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Call for Fame

Svens Johto Journey
von

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Wo ist Mya?

“Sehr gut Abra, sammel die Energie und setzte sie dann frei”, rief Sven seinem Pokémon zu. Abra leuchtete leicht und schwebte etwas über den Boden, dann erschienen mehrere kleine Energiekugeln vor ihm. “Feuer auf den Stamm links von dir”, befahl sein Trainer. Eigentlich war es nur ein dickerer Ast, den sie in den Boden gesteckt hatten. Mittlerweile war er aber doch deutlich kürzer geworden und die Bruchstücke lagen überall verteilt. Langsam wurden die Stücke zu klein, um sie effektiv als Ziel zu gebrauchen, außer sie wollten an der Präzision pfeilen. Aber das konnten sie sich für später aufheben. Sven meinte auch, das Abra nach nun drei Stunden Training erschöpft sein dürfte und eine Pause brauchte, auch wenn man es dem gelben Pokémon nicht ansehen konnte. Es wirkte irgendwie immer so, als würde es schlafen. Zumindest Natu war sichtlich erschöpft. Sven entschied sich auch dem Kleinvogel Kraftreserve beizubringen, es konnte jedenfalls nicht schaden, wo sie doch eh gerade dabei waren die Attacke zu üben.

“Ich denke das Training verlief doch ganz gut”, urteilte Lynn.

“Ich denke auch”, stimmte Sven dem zu.

“Hey, beide Abra und Natu können jetzt Kraftreserve, also natürlich war es gut”, warf Nikki ein. Sie hatte wieder unmengen an Bilder geschossen. Sven ging jede Wette ein, dass davon vielleicht zwei oder drei brauchbar waren und man auf dem Rest kaum etwas erkennen konnte. Jedenfalls rief er seine Pokémon wieder in deren Bälle zurück.

Mya war noch nicht zurück. Das wunderte ihn schon, immerhin wollte sie ja auch die Zeit nutzen, um zu trainieren. Jetzt wo sie auch noch ein weiteres Pokémon hatte, war es doch doppelt so wichtig für sie. Sven machte sich doch langsam sorgen um sie. Er musste gestehen, dass er sie schon gerne hatte. Vielleicht war sie für ihn so etwas wie eine kleine Schwester. Ja, das musste es sein, auch wenn er Einzelkind war und daher nicht wusste, wie es war eine Schwester zu haben. Es fühlte sich aber anders an, als mit Caylin. Jedenfalls ist es nun später Nachmittag und das Mädchen ist nicht da, nicht dass dieser maskierte Trainer wieder sein Unwesen trieb.

“Wir sollten nach Mya sehen”, meinte Sven ein.

“Vielleicht hat sie sich mit dieser Koordinatorin angefreundet und sie quatschen, essen Eis oder sonst etwas”, warf Nikki ein.

“Sie ist jetzt aber wirklich länger weg, ich schlage vor wir gehen erstmal zum Pokécenter zurück, vielleicht sind sie ja dort”, schlug Lynn vor.

“Oh ja, dann können wir uns was in der Cafeteria bestellen”, stimmte Nikki zu. “Ich glaube jedenfalls, dass Mya mit diesem Mädchen zusammen unterwegs ist”, fügte sie an.

Daraufhin gingen sie zum Center zurück, jedoch war auch dort Mya nicht zu sehen, auch auf deren Zimmer nicht. Die Gruppe war schon ein wenig ratlos, beschlossen sich in der Stadt umzusehen. Das brachte jedoch auch nichts.

“Was nun?”, fragte Nikki nach. Auch sie wirkte nun besorgter. Aus gutem Grund, immerhin wäre es nicht das erste Mal, dass sie in Schwierigkeiten geriet. Zumindest seit sie zusammen reisen, waren es drei Fälle. Direkt als Sven das Mädchen traf, wäre sie beinahe erfroren. Dann wurde sie von Geisterpokémon erfroren. Beim dritten Mal war sie dem Gengar des maskierten Mann hinterher gelaufen, ohne nachzudenken. Hoffentlich war sie dieses Mal nicht in Gefahr geraten.

