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Gegen alle Widerstände

von

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Schlechte Nachrichten

So nach langer Zeit melde ich mich wieder mit einer neuen FF zurück. Im Vorfeld wünsche ich euch allerdings allen ein schönes Neues Jahr. Ich hoffe ihr habt den Jahreswechsel gut überstanden und findet die Zeit dieser FF eine Chance zu geben.
 

Nun möchte ich euch allerdings nicht weiter aufhalten sondern wünsche euch viel Spaß beim lesen.
 

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Kapitel 1: Schlechte Nachrichten
 

Ein Jahr war seit dem BEGA-Desaster vergangen. Die Wunden von damals waren so gut es ging verheilt und die Stadt wurde wieder aufgebaut. Dennoch hatte keiner vergessen was in diesem Jahr passiert war, besonders diejenigen nicht, die damals beteiligt waren. Und doch wirkte es im Nachhinein wie ein schlechter Traum. Währenddessen hatte Mr. Dickenson alle Hebel die ihm zur Verfügung standen in Bewegung gesetzt um die BBA wieder aufzubauen. Was anfangs mit einem kleinen Häuschen und einigen wenigen Beyarenen am Fluss anfing entwickelte sich schnell wieder in einen Massensport. Auch Tyson und die anderen Blader halfen täglich mit um die jüngeren Neueinsteiger des Sportes zu trainieren und ihnen das wichtigste am Beybladen zu übermitteln. An diesem Tag hatten sich sogar Kai und Tala dazu herabgelassen die jüngeren Blader zu beobachten. Manche hatten durchaus Potential, dass konnten sie sofort erkennen, doch ohne ein gutes Training würden diese nicht viel damit anfangen können.

„Hey Kai, wir brauchen mal Hilfe.“

Während Kai bei diesen Worten zu Ray herüberging setzte sich Tala auf eine Bank und fing an seine gekaufte Zeitung zu lesen. Eigentlich wollten sie nur kurz hier vorbeischauen um zu sehen wie es lief, doch dank Ray würden sie jetzt um einiges länger hier verbringen dürfen. Doch schon in dem Moment als er die 2 Seite erreicht hatte schien er innerlich zu erstarren.

„Ich fass es nicht, gibt dieser Mistkerl eigentlich nie auf?“

Mit diesen Worten wurde es plötzlich still. Es war selten dass der rothaarige Russe so aus der Haut fuhr, doch irgendetwas schien ihn um Fassung ringen zu lassen.

„Was ist passiert?“

Der rothaarige beachtete die Sprecherin gar nicht sondern murmelte nur etwas Unverständliches vor sich hin, was die meisten aus der Gruppe nicht verstehen konnte, da die Worte russischer Natur waren. Lediglich Kai verdrehte bei diesen Worten die Augen, bevor er seinem Teamkäptain die Zeitung aus der Hand riss und sich den Artikel kurz durchlas. Doch schon nach den ersten paar Worten verfinsterte sich sein Blick umgehend.

„Tala, du kriegst Zeitungsverbot. Ich bin es leid dass jedes Mal wenn du eine kaufst so etwas drin steht.“

„Als wenn das meine Schuld ist, Hiwatari.“

Nach diesen Worten atmete er tief durch. Eigentlich informierte er sich überwiegend übers Radio, was allerdings eher daran lag dass dieses bei ihnen immer an war. Schuld war eine etwas heftigere Auseinandersetzung zwischen Bryan und einer Ratte, wobei Ian und Kai doch irgendwie die Hauptschuldigen waren.
 

- Flashback -
 

Die Weltmeisterschaft war im vollen Gange und Tala hatte einen kleinen Abstecher nach Japan gemacht um sein letztes Teammitglied abzuholen. Vorher hatte er Spencer angewiesen sie sobald sie wieder in Russland waren am Flughafen abzuholen. Und wie erwartet hatte auch alles wunderbar geklappt. Die Wettkämpfe würden erst in einigen Tagen in New York anfangen und somit hatten sie noch genug Zeit sich auf alles vorzubereiten. Und hier in ihrem Zuhause hatten sie alle Möglichkeiten, die sie brauchten. Die BBA hatte ihnen nach der Eskapade mit der Abtei ein kleines Häuschen zur Verfügung gestellt, in der sie leben konnten. Mittlerweile hatten sie dieses auch einigermaßen angemessen hergerichtet. Es gab eine kleine Kochnische, die jedoch meistens von Spencer in Beschlag genommen wurde, da er der Meinung war sie würden nur aus Versehen etwas in die Luft jagen und dass nur weil Bryan im benebeltem Zustand eine Tüte Mehl anstatt Mais in den warmen Ofen gelegt hatte. Aber das hatte Spencer zum Glück recht schnell mitbekommen, doch das war nun wirklich kein Grund sie aus der Küche zu verbannen.

„So willkommen in unserem kleinen Paradise, Hiwatari und wag es ja nicht irgendeinen Spruch abzulassen. Es kann ja nicht jeder in einem Palast leben.“

Mit diesen Worten hatte sich Spencer schon von dem Neuzugang abgewendet und stiefelte die Treppe hoch.

„Es ist eine Villa und kein Palast.“

„Schlaumeier. Ich würde sagen er ist groß genug um sich zu verlaufen. Und genau deshalb verbringen wir die freien Tage bis zum Beginn der ersten Kämpfe in New York hier in Russland.“

„Ich hab mich bereits auf deinen Deal eingelassen, also wozu der Vortrag?“

„Wenn man bedenkt wie oft du von einem Team zum anderen springst…sagen wir es mal so, ich will keine unangekündigten Überraschungen.“

Es war Talas Entscheidung gewesen Kai zurück ins Team zu holen und er hatte sich von diesem Entschluss nicht abbringen lassen. Dabei war ihm durchaus bewusst, dass die anderen nicht gerade begeistert waren.
 

Aber ihm war keine andere Wahl geblieben sie brauchten einen vierten Blader. Wobei, wirklich brauchen taten sie ihn nicht, aber es machte die Sache einfacher.

