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Call for Fame

Svens Johto Journey
von

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Erste Trainingseinheit und ein neuer Freund

“Ich muss zu meinen Arenakämpfen etwas gestehen”, meinte er. Damit hatte er die Aufmerksamkeit der anderen sicher. Sven ließ sich in die Lehne zurückfallen. “Ich habe quasi gecheatet.”

Alle schauten sich verwirrt an. Keiner wusste, was Sven damit meinte und wie er oder sie darauf reagieren sollte. Sie wirkten etwas ratlos.

“Wie meinst du das denn?”, fand Nikki die Sprache wieder. “Wie soll man bitteschön in einem Kampf schummeln?”

Sven atmete einmal tief durch. “Ich habe im Internet etwas gefunden. Das war mehr als nur ein einfacher Guide, oder Videos über die Arenakämpfe. Es ist mehr eine genaue Anleitung, wie man jeden Leiter schlagen kann. Alles bis ins kleinste Detail beschrieben. Jedes Pokémon, das sie einsetzen können. Die Attacken, welche Fähigkeit, die Strategie und eine entsprechende Gegenstrategie mit fast jedem Pokémon, was man in Johto fangen kann”, erklärte er. Dann wartete er auf die Reaktion seiner Freunde.

“Deine Kämpfe waren aber sehr knapp”, meinte Lynn.

“Na und? Es sind doch trotzdem seine Siege”, warf Nikki ein. “Nur weil er rausgefunden hat, wie man die Leiter schlägt, ist es immer noch seine Leistung. Ich weiß nicht, wo du da geschummelt haben sollst.”

“Ich auch nicht”, pflichtete Mya bei. Doch wirklich gut fand sie es nicht, immerhin hatte er sich damit doch einen großen Vorteil erdacht, andererseits könnte dies doch jeder machen, wenn es im Internet zu finden war. SIe glaubte auch nicht, dass Sven sich alles gemerkt hatte, es gab nämlich viele Pokémon und wirklich alles auswendig zu lernen, war dann auch wieder eine beachtliche Leistung. “Außerdem, du hast doch sicher nicht alles auswendig gelernt”, vermutete sie.

“Nein, aber ich habe bisher keinen Sieg wirklich alleine eingefahren und hatte teilweise auch Glück. Ich habe mich am Anfang einfach gefreut, doch in den letzten Tagen habe ich mich nicht mehr wohl damit gefühlt”, gestand er.

“Stimmt, wenn Glaziola doch nicht auf dich gehört hätte, im Kampf gegen Kai, hättest du verloren”, stimmte Lynn zu.

“Aber du hast ja nicht jeden Kampf nur deshalb gewonnen, nimm zum Beispiel den Kampf gegen Team Rocket”, brachte Mya ein.

“Hab ich das? Sichlor war bereits stark geschwächt wurden und für Aquana brauchte ich mein ganzes Team”, widersprach Sven.

“Was willst du nun tun?”, fragte Lynn nach. “GIbst du auf?”

“Nein, natürlich nicht”, antwortete Sven direkt. “Ich wollte es nur endlich los werden. Spätestens seit ich diesem maskierten Typen begegnet bin, weiß ich, dass ich so nicht stark sein kann.”

“Also hat sich ja am Vorgehen nichts geändert”, merkte Nikki an. “Es wird trainiert!”, rief sie aus und zog damit die Blicke aller auf sich. Sven nickte.

“Stimmt, es gibt auch etwas, was du finden musst”, warf Lynn ein. “Ich bin schon einigen Trainern begegnet. Alle starken Trainer haben etwas, was dir scheinbar noch fehlt.”

“Was wäre das?”, fragte Mya nach.

Sven hatte indes eine Ahnung. Wenn er an Zaiden dachte, oder auch an Caylin. Er hatte seinen Weg nicht gefunden, nun er war Trainer. Aber beide hatten ihre Vorstellungen, wie sie mit ihren Pokémon umgehen wollte, wie sie trainierten, eine grundlegende Art wie sie kämpfen wollten. Ihm fehlte dies. “Stimmt mir fehlt mein Weg. Den muss ich finden.”

“Ich verstehe nicht so richtig, aber bestimmt hast du recht”, stimmte Mya etwas verwirrt Sven zu. Sie wusste es wirklich nicht. Ohne weiter nachzudenken holte sie ihren Pokéball hervor und betrachtete die kleine Kugel in ihrer Hand. Brauchte sie nicht auch ihren Weg? Vielleicht sollte sie diesen auch suchen.