“Wir müssen sie suchen”, brachte Sven deshalb ein. “Vielleicht sollten wir uns aufteilen.” Zu blöd, dass sie kein flugfähiges Pokémon hatten. Nebulak wollte er in dieser Stadt nicht unbedingt einsetzen, nicht dass ein Anwohner ein Schreck bekam und sein Psychopokémon auf den Geist ansetzte. Aus der Luft suchen zu können wäre sicherlich nicht schlecht.

“Wir können Fukano nutzen, seine Nase ist sehr gut”, schlug Lynn vor. Er ließ das Hundepokémon schon mal aus seinen Ball.

Sven nickte. “Ja”, stimmte er zu. Vielleicht konnten ja Evoli und Glaziola auch dabei helfen. Selbst wenn ihre Nasen nicht so gut waren wie von Fukano. “Okay, Evoli und Glaziola, helft mit”, sagte deshalb Sven, während er sie raus holte. Evoli sah erwartungsvoll zu Sven, während Glaziola eine Geste machte, die an ein Gähnen erinnerte. Sven ging vor beiden in die Hocke. “Hört bitte zu, wir suchen Mya. Bitte helft uns”, bat er seine Pokémon. Während Evoli ihren Kopf an Sven rieb, drehte sich Glaziola um und suchte sich eine Schatten um sich hinzulegen. “Glaziola was soll das?”, fragte Sven nach, doch er bekam als Antwort nur ein Fauchen. Oh Mann, dafür hatte er jetzt eigentlich keine Zeit. “Zurück”, gab er deshalb das Kommando und ließ sein Pokémon in den Ball zurück kehren. Vielleicht sollte er es zumindest für ein, zwei Tage zu Professor Lind geben, scheinbar wollte Glaziola im Moment gar nicht auf ihn hören.

“Fukano hat bereits eine Spur”, warf Lynn ein. Er hat inzwischen seinem Pokémon die Anweisung gegeben und scheinbar auch eine Fährte.

“Okay, ich bringe nur Glaziolas Pokéball rein, dann komme ich nach”, versicherte Sven.

Lynn erwiderte zwar einen skeptischen Blick, sagte jedoch nichts. “Los Fukano”, wendete er sich stattdessen an sein Pokémon und es lief los, er und Nikki hinterher.

Sven eilte schnell auf ihr Zimmer, ein Anruf im Labor würde zu lange dauern, deshalb stopfte er den Ball einfach in seinen Rucksack. Dafür holte er noch eine Taschenlampe und ein paar zusätzliche Batterien raus, wer weiß wie lange sie suchen würden und die Sonne ging auch langsam unter. Dann rannte er schnell raus. “Los Evoli”, rief er und lief in die Richtung, in die zuvor Lynn und Nikki losgerannt sind. Noch konnte er sie in einiger Entfernung erkennen. Er versuchte deshalb noch einen Zahn zu zu legen. Sie liefen schlussendlich Richtung Nordosten, sie würden also auf Route 32 oder bei den Alph-Ruinen rauskommen, wenn sie weit genug liefen. Hoffentlich nicht. Obwohl, auf dem Rückweg könnten sie sich vielleicht mit Abra und Natu zum Center zurückteleportieren. Doch zuvor mussten sie erst mal Mya finden.
 

Wenig später fanden sie sich in einem etwas steinigeren Gebiet wieder. Sie waren am Ende doch entlang der Wiese gelaufen, wo sie vorhin trainiert hatten. Doch etwas weiter ging es bergauf. Vereinzelt lagen nun kleinere und größere Steine auf dem Weg. Links von der Gruppe war eine kleines Waldstück. Etwas weiter kamen sie zu kleineren Felsen. Hier fanden sie auch ein Pokémon im Gras liegen. Es hatte einen langen Hals und sein Fell war zur hälfte gelb mit schwarzen Punkten, zur anderen schwarz mit gelben Punkten. Lynns Fukano folgte seiner Nase und führte sie immer näher. Sven sah sich weiter um.

