatown in seinem eisigen Griff und ein kalter Wind pfiff durch die Straßen. Die ganze Landschaft war von einer dicken Schneedecke eingehüllt und es hatte lange gedauert, die Straßen wieder freizuschaufeln. Schon seit Tagen dauerte dieses Schneetreiben an und es sah auch nicht danach aus als würde es bald enden. Die Heizungen waren aufgedreht und wer sich draußen aufhielt, der hatte sich dick angezogen und trug Stiefel. Der Schnee ging inzwischen kniehoch und die Kinder hatten ihre helle Freude dabei, Schneemänner zu bauen oder Schlitten zu fahren. Simon hätte am liebsten den ganzen Tag am Fenster gesessen und das muntere Treiben auf den Straßen beobachtet. Er selbst hatte es sich mit einer Tasse Kakao und einem dicken Rollkragenpullover, den seine Großmutter ihm gestrickt hatte, im beheizten Wohnzimmer ihres neuen Ferienhauses gemütlich gemacht. Ein Feuer prasselte im Kamin und der leichte Geruch des brennenden Holzes versetzte ihn in eine fast schon nostalgische Stimmung. Vielleicht mochte es aber auch daran liegen, weil nach all diesen ereignisreichen Wochen und Monaten das Jahr sich langsam seinem Ende zuneigte. Es war wirklich kaum zu glauben. So viel war passiert und sein Leben hatte eine so drastische Wendung genommen. Nicht nur, dass er seine Familie gefunden hatte, es war auch sein allererstes Weihnachtsfest gewesen, das er nicht alleine verbringen musste. Und was das für ein Weihnachtsfest gewesen war! Leron und er waren zu Rose und Scott auf der Evergreen Farm eingeladen worden und auch seine anderen Verwandten waren zu Besuch gekommen. Grace, ihre Enkel Charity und Elion, sein Onkel Seth der sonst immer in der Backwater Klinik arbeitete, seine Halbschwester Faith und sogar Cypher und Hunter waren von New York hierhergereist. Es war eine wirklich ausgelassene Stimmung gewesen und noch nie in seinem Leben hatte Simon so viel Spaß gehabt. Die Weihnachtsabende im Waisenhaus waren nichts im Vergleich gewesen und es wurde viel erzählt und gelacht. Vor allem Faith und Cypher zu beobachten, war genug um jedem, der sich das Schauspiel ansah, ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Faith, die sich nichts Sehnlicheres wünschte als ein vollwertiges Mädchen zu sein, hatte schon einen Weg für sich gefunden, sich weiblich zu kleiden und sein lang gewachsenes Haar entsprechend zu frisieren. Aber Cypher hatte dem Ganzen schließlich die Krone aufgesetzt. Obwohl der Künstler selbst nicht allzu viel von der Damenwelt verstand, hatte er es sich in den Kopf gesetzt, mit seiner kleinen Schwester über Styling zu sprechen und sogar Ratschläge zu geben. Dies war schnell darin ausgeartet, dass sie sogar damit begannen, aus der Weihnachtsfeier eine Art kleine Privatmodenschau zu machen. Schließlich hatte er Faith sogar dazu überredet gehabt, es mal mit Punkstyle auszuprobieren. Für Faith, die noch den Körper eines Jungen hatte, wurde der Tag noch besser, als Leron selbst anbot, die Geschlechtsumwandlung zu spendieren, da Rose und Scott dafür das Geld fehlte. Diese versuchten zunächst, Leron davon abzubringen weil es sie regelrecht in Verlegenheit brachte, dass er ihnen solch eine große Summe spenden wollte. Aber Leron ließ sich davon nicht abbringen und erklärte, dass er selber sehr gut nachvollziehen konnte wie es war, nicht für das akzeptiert zu werden was man war. Und so war es beschlossene Sache und wenn es nach Faith gegangen wäre, dann wäre sie noch am selben Abend nach New York geflogen um sich umoperieren zu lassen.