„Schade, ich hatte gehofft du zeigst Tala bei eurem Treffen einen Vogel.“

„Bryan…“

Noch ehe Tala weiter sprechen konnte mischte sich Ian, der mit Krücken bewaffnet auf sie zu gehumpelt kam.

„Sag mal hat hier gerade irgendetwas gepiepst?“

„Sollte das jetzt eine Anspielung sein oder eine ernstgemeinte Frage?“

Kai konnte sich nicht helfe, da er was Ian anging dieses Mal wirklich auf dem Schlauch stand. Was besonders daran lag, dass dieser sich suchend umsah.

„Es dreht sich nicht alles um dich, Hiwatari…da war es wieder.“

Nun humpelte Ian weiter zu einer Kommode und versuchte mit einer seiner Krücken darunter herumzustochern, doch dadurch, dass er sich nicht weiter runterbücken konnte brachte es nicht viel. Ein Grund wieso Kai nicht anders konnte als dem rothaarigem neben ihm einen fragenden Blick zuzuwerfen. Dieser zuckte allerdings nur mit den Schultern, was so viel hieß wie keine Ahnung was der hört. Erst als Bryan sich dazu herabließ den kleinen Schrank etwas anzuheben, um darunter zu gucken, wurde Tala mit einem Schlag klar was los war, doch da war es schon zu spät.

„Nicht…“

„Aaahhhh!“

Mit einem lauten Schrei ließ Bryan den Schrank fallen und wich zurück. Selbst Kai war bei dieser Reaktion sofort klar, dass sie gerade Probleme hatte und mit Problemen meinte er jetzt nicht direkt die Ratte, die gerade unter dem Schrank hervorgerast war.
 

Nein, das größte Problem war Bryan, der seit der Abtei eine panische Angst vor den kleinen Nagetieren hatte. Denn diese Tiere waren Teil einer psychischen Folter, die er damals ertragen musste und genau das war der Grund wieso er sich jeglichen weiteren Kommentar verkniff. Denn in dem Fall konnte er sich gleich selbst ein Grab schaufeln, wobei ihm das ohne Kopf nicht sonderlich gut gelingen würde.

„Schmeißt dieses Vieh raus.“

Und wie auf Kommando stürzten sich Tala und Spencer auf die Ratte, die es jedoch irgendwie schaffte ihnen auszuweichen und anschließend so schnell sie konnte unter den nächsten Schrank huschte. Derweil waren die beiden selbsternannten Rattenfänger mit den Köpfen zusammengestoßen und brauchten erst mal eine Weile um wieder klar zu sehen. Kai hatte sich währenddessen vor den Schrank gekniet und griff darunter.

„Hab sie!...sag mal geht’s noch.“

Mit diesen Worten zog Kai die Ratte am Schwanz unter dem Schrank hervor. Doch gerade als sie in Sichtfeld war kam auch schon etwas auf ihn zugeschossen. Reflexartig ging er in Deckung und ließ die Ratte zu Boden fallen, welche sofort daraufhin erneut quer durch den Raum flitzte. Der zweite Teil seines Satzes kam jedoch erst nachdem ihm klargeworden war, was ihn beinah getroffen hatte.

„Jetzt lass doch das Mistvieh nicht wieder fallen.“

Zugegeben im Nachhinein musste Tala sich eingestehen, dass er die verfluchte Ratte wahrscheinlich auch fallen gelassen hätte, wenn ihm Bryans Blade aus heiterem Himmel beinah die Hand und den Kopf gespalten hätte. Doch in diesem Moment konnte er nicht anders reagieren. Dann jedoch zog er seinen eigenen Blade und schoss ihn ab. Die Ratte zu fangen war schon schmerzhaft genug, doch sich dann noch vor Bryans Blade in Acht zu nehmen grenzte nahezu an Wahnsinn.

„Gut, zweiter Versuch. Ich halte Bryans Blade in Schach und ihr bring diese Ratte raus.“

Gesagt getan. Keiner der anderen dachte auch nur im Traum daran zu wiedersprechen, da sie wussten, dass Bryan sich ansonsten nicht mehr beruhigen würde.
 

Zumindest nicht so lange wie diese Ratte in diesem Haus war. Tala sah nur aus dem Augenwinkel wie Spencer die Ratte zu fassen kriegte, sie aber sofort wieder losließ als er deren Zähne zu spüren bekam. Doch genau in dem Moment wo sie ihm aus der Hand flutschte hatte Kai sie schon wieder am Schwanz erwischt und ließ sie in gebührendem Abstand vor sich hängen.

„Sehr gut und jetzt entsorgt das Vieh draußen.“

Eins musste Tala sich eingestehen, diese Aktion war Grund genug um Kai im Team zu haben. Dieser hatte einfach seine eigenen Methoden um Dinge zu regeln, doch er musste aufpassen, dass er diesen unter Kontrolle hielt. Genau in diesem Moment in dem er das dachte war er kurz so abgelenkt, dass Bryans Blade den seinigen zur Seite stieß. Mit einem lauten Scheppern knallte Wolborg daraufhin an den Rahmen der Haustür.

„Ganz ehrlich Tala. Langsam krieg ich das Gefühl ihr wollt mich umbringen.“

Kai sah die gesplitterte Stelle am Türrahmen, welches sich nur wenige mm neben seinem Kopf befand, mit einem undefinierbaren Blick an.

„Das ist nur der normale Alltag.“

„Ich würde mal sagen nachdem was ich hier sehe passt der Name Demolition Boys trotzdem besser zu euch als der neue.“

Bei Kais Kommentar nahm sich Tala kurz die Zeit um sich umzusehen und insgeheim musste er ihm Recht geben. Es sah hier gerade aus wie auf einem Schlachtfeld. Obwohl wenn man bedachte, dass sie dieses Chaos innerhalb weniger Minuten fabriziert hatten, war ihr jetziger Name ideal. Erst bei diesem Gedanken viel sein Blick auf das zertrümmerte Radio. Er wusste nicht wie. Aber trotz des enormen Schadens durch Bryans Blade gab es gerade die neusten Nachrichten zum Besten. Dennoch war eines klar ein schiefer Blick und das Ding würde zu Staub zerfallen.
 

