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Chasing Demons

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sehr geehrte Damen und Herren, Freunde des Longdrinks,

irgendwann zwischen gestern Mittag und heute ist es passiert. Meine Geschichten und Übersetzungen haben auf FF.de zusammen die Grenze von 10.000 Zugriffen überschritten. *Konfetti werf*
Da ich noch nicht einmal ein Jahr dort bin, bin ich damit doch recht zufrieden xD Und da ich das feiern möchte, gibt es heute zu allen laufenden Geschichten ein Bonuskapitel. Und da gestern der Geburstag meines Erstlingwerks "Die Rache einer Hexe" war, kommt dazu auch noch ein Sequel-OS raus. Also für die, die es interessiert, wird es heute ein wenig mehr Lesestoff als gewöhnlich geben.

Zur Info: Das Monats-Bonuskapitel kommt am Mittwoch ;)

Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Sonntag und einen schönen 3. Advent!

LG
yezz Komplett anzeigen

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Pale Lightning Strike

Renji wachte mit dem Gefühl auf, beobachtet zu werden. Als seine Augen sich öffneten, stellte er fest, dass es immer noch dunkel war. Er hob den Kopf von der Stelle, wo er seine Nase in Byakuyas Haaren gesteckt hatte. Durch das Fenster konnte er sehen, wie sich der Mond langsam über die Dächer senkte. Er blickte durch den Raum, versuchte die Quelle des eigenartigen Gefühls zu finden, dass seinen Gliedern hochgekrabbelt war. Doch wenn jemanden in den Räumlichkeiten seines Kommandanten gewesen war, dann war er jetzt weg.
 

Renji nahm sich einen Moment, um die Decken neu zu arrangieren, bevor er sich wieder hinlegte. Byakuya hatte Recht. Er hatte die Tendenz dazu, Decken zu klauen. Irgendwie hatte er sich sogar den größten Teil von der neuen Decke geklaut, die Eishirō sogar zum Teil unter Byakuya geschoben hatte, um Renji davon abzuhalten, auch damit abzuhauen.
 

Er legte sie über Byakuyas Schultern und wisperte: „Tut mir leid.“
 

„Es ist in Ordnung. Es scheint, der Preis dafür zu sein, dich in meinem Bett zu haben“, gab Byakuya zurück. Mit einem Stöhnen bei der Bewegung drehte er sich um, um Renji anzusehen.
 

„Vielleicht solltest du dich nicht so anstrengen“, sagte Renji sanft und machte ein wenig Platz, damit Byakuya sich selbst unter Renjis Kinn platzieren konnte. Auch wenn es ihm offensichtlich nicht bequem war, schien Byakuya fest entschlossen, sich weiter an Renji zu kuscheln und schlang stur einen Arm um dessen nackte Taille.
 

„Wir müssen reden“, sagte Byakuya in dem scharfen, präzisen Ton, den er oft nutzte, wenn er Befehle gab. Auch wenn ihnen ein wenig an Durchschlagskraft fehlten, da Byakuyas Lippen gegen die Kuhle von Renjis Kehle gepresst waren.
 

Wenn es darum ging, ernsthaft mit einander zu reden, bevorzugte Renji dies von Angesicht zu Angesicht und vielleicht auch bei Tageslicht. Und besonders nicht mit all diesen körperlichen Eindrücken, die seine Fähigkeit, sich zu konzentrieren zu überwältigen drohten.
 

Byakuyas Atem kitzelte auf Renjis Haut und ließ sein Herz schneller schlagen. Der Geruch von Byakuyas Haaren erfüllte Renjis Nase – dieser unglaublich betörende Duft von raffiniertem, reichen Parfum und moschusartigem Mann. Er war sich mehr als nur bewusst darüber, wo überall sich ihre Körper trafen. Byakuyas feingliedrige Finger ruhten leicht auf Renjis nacktem Steiß. Renjis schwitzige Hände klammerten sich an die Seide, die die Schultern des Kommandanten überdeckte. Sein Bein war um ein Bein von Byakuya geschlungen, Haut auf Haut. Ihr Reiatsu umschlang sich vorsichtig und tastend.
 

Renji hoffte mehr als alles andere, dass dies kein ‚Auf Wiedersehen‘ war.
 

Der Rothaarige hielt den Atem an und versuchte irgendwelche Andeutungen in Byakuyas spirituellem Druck herauszuspüren. War dort etwas Kaltes oder Dunkles? Fühlte es sich mehr nach Einsamkeit oder… Angst an?
 

Angst? Wovor hatte Byakuya Angst?
 