Simon selber hatte sich mehr mit seiner Cousine Charity unterhalten, die für ihn inzwischen seine beste Freundin geworden war. Auch wenn sie immer wieder durch irgendwelche unachtsamen Kommentare in Fettnäpfchen treten konnte, eines musste man ihr zugutehalten: ihre Hartnäckigkeit.

Dies hatte sich insbesondere gezeigt, als Leron versucht hatte, in Islesbury ein Haus zu kaufen. Als sich nämlich herausgestellt hatte, dass er ein Angehöriger der Cohans war, wollte man ihm nichts verkaufen. Eine Erklärung gab es zunächst nicht, erst später erfuhren sie, dass den Cohans lange Zeit verboten wurde, in Islesbury zu wohnen. Und man wollte sichergehen, dass die Stadt nicht durch „unliebsame Störfaktoren“ ihren guten Ruf verlor. Kaum, dass Simon dies seiner Familie erzählt hatte, hatte Charity sich der Sache angenommen und nur gesagt, sie würde das klären gehen. Nur zwei Anrufe ihrerseits hatten genügt, um diesen Vorfall zu klären und Leron konnte endlich das Haus kaufen. Wie Charity es geschafft hatte, das Kinsleyoberhaupt nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, hatte sie nicht gesagt. Sie hatte aber angedeutet, dass sie etwas gegen die anderen in der Hand hätte.

Dieses Ereignis hatte sie schließlich bei der Weihnachtsfeier zum Besten gegeben und sich darüber amüsiert, wie schnell die Kinsleys klein bei gegeben hatten, als sie mit ihnen geredet hatte. Und als der Alkohol floss und die Konditorin sichtlich angeheitert war, erfuhren Simon und Leron schließlich den Grund, warum sie die Kinsleys in der Hand hatte. Seit diesem Zeitpunkt erachtete keiner von ihnen die Konditorin mehr als naiv oder zu gutmütig. Schließlich, nachdem sich die Stimmung sichtlich gelockert hatte und man in bester Stimmung war, hatte die Bescherung begonnen. Und das war einer der schönsten unvergesslichen Augenblicke in seinem Leben gewesen. Während Roses Pflegekinder sich mit Begeisterung ihren eigenen Geschenken gewidmet hatten und aufgeregt durcheinander redeten, hatte Leron ihn beiseite genommen und ihm sein Geschenk überreicht. Simon hatte mit einigem gerechnet, aber nicht damit, dass Leron ein kleines Schmuckkästchen hervorholte und ihm einen Ring darin präsentierte. Einen Verlobungsring.
 

Glücklich lächelnd betrachtete Simon seinen Verlobungsring und immer noch fühlte es sich an, als würde er träumen. Obwohl bereits fast eine Woche vergangen war, konnte er sich noch nicht so wirklich an den Gedanken gewöhnen, dass er und Leron jetzt offiziell verlobt waren. Und immer wieder betastete er den Ring, als wolle er sichergehen, dass es keine Einbildung war. Der Ring bestand aus Titan und wurde an der Außenseite von zwei Streifen Carbon eingerahmt. Es war eine nette Abwechslung zu den klassischen Goldringen und Simon musste zugeben, dass es vor allem zu Leron passte. Der Ring sah außerordentlich elegant und hochwertig aus das Design gefiel ihm sehr. Ein traditioneller Goldring hätte auch nicht wirklich zu ihnen beiden gepasst. Und mit Sicherheit hatte sich Leron lange Gedanken darüber gemacht. Das Schönste am Ring aber war die geschwungene elegante Gravur in der Titanoberfläche: Yours forever. Und an der Innenseite war nicht etwa bloß Name und Datum eingraviert. Stattdessen war Lerons Fingerabdruck eingraviert worden. Mit so etwas hatte Simon im Leben nicht gerechnet, auch wenn es ihm ein wenig merkwürdig vorgekommen war, dass Leron Wochen zuvor nach einem Fingerabdruck von ihm gefragt hatte. Er hatte sich aber auch noch nie zuvor mit solchen Themen beschäftigt und hatte nicht einmal gewusst, dass es überhaupt so etwas gab, dass man Fingerabdrücke in den Verlobungsring eingravieren lassen konnte. Aber gleichzeitig hatte es auch etwas viel intimeres als bloß ein eingravierter Name. Vor allem aber gab es ihm das Gefühl, dass, egal was auch in Zukunft passieren mochte, sie zusammenhalten würden. Mehr noch als das Halsband, was er inzwischen wieder trug, war der Ring der unumstößliche Beweis, dass sie zueinander gehörten. Und ganz gleich was bei ihren Sessions passierte, sie beide waren nach wie vor gleichberechtigt und trugen gleichermaßen die Verantwortung für ihre Beziehung. Das war ihm am Wichtigsten gewesen: nicht mehr wie ein schutzbedürftiger kleiner Junge behandelt zu werden, sondern als gleichgestellter Partner.
 

