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Wächter

von

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3. Erkenntnisse?

Sie gingen beide schweigend geradewegs durch die belebten Straßen und Gassen in Richtung Versammlungsgebäude. Sie empfand dieses Schweigen nicht als unangenehm, im Gegenteil, sie liebte diese Eigenschaft Rays sogar sehr, dass er ihr nicht unnötige Gespräche aufzwang und immer zu wissen schien wann sie das Bedürfnis verspürte für eine Konversation und wann eben nicht. Wobei dies lag wahrscheinlich auch an der Tatsache, dass sie sich bereits, seit sie Denken können kennen und als Kinder unzertrennlich waren, und nur Gemeinsam auftraten. Wie jetzt auch. Bei diesen Erinnerungen musste sie unweigerlich schmunzeln.

In den letzten Monaten haben sich so viele Dinge geändert, und sie war für eben diesen einen Stillstand dankbar. Er war ihre rechte Hand und wird es immer bleiben. Ihr lächeln wurde breiter.
 

„Wir sind da!“, dieser Satz Rays riss sie aus ihren Gedanken und ihr lächeln verschwand. Sie wusste nur mehr als genau warum diese Versammlung einberufen wurde. Es würde ein langer Tag werde. Ein seufzen entfuhr und sie sagte nur in einem kühlen Ton, „Na dann mal los. Bringen wir es hinter uns.“

Sie berührte beide Teile der großen schwarzen Flügeltür, auf welcher filigran alle zwölf Wächterfiguren in ihrer entsprechenden Position eingraviert waren, und drückte dagegen. Mit einem leisen knarzen öffneten sich die Flügel schwungvoll und sie traten in den großen Raum. Der Raum war im Gegensatz zur Tür einfach gestaltet, immerhin beratschlagte man sich hier nur und veranstaltete keine große Feierlichkeiten. Das Kernstück des Raumes war ein großer, ovaler Tisch aus einem dunklen Holz, und in passenden Abständen standen die Stühle, welche schon stark an kleinere Throne erinnerten, ringsherum.

Vor dem Tisch blieben die beiden stehen und ihr Blick streifte über die Runde. Es waren bereits alle versammelt. Man hatte nur noch auf sie gewartet. Ein erneutes seufzen entwich ihr, und sie setzte sich auf ihren Platz.

Und ergab sich ihrem Schicksal.
 

„Ist dir eigentlich bewusst was du mit deinem Angriff auf die Marineflotte, welcher auch nicht gerade zärtlich ausfiel, angerichtet haben könntest? Es ist schon schlimm genug das die anderen Elf in Position und zum Angriff übergingen, aber DU auch? Du bist von allen die Vernünftigste ... Ich versteh das nicht! Du könntest alles gefährden!“, wütend sprach Kaede auf ihre Enkelin ein, aber diese schien wieder wo ganz anders zu sein und die anderen Ratsmitglieder sowie die Wächter hielten sich eher bedeckt und beobachteten das ganze, denn sie wussten genau das eine Eskalation der Gemüter nicht mehr fern waren, „Du bist drauf und dran das Abkommen, welches wir mit der Weltregierung haben, und uns nebenbei erwähnt hart erkämpfen mussten, zu riskieren. Und du weißt das dieses Abkommen uns den Frieden sichert. Tritt das Erbe deiner Familie, deines Großvaters nicht so mit Füßen!“.

Bei den letzten Worten ihrer Großmutter sah Saki diese nur wütend an, sie sprang von ihrem Stuhl auf und ihre Hände, zu Fäusten geballt, schlugen auf der Tischplatte auf.

„Das ERBE Großvaters? Frieden? Willst du mich auf den Arm nehmen du alte Schachtel! Du beleidigst gerade sein Erbe. Du wagst es von einem Frieden zu sprechen der sich darauf beläuft das wir uns auf eine Insel zurückziehen mussten, um wenigstens ansatzweise unsere Ruhe zu finden. Fernab der Versklavung und der Gewalt, die seit jeher unsere Rasse traf. Dieses Abkommen sorgt nur dafür dafür das uns die Marine und die Weltregierung in Ruhe lassen, aber damit sie die Kontrolle nicht über uns verlieren wurde diese Großmacht der Wächter ins Leben gerufen. Sie fürchten sich nach wie vor noch vor unserer Stärke, nur übertünchen sie diese Angst mit einem fragilen „Frieden“ und heucheln uns etwas vor. Also hör auf hier von Frieden zu reden, und öffne deinen Augen mal für die wahren Tatsachen. Du müsstest genau wie wir anderen merken, das sich die Machtverhältnisse in den letzten zwei Jahren erheblich verändert haben, und wir uns mehr denn je im Ungleichgewicht befinden!“

Saphirblau traf auf Bernstein. Kaedes Antlitz ließ auf kein Mienenspiel deuten. Sie kannte ihre Enkelin genau, und wusste sie sprach die Wahrheit, aber dennoch hat sie mit iher Handlung den Frieden empfindlich gestört. Zumal es auch nicht Sakis Art war, sich so ihren Gefühlen hinzugeben, sie war eher eine ruhige, in sich gekehrte Person bei der es immer schwer fiel zu erahnen was in ihr vorging, zumindest sprach sie nie viel darüber.

Wobei nein, sie war nicht immer so berichtigte sie sich. Erst mit dem tragischen Tod ihres Mannes veränderte sie sich. Davor war sie ein aufgewecktes fröhliches Kind. Sie sah dieses kleine Mädchen strahlende Mädchen vor sich, welches trotz dem frühen Verlust der Eltern, immer ein lächeln auf den Lippen hatte, und es liebte mit ihrem Großvater zu reisen. Damals ahnte noch niemand welche Grausamkeiten dieses kleine Mädchen erwarten und zerstören würden.
 


 

~ - ~
 


 

Irgendwo in der Neuen Welt:

Sie hatten bereits gestern die Segel gesetzt, der Kurs stand fest, und er wusste genau wo es sie als nächstes hin verschlagen würde. Wo er sie wieder sehen wird.
 

Er saß in seinem Arbeitszimmer über ein medizinisches Buch gebeugt, wobei er sich herzlich wenig für den Inhalt dessen interessierte. Vielmehr beschäftigten ihn die Bilder vom Vortag. Er war nicht schockiert eher erstaunt, denn wenn er eins von ihr wusste, dann das sie auch eine zerstörerische kalte Seite besaß, aber er hätte nie damit gerechnet das sie diese so präsentieren würde. Dieses dämonische Lächeln, welches sie zeigte. Er musste sich eingestehen das er es durchaus anziehend fand, aber er hatte sie anders in Erinnerung. Und in dieses Andere hatte er sich verliebt. Er gab es nicht gern zu, immerhin wahr er nicht gerade für seine Herzlichkeit und Güte bekannt, aber dennoch hatte er sich in der kurzen Zeit ihres Kennenlernens in sie verliebt.



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