“Dabei ist er der Älteste von uns, da könnte man meinen, er wäre reif genug”, beschwerde sich Nikki.

“Das hat damit gar nichts zu tun”, widersprach Lynn. “Im Gegenteil, es wird nur immer schwerer sich zu ändern. Außerdem ist Sven als Trainer, immer noch ein Anfänger. Er hat die Erfahrung noch nicht. Die meisten fangen schon viel früher an, da ist es doch verständlich, dass er noch nicht so weit ist, obwohl er älter ist.”

“Also Leute, wisst ihr”, fing Sven genervt an. Lynn und Nikki sahen zu ihm. “Ich finde es ja toll, wenn ihr mir helfen wollt, doch ich bin hier und kann euch hören. Außerdem bin ich nicht so alt.”

“Aber du benimmst dich so”, entgegnete Nikki, sie sprang dabei auf und zeigte mit ihren Fingern auf Sven. “Wie ein alter Mann.” Sie schaute kurz zur Decke und schnippte, dann beugte sich dann über den Tisch zu Sven rüber. “Oder wie ein Mittvierziger, in seiner Midlife Krise.” Sie sprach so, als würde sie es ernst meinen, doch ihre grinsende Grimasse sagte etwas anderes aus. Dann fing sie laut an zu lachen, es dauerte nicht lange, dann stimmte die ganze Gruppe darin ein. Sie ernteten dafür einige genervte Blicke, der anderen Gäste im Center.

Nach einiger Zeit beruhigten sie sich wieder. “Vielleicht sollten wir uns morgen ran setzen”, meinte Nikki dann. “Aber dann keine miese Stimmung mehr, klar?”

Sven nickte. Er verlor so zwar einen Tag, aber es war sowieso schon mehr Zeit vergangen, als er dachte. Außerdem brauchten seine Pokémon noch Ruhe. So hätte er eh kaum trainieren können. “Ja, das ist eine gute Idee”, stimmte Sven deshalb zu.

“Wir können zwar nicht mit so detailierten Videos aufwarten, doch dafür haben wir eine Fotostrecke fast all deiner Kämpfe, hoffentlich”, warf Lynn ein. “Damit können wir dir bestimmt behilflich sein.”

Sven nickte erneut. Zusammen mit seinen Freunden würde das Training schon was bringen und er fand sicherlich auch bald seinen Weg. Für heute jedoch hieß es ausspannen. Das tat sicherlich auch mal gut. Immerhin hatten sie in den letzten Tagen immer irgendetwas. Es war immer etwas vorgefallen, ob nun Arenakämpfe oder irgendwelche Kriminellen, die es aufzuhalten galt. Außerdem hatte er ja schon einen Kampf heute gehabt, von daher dürfte eine Pause nicht schaden. So ließen sie den Tag ausklingen, entschieden das schöne Wetter auszunutzen, indem sie auf die Wiese zurück gingen und einfach etwas aus spannten. Erst als es dunkel wurde kehrten sie zurück und gingen auf ihr Zimmer.
 

Am nächsten Morgen frühstückten sie in Ruhe, bevor sie sich wieder auf die Wiese begaben, die sich etwas hinter der Bühne befand. Einen wirklichen Plan hatte Sven noch nicht wie er vorgehen sollte. Ehrlicherweise hatte er auch bisher recht wenig trainiert, oder Kämpfe ausgetragen. Das war ein Fehler gewesen.

“Okay, was willst du nun tun?”, fragte Lynn ihn. “Hast du eine Strategie für den Rückkampf gegen Bianka?”

“Denn ansonsten rollt dich ihr Miltank wieder platt”, fügte Nikki hinzu.

Damit hatte sie nicht ganz unrecht Miltank war stark gewesen, Pummeluff und Nidorina hatte er ja besiegen können. Nur bei dem dritten Pokémon scheiterte er. Erstmal sollte er aber vielleicht allgemein trainieren. Aber gedanken darüber hatte er sich bisher nicht wirklich gemacht. “Nicht wirklich. Ich weiß nur, dass meine Pokémon stärker werden müssen”, antwortete er auf Lynns Frage.

“Die Pokémon? Was ist mit dir?”, hakte Mya nach. “Ihr seid ein Team. Auch du musst besser werden.”