- Flashback ende -
 

Und genau das war der Grund wieso sie das Radio nie wieder angefasst hatten. Selbst wenn sie an diesem vorbeigingen machten sie einen großen Bogen um das Gerät, damit nicht mal der Luftzug ihrer Bewegung an dem derzeitigen Zustand etwas ändern konnte. Klar konnten sie sich ein neues zulegen, doch wozu die Geldverschwendung. Solange es funktionierte war alles in Ordnung.

„Er beendete sein Interview mit dem Zitat. Ich werde dafür sorgen, dass der Blitzkrieg ein Ende findet, so wie er es auch in der Geschichte getan hat….liegt das jetzt an mir oder gilt diese Drohung wirklich uns?“

„Da wir die Blitzkrieg Boys sind, würde ich sagen: Ja. Aber ernsthaft wundert dich das wirklich?“

„Ehrlich gesagt, Tala. Ja es wundert mich. Aber nicht so sehr die Drohung, sondern viel mehr die Tatsache, dass er scheinbar nur uns meint. Ich meine, soweit ich mich erinnere haben die G-revolution Boris Pläne ruiniert und nicht die Blitzkrieg Boys.“

Bei diesen Worten las sich Kai den Artikel noch mal genau durch, doch trotz allem konnte er nur diese eine Drohung entschlüsseln. Mittlerweile hatte Ray jedoch durchschaut worum es in dem ihm unbekannten Zeitungsartikel ging, allerdings war es eine gerade dazugekommene Person, die die gesamte Situation aufklärte.

„Kann sein dass Tyson und die anderen den entscheidenden Kampf geführt haben, aber Tala und sein Team haben den Grundstein dafür gesetzt. Ohne diesen Kampf hätte die Gruppe sich wahrscheinlich nicht gegen BEGA gestellt. Und was dich angeht Kai. Auf dich hat er wahrscheinlich einen besonderen Hass…ich meine du schleichst dich bei BEGA ein nur um dir einen Überblick über die Blader und deren Stärke zu verschaffen und dann bringst du auch noch, nach dem Boris deinen Plan durchschaut hat und dich auf seine Weise rausgeworfen hatte, seinen persönlichen Champion zu Fall… Ist es da wirklich so verwunderlich, dass er euch droht?“

Anstatt zu Antworten begnügten sich Tala und Kai damit dem Neuankömmling einen kalten Blick zuzuwerfen. Erst nach einigen weiteren Sekunden wendete sich Kai wieder an den rothaarigen.

„Kriegsrat?“

„Kriegsrat! Ich ruf die anderen an. Du kümmerst dich um den Flug.“

„Sagt mal geht es euch beiden eigentlich noch gut. Mit Boris ist nicht zu scherzen. Was wollt ihr bitte gegen ihn ausrichten?“

„Das lass mal unsere Sorge sein, Hiro. Wir kennen Boris besser als du oder irgendjemand anders. Und nur ganz nebenbei. Das war gerade die zweite schlechte Nachricht an diesem Tag und ich lasse es nicht auf eine dritte ankommen.“

„Zweite? Was war die erste?“

„Die über meinen Großvater!

Diesen kurzen Informationsaustausch führten die beiden in Russisch, damit die anderen es nicht mitbekamen.

Tala hatte diese Sprache gewählt, weil er befürchtet hatte, dass Kai ihm sonst nicht antworten würde und Kai nur weil er nicht riskieren wollte irgendwelche Ratschläge zu bekommen. Die Sache mit seinem Großvater war privat und da hatte sich niemand einzumischen. Aus diesem Grund war Kai dem rothaarigen auch insgeheim Dankbar, dass er das Thema nicht weiter anschnitt sondern es einfach fallen ließ.

„Jetzt wartet. Glaubt ihr nicht, dass ihr Boris damit genau in die Hände spielt. Ich meine, er müsste euch doch mittlerweile genauso gut kennen wie ihr ihn.“

„Und was sollen wir deiner Meinung nach tun, Hil. Rumsitzen und Dämchen drehen während Boris wer weiß plant?“

„Nein aber…“

Für einen Moment versagte Hilary die Stimme. Sie hatte für einen Moment den Faden verloren und zwar nicht weil sie Kais Worte überraschten. Nein viel mehr war die Art wie er sie Angesprochen hatte ungewöhnlich. Er hatte ihren Spitznamen benutzt und dass hatte er vorher noch nie getan. Sie wollte sich darüber nicht beschweren, auf gar keinen Fall, aber es irritierte sie dennoch.

„Wieso warten wir es nicht einfach ab? Ich meine wir wissen doch alle was bei eurem letzten Alleingang passiert ist und…okay, okay, tut mir Leid ich wollte nicht…ich…äh…ich glaub dahinten hat mich wer gerufen, also…bis später.“

Eigentlich wollte Ray die Situation nur entschärfen, doch schon kurz vor Beendigung seines Satzes fiel ihm auf, dass das ein großer Fehler war. Die Blicke, die er daraufhin zugeworfen bekam sprachen Bände und ließen ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Er musste weg hier, soviel stand fest und zwar bevor er noch zu Eis erstarrte oder in Flammen aufging, je nachdem welcher der beiden Blader schneller war. Und bei seinem Glück würde beide gleichzeitig handeln, was bedeutet, dass er erst eingefroren, dann geviertelt und am Ende verbrannt würde. Kein schöner Gedanke.
 

Während Ray die Flucht antrat hatten sich Tala und Kai scheinbar wieder beruhigt. Jedoch war es Hiro der noch einen drauf setzte.

„Ray hat nicht Unrecht. Solange ihr nicht wisst was Boris genau vorhat, solltet ihr euch zurückhalten und abwarten.“

Max konnte diesen Satz nur gedanklich zustimmen. Er kannte Kai jetzt einige Jahre und Tala hatte er auch das eine oder andere Mal erlebt, besonders vor der Sache mit BEGA. Ihm war klar, dass in diesem Punkt nicht einfach mit den beiden zu reden war. Besonders nicht mit Tala, da dieser ziemlich heftig auf den ehemaligen Abteileiter reagierte.