„Planst du, die Kommandantenprüfung abzulegen?“, Byakuyas Stimme war emotionslos und ruhig, doch sie wirkte gleichzeitig auch etwas hohl.
 

Renji musste fast vor Erleichterung lachen. „Gütiger Gott, nein.“
 

Der Rothaarige versuchte ein wenig zurückzuweichen, um Byakuays Gesicht zu sehen, doch dieser hielt ihn fester, in einem überraschend eisernen Griff um seine Taille. „Warum nicht?“, fragte er. „Du hast Bankai demonstriert.“
 

„Ich habe Bankai, sicher. Aber… in was für einer Fähigkeit habe ich mich sonst ausgezeichnet?“, Renji lachte selbstironisch in sich hinein. „Ich habe keine wirklichen Kidō-Fähigkeiten, mein Hakuda ist nicht besonders grandios und, wie du richtig festgestellt hast, nachdem du meinen Arsch in den Boden gestampft hast, ist es nicht so, dass ich wirklich Bankai beherrsche.“
 

Byakuya sagte nicht, doch Renji wusste, dass er immer noch nicht überzeugt war.
 

„Schau, ich bin noch nicht einmal für volle 2 Monate dein Vizekommandant. Davor habe ich ein halbes Jahrhundert als 6. Offizier verbracht und habe mich mit der 11. Division herumgeschlagen. Nicht wirklich was man ein Musterschüler nennt, wenn du weißt, was ich sagen möchte? Ich denke, ich habe immer noch eine Menge darüber zu lernen, wie man eine Division führt, bevor ich den Sprung zum Kommandanten wagen kann. Außerdem, wo würde man mich einsetzen? Bei allen offenen Stellen sind die Vizekommandanten Leute, mit denen ich zur Akademie gegangen bin. Würden sie mich überhaupt ernst nehmen? Kira vielleicht, aber nur, weil er alles ernst nimmt. Hisagi? Keine Chance. Er ist wie der Typ, zu dem man als Kind aufschaut. Wie seltsam wäre es, sein Kommandant zu sein? Er ist an guten Tagen ein Kollege und ich denke meistens von ihm immer noch als meinen Lehrer, denn das war er auch. Und Momo? Vielleicht könnte ich die 5. Einheit übernehmen, aber diese Typen sind für ihr Kidō bekannt. Da passe ich nicht wirklich rein.“
 

„Als ihr Kommandant kannst du die Division nach deinen Vorstellungen neu formen“, sagte Byakuya.
 

„Versuchst du mich loszuwerden?“, fragte Renji. „Denn ich gehe, wenn du das von mir willst.“
 

Renji spürte, wie Byakuya fast unmerklich seinen Kopf an seiner Brust schüttelte. „Du verkaufst dich unter Preis, Renji Abarai. Du würdest einen ausgezeichneten Kommandanten abgeben. Wenn das dein Ziel ist, dann möchte ich dich nicht zurückhalten.“
 

Renji konnte sich nicht davon abhalten, ein wenig vor sich hin zu glucksen.
 

„Was an diesem Gespräch amüsiert dich?“, fragte Byakuya mit einem Hauch von Schärfe in seiner Stimme.
 

„Diese Phrase. Es ist nur eine diese ironischen Dinge im Leben. Ich habe Rukia gehen lassen, denn ich habe mich geweigert, sie zurückzuhalten. Nun stößt du mich von dir, aus dem gleichen dummen Grund. Es ist der seltsame Kreislauf der Kuchikis und Liebenden, dass sie verdammt noch mal zu selbstlos sind.“
 

„Ich stoße dich nicht von mir“, murmelte Byakuya. „Doch genauso wenig möchte ich dir dein Fortkommen verbauen.“
 

„Mir macht es nichts aus, wenn du vor mir bist, Kommandant. Es gibt mir etwas, auf das ich meine Ambitionen richten kann. Ich werde gehen, wenn ich dich übertroffen habe. Wenn du langsam wirst, segel ich einfach an dir vorbei“, sagte Renji, machte eine passende Gestik mit der Hand und imitierte das Pfeifen des Windes in Byakuyas Ohr.
 

Nun war es an Byakuya, leise zu lachen. Während sich seine Schultern entspannten, verließen auch die Kanten sein Reiatsu. „Tatsächlich? Dann ist alles gut. Wir werden wohl eine sehr, sehr lange Zeit zusammen verbringen.“
 


 

Renji stand früh auf und fing an, sich anzuziehen. Auch wenn niemand andeutete, dass er nicht willkommen sei, entschied sich Renji, dass es unangenehm sei, wenn er hier herumhing. Rukia kam sicher jeden Moment mit Frühstück und die beiden hatten ihre eigenen Angelegenheiten zu bereinigen.
 

