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Chasing Demons

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

nachdem mein Kater dieses Kapitel für ca. 15 Minuten verzögert hat, ist es nun online :3

Und dann noch viel Spaß beim Lesen :3

LG
yezz Komplett anzeigen

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Tea and Thee

Renji fand, dass obwohl er ein ziemlich großartiger Teehüttenerbauer war, er niemals wirklich gut im so-tun-als-ob war. Also lehnte er sich zurück und beobachtete Byakuya und Yachiru fasziniert, wie sie ihre Vorkehrrungen im zeltähnlichen Unterschlupf trafen, den er aus Laken und tiefhängenden Ästen einer Zeder errichtet hatte.
 

Byakuya hielt Yachirus Hand, während sie herumsprang, um mehrere Lagen verschiedenster Kimono zu zeigen. Sie schwamfast in Seide. Das Meiste des Kimonos hing auf dem Boden und ihre kleinen Arme waren in den Ärmeln verloren. Die Stoffe hatten die verschiedensten Blautöne, der oberste Kimono war schon fast elektrisierend Azurblau und schimmerte in der frühen Morgensonne. In die Seide war ein Muster von weißen Blumen gewebt, die diagonal über Vorder- und Hinterseite zu fließen schienen. Irgendwie hatte der Hausverwalter auch einen breiten, rosanen Obi gefunden, der perfekt zu Yachirus Haaren passte. Renji konnte kaum glauben, dass Byakuya es aushielt zu sehen, wie so teure Seide durch den Gartendreck gezogen wurde, besonders da die Kleider einer weiblichen Verwandten irgendwann gehört haben mussten. Doch wenn es ihn störte, zeigte er es nicht.
 

Tatsächlich schien Byakuya die Möglichkeit sehr ernst zu nehmen, Yachiru zu lehren, was wirklich von ihr erwartet werden würde, wenn sie einmal auf eine echte Teezeremonie eingeladen werden würde. Es gab eine Vorstellung und jede Menge Verbeugungen. Renji fühlte sich schon seltsam fehl am Platz, als er Eishirō winkend an der Tür zur Bibliothek sah. Renji versuchte nicht dankbar für die Ausrede auszusehen, um zu verschwinden, als er hinüberging um herauszufinden, was er von ihm wollte.
 

Vizekommandant Sasakibe war an der Tür.
 

Ihr Spiel unterbrechend, wandte sich Byakuya an ihn. „Es ist nicht nötig, dass ihr zurück in die Division dafür geht, Renji. Du kannst das Studienzimmer meines Vaters nutzen. Eishirō, sorge dafür, dass die Vizekommandanten Tee und Frühstück bekommen.“
 

„Ja, mein Herr.“
 

Damit folgte Renji Eishirō zu einem Raum, der 2 Türen weiter als die Bibliothek lag. Das Studienzimmer von Byakuyas Vater war ein großer, luftiger Raum. Eine Ecke ragte in den Garten vor und die Türen waren aufgeschoben, um den Blick auf den Garten freizugeben, wo Byakuya und Yachiru spielten. Sie wurden fast vollständig von der Zeder verdeckt, doch Eishirō positionierte die Türen so geschickt, dass sie Byakuyas Privatsphäre schützten.
 

„Wenn sie hier warten würden, Vizekommandant“, sagte Eishirō, als er ging. „Ich hole Vizekommandant Sasakibe.“
 

„Danke“, Renji nickte Eishirō zu, als er sich an der Tür verbeugte.
 

Der Raum roch nicht unangenehm nach alten Büchern und frischer Tinte. Das Büro von Byakuya hatte einen kleinen, niedrigen Tisch und einige Kissen verteilt auf dem Boden. Da waren Bücherregale entlang der Wand, die nach einer Sammlung von Philosophie und Poesie aussahen, stellte Renji mit einem neugierigen Blick fest. Es gab auch Pinsel und Tinte aller Art. Tatsächlich fühlte sich der Raum mehr nach dem Atelier eines Künstlers an, als nach dem Büro eines Mitglieds des Militärs.
 

Dutzende von wunderschönen, handgeschriebenen, kalligraphischen Kōan hingen an der Wand. Renji versuchte immer noch den Aufwändigsten zu entziffern, als Eishirō Sasakibe ankündigte.
 

Sasakibe steckte seinen Kopf vorsichtig durch die Tür und sah damit einem silbernen Fuchs ziemlich ähnlich. Sein schmales Gesicht, durchdringender, bernsteinfarbener Blick und stahlgraue Haare ragten von seinem Kopf, schon fast wie Ohren, auf. Als er Renji sah, nickte er und betrat den Raum. „Vizekommandant“, grüßte er.
 