„Du hast es vielleicht nicht mitbekommen, aber wir hatten für diesen Sommer verschiedene Pläne und das heißt dass er zuschlagen wird solange wir getrennt sind!“

„Das ist natürlich ein Argument. Aber dann wäre es immer noch klüger die anderen her zu holen. Meint ihr nicht auch?“

„Und wieso haltet ihr uns gerade davon ab?“

„Weil…was?“

Nun war Hilary verwirrt. Sie konnte sich nicht erklären was sie gerade verpasst hatte und auch die anderen waren mehr als irritiert.

„Du sagtest doch gerade dass Kai sich um den Flug kümmern soll, weil ihr zu den anderen nach Russland wollt.“

„Nein ich sagte nur, dass er sich um den Flug kümmern soll, denn wie gesagt die drei hatten andere Pläne für den Sommer und ich habe keine Lust die halbe Welt abzusuchen bis ich die drei endlich gefunden habe. Ich weiß nur eines und zwar, dass sie momentan nicht mal in Boris nähe sind, noch nicht jedenfalls.“

„Das heißt sie sind nicht in Russland?“

„Haben wir doch gerade gesagt oder nicht?“

Manchmal verstand Tala die Gruppe echt nicht. Wie deutlich musste man seine Worte eigentlich formulieren, bis die Gruppe es geschnallt hatte. Es war ja nicht so, dass er aus purer Freude in Japan war.
 

- Flashback -
 

Tala konnte nicht anders als die vielen Reisebroschüren auf den Tisch anzustarren. Sein Team drehte gerade gewaltig durch so viel stand fest.

„Ihr spinnt doch!“

„Nachdem was in dem letzten Jahren alles passiert ist, würde ich eher das Gegenteil behaupten. Ich meine wir sind zwar aus der Abtei rausgekommen aber die Abtei bestimmt in gewisser Weise immer noch unser Leben. Die Sache mit BEGA hat uns das erst richtig vor Augen geführt. Es wird Zeit dass wir mal was anderes sehen. Hier wie wär‘s mit Hawaii, da soll es richtig gute Wellen geben auf denen man surfen kann…“

Eigentlich wollte Spencer nur einen Witz machen, doch Talas Reaktion war einfach unbezahlbar, weshalb er sich nicht mehr zurückhalten konnte. Dass er den Jüngeren dadurch noch mehr aufbrachte hatte er jedoch nicht beabsichtigt.

„Du kannst nicht mal surfen.“

„Aber ich kann es lernen.“

Tala sah Spencer daraufhin nur fassungslos an. Die Sache mit BEGA war gerade mal ein paar Wochen her. Er selbst hatte immer noch Blessuren von dem Kampf, während die anderen zwar wieder auf den Beinen waren aber immer noch den einen oder anderen Kratzer besaßen. Ein Grund mehr wieso er deren Verhalten nicht nachvollziehen konnte.

„Ihr wisst schon dass Boris immer noch da draußen ist, oder? Glaubt ihr wirklich, dass er das ganze einfach so vergessen wird? ... Ich sag das ja ungern Spencer aber vor drei Jahren waren wir seine Ultimativen Blader. Dann wurde die Abtei zerschlagen und zwei Jahre später schießt die BEGA aus dem Boden. Und deren beste Blader waren selbst uns überlegen…“

„Darum geht es doch. Wir wissen wie Boris arbeitet. Uns hätte klar sein müssen, dass er die guten Blader bis zum Schluss aus der allgemeinen Aufmerksamkeit heraushält, damit er wenn es wichtig wird mit ihnen trumpfen kann. Wer weiß wen er noch alles unter seine Fittiche genommen hat und die nur darauf warten sich zu beweisen. Was wir brauchen Tala ist kein längeres Training, sondern neue Techniken und die finden wir nicht hier.“

„Außerdem hat Ian einen Hinweis bekommen, dass ein entfernter Verwandter von ihm in der USA lebt und dem wollte er nachgehen.“

Mit diesen Worten hatte sich nun auch Bryan in die Situation eingemischt. Ihn interessierte es nicht ob noch jemand aus seiner Familie lebte oder nicht. Er hatte mit ihnen schon vor der Abtei abgeschlossen genauso wie Tala. Wobei dessen Vater sich schon vor Jahren den Kopf weggesoffen hatte.
 

Zwar verstand er Ians Verhalten auf die Nachricht nicht, doch er würde einen Teufel tun und ihn aufhalten.

„Und das mit dem Verwandten ist sicher?“

„So sicher wie die Akten der BBA sein können. Dieser Dickenson hat sich in dieser Hinsicht wirklich Mühe gegeben, nicht dass es für mich eine Rolle spielt, aber es gibt viele aus der Abtei die sich über derlei Nachrichten gefreut haben.“

„Und jetzt? Habt ihr euch gedacht, dass ihr mal eben in die USA fliegt um Ians Verwandten zu suchen und euch nebenbei ein paar schöne Urlaubstage gönnt. Schon mal an die Kosten gedacht?“

Gut sie übertrieben es etwas. Allerdings hatten sie sich bereits entschlossen zusammen nach Amerika zu fliegen und diesen Verwandten ausfindig zu machen. Schaden konnte es ja nicht. Die Borschüren waren eigentlich auch nur ihr Ersatzplan, für den Fall dass Ian wirklich Erfolg hatte und mit diesem alleine etwas unternehmen wollte.

„Das lass mal unsere Sorge sein, außerdem schuldet uns Hiwatari ja noch was für den verpatzten Sieg!“

„Na darüber wird sich Kai sicherlich freuen.“

„Es ist ja nicht so, dass wir ihn ausschließen. Er ist immerhin Teil des Teams und…“

Tala sollte nie erfahren, was Bryan hatte sagen wollen, da gerade eine weitere Person in den Raum getreten war und dieser seinen Satz sofort abbrach. Unwillkürlich wich Tala einen Schritt zur Seite, damit sein Teampartner einen besseren Blick auf den Tisch hatte. Währenddessen beobachtete er die Reaktion des Jüngeren genauer. Er wusste dass dieser noch angeschlagen von seinem letzten Kampf war, doch das bedeutete nicht, dass es angenehmer war mit ihm aneinander zu geraten. Im Gegenteil, es war deutlich schlimmer.