Das Sonnenlicht strömte hinein, als Renji auf der Bettkante saß, um sich anzuziehen. Als er in die Shitage schlüpfte, blickte er zu Byakuya hinüber. Der Morgen tat seinem blassen Aussehen keinen Gefallen. Normalerweise war seine porzellanartige Haut eines von Renjis Lieblingsdingen an ihm, doch das Gift, dass immer noch in seinem Körper war, ließ Byakuya ausgemergelt und krank aussehen. Renji musste sich immer noch an Byakuya ohne Kenseikan gewöhnen. Also neben dem Sex natürlich. Mit seinen offenen Haaren sah Byakuya viel erreichbarer und jünger aus. Es war seltsam, wenn man die Assoziation bedachte, doch Renji wünschte sich schon fast, dass Byakuya es wieder tragen sollte. Renji glaubte schon fast, dass Byakuya aus dem Haarschmuck irgendwie Kraft zog, ähnlich wie es bei Senbonzakura der Fall war.
 

Doch Renji vermutete, dass irgendwo weit weg ein Handwerker bereits dabei war, die Unsummen der Kuchikis zu verpulvern, um ein weiteres herzustellen. Immerhin hatte Ichigo ja das Erste zerstört.
 

Ohne zu realisieren, was er da tat, strich Renji über Byakuyas Gesicht und schob sanft die Strähnen weg, die vor seine Augen gefallen war. Byakuyas Augen öffneten sich flatternd. „Guten Morgen“, murmelte er.
 

Renji lehnte sich hinunter und platzierte einen leichten Kuss auf die dünnen Lippen. Doch zu seiner Überraschung öffnete Byakuya seinen Mund ein wenig und antwortete mit einer erkundenden Zunge.
 

Byakuyas spielerische Vorstöße in Renjis Mund waren für diesen tief erotisch. Es war für ihn eigenartig, so geküsst zu werden – bei Tageslicht – für ihn fühlte es sich noch heißer, sexuell aufgeladener an. Irgendwie, auch trotz ihrer geschützten Privatsphäre der eigenen Räumlichkeiten, kam es Renji so vor, als würde Byakuya es zur Schau stellen und öffentlich seine Liebe verkünden. Vielleicht kam es ihm so vor, da sie sich sehr selten so berührten, so persönlich, so intim…
 

… So sehr wie Liebhaber.
 

Es nahm Renji die Luft, es war, als würde ein Blitz in sein Herz einschlagen.
 

Nach einem Moment perplexer Untätigkeit, küsste er zurück, ließ Byakuya wissen, wie sehr er es wertschätzte und wie sehr er wünschte, dass dieser Moment niemals endete.
 

Aber es war offensichtlich, dass auch dieses kleine Aufkommen von Leidenschaft, schnell Byakuyas aktueller Verfassung Tribut zollte. Auch wenn er keine Anstalten machte, es äußerlich zu zeigen, konnte Renji spüren, wie der spirituelle Druck des Schwarzhaarigen schwächer wurde.
 

Er zog sich etwas zurück, damit es Byakuya nicht tun musste. „Na, hallo“, Renji lächelte lasziv. „Auch ihnen einen wunderschönen guten Morgen, Kommandant.“
 

Byakuya lächelte leicht und schloss die Augen. „Wie stehen die Dinge in der Division?“
 

Renji fuhr damit fort, seine Uniform anzuziehen. Er schnürte die Seiten der Shitagi. „Gut genug, vermute ich. Wir bekommen eine Tonne an Transferanfragen, weswegen ich den 3. Offizier gebeten habe, diese noch nicht zu bearbeiten. Gestern gab es einen Streit zwischen ein paar Offizieren mit Rand. Außerdem laufen gerade Wetten, ob sie meine Wiedereinstellung akzeptieren oder nicht. Das meiste Geld liegt bei ‚Nein‘.“
 

„Ah, ich vermute, dass ist noch etwas, was ich lieber früher als später regeln sollte. Lass den 3. Offizier einen Termin für den heutigen Nachmittag bei der 1. Division machen. Und sage ihm, dass Sasakibe zu mir kommen muss.“
 

Renji hob eine Augenbraue und fragte sich, ob das sein Seitenhieb war. „Natürlich“, er zog die Kosode an und stand auf um beide Oberteile in sein Hakama zu stopfen. „Sonst noch etwas, Kommandant?“
 