Ein stöhnen erklang plötzlich, gefolgt von Nikki. “Da”, lenkte sie die Blicke der Jungs. An einen Baum gelehnt lag das Mädchen, Emma, auf dem Boden. Sie schien gerade aufzuwachen, war sie bewusstlos, oder hatte sie nur geschlafen? Jedenfalls rieb sie sich die Schläfe.

“Was ist?”, fragte sie verwirrt, als sie erst Nikki und dann die beiden Jungs ansah. Plötzlich weitetn sich ihre Augen. “Mya”, rief sie auf und wollte schnell aufstehen. Schwach auf den Beinen wäre sie ohne Nikki gleich wieder gestürzt. “Danke.” Langsam bekam sie halt und konnte wieder stehen. Nun schaute sie nochmal jeden an.

Sven schaute dann kurz zu dem Pokémon, er identifizierte es als ein Girafarig. Es wirkte schwach und an einigen Stellen fehlte ein wenig Fell. “Was ist passiert?”, fragte er nun.

“Ich wollte Mya diesen Ort zeigen, weil man hier beim Training unbeobachtet sein kann”, begann das Mädchen zu erzählen. “Dann fanden wir dieses Girafarig, was eigentlich nicht sein kann. Da Girafarig eigentlich bisher nur nördlich von Mahagonia City leben.”

“Das stimmt”, bestätigte Lynn. “Das ist merkwürdig.” Nun schaute auch er zu dem Girafarig.

“Es schien verletzt zu sein, deshalb wollten wir helfen, doch seine Augen haben plötzlich angefangen zu leuchten. Dann weiß ich nur noch, dass plötzlich ganz viele Pokémon ankamen. Ich glaube es waren Habitak und Rattfratz und mir schlecht wurde und alles hat sich gedreht”, setzte Emma fort. “Pi?”, erklang eine helle, piepsende Stimme. Hinter einem Felsen kam ein winziges, gelbes Pokémon hervor. Es hatte hatte rosafarbene Punkte auf den Wangen. Es zitterte am ganzen Körper. Emma kniete sich vorsichtig hin und streckte die Arme aus. “Hab keine Angst, komm her Pia.” Das Pichu rannte sofort zu ihr und wurde hochgenommen. Das Mädchen streichelte der Babymaus über den Kopf. Dann ließ sie das Pokémon in dessen Ball verschwinden.

“Scheinbar hat es Konfusion eingesetzt”, vermutete Lynn. “Ich glaube nicht, dass es eine stärkere Attacke ist.”

“Es ist auch kleiner”, warf Nikki ein. “Vielleicht ein junges?” Sie hatte wieder ihre Kamera gezückt und schoss ein Foto. Das Pokémon hob schwach den Kopf und schaute sich ängstlich um.

Sven ging vorsichtig auf das Girafarig zu, ging dabei in die Hocke. “Ganz ruhig wir tun dir nichts”, redete er auf es ein. Nun richtete sich das Pokémon ganz auf ihn aus und die Augen fingen an blau zu leuchten. Er wusste nicht genau, warum er das tat, aber scheinbar hatte Sven damit erfolg. Er lächelte sanft und streckte eine offene Hand nach dem Langhals aus. Er dachte sich nur, dass er das Pokémon irgendwie beruhigen wollte, klar machen, dass sie ihm nichts tun würden und es klappte. Denn das Leuchten in den Augen verschwand und Girafarig senkte den Kopf. Dabei hatte er doch gar nichts weiter gemacht, oder irgendetwas gesagt. Das war irgendwie merkwürdig.

“Was machen wir nun mit Girafarig?”, wollte Nikki wissen. Sie hatte nur ein Bild gemacht, als Sven mit ausgestreckter Hand vor Girafarig hockte. “Ob es jemanden gehört?”

Girafarig ist verletzt, aber wir müssen auch noch Mya finden”, warf Lynn ein.

