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24 Nights - Adventskalender

Diabolik Lovers x Reader
von

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Neunzehnte Nacht: (Un)beliebt?

Das gute Gefühl verflüchtigte sich am nächsten Morgen in dem Moment, in dem du die Augen öffnetest. Das Erste, das du sahst, war ausgerechnet Laito. Nicht gerade ein Anblick, den du dir schon am Morgen gewünscht hättest. Eher im Gegenteil. Laito gehörte wohl eindeutig zu den Leuten, die du möglichst nicht sehen wolltest. Und schon gar nicht als erstes am Morgen. Deine Laune verhagelte es dir sofort.

„Guten Morgen, Bitch-chan, nfu~“ Yeah... nur, dass der alles andere als gut war, wenn man dich fragte. Ein guter Morgen hatte die Angewohnheit nicht mit Leuten zu beginnen, die du lieber weit weg von dir wüsstest, als neben dir auf dem Bett. Was machte der überhaupt hier? Hatte der nicht eine Sperre, um sich allein mit dir irgendwo aufzuhalten?

Dein Blick wanderte durch den Raum und schnell entdecktest du den zweiten Vampir an diesem Morgen. Kou. Dieser lächelte dir fröhlich zu und hob winkend die Hand. „Guten Morgen“, flötete der blonde, stets gut gelaunt wirkende Vampir dir entgegen. Seinen Enthusiasmus, was diesen Morgen betraf konntest du ebensowenig teilen, wie Laitos, der dich ebenfalls angrinste.

Heute war also der Tag der Grinsekatzen-Vampire. Na das konnte ja was werden...
 

Mit einem Seufzen richtetest du dich auf und strecktest dich. „Morgen“, meintest du lediglich um der Höflichkeit willen. Gut war er eben nicht, also ließt du dieses Adjektiv gleich weg. Noch während du dir den Schlaf aus den Augen riebst und von einem zum anderen sahst, meintest du: „Geht ihr beide bitte raus? Ich möchte mich umziehen.“

Es wäre wohl zu schön gewesen, wenn sie wie Shu und Yuma oder Reiji und Azusa an den Vortagen einfach gegangen wären. Stattdessen lachten beide nur, unterbrachen sich allerdings, als sie merkten, dass der jeweils andere ebenfalls lachte. Du konntest förmlich sehen, wie zwischen ihnen die Blitze flogen, obwohl sie beide weiter lächelten, als wäre nichts geschehen und alles in bester Ordnung.
 

Du ächztest leise und gingst zum Schrank, um frische Wäsche heraus zu nehmen. „Wenn ihr nicht geht“, meintest du genervt, „dann gehe ich eben ins Bad.“ Schnell fügtest du noch hinzu: „Allein.“ Sicher war sicher und du kanntest ja Laitos perverse Art und auch Kou war nicht gerade von der schüchternen oder zurückhaltenden Sorte. Kein Grund, dich ihnen noch extra anzubieten, fandest du, schließlich sollte sich keiner der beiden in Versuchung geführt werden.

Ob es klug war, dass ausgerechnet diese beiden zusammen auf dich aufpassen sollten, warst du dir allerdings nicht so sicher. Klar würde der jeweils andere sich nichts wegnehmen lassen, doch irgendwie schwante dir, dass gerade diese beiden auf die Idee kommen könnten, zu teilen und damit das System des Schutzes auszuhebeln. Du schaudertest allein bei dem Gedanken daran. Dir blieb wohl nichts anderes übrig, als darauf zu bauen, dass sie sich nicht zusammen tun würden.
 

Tatsächlich zogst du dich am Ende im Bad um, weil noch immer keiner der beiden Anstalten machte, das Schlafzimmer zu verlassen. Kou sah aus, als warte er darauf, dass Laito vorging, so wie er diesen anstarrte mit einem fixen Lächeln, während Laito wiederum nicht so aussah, als zöge er auch nur in Erwägung, den Raum zu verlassen, solange eine Chance bestand, dich beim Umziehen zu beobachten. Perverser Mistkerl.

