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Wicked Rain

Silent Hill: Downpour x Deadly Premonition
von

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Prolog: Der gehört da aber nicht rein.

Die Nase des Dalmatiners wühlte durch das frische Laub auf dem Boden.

Der Herbst hatte in Greenvale Einzug gehalten, was aber weder den Forsthüter Jim Green, noch seine beiden Enkelkinder davon abhielt, den Forstpark von Greenvale zu durchschreiten.

Vor gut einem Jahr hatten sie dabei einen grausigen Fund gemacht, aber seit der extra in die Stadt gekommene FBI-Agent die damit begonnene Mordserie aufgeklärt hatte, waren ihnen derartige Dinge fremd geworden, nur noch eine finstere Erinnerung, irgendwo tief im Gedächtnis, die bei den Zwillingen hoffentlich nie wieder hervorbräche.

Noch immer unterhielten die Zwillinge sich aber manchmal mit unsichtbaren Wesen, die sie als die Göttinnen des Waldes bezeichneten und angeblich die verstorbenen jungen Frauen waren.

Jim wusste nicht, wie seine Enkel darauf kamen, aber er widersprach ihnen auch nicht, solange es ihnen half, mit der Abwesenheit der Frauen, von denen einige ihre Freundinnen gewesen waren, zurechtzukommen.

Seit etwa derselben Zeit war auch dieser Dalmatiner bei ihnen, Willie. Früher hatte er einem Händler gehört, der aber spurlos verschwunden war. Da der Hund sich bei ihnen wohlfühlte und die Zwillinge ihn liebten, war es nur logisch gewesen, ihn zu behalten. Aber manchmal glaubte Jim, dass es eine schlechte Idee gewesen war.

Als Forsthüter hatte er schon vielen Tieren gegenübergestanden. Von Harmlosen wie Rehen über kleine Raubtiere wie Füchse bis zu ausgewachsenen Jägern wie Bären. Aber noch nie war ihm ein Tier erschienen in dessen Augen sich so viel Dunkelheit zu sammeln schien. Willie wirkte intelligent, mehr als es bei einem Hund sein dürfte. Manchmal erwartete Jim wirklich, dass er zu sprechen begann – aber bislang war es glücklicherweise ausgeblieben.

Er versuchte, sich damit herauszureden, dass er einfach alt wurde, aber vielleicht …

„Grandpa!“

Die Zwillinge unterbrachen seine Gedanken unsanft mit diesem Ausruf. Er richtete seinen Blick auf die Kinder, die ihm zuwinkten und ihn damit deutlich zu sich riefen. Willie bellte derweil aufgeregt, aber es klang irgendwie … freudig, hätte Jim das einschätzen müssen.

Mit gemächlichen Schritten – und dem Wunsch, es möge sich nicht um eine neue Leiche handeln – kam Jim bei den Zwillingen an. Ein mutiger Blick umher, enthüllte ihm, dass es sich um keine neue Tote handelte. Sie befanden sich gerade am Fluss, der unschuldig in der Sonne glitzerte und auf nichts Böses schließen ließ. Die Zwillinge deuteten auf etwas im Wasser, aber damit Jim es näher ins Auge fassen konnte, musste er sich erst einmal hinknien.

Dort, zwischen den Steinen, vollkommen unscheinbar, lag ein roter Regenmantel.

„Der gehört da aber nicht rein“, murmelte Jim. „Dass die Leute auch einfach alles ins Wasser schmeißen müssen.“

Er griff ins Wasser und zog das durchnässte und zerfetzte Stück Stoff heraus und betrachtete es von allen Seiten. Willie gab wieder ein Bellen von sich, saß ansonsten aber harmlos hechelnd auf dem Boden.

„Was ist das, Grandpa?“, fragte Isaiah.

Jim wollte gerade antworten, aber in diesem Moment fiel etwas aus der Tasche des Mantels und ergoss sich in einem Schwall auf den Boden. Im ersten Augenblick glaubte Jim, es handele sich um Blut, aber bei genauerem Hinsehen erkannte er einen kleinen Berg roter Samen.

„So hübsch“, sagte Isaach und streckte bereits die Hand danach aus.

„Fass sie nicht an!“ Jims schneidende Stimme ließ den Jungen augenblicklich innehalten.

Er und sein Bruder blickten zu ihm hoch, verwundert darüber, was plötzlich mit ihrem sonst so gutmütigen Großvater los war. Dieser konnte dazu allerdings keine vernünftige Erklärung abgeben.

Sein eigener Blick war noch immer auf die Samen gerichtet, deren Rot ihn geradewegs an ein Feuer denken ließ. Er konnte sich nicht erinnern, dass er jemals irgendetwas Negatives über diese Samen, die man an verschiedenen Bäumen in der Gegend finden konnte, gehört hatte, aber ein Bauchgefühl riet ihm, schon immer, sich am besten so weit entfernt von ihnen zu halten wie möglich. Er musste diese hier so schnell wie möglich verschwinden lassen.

Er sammelte die Samen wieder vom Boden auf und ließ sie in die Taschen seiner Latzhose gleiten. Später hätte er ausreichend Zeit, sie dann zu entsorgen, ohne dass seine Enkel daran kämen. Jedenfalls hoffte er das.