Und nun, nachdem die Wochen seit ihrer Ankunft in Annatown ins Land gezogen waren, spürte er auch, wie sehr es ihnen beiden diese Flucht aus New York gut getan hatte. Sechs Wochen hatten sowohl er als auch Leron in der Pension verbracht und gleichermaßen Kuren und Therapien in Anspruch genommen, um wieder zu sich selbst zurückzufinden und sich von den ganzen Strapazen zu erholen. Es hatte ihnen beiden mehr als gut getan und nicht nur seine eigene Stimmung und körperliche Verfassung hatten sich deutlich gebessert. Es hatte lange gebraucht, bis er endlich seine Depression und seine Selbstzweifel überwinden und mit neuer Energie und neuem Selbstbewusstsein weitermachen konnte. Auch Leron wirkte nun wesentlich entspannter und weniger ernst und bedrückt als sonst. Er schlief besser, war nicht mehr blass und übermüdet und vor allem weniger angespannt und unruhig. Seine Laune besserte sich zusehends und er genoss auch mal die Ruhe, anstatt sich stets und ständig in Arbeit zu stürzen und sich immer mehr Last aufzubürden. Bei der Weihnachtsfeier hatte er sogar lauthals mit Grace und Charity gelacht und ein paar lustige Anekdoten zum Besten gegeben. Es war so, als wäre der Schatten, der jahrelang auf seiner Seele gelegen hatte, von ihm abgefallen. Und auch Simon selbst hatte sich selten besser gefühlt als jetzt. All die Unsicherheit und Traurigkeit war aus seinem Herzen verschwunden und alles, woran er jetzt noch denken wollte, war an seine Zukunft mit Leron. Selbst der Gedanke, nach New York zurückzukehren, erschien ihm nicht mehr so schrecklich wie zu Beginn seiner Zeit in Annatown. Inzwischen freute er sich sogar darauf, bald wieder zurückzukehren und ihr neues Heim zu beziehen. Zwar war Annatown ein idealer Ort für eine Kur, aber tief in seinem Herzen war er einfach ein Stadtkind und ihm fehlte so langsam aber sicher New York. Und wer weiß, vielleicht würden sie zu Beginn des Frühlings wieder zurückkehren. Dann konnten sie ihren ersehnten Neuanfang starten. So wie er Leron kannte, wollte dieser sich so oder so etwas Neues suchen. Sich ein sorgloses Leben zu machen und von seinem Privatvermögen zu leben, war keine Option für ihn. Er brauchte die Arbeit und die Herausforderung und er würde definitiv etwas finden, daran hatte Simon keinen Zweifel. Was ihn selbst betraf, so hatte er mit Leron bereits geredet und sein Wunsch stand fest, vernünftige Arbeit zu finden und etwas zu haben, worauf er selber stolz sein konnte. Sich auf Lerons Kosten ein schönes Leben zu machen, war für ihn keine Zukunft. Nein, er wollte einer vernünftigen Arbeit nachgehen, sein eigenes Geld verdienen und sich selbst beweisen, dass er für sich selbst sorgen konnte.
 