„Worum ging es in dem Streit?“
 

Renji hielt mit halb heruntergelassener Hose inne und blickte zu Byakuya. Dessen Augen waren geschlossen und seine Hände auf der Brust gefaltet. Es war nicht so, als würden den Kommandanten persönliche Details interessieren. „Es war eine dumme Zankerei. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Ich konnte die Wogen glätten.“
 

Auch wenn sich der Rothaarige bemüht hatte, locker zu klingen, konnte er seinen Kommandanten nicht überlisten. „Ich verstehe. Es hatte was mit deinem Ungehorsam zu tun, richtig?“
 

„Sowas in der Art“, gab Renji zu und band sein Obi um den Hakama. „Einer der Jungs gefiel der Mist nicht, was gesagt wurde und so sind Fäuste geflogen. Das wird so lange passieren, bis du dich dem Thema annimmst, Kommandant. Der Stolz der Division ist, einige der besten Soldaten in den Hofgarden zu haben. Und sie sind absolut loyal gegenüber deinen Idealen von Gerechtigkeit und dem Adel. Auch wenn es sich nun herausgestellt hat, dass ich aus den richtigen Gründen gehandelt habe, stehe ich da, als hätte ich auf all das gespuckt und, nun ja… ich kann nicht leugnen, dass ich das nicht in einer Weise auch gemacht habe.“
 

Byakuya seufzte. „Es wird schwierig sein, hier eine saubere Linie zu ziehen.“
 

Renji setzt sich zurück auf das Bett und zog seine Tabi an. „Wie ich es bereits dem Generalkommandanten gesagt habe, ich werde mich deiner Entscheidung beugen. Tatsächlich sogar bevorzuge ich eine klare Linie. Ich möchte nicht, dass irgendwer Zweifel an deiner Fähigkeit zu führen oder meinem Wunsch zu gehorchen hat.“
 

„Durchaus“, sagte Byakuya. Seine dünnen Augenbrauen zogen sich fast schon zu einem finsteren Blick zusammen.
 

„Mach mich nur nicht vor meinem Geburtstag zum Krüppel“, sagte Renji und pflanzte einen Abschiedskuss auf Byakuyas Stirn. „Ich habe große Pläne für uns.“
 


 

Renji ging in die künstlich angelegte Höhle.
 

Er verbrachte eine Stunde oder mehr damit, mit Zabimaru zu trainieren, bevor er die Person spürte, wegen der er überhaupt hergekommen war. „Ich liebe einfach die Fellstola, June“, rief sie.
 

Renji unterbrach sich in seinen Übungen, um blickte nach oben, wo Yoruichi saß. Sie war in ihrer menschlichen Form, doch sie hockte katzenähnlich auf einer herausragenden Kante eines Felsens. Die helle Sonne leuchtete auf ihr dunkelviolettes Haar und ließ ihre Haut warm glänzen. „Ich kann mir nicht aussuchen, wie mein Bankai aussieht“, rief er zurück.
 

„Tatsächlich bin ich mir ziemlich sicher, dass du das kannst“, zog sie ihn auf. „Ich glaube, dass du im Geheimen sogar auf das fellige Halsband stehst.“
 

Renji ließ Zabimaru zurück in die versiegelte Form gleiten. „Vielleicht tue ich das“, gab er zu. Nach einem Augenblick blickte er wieder zu ihr hinauf. „Kannst du runter kommen? Ich möchte dich etwas… na ja, persönliches fragen.“
 

Sie legte skeptisch ihren Kopf schief, doch sprang schnell hinunter. „Was ist denn, Affenjunge?“
 

Der Rothaarige steckte Zabimaru weg und lehnte mit einer Schulter gegen einen warmen Felsen. Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist schon lange in der Welt der Lebenden, richtig?“
 

Sie runzelte die Stirn, nickte jedoch. „Ein Jahrhundert oder mehr, warum?“
 

Er spürte, wie er rot im Gesicht wurde, doch sagte geradeheraus: „Weil ich deine Hilfe brauche, um etwas Besonderes zu planen. Eine Art geheimes Verschwinden…“
 

Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe und dann breitete sich langsam ein irres Grinsen auf ihrem Gesicht aus. „Oh, aber, aber! Wenn es unser Byakuyalein involviert, bin ich voll und ganz dabei.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 5:
Byakuya erzählt Rukia die Geschichte, wie er Hisana traf und erkennt die Freuden daran, dass Gesetz zu wörtlich zu nehmen, aber mehr auch nicht. Komplett anzeigen

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