Dabei bemerkte er nicht den finsteren Blick Willies, der jede seiner Bewegungen zu verfolgen schien. Jenen Blick, der ihm verraten hätte, dass sein Gefühl, das diesen Hund betraf, nicht nur eine Spinnerei war.

Aber da er ihn nicht sah, richtete er sich einfach nur wieder auf, hängte sich den Regenmantel über den Arm und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Enkel. „Kommt, lasst uns gehen. Und redet mit niemandem darüber, was ihr hier gesehen habt, in Ordnung?“

Die Zwillinge sahen sich gegenseitig an, als kommunizierten sie im Stillen miteinander, dann nickten sie ihm zu. „In Ordnung, Grandpa.“

Jim atmete erleichtert auf und tätschelte den beiden den Kopf. Dann schob er sie vorsichtig an, damit sie weiterliefen und er das, was er gefunden hatte, auch wieder entsorgen zu können.

Dabei fiel ihm nicht auf, dass Willie ihnen gar nicht folgte – und dass er einen der Samen übersehen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Platan
2016-02-14T15:14:38+00:00 14.02.2016 16:14
Ich markiere besser auch mal die Story hier, bevor mir noch jemand zuvor kommt. ಠ_ಠ
Also:
Es gibt doch wirklich kein perfekteres Crossover als Deadly Premonition und Silent Hill: Downpour! ❤❤❤
Deshalb finde ich es genial, dass du dieses Crossover nun echt schreibst. :3
DP und Downpour. So viele Feels. Doppelte Liebe. X3

Das gewählte Zitat von Murphy macht mich so traurig. Q____Q
Hoffentlich findet er hier am Ende sein Glück. Ich würde es ihm wünschen. >_<

*liebt das Greenvale-Theme an*
Die Trigger-Warnungen lassen viel Drama vermuten ... genau, wie ich es mag! TT____TT
Vane: Warum weinst du dann?
Ciela: Du bist gerade im RPG entführt worden, also kannst du nicht mitlesen. ;<
Vane: ...

Ich finde, man kann sich das richtig gut vorstellen, dass Murphy unterwegs nach Downpour auch mal in Greenvale vorbeikommt. Der wird sich bestimmt auch denken, wieso ihn solche ruhigen Örtchen magisch anzuziehen scheinen. :,D

> Das neue Polizeiteam von Greenvale besteht notwendigerweise aus OCs
OCs sind awesome~. Besonders deine, also bin ich schon sehr gespannt auf sie. :3

> da das alte … nun ja, wer das Ende von Deadly Premonition kennt, weiß das natürlich. ;<
*trauriges Wimmern von sich geb*
TT______TT

> Orchideen-Projekt, viele andere Projekte am Laufen, blabla, kein regulärer Upload, bla. ;3
Aber Alo ist eine Rebellin, denn sie kann das! >:3

> Ich weiß nicht, ob meine OCs alle derart skurril sein können, wie die Originalcharaktere, aber ich gebe mir Mühe. >_<
Ich habe viel Vertrauen in dich, du schaffst das. ♥

Also, auf in den Prolog. Yay~.

> Die Nase des Dalmatiners wühlte durch das frische Laub auf dem Boden.
Awww, das fängt schon so niedlich an. X3
Trotzdem ... TÖTET WILLIE! ಠ_ಠ
Ferris: Der ist unsterblich, hast du doch gesehen. Es hat ihn gar nicht gestört, als Alo ihn mal aus Versehen überfahren hat. D:

> Der Herbst hatte in Greenvale Einzug gehalten,
Ich liebe Herbst. ♥ Ob die Bäume in Greenvale dann alle bunt werden? :3
Ferris: Nah, bestimmt nicht. Sonst wäre es doch nicht mehr "Green" genug. Das sind bestimmt übernatürliche Bäume!

> Vor gut einem Jahr hatten sie dabei einen grausigen Fund gemacht
Was mich wieder daran erinnert, wie ich am Anfang des Spiels nur "Hä? Oookay ..." dachte und jetzt so "Liebe!".

> aber seit der extra in die Stadt gekommene FBI-Agent die damit begonnene Mordserie aufgeklärt hatte
Und leider nicht nach Greenvale gezogen ist. TT____TT
Ferris: So wild wie York immer gefahren ist, sind die Bewohner bestimmt froh, dass es wieder sicher dort ist. :,D

> Noch immer unterhielten die Zwillinge sich aber manchmal mit unsichtbaren Wesen, die sie als die Göttinnen des Waldes bezeichneten und angeblich die verstorbenen jungen Frauen waren.
Das finde ich ja sowohl creepy als auch schön zu gleich, schon im Spiel. Frage mich, ob sie nur als Kinder dazu in der Lage sind, die anderen zu sehen oder das etwas mit Willie zu tun hat. Hmmm ... ಠ_ಠ

> Seit etwa derselben Zeit war auch dieser Dalmatiner bei ihnen, Willie.
Der vielleicht nur einen neuen Sklaven für sich sucht ... ಠ_ಠ