Tief in Gedanken versunken bemerkte Simon erst gar nicht, dass die Haustür geöffnet wurde. Immer noch schaute er nach draußen und beobachtete die Kinder beim Spielen im Schnee. Als er dann aber eine eiskalte Hand an seiner Halsbeuge spürte, da zuckte er erschrocken zusammen und drehte sich um. Leron stand vor ihm, sein Mantel von geschmolzenen Schneeflocken nass und sein Gesicht gerötet von der Kälte. Er bedachte Simons Reaktion mit einem schelmischen Grinsen und nahm seinen Schal ab. „Na da ist aber jemand schreckhaft. Plagt dich etwa ein schlechtes Gewissen.“

„Als ob du dich nicht erschrecken würdest, wenn dir jemand seine eiskalten Hände an den Hals hält“, gab Simon neckisch zurück und musste lachen. „Und? Ist es sehr kalt draußen?“

Ein Nicken kam zur Antwort und Leron warf seinen Mantel über die Couch und rieb sich seine Hände um sie zumindest ein wenig zu wärmen. Glücklicherweise brannte noch Feuer im Kamin und spendete genügend Wärme. Simon erhob sich von seinem Platz und ging in die Küche, um dem Zurückgekehrten etwas zu trinken zu bringen. Ein heißer Kaffee war jetzt genau das Richtige, um ihn wieder aufzuwärmen. „Und wie sieht es in der Stadt aus?“ rief er quer durch die Räume, während er die Kaffeemaschine anschaltete. „Bist du gut durchgekommen?“

„Der Verkehr ist ein Witz, aber es gibt Schlimmeres. Aber wenigstens habe ich alles gekriegt, was wir für einen gemütlichen und romantischen Abend brauchen.“

„Also keine Feuerwerksraketen und Böller?“

„Könnten wir auch machen, aber ich meine mich zu erinnern, dass du etwas von einem ruhigen und entspannten Abend an einem gemütlichen Feuer und einem Gläschen Wein gesagt hast.“

Schließlich kam Simon mit einer Tasse Kaffee mit einem Schuss Milch zurück ins Wohnzimmer. Leron hatte es sich bereits auf der Couch bequem gemacht und wartete bereits auf ihn. Er hatte eine Weinflasche auf den Tisch gestellt, die er beim Weinhändler gekauft hatte und merkte noch an „Lieblich, extra für dich.“

Zum Dank gab Simon ihm einen Kuss, reichte ihm den Kaffee und kuschelte sich zu ihm. Er war wirklich stolz auf Leron, dass er so hart an sich gearbeitet hatte. In der Anfangszeit war es ihm schwer gefallen, alltägliche Aufgaben ohne Hilfe seines Butlers zu erledigen und so hatte er sich relativ unbeholfen angestellt, was Einkäufe oder Aufgaben im Haushalt erledigte. Aber Simon musste zugeben, dass es ihm auch Spaß machte, Leron etwas beizubringen. So hatte er zur Abwechslung auch mal das Gefühl, dass er die Zügel in der Hand hatte. Ihm das Kochen beizubringen, hatte ihm am allermeisten Spaß gemacht. Nicht zuletzt weil Leron absolut hilflos gewesen war und vor allem Probleme hatte, Gemüse vernünftig zu schneiden. Aber es waren Momente wie diese, die sie noch mehr zusammenschweißte. Doch etwas fehlte trotzdem.