“Ja”, stimmte Sven zu und stand auf. “Wir können ganz einfach prüfen, ob es einen Trainer hat”, meinte er und holte einen leeren Pokéball hervor. Er hatte immer ein paar dabei, sie waren ja winzig, solange sie nicht aktiviert wurden. “Wenn es einen Trainer hat, dann sollte der Ball keine Wirkung haben”, erklärte er, doch statt den Ball zu werfen, berührte er Girafarig nur damit. Er ging auf und das Pokémon wurde von rotem Licht erfasst und hineingezogen. Kurz leuchtete der Knopf mehrere male auf, nur um wenig später dunkel zu bleiben. Damit hatte Sven gerade ein Girafarig gefangen.

“Wow, das ging irgendwie zu schnell”, kommentierte Emma.

“Das Girafarig musste einfach zu geschwächt gewesen sein”, vermutete Lynn.

“Dann können wir jetzt weiter nach Mya suchen”, schlug Nikki vor.

“Ich komme mit”, beschloss Emma. Sie wirkte entschlossen, auch wenn sie scheinbar noch nicht ganz sicher auf den Beinen war.

“Nein, bitte bring das Girafarig ins Pokémon-Center und erkläre Schwester Joy, was los ist. Außerdem wäre es gut, wenn du einen zu einem Arzt gehst”, widersprach Sven und reichte dem Mädchen den Pokéball mit seinem frisch gefangenen Pokémon.

“Soll sie alleine gehen?”, fragte Lynn.

Sven schüttelte den Kopf, rief dann Natu aus seinen Ball und nahm es auf seinen Arm. Wie immer wirkte es, als würde es irgendwo in die Ferne blicken. “Natu wird dich ins Center teleportieren”, erklärte er. “Natu, bitte teleportiere Emma ins Pokémon-Center von Len Town”, bat er dann den Kleinvogel. Erst schien es so, als würde es nichts tun, da es einfach weiterhin in die Ferne blickte. Jedoch sprang es dann auf die Schulter des Mädchens. “Danke.” Im nächsten Moment verschwanden sie auch schon, bevor sie noch etwas einwerfen konnte. “Lasst uns weiter suchen.”

Die Suche ging weiter, sie folgten Fukano, dass sie hoffentlich bald zu Mya führte. Der Weg führte sie weiter nördlich, wurde felsiger. Sie kamen an einigen regungslos daliegenden Rattfratz vorbei, kleine Nagetierpokémon mit spitzen, langen Schneidezähnen im Oberkiefer und kurze Ohren, sein Fell war pink, an Bauch und Füßen weiß.
 

“Erfolgreich?”, fragte ein junger Mann. Er war groß, obwohl er an einen Baum gelehnt nur saß, konnte man erkennen, dass er verdammt groß war. Er hatte braune Haare und trug ein schwarzes Tanktop, dazu eine simple Jeans mit einem Ledergürtel, an dem drei Pokébälle hingen. Er sprach zu einer Jugendlichen, die gerade aus der Stadt kam und auf ihn zu ging. Ihrem Gesichtsausdruck nach war sie mit irgendetwas nicht zufrieden.

“Von wegen, hier gibt es einfach nichts”, antwortete sie und schüttelte dabei resigniert ihren Kopf. Ihr Outfit war knapp bemessen, aber noch nicht so, dass sie billig aussah. Sie war hübsch, mit ihren langen blonden Haaren und schlanken Körper. Sie wirkte in ihrer Haltung sehr selbstbewusst, wusste wohl um ihr gutes Aussehen und nutzte dieses auch.

“Aber etwas anderes Liz”, fuhr der junge Mann fort. Er sah sie nur mit einem Auge an, das andere ließ er geschlossen. “Solltest du wirklich jetzt schon damit anfangen? Immerhin sind es noch ein paar Tage bis zu diesem Wettbewerb. Wenn du auffliegst, war es das mit deinem Traum vom großen Festival”, warf er ein.

“Ach, ich fliege doch nicht auf. Dafür sind die Leute hier zu gutgläubig.” Liz winkte ab. Dann sah sie sich kurz um. “Kannst du mir eine Decke geben, David?”, bat sie den Hochgewachsenen.