Als du aus dem Bad kamst, standen beide Frohnaturen, wenn man sie denn so nennen wollte, vor dir. Beide lächelten und bei beiden warst du nicht ganz sicher, ob es gut war, dass sie lächelten. Ausgerechnet Kou und Laito zusammen. Das konnte ja was werden.
 

Zu deiner Überraschung blieb es jedoch für eine ganze Weile recht ruhig. Beim Frühstück wurdest du zwar von beiden Parteien vollgequasselt und Laito versuchte sogar noch, dich mit dem Müsli zu füttern, dass du ihm am liebsten ins Gesicht geklatscht hättest, als er nach deinem Löffel griff, doch zumindest blieb es bei solchen Zwischenfällen, achtete Kou doch zu deiner großen Erleichterung darauf, dass Laito stets einen gewissen Abstand zu dir hielt und nicht einmal auf die Idee kam, dich zu betatschen.

Andersrum galt selbiges, denn auch Kou, der um dich herumscharwenzelte, wurde immer wieder von Laito geblockt und konnte dir somit nicht halb so nahe kommen, wie er es wohl gerne gehabt hätte. Alles in allem funktionierten die beiden als gegenseitige Behinderung wirklich erstaunlich gut und viel besser, als du angenommen hattest.
 

Der Vormittag verging sogar recht ruhig, schien doch außer euch kaum jemand im Haus zu sein, auch wenn du keine Ahnung hattest, wo sie alle steckten. Als du Kou danach fragtest, strahlte er dich in gewohnter Manier an. „Die sind alle zum Weihnachtsshopping.“ Am liebsten hättest du dir auch gleich vor die Stirn gehauen. Du hattest ja selbst noch gar keine Geschenke gekauft!

Wobei du wohl zugeben musstest, dass die meisten der Vampire auch keines verdient hatten. Wozu solltest du sie auch beschenken? Abgesehen davon, dass du Heiligabend nicht mehr hier wärst und nicht mehr hier sein wolltest, hatten sie sich dir gegenüber bisher nicht gerade freundlich verhalten. Allein schon, dass sie alle dich gebissen und von deinem Blut getrunken hatte, war doch irgendwie Weihnachtsgeschenk genug oder?

Dennoch nagte es an dir und für deine Eltern hättest du schon noch ganz gerne etwas. Hoffnungsvoll sahst du zu Kou, der wohl Gedanken lesen konnte, denn er grinste und meinte: „Lust auf eine Shoppingtour?“ Hinter dir kicherte Laito, als du nicktest.
 

Zugegeben: Lust war es nicht gewesen, die dich dazu gebracht hatte, zu den beiden Vampiren ins Auto zu steigen, doch da sie ja beide bei dir blieben und einander kontrollierten war die Lage ja stabil und du konntest dich mehr oder weniger sicher fühlen. In der Öffentlichkeit, nahmst du an, wärst du ja noch sicherer, denn dort würde wohl kaum einer der Vampire auf die Idee kommen, von dir zu trinken. Da gäbe es einfach viel zu viele Zeugen, besonders jetzt zur Weihnachtszeit. Dir war das nur Recht. Und irgendwie tat es schon gut, wieder unter Menschen zu sein, fandest du, als ihr das große Kaufhaus betratet.

Überall hing glitzernde und glänzende Weihnachtsdekoration, bunte Kugeln und Lametta. Alles strahlte nur so vor sich hin und gab dem ganzen Kaufhaus ein feierliches Flair. Du merktest nicht einmal, wie es dir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Trotz der Hektik, die so kurz vor Weihnachten hier herrschte und all der Menschen, die noch herumliefen, um die letzten Einkäufe zu erledigen und die letzten Geschenke zu erwerben, erschien es dir doch von einer besinnlichen Heiterkeit. Man merkte einfach, dass Weihnachten in der Luft lag.

Zwar hatten die Mukamis ja ihr Haus auch geschmückt, doch die besonderen Umstände, die derzeit dort herrschten, störten die anheimelnde Atmosphäre doch sehr. Hier jedoch, wo nur Menschen waren, die herumliefen und sich abhetzten, so unschön dies auch war, war die Stimmung irgendwie gelöster und nicht so angespannt. Es tat dir gut, hier zu sein und selbst wenn du am Ende nur eine Kleinigkeit für deine Eltern kaufen wolltest, hofftest du doch, dass der Ausflug ein wenig länger dauern würde.
 