> Früher hatte er einem Händler gehört, der aber spurlos verschwunden war.
Ooooh, wer könnte das nur sein? :,D *unwissend tu*

> Aber manchmal glaubte Jim, dass es eine schlechte Idee gewesen war.
Hör auf dein Gefühl, Mann! >___<

> Von Harmlosen wie Rehen über kleine Raubtiere wie Füchse bis zu ausgewachsenen Jägern wie Bären.
Ich finde den Satz irgendwie total cool ... und musste gleich an das Kabelfernsehen denken. :,D

> Er versuchte, sich damit herauszureden, dass er einfach alt wurde, aber vielleicht …
Vane: Ich rede mich auch immer damit heraus, dass ich alt werde.
Ciela: Vane! D:
Vane: Hm?
Ciela: Du bist nicht da, hab ich gesagt! DX
Vane: ...

> Willie bellte derweil aufgeregt, aber es klang irgendwie … freudig
Und bei einem Hund wie Willie sollte das einem zu denken geben. ಠ_ಠ

> und dem Wunsch, es möge sich nicht um eine neue Leiche handeln
Nun ... noch nicht, Jim. ;<
Wenigstens seid ihr nicht schon wieder diejenigen, die zuerst eine Leiche finden.
Diese Angst würde ich aber auch nie mehr loswerden können ...

> Dort, zwischen den Steinen, vollkommen unscheinbar, lag ein roter Regenmantel.
ER IST ZURÜCK! DX
Ferris: Oder jemand hat nur gefallen an Regenmäntel gefunden. :,D
Vane: Und diesen dann gleich in den Fluss geworfen?
Ferris: In Greenvale gelten Regenmäntel eben als Unheilssymbol.
Ciele: Vane! Benimm dich mehr wie ein Entführter! >_<
Vane: =_=

> „Dass die Leute auch einfach alles ins Wasser schmeißen müssen.“
Echt, immer diese ekligen Umweltverschmutzer. ;<

> Willie gab wieder ein Bellen von sich, saß ansonsten aber harmlos hechelnd auf dem Boden.
Tu nicht so unschuldig niedlich, Hund. ಠ_ಠ

> „Was ist das, Grandpa?“, fragte Isaiah.
Ein Regenmantel, Schatz. Die trägt man, wenn es regnet, als Schutz. :3

> Im ersten Augenblick glaubte Jim, es handele sich um Blut
Dachte ich bei dem Satz davor aber irgendwie auch erst. >_<

> aber bei genauerem Hinsehen erkannte er einen kleinen Berg roter Samen.
NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIN!!!!!!!
Zach: Hm ... ich hätte doch nochmal zurückgehen und die roten Bäume vernichten sollen.

> was plötzlich mit ihrem sonst so gutmütigen Großvater los war.
Er macht sich nur Sorgen um euch, Jungs. Q____Q
Weil er ein guter Großvater ist. >_<

> deren Rot ihn geradewegs an ein Feuer denken ließ.
Ferris: FEUER?! DX *rennt panisch aus der FF*

> Er konnte sich nicht erinnern, dass er jemals irgendetwas Negatives über diese Samen, die man an verschiedenen Bäumen in der Gegend finden konnte, gehört hatte
Zach: ... Vielleicht hätte ich wirklich mal etwas in der Richtung erwähnen sollen.
Ciela: Mach dir nichts draus, du lagst ja doch nur im Koma. D:

> Er sammelte die Samen wieder vom Boden auf und ließ sie in die Taschen seiner Latzhose gleiten.
An der Stelle musste ich ja gleich denken: Hoffentlich findet die niemand bei dir und hält dich dann für den Täter. D:

> Dabei bemerkte er nicht den finsteren Blick Willies, der jede seiner Bewegungen zu verfolgen schien.
Der Hund macht einem Angst. .___.

> Die Zwillinge sahen sich gegenseitig an, als kommunizierten sie im Stillen miteinander,
Genau wie Nolan und Landis. Q___Q

> Dabei fiel ihm nicht auf, dass Willie ihnen gar nicht folgte – und dass er einen der Samen übersehen hatte.
Und so ... nahm das neue Unheil seinen Lauf.

Aaah, schon vorbei. >_<
Ich freue mich schon wahnsinnig auf Murphy. :3
Finde es sehr schön, wie du die Geschichte auch hier mit Jim und den Zwillingen einleitest, so wie es auch im Spiel war. Das gibt einem ein vertrautes Gefühl und ist einfach passend. War auch sicher dein Ziel. :)
... Und dieser Hund. ಠ_ಠ
Dass Jim es spürt, dass etwas nicht mit ihm stimmt, finde ich auch gut und nachvolziehbar geschrieben, weil er ja von seinem Job her auch viel Kontakt mit Tieren hat und so etwas wohl gut einschätzen kann.
Auf jeden Fall ein gelungener Anfang. ♥ Ich bin wie immer vollkommen begeistert und kann nichts bemängeln. Mach weiter so. X3
Antwort von:  Flordelis
14.02.2016 16:21
Ich danke dir herzlichst hierfür - und hab ja schon in der Realität ausführlich darauf geantwortet. ;3


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