Mit einem leichten Seufzer legte er seinen Kopf auf Lerons Schulter und nahm seine Hand. Dabei wanderte sein Blick zu Lerons Verlobungsring, wo der gleiche Spruch eingraviert war wie auf seinem eigenen. Und sein persönlicher Fingerabdruck zierte die Innenseite des Rings. „Wann sollen wir eigentlich wieder nach New York zurückkehren?“ fragte er schließlich. „Um ehrlich zu sein vermisse ich die Trainingsstunden im Keller.“

Leron schmunzelte und legte einen Arm um seinen Verlobten. „Du vermisst die Sessions? Dabei habe ich dich erst gestern eingeschnürt und dir den Hintern versohlt.“

„Es ist halt nicht das Gleiche“, gestand Simon. „Fesselspielchen im Bett sind eine Sache. Aber die Rollenspiele im Keller und dieser Nervenkitzel der besonderen Art sind etwas ganz anderes. Und ich glaube, dir geht es genauso wie mir.“

Das stritt Leron durchaus nicht ab. Sie beide vermissten es und sie waren jetzt auch endlich wieder soweit, dass sie sich darauf einlassen konnten. Simon wusste, dass Leron sich am meisten zurückhalten musste und Opfer für ihn gebracht hatte. Und das alles nur, weil er der wichtigste Mensch für ihn war. Und jetzt war die Zeit der Opfer vorbei. „Wie wäre es, wenn wir nach Neujahr zurückkehren?“ schlug Leron vor. „Ende Januar ist die neue Villa fertig renoviert und dann können wir einziehen. Ich hatte gestern noch mal mit dem Innenausstatter telefoniert und schon die ersten Bilder von den fertigen Räumen erhalten. Ich glaube du wirst es lieben. Vor allem habe ich eine kleine Überraschung für dich vorbereitet.“

Eine Überraschung? Hier wurde Simon neugierig und fragte sofort nach. Aber Lerons Lippen blieben versiegelt und er sagte nur „Lass dich einfach überraschen.“

„Du bist so fies“, grummelte Simon ein wenig beleidigt, denn er hasste es, auf Überraschungen warten zu müssen. Dazu fehlte ihm einfach die Geduld. „Ich hoffe, dass es das wert ist.“

„Worauf du wetten kannst“, versicherte ihm sein Verlobter und gab ihm einen Kuss. „Eventuell habe ich auch schon etwas Neues in Aussicht. Kein Energieunternehmen, sondern etwas ganz anderes. Eine alte Freundin von der Universität hat vom Konzernverkauf gehört und Anthony angerufen. Der hat ihr daraufhin meine Nummer gegeben und sie hat mir angeboten, bei ihr einzusteigen. Sie leitet eine sehr erfolgreiche Hotelkette und braucht noch einen Investor um nach Europa zu expandieren. Dafür ist sie bereit, mir 25% zu geben.“

Simon, der nicht allzu viel von diesen Dingen verstand, konnte mit den 25% zuerst nicht viel anfangen und meinte zuerst „Bist du sicher, dass 25% Zinsen nicht schon Wucher sind?“

Der Milliardär lachte und musste es ihm etwas näher erläutern. „Nein Simon, das sind keine Zinsen, sondern Anteile. Wenn Firmeninhaber finanzielle Mittel brauchen, haben sie folgende Möglichkeiten: entweder Bankkredit oder einen Gesellschafter. Und um das Geld zu bekommen, müssen sie auch etwas dafür hergeben. Darum verkaufen sie Anteile ihres Unternehmens. Indem ich Geld in die Hotelkette stecke, erhalte ich Anteil am Gewinn und je höher mein Anteil ist, desto mehr Entscheidungsgewalt habe ich.“

„Ach so…“, murmelte Simon und nickte. Nun verstand er es so langsam und kam zu der Schlussfolgerung „Also bist du nicht mehr alleiniger Inhaber, sondern quasi Teilhaber. Ist das überhaupt in Ordnung für dich? Ich meine… wenn du keine alleinige Entscheidungsgewalt hast, kannst du das Ruder nicht rumreißen, wenn jemand anderes den Karren an die Wand fährt.“