Er musste auch besser werden, stärker werden. Das wusste er. “Ich auch”, antwortete er vor allem an sich. Er musste sich wieder klar werden, dass seine Pokémon nicht alleine kämpften.

“Dann fangen wir an!”, rief Nikki aus. “Wir machen euch stark”, versprach sie und tippte mit ihrem Zeigefinger auf Svens Brust. “Doch dafür werdet ihr leiden müssen.”

“Nun ja”, kommentierte Lynn. “Vielleicht sollten wir damit anfangen, was schief gelaufen ist.”

Sven nickte zustimmend.

“Ich werde auch trainieren”, verkündete Mya. Sie holte ihren Pokéball aus der Handtasche. “Los Vulpix.” Der kleine rote Fuchs mit dem geteilten Schweif erschien vor dem Mädchen und schaute sie erwartungsvoll an. “Okay, lass uns dort rüber gehen, wir trainieren für den Wettbewerb.” Vulpix sprang freudig auf. “Vul.” Damit entfernten sie sich etwas, blieben aber in Sichtweite. Unweit von ihnen stand ein einzelner Baum, dort wollten sie wohl ihr Training starten.

“Ich lasse sie wohl am Besten auch gleich raus”, meinte Sven darauf und aktivierte nacheinander die Pokébälle an seinem Gürtel und warf sie in die Luft. Damit erschienen sie alle. Letzterer schaute sich um und suchte dann etwas abstand von der Gruppe. “Wo willst du hin?”, fragte Sven. Glaziola schaute nur kurz zurück und legte sich dann etwas abseits ins Gras, würdigte Sven keines Blickes. Er seufzte, scheinbar musste er hier wieder von vorne beginnen. Aber irgendwie war er ja selber schuld daran.

“Scheinbar musst du bei ihm das Vertrauen wiedergewinnen”, warf Lynn ein.

Sven nickte bloß. Das machte sein Training nicht gerade leichter. Er seufzte.

“Das wird schon”, meinte Nikki und klopfte ihm aufmunternd gegen die Schulter. “Du musst nur zeigen, dass du nicht mehr wegen ein Paar Niederlagen aufgibst.”

Das stimmte er hatte aufgegeben, mitten im Kampf gegen Caylin. Dabei hatten sie sich doch schon vor langer Zeit versprochen, dass es einer von ihnen schaffen würde der beste Trainer zu werden. “Da hast du sicher recht”, stimmte er deshalb der Hobby-Fotografin zu. “Danke, euch beiden.”

“Nicht dafür. Was willst du als erstes tun?”, fragte Lynn ihn.

“Zuerst vielleicht ein paar Manöver durchgehen. Außerdem möchte ich mit Abra gerne arbeiten, doch bisher kann es nur Teleport”, antwortete Sven. Er hatte dafür seinen Pokédex herausgeholt. Dieser bot viele Informationen, auch welche Attacken ein Pokémon erlernen konnte. Er musste ihm also eine Attacke beibringen, aber welche? Das sollte er sich lieber noch einmal genau überlegen.
 

Während Sven noch sein Training plante, hatten Mya und Vulpix bereits begonnen. Mya hatte sich etwas überlegt, sie ließ ihr Pokémon Irrlicht einsetzen, die blauen Flammen sollten auf den Schweifspitzen bleiben und damit sollte sie springen. In der Luft rollte sie sich zusammen, ließ nur ein wenig den Schweif herausgucken. Bei der Drehung flogen kleine, blaue Funken durch die Gegend. Mya war überzeugt, dass sie damit punkten konnten. Doch dafür mussten sie den Sprung perfekt hinbekommen, dies übten sie nun.

“Okay, Vulpix. Noch einmal, lauf los”, befahl Mya. Vuplix setzte sich in Bewegung. “Gut so, jetzt spring hoch und setze Irrlicht ein, lass die Flammen aber auf deinem Schweif.”

Vulpix konzentrierte sich darauf die Flammen. Die Geisterflammen erschienen direkt auf ihrem Schweif, loderten kräftig, während der Bewegung. “Vul, Vul”, rief das Pokémon freudig.

“Sehr gut, jetzt roll dich ein”, forderte Mya. Vulpix versuchte dem nach zu kommen. Mit den Flammen auf dem Schweif igelte es sich ein, jedoch war der Sprung zu kurz, deshalb schlug es mit der Schnauze auf den Boden, statt sich einzurollen.

Mya rannte sofort zu ihrem Pokémon. “Ist alles okay?”