„Sagt mal, was treibt ihr hier eigentlich?“

„Vorbereitung für unseren Sommerurlaub!“

„Tu mir einen Gefallen Kai und sag ihnen, dass sie spinnen.“

„Ihr spinnt!“

Auch wenn Kais Worte mehr als monoton waren, konnten die anderen nicht anders als laut loslachen. Selbst Tala konnte sich nicht mehr zurückhalten. Vielleicht lag es daran, dass dieser seiner Bitte ohne jegliche Widerworte nachgegangen war oder weil seine Worte nicht mal ansatzweise überzeugend klangen. Doch welchen Grund der unerwartete Lachanfall der Blitzkrieg Boys auch immer hatte, eines konnten sie nicht leugnen. Er tat ihnen verdammt gut.
 

- Flashback ende -
 

Am Ende des Tages hatten sie sich dazu durchgerungen sich für den Sommer aufzuteilen. Amerika war nicht wirklich eines der Kontinente, die Tala zusagten. Aus diesem Grund hatte er sich entschlossen den Sommer bei Kai in Japan zu verbringen. Gut dass er sich dafür mit Tyson und den anderen herumschlagen musste war auch nicht zu verachten, doch besser als irgendwo durch die Straßen von Amerika herumzuwandern.

„Dürfen wir jetzt gehen?“

„Klar doch.“

Hilary stand nach ihrer Antwort nur völlig verwirrt in der Gegend rum und sah den beiden Bladern hinterher. Sie wusste nicht was sie von dem ganzen halten sollte. Doch dann schüttelte sie den Kopf und wendete sich wieder an Hiro, der scheinbar genauso verwirrt reinblickte wie alle anderen.

„Was machst du eigentlich hier?“

„Mr. Dickenson plant ein neues Turnier, deshalb bin ich hier. Er hat nicht viel gesagt, nur dass es neue Regeln gibt und dass meine Anwesenheit daher äußerst wichtig ist.“

„Ein ziemlich ungünstiger Moment wenn man die Situation der Blitzkrieg Boys betrachtet.“

„Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Team sich von irgendetwas ablenken lässt und wer weiß vielleicht lockt es Boris sogar aus der Deckung.“

„Augenblick, spinnst du? Was wenn die fünf sich dann entscheiden Boris entgegenzutreten so wie vor einem Jahr?“

„Sie sind alt genug Hilary. Und selbst wenn sie das tun, dann gibt es ein Team weniger um dass ihr euch sorgen machen müsst.“

„Das ist doch nicht dein ernst!“

Nun war Hilary auf 180. Was war bitte in Hiro gefahren. Erst die Sache mit BEGA und jetzt dieser Spruch, so hatte sie ihn nicht in Erinnerung. Sie war nur froh, dass Tyson davon nichts mitbekam und dass nicht weil er taub war, sondern weil er einfach wieder den Tag verschlafen hatte und bis jetzt noch nicht aufgetaucht war.
 

Lediglich Kenny, Max und Ray waren zu dem morgendlichen Training gekommen, wobei letzter den Rückzug angetreten hatte und nun in sicherem Abstand von ihrer Position einen 9 jährigen Jungen beim starten seines Blades half.

„Es ist die Wahrheit! Und besser sie treten Boris während eines Turniers entgegen, als wenn sie einen Hinterhofkampf in Kauf nehmen. Auf diese Weise hat Stanley die Möglichkeit den Kampf abzubrechen, wenn es zu kritisch wird.“

„So wie er versucht hat den Kampf zwischen Kai und Tyson abzubrechen?“

Hilary konnte sich noch gut an den Finalkampf zwischen Kai und Tyson erinnern. Mr. Dickenson Versuch den Kampf damals in einem Unentschieden enden zu lassen, was nicht von Erfolg gekrönt war. Keiner war von dieser Entscheidung begeistert gewesen, doch letzten Endes war es Kai, der den Plan des BBA Vorsitzenden zum Scheitern gebracht hatte. Ohne seine starke Gegenwehr und die dadurch resultierende Unruhe im Publikum hätte Mr. Dickenson seine Entscheidung mit Sicherheit nicht zurück genommen. Sie wusste nicht wieso aber aus irgendeinem Grund hatte Kais Stimme bei diesem mehr Gewicht als die der anderen.

„Das war was anderes. Keiner war von Mr. Dickensons Entscheidung begeistert gewesen, aus diesem Grund war es für ihn auch so schwer diese durchzusetzen.“

„Und du glaubst wirklich das würde anders laufen, wenn einer der Blitzkrieg Boy in einem Beykampf ernsthaft verletzt wird? Beim Kampf zwischen Tala und Garland hat es auch keinen interessiert was mit diesen passiert. Was wenn das Publikum gegen die Entscheidung den Kampf abzubrechen angeht? Wird Mr. Dickenson dann ebenfalls einen Rückzieher machen.“

„Nicht wenn es um Kai geht. Der Junge genießt bei Mr. Dickenson Narrenfreiheit. Und wenn du mich fragst nutzt Kai das schamlos aus.“

Hilary gab bei diesen Worten nur einen verächtlichen Laut von sich. Zugegeben als sie Kai kennen gelernt hatte, hielt sie ihn für einen ignoranten Rüpel, doch das hatte sich mittlerweile geändert. Zwar würde sie ihn nicht unbedingt als freundlichen Zeitgenossen bezeichnen, doch war er auch niemand der andere ausnutzte.
 

Zumindest hatte sie nie einen solchen Eindruck bekommen. Zwar wusste dieser durchaus wie er sich durchsetzen konnte, doch das hieß nicht dass er es auch tat zumindest nicht gegenüber von Autoritätspersonen. Lediglich Tyson und die restlichen Bladern wurden von ihm in regelmäßigen Abständen in die Schranken gewiesen, aber gegenüber Mr. Dickenson hatte sie so etwas nur während des Finalkampfes erlebt und da hatte er einen guten Grund gehabt. Und genau deshalb konnte sie ihren Kommentar auch nicht zurückhalten.