„Es ist aber auch von Vorteil“, argumentierte Leron dagegen. „Wenn ich falsch liege und ich verrenne mich in irgendetwas, dann kann man mir auch in die Parade fahren. Klar ist es weniger einfach, Entschlüsse umzusetzen, aber im Geschäft sind mehrere Meinungen wichtig. Es ist quasi wie eine Art Miniaturdemokratie, nur mit dem Unterschied, dass derjenige mit den meisten Anteilen auch die meisten Stimmen hat. Folglich ist es also klug, einen gewissen Anteil zu haben. Ganz abgesehen davon mache ich mir nicht allzu viele Sorgen. Ich kenne Claudia und sie versteht auch was vom Geschäft. Außerdem habe ich die letzten Bilanzen mehr als gründlich studiert und ich denke, dass es eine gute Investition ist.“

Vor allem aber hast du dann weniger Ärger und weniger Verantwortung, dachte sich Simon und beließ es dabei, dass Leron diese Entscheidung als vernünftig ansah und damit zufrieden war. Wahrscheinlich wollte er auch einfach nicht mehr diese extreme Verantwortung schultern und hatte sich deswegen entschieden, Gesellschafter zu werden. Wirklich verübeln konnte er es ihm nicht nach dem ganzen Ärger, den er mit seiner Familie hatte. Und wenn diese alte Unifreundin eine gute Geschäftspartnerin war, dann gab es ja auch keinen Grund zur Sorge. Die Hauptsache war doch, dass Leron zufrieden mit seiner Entscheidung war. „Na das klingt doch super!“ sagte er schließlich. „Dann haben wir ja einiges, worauf wir uns freuen können, wenn wir wieder in New York sind.“

„Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende und ein besseres Jahr steht kurz bevor. Lass uns das nachher feiern.“

Simon ahnte schon, worauf sein Verlobter damit anspielen wollte und konnte sich ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen. „Sex zur Jahreswende? Auch eine Art ins neue Jahr reinzufeiern.“

„Du kennst mich gut“, gab der Milliardär ohne Umschweife zu. „Das wird aber nur eine kleine Feier zum Aufwärmen sein. Sobald wir wieder in New York sind, wird richtig Party gemacht.“

„Ich freue mich jetzt schon darauf!“

Und damit wurde es mit einem Kuss besiegelt und sie ließen das Jahr in trauter Zweisamkeit ausklingen, nicht ahnend dass das darauf folgende Jahr fast genauso ereignisreich werden würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leute, es ist geschafft. Petboy Contract ist fertig und es hat lange gedauert und hatte viele Höhen und Tiefen. Wenn ich zurückblicke, was alles in der Zeit passiert ist, in der ich an dieser Geschichte geschrieben habe, kommen mir wirklich die Tränen. Es gab viele Höhen und Tiefen in den drei Jahren und es hat viele Tränen gegeben. Aber ich bin dennoch froh, dass ich diese Geschichte endlich fertig schreiben konnte. Zumindest den ersten Teil. Inzwischen habe ich die Planung der Story für den nächsten Teil schon so gut wie fertig und gefühlt zehn bis zwanzig Änderungen vorgenommen, bis es endlich gepasst hat. Die Messlatte liegt hoch und ich hoffe, dass der nächste Teil das Level halten kann.

An dieser Stelle bedanke ich mich noch mal herzlich für eure Unterstützung und eure Geduld mit meinen langen Schreibpausen. Leute, ohne euch wäre ich niemals so weit gekommen und ich kann euch nicht genug für eure Worte loben. Eure Beiträge sind es, die mich so oft motiviert und mir Mut gemacht haben wann immer ich ins Straucheln geraten bin und die mich zum Schmunzeln gebracht haben, wann immer ich gestresst oder deprimiert war. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  queen006
2021-05-28T05:38:02+00:00 28.05.2021 07:38
Schade,aber ich kann keine Fortsetzung der Geschichte finden.Nur die Bemerkung,das die Geschichte nicht existiert.Ich hätte Story echt gerne gelesen.Tschüß und machs gut. 🌷
Von:  kmolcki
2019-02-14T06:47:15+00:00 14.02.2019 07:47
Danke das du diese so gute und abwechslungsreiche Geschichte für uns Leser hier zu einem schönen Ende gebracht hast.