Dieser griff einmal um den Baum und holte einen Rucksack hervor. Dieser war auf einer Trageschiene befestigt, darüber eine eingerollte Decke. Schnell löste er diese und warf sie Liz zu. Von der Wucht wäre sie beinahe hingefallen. “Tschuldigung”, warf er halbherzig ein.

“Ja ja, ich verstehe. Halt dich zurück, bis der Wettbewerb vorbei ist, verstanden”, erwiderte sie und funkelte ihn böse an. Er reagierte nicht weiter und so verlor sie die Lust und breitete lieber die Decke aus, um sich darauf zu legen. “Wo ist eigentlich Stepi?”, fragte sie nach einem Moment.

“Irgendwo, er taucht schon wieder auf”, antwortete David ohne irgendwelche Regung in der Stimme.

“Hey, habt ihr mich vermisst?”, erklang eine männliche Stimme.

“Da ist er”, entgegnete David genervt. “Nein, niemand vermisst dich.”

“I’m back.” Der junge Mann, war der kleinste der Drei. Er hatte seine Haare hochgegelt, sodass sie nach hinten weg standen. Sein Blick hatte etwas wildes. Er ließ sich zu Liz auf die Decke fallen. “Na, wie wär es mit uns?” Dafür bekam er erst mal ihren Fuß ins Gesicht. “Also nicht, na gut”, meinte er dann und richtete sich auf. “Dieser Junge, Noa, der mit dem Damhirplex, gegen den du verloren hast, scheint nicht teilzunehmen. Dafür hab ich das Mädchen gesehen, dass in Viola gewonnen hat”, berichtete er.

“Oh, macht sie auch wieder mit? Wie spannend”, sagte Liz gelangweilt. “Hätt ich ernst gemacht, dann hätte ich diesen Jungen mit links besiegt.”

“Naja, sie war jedenfalls mit nem anderen Gör unterwegs, keine Ahnung ob sie auch mit macht”, fuhr Stepi fort. “Jedenfalls kümmerten die sich um so ein Girafarig. Hat Spaß gemacht, damit ein wenig zu spielen. ”

“Ih Gitt, wehe du hast das Vieh gefangen”, fuhr Liz ihn an. Sie war hochgeschnellt und an den Rand der Decke gerutscht.

“Ach stimmt ja, du hast höllisch Angst vor Psycho Typen”, fiel Stepi ein. “Ich hätte es doch fangen sollen”, meinte er dann, wofür er sich eine fing.

Er rieb sich die Wange und erzählte weiter. “Ich hab dann aus Spaß ein paar Rattfratz und Rattikarls mit meinem Digda aus ihren Bau gejagt, man ihr hättet das sehen müssen.”

“Wohl eher nicht, deine Dummheiten will keiner sehen”, kommentierte David. Er lehnte weiterhin am Baum, hatte nun aber auch noch die Hände hinter dem Kopf verschränkt.

“Kein Humor”, murmelte Stepi. “Auf jeden Fall hat sich sofort ein Schwarm Habitak auf sie gestürzt. Dann ist die ganze Meute auf die Mädels los und das Girafarig hat sie auch noch angegriffen. Super komisch.”

“Du bist echt kindisch, dabei bist du der älteste von uns”, warf David ein.

“Pah. Jedenfalls werden sie kaum gegen so eine Masse ankommen. Vielleicht verpassen sie sogar den Wettbewerb”, vermutete Stepi, dann wandt er mit einem Grinsen bewaffnet sich an Liz. “Na was sagst du? Bist du mir jetzt dankbar?”