Vulpix stand sofort wieder auf. “Vul.”

“Das ist gut”, meinte sie, tätschelte den Kopf des Fuchspokémon. Ihr Fell fühlte sich angenehm warm an. Mya liebte Vulpix einfach. “Wollen wir weitermachen?”, fragte Mya. Vulpix schien zu nicken, machte dann ein paar Schritte weg und stellte sich breitbeinig hin.

“Okay”, bestätigte Mya. Sie wusste, was ihre Partnerin damit sagen wollte. “Dann machen wir weiter.” Sie übten weiter an ihrer Vorführung. Etliche Versuche gingen noch schief. Immer wieder reichte der Sprung nicht ganz aus und Vulpix landete unsanft auf dem Boden. Doch gaben sie nicht auf, gingen aber darin über die Sprungdistanz und Höhe zu verbessern. Dafür nahm Mya einen Stock, den sie auf eine bestimmte Höhe hielt, die ihr Vulpix überspringen sollte. Dabei fingen sie niedrig an, um die Höhe immer weiter zu steigern.
 

Sven indes hatte ebenfalls mit seinem Training begonnen. Zuerst ließ er Abra und Natu Teleport nutzen um Attacken seiner anderen Pokémon auszuweichen. Glaziola beteiligte sich jedoch nicht am Training. Er hatte noch keine Ahnung, was für eine Attacke er Abra beibringen sollte. Vermutlich sollte es aber Kraftreserve werden, dann war die Frage, wie er dem Pokémon die Attacke beibringen konnte. Sven hatte keine wirkliche Idee, er konnte nachsehen wie die Attacke funktionierte, dafür müsste er zum Pokécenter zurück, was er erst Mal eigentlich nicht wollte. Deshalb begann er mit einfachem Training, Angriffe und Ausweichen.

Nikki schoss die ganze Zeit Bilder von seinem Training und wahlweise auch von Mya. Lynn hingegen hatte sich hingesetzt und schrieb in ein Notizblock. Sven achtete jedoch nicht genau darauf, denn er war mit seinem Training beschäftigt. Er wollte später die Bewohner der Stadt fragen, immerhin lebten sie alle mit Psychopokémon zusammen. Vielleicht konnte er so eine Idee bekommen, wie er seinem Abra Kraftreserve beibringen konnte. Zuerst wollte er das Ausweichen von Attacken trainieren. In erster Linie ging es um den Rückkampf. SIcherlich verwendete Bianka wieder Miltank mit Walzer, wenn seine Pokémon davon getroffen wurden, war der Kampf schnell vorbei. Es schien ihm sinnlos anzugreifen, aller höchstens von der Seite. Dafür mussten sie es schaffen, nicht nur auszuweichen, sondern auch gleichzeitig in Position für einen Gegenangriff zu gelangen.

“Okay, jetzt ist nur Natu an der Reihe”, verkündete Sven. Das Kleinvogelpokémon sollte nun ständig angegriffen werden und mehrmals hintereinander mittels Teleport ausweichen. Dafür markierte Sven mehrere Punkte auf dem Boden. “Gut, versuch dich zu der nächsten markierten Stelle zu teleportieren, Natu.” Natu sah in Svens Richtung, ob der Trainer aber angesehen wurde, oder an ihm vorbei vermochte er nicht zu sagen, schätzte aber, dass Natu bereit war. “Okay, den Anfang macht Nebulak mit Nachtnebel, Ziel auf Natu”, sagte er.

“Nebu”, machte das Geisterpokémon. Aus seinen Augen schoss es einen dunkel-violetten Energiestrahl auf Natu ab. Der Kleinvogel verschwand und tauchte nahe der Markierung auf. Sven hatte einfach ein Kreuz in den Boden geritzt. Leider landete Natu doch ein Stück daneben. Es erstaunte Sven doch, dass man mit Teleport doch vom Zielpunkt abweichen konnte. Das bedeutete, dass sie beides trainieren mussten, aber die Arbeit würde sich sicherlich hinterher auszahlen. Als nächstes durfte Evoli angreifen, sie sollte mit Donnerblitz auf Natu zielen. Jungglut verwendete Glut. Das Tempo war am Anfang noch recht gelassen. Wenn es klappte, würde dieses Schritt für Schritt erhöht werden. So war zumindest der Plan, ob sich dies wirklich einhalten ließ, würden sie noch sehen.
 