Auch wenn Byakuya ihm den Raum für das Treffen überlassen hatte und er so hinter dem Tisch sitzen konnte, um einen Hauch Autorität auszustrahlen, deutete Renji an, dass sie auf den Kissen im Sonnenlicht, in der Nähe der geöffneten Türen, Platz finden sollten. „Der Kommandant hat mir gesagt, dass du eine Mission für mich hast“, redete Renji nicht lange um den heißen Brei herum.
 

„Ja, um den stellvertretenden Shinigami in der Welt der Lebenden zu unterstützen. Wir haben aufklären können, dass Aizen bereits 2 Mitglieder seiner neuen Armee aufs Schlachtfeld entsendet hat.“ Sasakibe händigte ihm einen Packen Papiere aus. Renji begann, sie durchzusehen, doch es war offensichtlich, dass Sasakibe noch über andere Dinge sprechen wollte. „Du wurdest mehrfach für diese Mission empfohlen. Wir brauchen Leute auf dem Niveau von Kommandanten, um uns gegen diese neuen Hybride zu stellen.“
 

Kommandanten-Niveau. Richtig.
 

Renji legte die Dokumente in seinen Schoß, auch wenn er gerade an den interessanten Teil gekommen war, wo es um sogenannte ‚Arrancar‘ ging. „Versuchst du etwas zu sagen, Sasakibe?“
 

„Jetzt, wo du Bankai hast, planst du, Kommandant zu werden?“
 

„Nein. Du?“
 

Sasakibe blinzelte überrascht und beugte dann den Kopf, als hätte Renji nichts gesagt. „Es wird empfunden, dass du dich gut in der 5. Division machen würdest.“
 

Aizens Division? Keine verschissene Chance. „Ich empfinde anders.“
 

„Es gibt Bedarf, Abarai“, presste Sasakibe hervor. „Ein verzweifelter Bedarf.“
 

Nicht so verzweifelt, dass du dich bewirbst. Renji begegnete Sasakibes Blick und hielt ihn standhaft. „Wenn der Generalkommandant mich zum Kommandanten ernennen möchte, dann ist das vermutlich sein Recht. Doch das muss er dann über meinen Protest hinweg tun. Ich bin gerade einmal etwas mehr als 2 Monate Vizekommandant und habe es in der Zeit geschafft, öffentlich Ungehorsam zu zeigen. Und wenn du die Sache falsch sehen willst, dann durch Hochverrat. Ihr wollt wirklich, dass ich jetzt eine eigene Division führe? Wie wäre es damit, dass wir warten, bis ich von dieser Mission zurückkomme und Aizens blutigen Kopf in meinen Händen serviere? Dann übernehme ich seine verdammte Division.“
 

„Also… geht es um den Zeitpunkt?“
 

Renji zuckte die Achseln und schaute wieder die Dokumente durch. „Wer weiß, wie das alles ausgehen wird? Wenn es am Ende eine Soul Society zum Zurückkehren gibt, werde ich es mir überlegen.“
 


 

Es war unmöglich, das hämmernde Gefühl von Kenpachi Zarakis Reiatsu am Haupteingang des Anwesens zu ignorieren, doch Byakuya versuchte es dennoch.
 

Yachiru war es schnell langweilig geworden, Teezeremonie zu spielen. Sie war nun hoch oben in den Ästen der Zeder und warf mit wachsender Begeisterung Kieferzapfen auf Byakuyas Kopf hinunter, während dieser an seinem Tee nippte. Er tat so, als würde er sich ärgern, als ein weiterer von seiner Schulter kullerte und erfreute sich am Laut ihres Gekichers.
 

Obwohl der Erste eine wirkliche Überraschung dargestellt hatte, wenn er ehrlich war.
 

Sie hatte ihr Vorhaben mit Kidō verdeckt. Hochrangigem Kidō. Sie hatte sich heimlich hinter seine Verteidigung geschlichen und ihn vollkommen überrumpelt. Es war ein Schock gewesen und sein ungespielter, fassungsloser Gesichtsausdruck hatte sie vor Freude aufquieken lassen. Er vermutete, dass er es hätte besser wissen müssen, doch manchmal war es schwierig für Byakuya, sich daran zu erinnern, dass dieses kleine Ding eine trainierte… Vizekommandantin war.
 

„Ken-chan ist hier!“, bemerkte sie und hüpfte geschickt vom Baum, auch wenn sie aufgrund des schweren Kimono ein wenig strauchelte.
 