Der Blick verriet, dass sie alles andere als dankbar war. Ein eiskalter Blick, der einem den Atem gefrieren ließ. “Was hast du getan?” Stepi war ja schon klein, aber nun wirkte er gleich noch ein paar Köpfe kleiner. Sie packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich hin. “Wir mögen zwar sonst Diebe, Lügner und Betrüger sein, aber an den Wettbewerben will ich mit eigenen Kräften gewinnen. Wenn ich mitbekomme, dass du mir diesen Wunsch sabotierst”, drohte sie. Auch ohne es zu Ende zu sprechen, war jedem der Jungs klar, dass man sich mit ihr in diesen Fall besser nicht anlegte. Sie ließ ihn los, nachdem sie mit ihren graublauen Augen noch einen Moment ins Gesicht von Stepi starrte. Sie stand auf. “Jetzt brauch ich etwas Spaß, ihr seid mir zu langweilig, wie ihr einfach nur hier im Gras liegt”, meinte sie dann und klang regelrecht fröhlich, als wäre nie etwas vorgefallen.

“Willst du ihnen helfen?”, wollte Stepi wissen.

Sie würdigte ihn keines Blickes mehr, antwortete aber dennoch. “Warum sollte ich? So kurz vor dem Wettbewerb, bringe ich meine Pokémon sicher nicht mehr in Gefahr. Und jetzt schluss damit.” Damit zog sie Richtung Stadt davon.

“Damit hast du es für immer bei ihr verspielt”, kommentierte David.

“Ach halt die Klappe, Muskelhirn”, beleidigt legte er sich auf die Decke. Nur hatte der Große recht, denn sie vergaß nie etwas und konnte nachtragend sein.
 

Sven und die anderen suchten weiter, wobei sie eher der Spur an Pokémon folgten. Was war hier nur los? Warum lagen überall Rattfratz und Habitak herum? Das war irgendwie unbegreiflich. Sie kamen an einer Klippe an, unten konnten sie schon die Alph Ruinen sehen. Die Sonne färbte den Himmel rot, fast schon dunkelrot.

“Ah, hört auf”, hörten sie Myas Stimme. Links von ihnen war sie. Drei Habitak kreisten um sie und stürzten sich immer wieder auf sie.

“Evoli, hilf ihr”, rief Sven. Evoli lief sofort los.

“Fukano, du auch”, stimmte Lynn ein. Beide Pokémon rannten zum Mädchen. Als die Habitak das bemerkten, flogen sie auf die Bäume unterhalb der Klippe zu. Sven rannte sofort zu ihr, die Anderen folgten ihm.

Mya warf sich in Svens Arme, sie weinte. Er legte ihr einen Arm über die Schultern und eine Hand auf den Kopf. “Alles ist gut, wir sind da”, sagte er sanft.

“Ja, danke”, antwortete sie. Sie war froh, dass er da war, auch wenn sie sich irgendwie mehr erhofft hatte.

“Bist du verletzt?”, fragte Lynn nach.

“Nein, alles in Ordnung”, versicherte das Mädchen und löste sich von Sven. “Aber diese Habitak haben Vulpix.”

“Ist mit deinem Pokémon alles in Ordnung?”, wollte Sven wissen.

“Ja. Sie ist noch in seinem Pokéball”, antwortete Mya. “Sie sollte also sicher sein, solange der Ball nicht beschädigt wird.” Sie sah über den Rand der Klippe. Dann zeigte sie auf einen Baum, er stand ein gutes Stück entfernt. “Dort ist er, da in der Baumkrone.”

Sven schaute zu den besagten Baum rüber, er schirmte mit der Hand die Augen ab, als könnte er so näher ran zoomen. Aber beim besten Willen konnte er nichts rotes erkennen. Das Blattwerk war auch zu dicht. Das Mya ihren Pokéball darin erkennen konnte, noch dabei in der Dämmerung. SIe hatte wirklich immer wieder erstaunliche Fähigkeiten.

“Hm”, mache Nikki. Sie nutzte ihre Kamera. Mit der Zoomfunktion konnte sie viel näher ran. “Stimmt da ist was rotes und weißes zu erkennen, definitiv ein Pokéball”, bestätigte sie. Doch der Baum ist gut hundert Meter entfernt, im Schatten und dichten Blättern. Du hast gute Augen”, lobte sie das jüngere Mädchen. “Echt nicht schlecht.”

“Danke”, erwiderte Mya und schaute zum Boden.