Mya und ihr Vulpix führten ihr Sprungtraining fort. Einen Fortschritt gab es auch, Vulpi schaffte es etwas höher zu springen. Jedoch wollte das Mädchen sehen, ob der Trick wirklich so schön aussah, wie sie es sich vor stellte. Deshalb gab sie Vulpix etwas Hilfestellung bei der Höhe. Sie nahm das Fuchspokémon hoch. “Bist du bereit?”, fragte Mya, bekam als Antwort. “Vul.” Dann warf sie ihr Pokémon hoch. “Okay, du weißt was zu tun ist”, versicherte sich Mya. Vulpix rollte sich ein. “Jetzt, benutzte Irrlicht und halte die Flammen auf deinem Schweif”, rief Mya ihr zu. Die blauen Flammen der Attacke erschienen. Das Fuchspokémon schaffte es sie auf ihrem Schweif zu halten und sich weiterhin eingekugelt in der Luft zu drehen. “Das reicht, du kannst dich jetzt ausrollen, versuche auf deinen Vorderpfoten zu landen.” Vulpix tat wie geheißen. Allerdings rutschte sie aus und machte einen halben Purzelbaum und landete auf dem Rücken. “Alles okay?”, fragte Mya besorgt und kniete sofort neben Vulpix. Diese sah das Mädchen kurz mit großen Augen an, stand dann jedoch wieder auf und schüttelte ihr Fell. Sie war bereit weiter zu machen.

Ein Gurren war plötzlich zu hören. Mya sah sich um, im Baum war ein einzelnes Taubsi. Sie sah sich kurz um, konnte aber keine weiteren entdecken. Das war die Gelegenheit es sich zu fangen. So konnte ihr wenigstens nicht der ganze Schwarm in die Quere kommen. “Okay Vulpix, wir holen uns jetzt dieses Taubsi”, meinte sie zu ihrem Pokémon, zeigte auf das Kleinvogelpokémon. Der Fuchs rannte auf den Baum zu, auf dem ihr Ziel saß. Das Taubsi erhob sich in die Luft und schlug kräftig mit den Flügeln. Ein starker Windstoß drückte Vulpix zurück, hatte aber ansonsten kaum eine Wirkung. “Vulpix, Konfustrahl auf Taubsi.” Vulpix Augen begannen zu leuchten, bevor kleine Energiekugeln auf den Gegner zu flogen. Dieses gewann an Höhe und entkam der Attacke, schoss dann pfeilartig mit extremer Geschwindigkeit auf Vulpix zu. “Bitte weich aus”, bat Mya, doch ihr Pokémon schaffte es nicht mehr zu entkommen und wurde getroffen. “Vulpix, bist du in Ordnung?”, fragte das Mädchen besorgt. Immerhin hatte ihr Fuchs durch die Stürze im Training schon einiges abbekommen. “Vul”, antwortete sie, für Mya klang es kampfbereit. “Gut, dann greife es mit Glut an.” Vulpix feuerte kleine, glühende Kugeln auf das Taubsi ab, welches sich nach der letzten Attacke auf dem Boden niederließ und deshalb nicht mehr entkommen konnte. Die Attacke senkte die Federspitzen leicht an und schleuderte den Kleinvogel zurück. “Fang es mit Feuerwirbel”, wollte Mya nachsetzen lassen. Vulpix erschuf eine Flamme auf ihrem Schweif, dann drehte sie sich und schleuderte diese in Taubsis Richtung. Die Flammen breiteten sich aus und formten einen Ring aus Feuer um es herum. Doch kurz bevor der Ring geschlossen war, stürmte Taubsi aus dem Ring. Seine Bewegung wurde von einem leuchteten Schweif begleitet, als es in Vulpix stieß und das kleine Fuchspokémon weg schleuderte. “Schnell, benutze Konfustrahl.” Vulpix Augen begannen noch im Flug zu Von leuchten, während dunkle Energiekugeln erschienen und auf das Taubsi zu flogen. Davon getroffen, fing es an sich ganz komisch zu benehmen, haute immer wieder mit dem Kopf auf dem Boden herum und flog völlig Sinnlos hin und her, nur um zu landen und wieder den Boden zu attackieren. “Sehr gut gemacht, Vulpix.” Mya nahm einen Pokéball in die Hand. Dank der Verwirrung, schwächte sich Taubsi selber, sodass sie vielleicht jetzt schon einen Versuch wagen konnte. Sie drückte kurz auf den kleinen Knopf, der Ball vergrößerte sich. Dann nahm sie ihren Mut zusammen und warf den Ball auf Taubsi, welches damit beschäftigt war nun gegen den Baum zu schlagen. Vom Pokéball getroffen verschwand der Kleinvogel im roten Licht, wurde hinein gesogen. Im Schatten des einen Baumes wackelte der Ball kurz, ging dann jedoch auf, in einem roten Lichtstrahl materialisierte sich Taubsi wieder. Sie hatte es noch nicht geschafft. Scheinbar nicht mehr verwirrt schoss Taubsi erneut auf Vulpix zu. Der Angriff traf den kleinen Fuchs unvorbereitet und schleuderte sie hoch. “Oh nein, Vulpix!”, rief Mya aus. Dann kam ihr jedoch eine Idee. “Roll dich ein, wie im Training”, forderte Mya. Vulpix tat wie geheißen. Das Mädchen wusste, dass Vulpix einiges eingesteckt hatte und auch bedingt durch das Training nicht mehr viel einstecken sollte. Taubsi war indes wieder auf dem Boden gelandet, schien eine kleine Verschnaufpause zu machen. Vulpix flog noch durch die Luft, drehte sich dabei, war jetzt aber direkt über Taubsi, welches zu ihr hoch guckte. “Sehr gut, jetzt streck dich. Mit den Kopf nach unten, Feuerwirbel.” Vulpix rollte sich aus, sah nach unten und spie dieses mal die Flammen gen Boden. Es waren eigentlich vier Stränge, die um Taubsi herum auf den Boden aufschlugen und danach einen Wirbel aus Flammen bildeten, schlossen es ein. Das Flugpokémon schlug hektisch mit den Flügeln und fiebte nervös, dann war es nicht mehr zu hören. Kurz darauf starben die Flammen. Vulpix war neben Taubsi gelandet, das nun reglos auf dem Boden lag. Mya warf nun einen zweiten Pokéball. Leider waren diese Gegenstände nur einmal zu gebrauchen. Sobald ein Fangversuch fehlschlug, war der Ball unbrauchbar geworden. Das Taubsi wurde eingesogen. Begleitet von rotem Blinken zappelte der Pokéball auf dem Boden noch kurz herum, bis er still liegen blieb und ein kleines Klacken zu hören war. Mya fiel ein Stein vom Herzen. Damit hatte sie ein weiteres Pokémon gefangen, es ging dieses Mal auch relativ glatt. Die Koordinatorin ging zum Ball rüber, hebte ihn auf und drehte sich dann zu ihrem Vulpix um. “Geschafft”, freute sich das Mädchen.