Ich habe jedes Kapitel sehr gerne gelesen und freu mich auch schon sehr auf die Fortsetzung.

Dat Kommifaule Kmolcki
Von:  Drachenprinz
2019-02-04T19:39:54+00:00 04.02.2019 20:39
Sooo, dann bin ich jetzt wohl durch mit der Geschichte! Naja, zumindest mit Teil 1. ^^ Da hast du ja wirklich eine lange und komplexe Story erschaffen, auf die du wirklich stolz sein kannst! Du hast ja selbst letztens irgendwo druntergeschrieben, dass die Story mehr oder weniger als Porno angefangen hat und im Laufe der Zeit so emotional geworden ist. Das finde ich auch wirklich beeindruckend, wie sich das hier alles entwickelt hat und wie viel man mit der Zeit über die Hintergründe der einzelnen Charaktere erfahren konnte. Ich kann es nur immer wieder sagen, ich liebe es, wie alles hier irgendwie miteinander verbunden ist und wie viele Gedanken du dir einfach über alles gemacht hast. Ich fand die Geschichte auch am Anfang schon toll, sie war nie einfach nur ein PWP für mich sondern ich hab auch schon damals gesehen, dass da wirklich viel mehr dahintersteckt. Natürlich gab es in den ersten Kapiteln mehr Adult-Szenen, und die haben mir auch wirklich sehr gefallen. ;D *g* Aber zum weiteren Verlauf der Geschichte hätte es einfach nicht gepasst, wenn das so weitergegangen wäre, weil ja dann echt viel Drama und viel Traumatisches dazukam - was ich auf eine andere Weise auch echt toll fand, weil du so unheimlich gut auf die Gefühle und die Beziehungen aller Beteiligten untereinander eingegangen bist.
Na gut, inzwischen scheinen die Wogen ja wieder soweit geglättet zu sein, dass Simon und Leron sich die Sessions zurückwünschen. Das find ich auch sehr schön, bin gespannt, ob da bald mal wieder sowas in der Fortsetzung kommt. xD Vor Allem aber ist es echt schön, wie harmonisch im Epilog alle zusammen Weihnachten gefeiert haben und dass Leron und Simon sich sogar verlobt haben, auch wenn ich das ja durch meinen kleinen Spoiler-Fail schon vorher wusste. Der Ring ist ja wirklich mal was Besonderes, auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich jetzt nicht sonderlich damit auskenne, was man mit Verlobungsringen alles machen kann. ^^
Die Vorstellung, wie Leron von Simon das Kochen lernt und sich beim Gemüse schneiden dusselig anstellt, erinnert mich irgendwie an... mich selbst. X'D Wir müssen auch irgendwann mal wieder was zusammen kochen!! ^.^
Alles in Allem fand ich den Epilog echt toll, weil der so eine warme Atmosphäre hatte, und ich hab auch jetzt schon Faith in mein Herz geschlossen. x3 Süß, dass sich Cypher so gut mit ihr versteht und sie über Klamotten berät. xD
Das war meiner Meinung nach ein sehr gelungener Abschluss für diese tolle Geschichte und macht schon neugierig auf die Nächste, auf die ich mich jetzt echt freue! ^__^
Von:  Alenin
2019-02-03T13:59:29+00:00 03.02.2019 14:59
Ich möchte mich nun auch nochmal für die tolle Geschichte bedanken. Es war bis zum Schluss spannend und ich mag deinen Schreibstil wirklich sehr gern.😊👍

LG Alenin
Antwort von:  Sky-
03.02.2019 20:05
Das freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat. Naja, so ganz ist sie aber noch nicht zu Ende erzählt. 😉

LG Temmie


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