„Schwachsinn.“

„Denkst du? Glaubst du wirklich Stanley hätte jedem gestattet von jetzt auf gleich das Team zu wechseln, obwohl die Qualifikationen schon durch waren? Oder dass es Zufall war das alle Teams außer dass der Blitzkrieg Boys einen Coach hatte, obwohl es in den Regeln festgelegt war, dass jedes Team einen vorweisen musste. Und schlussendlich war da noch die Anwesenheit von Tala bei der Konferenz in der über den weiteren Verlauf der Weltmeisterschaft entschieden wurde, obwohl nur die Trainer der drei verbliebenen Teams dort erscheinen sollten. Kai hatte bei der vergangenen Weltmeisterschaft mehr Einfluss auf die Handlungsweise der BBA, als er hätte haben sollen und das nur weil Stanley der Meinung ist, dass er ihm etwas schuldet.“

Nun verstand Hilary gar nichts mehr. Gut wenn sie es genau betrachtete, dann musste sie zugeben, dass das alles wirklich merkwürdig war. Damals war es ihr nicht aufgefallen, doch nun da Hiro jeden einzelnen Punkt deutlich hervorhob fielen auch ihr die Unstimmigkeiten auf.

„Und wieso sollte er Kai was schulden, das ergibt doch keinen Sinn!“

„Doch tut es und zwar wenn du dich mit den Russian Championships befasst.“

„Die Russian Championships waren vor drei Jahre. Das ist Schnee von gestern.“

Nun hatte sich auch Ray wieder eingemischt. Er hatte gesehen, dass es zwischen Hiro und Hilary zu einer Diskussion gekommen war und hatte sich deshalb wieder zu der Gruppe gesellt. Für einen Moment hatte er nur wie Max und Kenny schweigend zugehört, doch Hiros Worten ließ ihn nur den Kopf schütteln.
 

Kai war noch nie ein einfacher Mensch gewesen, doch so schlecht war er auch nicht und insgeheim fragte er sich ja was der ältere gegen diesen hatte.

„Für euch vielleicht, Ray. Immerhin gab es für euch keine Konsequenzen. Bei Kai sah das allerdings anders aus. Stanley hatte ihn damals nicht zufällig zum Teamkäptain bestimmt, sondern nur weil er Voltaires Enkel war. Ihm war bewusst dass dieser etwas vorhatte, jedoch nicht was. Darüber hinaus fehlten ihm die Beweise. Deshalb hat er alles dafür getan, damit ihr so viel Zeit als Team verbringt wie es nur geht. Und sein Plan hat funktioniert. Kai hat sich letzten Endes für das Team entschieden und gegen seinen eigenen Großvater.“

Die Worte trafen die Gruppe wie ein Schlag. Zumindest traf dass auf Ray, Max und Kenny zu. Die beiden letzteren hatten bis eben nur schweigend zugehört, da sie einfach nicht wussten was sie hätten sagen sollten und auch jetzt versagte ihre Sprache. Hilary hingegen konnte den Zusammenhang nicht begreifen, was vor allem daran lag, dass sie die Jungs zu der Zeit noch nicht kannte. Aus diesem Grund fiel ihr Kommentar auch dementsprechend aus.

„Und?“

„Kai ist bei seinem Großvater aufgewachsen.“

„Moment, soll das heißen, dass er sonst keine Familienangehörigen hatte? Was ist mit seinen Eltern?“

Die Tatsache an sich schockte Hilary nicht wirklich, sondern viel mehr, dass sie nie über die Möglichkeit nachgedacht hatte, dass Kai keine Familie hatte. Was für Freunde waren sie eigentlich, wenn sie so etwas nicht mal wussten.

„Das weiß wohl nur Voltaire. Es liegt nahe, dass seine Mutter in der Abtei gearbeitet hat, was auch erklären würde, wieso er dort geboren ist. Aber was anschließend aus ihr geworden ist weiß keiner, genauso wenig ist über Kais Vater bekannt.“

Während Hiro das sagte fing es in Ray Kopf an zu arbeiten und langsam setzten sich die Puzzleteile zusammen.

„Einen Moment mal…nachdem die Russian Championships vorbei waren, sind wir noch einige Wochen geblieben…“

Er erinnerte sich noch gut daran. Sie hatten die Zeit genossen. Sie hatten ihre alten Teams vergessen und damit ihre Streitigkeiten und Rivalitätskämpfe vergessen und einfach nur Tysons Sieg gefeiert. Nur Kai hatte sich wie üblich abgesondert. Damals hatte er sich nichts dabei gedacht, doch wenn er jetzt zurückblickte, erschien es ihm, als hätte dieser sie die gesamte Zeit nur missmutig beobachtet.
 

-Flashback-
 

Ray konnte sich nicht erinnern wann er das letzte Mal so viel Spaß gehabt hatte. Es war einfach herrlich mit allen Team zusammen zu sein und die freie Zeit zu genießen.

„Kannst du mir erklären wie man an so einem Tag schlecht drauf sein kann, besonders wenn man gerade die Weltmeisterschaft gewonnen hat?“

„Ich bin nicht schlecht drauf!“

„Nicht du!“

Mit diesen Worten nickte Mariah unauffällig in Kais Richtung, doch genau in dem Moment, in dem er sich umwandte, war dieser schon aufgestanden und im Hotel verschwunden. Eine Tatsache, die Ray nur mit den Schultern zucken ließ. Er hatte irgendwie gehofft, dass sie Kai nach den Championships besser kennen lernen würden, besonders da es in den letzten Tagen so wirkte, als hätte er sie endlich als Teampartner und auch als Freunde akzeptiert. Doch das schien wohl eine Fehleinschätzung gewesen zu sein.