“Glückwunsch”, gratulierte ihr Emma. Die Gruppe war ihr erst vor kurzem begegnet, sie war eine Koordinatorin wie Mya und vielleicht ein Jahr jünger als sie.

“Hallo”, begrüßte Mya das Mädchen. Wie gestern hatte sie ihre braunen Haare zu zwei Zöpfen gebunden.”Danke, aber hast du mir schon lange zugesehen?”

“Nur seit einen Moment”, antwortete Emma. “Taubsi ist jetzt zwar nichts besonderes, aber ein Freund mehr kann nie schaden, stimmt’s?”

“Was meinst du damit? Jedes Pokémon ist auf seine Weise besonders”, hakte Mya nach. Ihr gefiel der Gedanke nicht. Für das Mädchen ´war eben jedes Pokémon einzigartig und unterschied sich von seinen Artgenossen. Kein Taubsi gleichte den anderen.

“Ach, Taubsis gibt es so unendlich viele und fast jeder fängt irgendwann eins”, antwortete sie. “Es kommt doch nicht darauf an, wie selten ein Pokémon ist”, erwiderte Mya.

“Stimmt auch wieder.” Emma schaute sich kurz um. “Ihr trainiert hier fleißig, dabei kann euch aber jeder zu sehen”, meinte sie.

Damit hatte sie wohl auch recht, gestand Mya ein. Allerdings sah sie darin kein allzu großes Problem. Was sollte schlimm daran sein, wenn jemand ihrem Training zu sah? “Ja, aber was ist denn schlimm daran?”, hakte das Mädchen deshalb nach.

“Für die erste Runde nicht”, antwortete Emma. “Aber danach, wenn es darum geht die Punkte des Gegners zu senken, dann ist es ein großer Vorteil, wenn man weiß, was dieser für Tricks kann”, warf sie ein.