“Wir müssen einen Weg runter finden”, warf Sven ein. Er hatte keinen Lust noch viel weiter zurück zu gehen, wenn es hier keinen Weg runter gab mussten sie vielleicht noch fast bis nach Viola City zurück, in der Nähe gab es ja einen offiziellen Eingang zu den Ruinen und die waren eindeutig in diesem Tal vor ihren Füßen.

“Du hast recht”; stimmte Mya zu. Er nickte ihr zu und sie gingen los. NIcht mehr lange und es wurde dunkel und keiner hatte irgendwas zum Campen mit, weil jeder gehofft hatte, sie waren schnell genug zurück gewesen. Vielleicht schafften sie es auch noch. Zuerst mussten sie einen Weg runter finden.

Also folgten sie den Klippen ostwärts, bis sie eine Kurve machten. Bisher fanden sie keinen sicheren Weg runter. Ein Pflanzenpokémon mit Rankenhieb, ob es hier helfen würde? Es waren doch schon sieben acht Meter runter, steil und kantig. Ein sturz dürfte weh tun, wenn man nicht sogar starb. Vielleicht wäre es die beste Idee sich mit Abra zu den Ruinen zu teleportieren, doch Sven war sich nicht sicher, ob es das nicht zu sehr auslaugte und sie dann nicht mehr zurück konnten und wer wusste schon, ob man von dort so einfach her kam.

“Mya, was soll das?”, zog Nikki ihn aus den Gedanken.

Mya wollte scheinbar einfach runter klettern. SIe machte doch manchmal einfach zu unüberlegte Dinge. Sven eilte rüber und hielt sie am Arm fest, noch bevor sie antworten konnte.

“Ich schaffe das schon, ich kann gut klettern”, meinte sie nur und versuchte ihren Arm los zu bekommen. “Bitte, ich muss mein Vulpix zurückbekommen.”

“Werden wir, aber das ist doch viel zu gefährlich”, redete Sven auf sie ein. Plötzlich ging es plötzlich sehr schnell. Mya versuchte weiterhin sich loszureißen. Dann ein Geräusch, als würde etwas abbrechen. Als nächstes rutschten Beide weg und begannen zu fallen. Sven sah noch die entsetzten Gesichter von Nikki und Lynn. Scheinbar sagten sie irgendetwas, doch er bekam es in dem Moment nicht mit. Mya hatte sich doch losbekommen. “Fang Mya auf”, rief er nur und ließ sein Jungglut frei. Dieser stieß sich vom Steilhang ab und schnappte sich das Mädchen. Doch seinen Trainer konnte er nicht mehr fangen, denn er verschwand im Fallen plötzlich spurlos. Dafür landete Jungglut mit Mya in den Armen am Fuße des Hanges sicher.
 

Mya bedankte sich bei Jungglut und sah sich einen Moment lang um. Wo war Sven? Er war genauso wie sie den Hang runter gefallen, aber sie konnte ihn nicht erkennen. Die Bäume standen recht dicht, vielleicht war er in einen der Baumkronen gelandet. Nein. Was, wenn ihm etwas passiert war? Immerhin hatte Jungglut sie aufgefangen und welches Pokémon hat Sven dann vor einem Aufprall retten können? Sie hatte nicht mitbekommen, ihre Augen hatte sie vor Schreck geschlossen gehabt. Angst breitete sich aus, davor, dass ihm etwas passiert war. Auch Jungglut wurde unruhig. “Sven?”, fragte Mya vorsichtig. Es war keine Spur von ihm zu sehen. Auch auf den Bäumen fand sie nichts, außer ein Habitak, dass sie aufmerksam beobachtete. “Sven?”, rief sie nun.

Das war das Zeichen für Habitak, dass sich nun Schnabel voran auf Mya stürzte. Doch Jungglut kam dem Flugpokémon zuvor, völlig in Flammen gehüllt rammte es in diesen. Die Wucht ließ den Kleinvogel gegen einen Baum prallen, von wo es zu Boden fiel. “Jung, Jung.” Jungglut schaute bedrohlich zu dem Habitak, was aber nur bewusstlos auf dem Boden lag.



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