„Keine Ahnung. Ich rede mal mit ihm.“

„Ja tu das bevor er uns noch allen die Stimmung vermiest.“

Mit diesen Worten ging Mariah wieder zu den anderen, doch allein anhand ihrer Worte wusste Ray, dass sie immer noch wütend auf Kai war. Wie sollte sie auch nicht immerhin hatte er ihr BitBeast gestohlen und sie in der Arena lächerlich gemacht. Er wusste bis heute nicht was damals in Kai gefahren war und das würde er wahrscheinlich auch nie herausfinden. Mit diesen Gedanken ging er ebenfalls ins Hotel und steuerte ihr gemeinsames Zimmer an. Er war noch nicht mal einen Meter an die Tür herangetreten, als er schon Stimmen hörte.

„Kai ich versteh ja dass es dir schwer fällt…“

„Sie verstehen gar nichts. Ich habe ihnen alles gesagt was ich weiß, was wollen sie noch! Das Spiel ist vorbei. Ihr Team hat gewonnen. Ende der Geschichte.“

In diesem Moment wusste Ray nicht was er von dem gehörten halten sollten. Besonders Kais Stimme irritierte ihn. Einerseits konnte er die Wut deutlich heraushören, doch andererseits schwang noch etwas anderes mit. Etwas was er bei Kai selten gehört hatte und dass war Verzweiflung.

„Ohne diesen letzten Schritt wird es nicht enden. Das Ganze ist kein Spiel, Kai. Du kannst jetzt nicht einfach einen Rückzieher machen, damit würdest du alles zu Nichte machen…“

„Sie haben dass alles von Anfang an geplant, oder nicht?“

Mr. Dickenson antwortete daraufhin nichts, wahrscheinlich hätte er es auch nicht gekonnt, da Kai kurz nach seiner Frage die Tür aufriss und ihm urplötzlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.

„Alles in Ordnung?“

Innerlich verfluchte sich Ray. Eine noch dümmere Frage hätte er nun wirklich nicht stellen können.

„Alles bestens.“

„Wir sollten später weiterreden. Aber ich bitte dich Kai, denk noch mal in Ruhe über meine Worte nach.“

Mit diesen Worten verließ Mr. Dickenson das Zimmer und ließ Kai und ihn hinter sich zurück. Nach einigen Minuten des Schweigens wendete er sich letzten Endes zu Kai, doch dieser schien nicht mal im Traum daran zu denken ihn aufzuklären.

„Denk nicht mal daran zu fragen.“

Mit diesen Worten hatte sich sein Gegenüber umgedreht und ihm die Zimmertür vor der Nase zugeschlagen. Für einen Moment überlegte er ob er Kai zur Rede stellen sollte, doch dann entschied er sich dagegen.
 

- Flashback Ende -
 

Nur schemenhaft erinnerte sich Ray an die Ereignisse von vor 3 Jahren. Kai war zu der Zeit ziemlich mies drauf und er hatte so das Gefühl als hätte der Streit etwas damit zu tun gehabt. Genau in dem Moment in dem er das dachte, lieferte Hiro auch schon eine Antwort auf seine Frage ab.

„Ihr seid damals in Russland geblieben, weil Stanley sich nicht sicher war ob Kai dem Druck der auf ihm lastete wirklich standhalten konnte. Immerhin sollte er noch gegen Boris und seinen Großvater Aussagen und genau diese Aussage war damals entscheiden für den Verlauf des ganzen Prozesses. Hätte Kai damals einen Rückzieher gemacht, dann hätte Stanley keine Wahl gehabt als euch in den Zeugenstand zu rufen und zu hoffen dass sich der ganze Prozess nicht in ein Desaster entwickelt.“

„Aber Kai hat keinen Rückzieher gemacht.“

Für Hilary war das die einzig mögliche Schlussfolgerung, weshalb sie ihren Kommentar nicht mehr länger für sich behalten konnte. Dass allein sprach doch für diesen.

„Nach dem was ich gehört habe war er aber auch nicht sehr kooperativ. Eine Tatsache die man ihm nicht mal verübeln kann wenn man bedenkt dass er mittlerweile das Ausmaß seiner Situation begriffen hatte. Es hatte Stanley eine Menge Überzeugungskraft gekosten um ihn zu der Aussage zu bewegen. Das fatale war, dass genau diese Aussage dazu geführt hatte, dass Kai alles verloren hatte und noch dazu nach dem Prozess nicht mal wusste was jetzt genau mit ihm passieren würde. Und genau das ist der springende Punkt. Ich gebe ja zu, dass die Zeit nicht gerade leicht für Kai war und ich kann auch verstehen, dass Stanley sich schuldig fühlt weil er diesen in seine Pläne gegen Voltaire eingespannt hat. Aber irgendwann ist jede Schuld mal beglichen“

„Das ist nicht der Grund.“

„Wie bitte?“

„Du weißt vielleicht was damals alles vorgefallen ist, Hiro. Aber du kennst Kai nicht. Wenn Mr. Dickenson sich schuldig fühlt dann nicht, weil er Kai dazu gebracht hat gegen seinen Großvater auszusagen, sondern eher weil er auf dieselbe Methoden zurückgegriffen hatte wie seine Gegner. Er hat Kai mit unserer Hilfe manipuliert, sodass er genau das gemacht hat, was er von diesem erwartet hatte.“

Es war eine bittere Erkenntnis, doch es war die Wahrheit, dass wusste Ray. Allerdings zeigte Mr. Dickenson Verhalten Kai gegenüber, dass er keine bösen Absichten hatte. Er wollte Voltaire unschädlich machen und die einzige Möglichkeit das zu erreichen war Kai gegen seinen Großvater aufzubringen. Dennoch stimmte es ihn etwas traurig, dass Kai ohne es zu ahnen von einer Marionettenrolle in die nächste gestürzt war und am Ende vor einem riesigen Scherbenhaufen stand, den er selber zusammen fegen musste. Doch noch trauriger machte es ihn dass keiner von ihnen etwas mitbekommen hatten und wenn doch es einfach nicht beachtet hatten. Umso beeindruckender war es, dass Kai es trotz allem geschafft hatte sich über Wasser zu halten und seinen eigenen Weg ans rettende Ufer zu finden. Er selbst war sich nicht sicher, ob er das nach solchen Erfahrungen geschafft hätte, nur eines und zwar, dass er es auf keinen Fall allein geschafft hätte.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  kylara_hiku_Lamore
2019-01-10T11:30:15+00:00 10.01.2019 12:30
Interessand.... Q.Q
Also Boris will rache das wird sicher eine länger geschichte! =-)