Wieder hatte sie mit diesem Punkt recht, wenn man es genau betrachtete. Das vermeintlich jüngere Mädchen schien mehr Erfahrung in den Wettbewerben zu haben als Mya. “Wo sollten wir dann trainieren?”, wollte sie nun wissen.

“Hm, ich kenne hier ein paar Möglichkeiten, die eine nutze ich selber, die zeige ich bestimmt nicht”, antwortete Emma. “Aber die Andere kann ich dir gerne zeigen. Dort gibt es auch einige wilde Pokémon, vielleicht solltest du vorher ins Center zurück. Soll ich dich trotzdem hinführen?”

“Gerne”, nahm Mya an. Nach einem kurzen Blick zu Sven entschied sie, doch erst Mal ins Center zu gehen. Er hatte sein Training vorhin kurz unterbrochen und zugesehen, wie sie da Taubsi fing, doch setzte es nun wieder fort. Den anderen wollte sie erst Mal nichts sagen. Nur kurz anschauen, wie weit der geheime Trainingsplatz weg ist, dann zurückkehren, um sie zu holen. Ja, das war ihr Plan. Deshalb musste sie nicht gleich Svens Training stören. “Lass uns erst Mal ins Pokémon-Center gehen.”

“Okay”, stimmte Emma zu. Damit verschwanden beide RIchtung Stadt.
 

So gegen Mittag rum gingen auch die Anderen zum Pokémon-Center zurück. EInerseits, um eine Mittagspause einzulegen, andererseits um sich ein wenig umzuhören. Seit Mya vorhin mit Emma losgegangen war, hatten sie das Mädchen nicht wieder gesehen. Noch machten sie sich aber keine Sorgen, es waren auch erst ein paar Stunden vergangen. Nach dem Essen fingen sie an zu recherchieren, was sie Abra beibringen sollten und wie. Sie informierten sich mit einem der PCs im Centers und Svens Pokédex über verschiedene Attacken, die Abra lernen konnte, schauten sich Videos über diese an. Irgendwann gerieten sie an eine Frau mittleren Alters, welche selbst ein Kadabra hatte. Sie lebte auch in Len Town, war Lehrerin und wurde von einer Angestellten im Rathaus empfohlen. Angetroffen hatten sie diese in einem Laden, wo sie arbeitete.

“Hm, Kraftreserve wird eigentlich am häufigsten einem Abra gelehrt”, meinte die Frau. “Im Grunde werden bei Kraftreserve die inneren Kräfte eines Pokémon freigesetzt. Dadurch verändert sie sich je nach Anwender. Sie kann unterschiedliche Typen annehmen und auch die Stärke variiert”, erklärte sie.

“Verstehe”, meinte Sven. Eine Attacke die mit jedem Pokémon unterschiedlich war. Wie sollte man so etwas beibringen? Eigentlich hatte er sich noch nie so wirklich gedanken darüber gemacht. In den Büchern, die er so als Kind gelesen hatte standen meist auch unterschiedliche Ansätze drinnen. Aber an den Inhalt erinnerte er sich nur Lückenhaft. Spezifisch zu einer Attacke hatte er aber nichts gelesen, soweit er wusste. Vielleicht hätte er das aber tun sollen, dann wüsste er was zu tun war. Er war immer wieder so nutzlos. Nein, so wollte er nicht mehr denken. Mit all den Siegen war es einfacher gewesen, negative Gedanken fern zu halten. Er kam sich auch ein wenig blöd dabei vor. Immerhin war er achtzehn und musste noch Dinge lernen, die doch essentiell waren. Manchmal hasste er es, dass es in seiner Heimat es so anders war.Hier gingen Kinder schon mit zehn auf Reisen, hatten also theoretisch mehr Erfahrung, wenn sie so alt wurden wie er. “Können Sie mir eine einfache Methode sagen, wie ich meinem Abra die Attacke beibringen kann?”

“Ab Besten wird es wohl sein, wenn wir die Attacke einmal vorführen, lass das Pokémon einfach dabei zu sehen”, antwortete die Frau. “Das ist wohl die einfachste Methode.”

Damit konnte sein Training weiter gehen. Hoffentlich kam aber auch Mya bald zurück. Sie wollte ja selber auch trainieren, doch stattdessen war sie nun mit dieser Emma irgendwohin gegangen.



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