Bevor sie hinfallen konnte, hatte Byakuya sie bei der Schulter genommen und sich hingekniet, um den komplizierten Knoten der Robe zu lösen. „Ja, das ist er“, sagte er. „Lass uns dich aus diesen Dingern holen, damit du bereits bist, zu gehen.“
 

„Aw“, schmollte sie und hielt ihre, von Stoff umhüllten, Arme in die Luft, um die Seide im Sonnenlicht zu bewundern. „Aber es ist so schön! Und schimmernd!“
 

Das war es. Tatsächlich standen ihr die Farben von den Kimonos seiner Mutter sehr gut. Er würde Eishirō bitten, sie für Yachiru auf Seite zu legen und schauen, ob Rukia gewillt war, zu teilen, was eigentlich ihr Erbe sein sollte. „Wenn du eine erwachsene Frau bist, darfst du sie vielleicht behalten.“
 

Ein Schatten fiel über sie und da war ein unhöfliches Grunzen. „Huh, habe niemals gedacht, dass ich dich auf deinen Knien im Dreck sehen würde, Kuchiki.“
 

Atemlos und einige Sekunden zu spät kam Eishirō angekrabbelt und verbeugte sich tief. „Mein Herr! Der Kenpachi ist eingetroffen.“
 

Die heulende Wut von Kenpachis Zanpakutō schob alle Gedanken aus Renjis Gehirn. „Uh“, er blinzelte zu Sasakibe und stand wie von selbst auf. „Belassen wir es dabei. Ich sollte vielleicht sichergehen, dass die beiden sich nicht gegenseitig umbringen.“
 

Sasakibe nickte. „Viel Glück damit.“
 


 

Byakuya verweigerte, angetrieben zu werden. Auch wenn das bedeutete, dass er weiterhin auf den Knien vor diesem Barbaren war. Er löste den Obi, während Yachiru glücklich mit ‚Ken-chan‘ über all die Dinge plapperte, die sie den Morgen über gemacht hatten. Und das auf eine Weise, die Byakuya dankbar sein ließ, dass er kniete und offene Haare hatte, da sie die Röte in seinem Gesicht verdeckten, während sie ihre verschiedenen Spielchen, dem nun glucksenden Zaraki, beschrieb.
 

„Hey, hast du sie zumindest gut gefüttert?“, forderte Zaraki auf, als Yachiru schlussendlich von den Stoffen befreit war, die nun von ihrer Schulter glitten. „Nicht nur mit Kuchen und Früchten?“
 

Byakuya faltete die Seite und legte sie über einen Arm. Er stand langsam und bedächtig auf. „Das Küchenpersonal der Kuchiki ist das Beste in der Soul Society.“
 

Zaraki legte den Kopf schief, was diese nervenden Glöckchen zum Klingeln brachte. Er grinste Byakuya furchterregend schelmisch an. „Ja, aber das ist nicht, was ich gefragt habe. Oder?“
 

Zarakis Scharfsinnigkeit war sowohl ärgerlich als auch überraschend. Byakuya klopfte einen imaginären Schmutzfleck von seiner Schulter. „Es ist das Vorrecht eines Gastgebers, seine Gäste zu verwöhnen“, sagte er einfach.
 

„Wir hatten Kuchen!“, bestätigte Yachiru. „Und Marmelade!“
 

Zaraki lachte schnaubend. Er zeigte unhöflich mit seinem Finger auf Byakuya. „Du bist so ein verdammtes Weichei, Byakuya Kuchiki.“
 

Von jedem anderen hätte Byakuya diesen Spott einfach ignorieren können. Doch es war etwas an diesem Mann, das ihm immer alle Knöpfe drückte, um ihn an den Rand des Zorns zu bringen. Byakuya spürte, wie sein Reiatsu aufloderte. An seinen Seiten ballten sich die Fäuste. Es brauchte all seine Willenskraft, um nicht Zarakis Hand zur Seite zu schlagen und die Hakuda-Fähigkeiten dieses Unmenschen zu testen.
 


 

Renji spürte den plötzlichen Ansteig im spirituellen Druck und das Grollen von Kenpachis Reiatsu, als unbewusste Antwort. Er schob den Shoji zur Seite und ging in den Garten. „Hey, Kommandant“, rief er.
 

Beide Köpfe drehten sich in Renjis Richtung.
 

So furchterregend es war, die brodelnde Aufmerksamkeit von zwei der stärksten Kommandanten in den Hofgarden zu haben, wenigstens starrten sie sich nicht mehr gegenseitig an. Byakuya drehte sich sogar vollkommen weg von ihm. Wäre Byakuya eine Katze, wäre sein Rücken vor Ärger aufgestellt.
 

Daher verstand Renji sofort, was er zu tun hatte. Er lächelte und nickte zu Kenpachi. „Kann ich euch raus begleiten, Kommandant?“
 

Kenpachi grunzte. „Solltest du vermutlich. Dieser Ort ist ein verkacktes Labyrinth.“
 

„Oooh, Kenny, ich kenne den Weg!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 42:
Diese Nacht ist die Nacht, in der Renji und Byakuya in die Welt der Lebenden gehen. Nachdem Renji ein paar lose Enden zusammengebunden hatte, machen sie sich endlich auf den Weg… Wird es all das sein, was sie sich erhoffen? (Teil 1 von „Das Seminar“) Komplett anzeigen

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