Ich finde die Flash backs ganz cool vorallem wie Kai eine ratte fängt.. LoL ich weiß wie schnell die Dinger sind und mit der Hand niemals!!! Die hätte brayn wohl eher mit dem blade erwischt.
Wobei ich es sehr amüsant fand diesen Teil zu lesen! Jetzt weiß ich auch woher sie ihren Namen haben... Hahaha "blitzschnell Chaos verbreiten"

Hillery und hiro sind ja richtige Streit Hähne, so hab ich diesen Teil der Geschichte eigndlich auch noch nie betrachtet. Kai hatte es echt nicht einfach. Ich denke aber auch dass er sich gewisse Vorteile sicher auch zu nutzen machen wird auch wenn Kai diesen nicht gegen sein Freunde ausspielen würde schließlich hat er ja vor seinem final Kampf mit Kai den beiden Russen noch ordentlich eine reingehauen damit er gegenüber tyson keinen Vorteil hatte....

Ivan sucht nach seiner Verwandtschaft??? Und die anderen sind mit... Ich bin ja mal gespand wie sie die wiederfinden und ob sie das noch rechtzeitig schaffen.

Mir persönlich fällt es schwer die Gespräche zu verfolgen ich muss immer wieder überlegen wer eigndlich was sagt.
Ich freu mich jz schon aufs weiter lesen!
LG kya



Von:  Phase
2016-01-02T12:51:14+00:00 02.01.2016 13:51
Hallöchen!
Also in deiner FF sind schon viele gute Elemente. Mir gefällt, dass du so viele Teams mit einbeziehst und dass Mr. Dickenson auch eine Rolle bekommt. Immerhin ist er in der Serie auch von großer Bedeutung. Ebenso gefällt mir, dass du eine Geschichte direkt im Anschluss zur Serie schreibst und kein AU oder eine FF, in der das Beybladen gar keine Rolle mehr spielt.

Zunächst eine recht oberflächliche Anmerkung: Ich würde dir empfehlen, dir einen Betaleser zu suchen. Denn wie gesagt: Die Anlage deiner Geschichte, gerade auch wie Boris den Demos den "Krieg" erklärt, ist echt super. Das geht aber aufgrund der Grammatik- und Rechtschreibfehler etwas unter, was unheimlich Schade ist. Ein Betaleser oder Korrektor kann dir hierbei helfen und der Leser könnte so die Geschichte noch mehr genießen.

Was meiner Meinung nach ein wenig unter geht, sind die verschiedenen Charakterzüge der Figuren. Ich habe das Gefühl, sie sind sich alle sehr ähnlich und die Konflikte rühren eher daher, dass sie sich gegenseitig angiften, als normal miteinander zu sprechen. Da kannst du noch mehr herausholen und dadurch würden auch die Gespräche spannender!

Schön finde ich es aber an sich, dass in deiner Geschichte die Figuren so viel miteinander interagieren. Denn die soziale Interaktion zwischen ganz verschiedenen Charaktertypen ist es ja, was Beyblade besonders reizvoll macht.


Zu den Formalia:
Du hast bei deiner FF weder Genres noch Charaktere eingestellt, was es nicht nur für potenzielle Leser schwer macht, deine FF zu finden, sondern was auch wenig Anhaltspunkte bietet, worum und um wen es überhaupt geht. Da die Fanworksortierter früher oder später deine FF sowieso einordnen werden, wäre es von dir super, wenn du das vielleicht einfach selbst übernimmst. Die Einstellungen sind ja auf der Bearbeitungsseite der FF gut zu finden.


Alles in allem drücke ich dir die Daumen, dass deine Geschichte noch mehr Leser findet. Immerhin hat deine Geschichte viele tolle Ansätze und Grundideen!
Liebe Grüße
Phase
Von:  KradNibeid
2016-01-02T12:36:06+00:00 02.01.2016 13:36
Oha - Boris kündigt offen seine Rache an und die Blitzkrieg Boys sind auf der ganzen Welt verstreut? Das ist ja nicht unbedingt die rosigste Ausgangslage. Aber nach diesem Anfang zu urteilen kommt da noch einiges auf uns zu. ;)

Ein bisschen schade finde ich, dass du bei der FF weder Genre, Charaktere oder Unterserie in der Übersicht eingestellt hast. Du würdest wahrscheinlich noch mehr Leser bekommen, wenn du das tun würdest, da es dabei hilft auf den ersten Blick zu erkennen, ob die Geschichte einen anspricht oder nicht.

Auch gibt es inzwischen die Möglichkeit des Autorenkommentars vor dem eigentlichen FF-Text, das heißt, du müsstest ihn nicht mit in den FF-Text hinein schreiben.


Bryans Furcht vor Ratten kann cih gut verstehen - und es fällt mir schwer, nachzuvollziehen, wie die Jungs einfach so auf Rattenjagd gehen. Abgesehen von der Tatsache, dass die Viecher tausende Krankheiten übertragen - so einen Rattenbiss (oder generell den Biss eines Nagetiers) steckt man nicht so einfach weg. Mich hat mal der Degu meiner Schwester in den Finger gebissen - danach wäre beinahe mein Kreislauf zusammengebrochen, und die Wunde hat geblutet wie verrückt.
Das will ich mir mit einer wilden Ratte gar nicht vorstellen. >_<

Beim Gespräch an der Trainingsanlage zwischen Hilary und Hiro finde ich es gut, dass zumindest Hiro einen gewissen Überblick über die Situation und Kai hat - und ich verstehe nicht, wie Hilary so blauäugig sein kann, Kai als jemanden anzusehen, der andere nicht ausnutzt.

Ich bin in jedem Fall gespannt was noch auf uns zu kommt in der FF und was sich Boris ausgedacht hat, um die Jungs zu vernichten!


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