Kou griff nach deiner linken Hand und zwinkerte dir zu, als du in seine Richtung sahst. „Nicht, dass du mir verloren gehst, M-neko-chan.“ Zwar gefiel dir dieser Spitzname überhaupt nicht, doch die schöne und feierliche Welt, die sich hier vor dir und um dich herum ausbreitete, ließ dich darüber hinweg sehen und du lächeltest ebenfalls. Kou strahlte nun erst recht, nachdem du für einen Moment Verwunderung in seinem Gesicht lesen konntest, hatte er wohl nicht damit gerechnet, dass deine miese morgendliche Laune hier so schnell verfliegen würde.

Du hattest den Blick gerade von dem blonden Vampir abgewandt und wolltest den Laden stürmen, als auch deine andere Hand von jemandem ergriffen wurde. Natürlich von niemand geringerem als Laito – wem sonst? Auch dieser zwinkerte dir zu. „Nicht, dass du mir mit ihm verloren gehst, Bitch-chan, nfu nfu~“

Ein wenig verflog deine gute Laune gleich wieder und du hattest nicht übel Lust, ihnen beiden deine Hände zu entreißen und ihnen zu sagen, dass SIE sich vielleicht mal gemeinsam ein Zimmer nehmen sollten, doch du verkniffst es dir. Ein solcher Ausbruch, das ahntest du, konnte den Ausflug hierher schneller beenden, als er begonnen hatte und irgendwie warst du dir auch sicher, dass es ohnehin nicht so ganz im Sinne von Mutti Ruki und Papi Reiji war, dass ihr hierher gefahren wart.
 

Obwohl scheinbar nur noch du die Weihnachtseinkäufe erledigen musstest, denn sowohl Laito als auch Kou machten keine Anstalten, etwas einzukaufen, waren es doch die beiden munteren Vampire, die dich förmlich durch den Laden schleppten. Umso schwerer fiel es dir, etwas Passendes für deine Eltern auszusuchen, doch am Ende hattest du Glück und das perfekte Geschenk purzelte dir förmlich entgegen. Mehr Zufall und Glück, aber gefunden war gefunden. Fehlte noch etwas für die Vam- nein eigentlich nur für einige von ihnen. Vielleicht für die Mukamis. Und Shu. Vielleicht auch Subaru oder Kanato. Eigentlich alle außer Laito und Ayato?

Ein wenig schlecht fühltest du dich dabei schon. Allen ein Geschenk zu geben und nur die beiden auszulassen... Allerdings hatten sie es auch nicht anders verdient – besonders Ayato nicht, den du seitdem immer nur kurz gesehen hattest und der dich jedes Mal finster und drohend ansah, als wolle er dir jeden Moment an die Kehle springen.
 

Nachdenklich standest du vor einer Vitrine und sahst dir die Auslage an. Es gab hier eine Menge Ketten und Kettenanhänger, Uhren und Ohrringe, Ringe und Armbänder. Die Auswahl war riesengroß, doch ein kleiner Kettenanhänger in Form einer Muschel hatte deine Aufmerksamkeit erregt. Leisten konntest du ihn dir allerdings nicht. Zumindest nicht, wenn du das Geschenk für deine Eltern kaufen wolltest – und das wolltest du auf jeden Fall – und noch ein wenig Geld für die Vampire übrig haben wolltest. Nein, kam nicht in Frage.

Eilig wandtest du dich ab, wolltest zu Kou sehen, der neben dir stand und die Auslage bewunderte, doch stattdessen sahst du dich Laito gegenüber. Du hattest gar nicht mitbekommen, dass die beiden die Seiten getauscht hatten. „Gefällt sie dir, nfu~?“, wollte der Hutträger wissen und schmunzelte. Ohne eine Antwort deinerseits abzuwarten winkte Laito die Verkäuferin heran und ließ dir nicht einmal die Chance, zu protestieren, als er sie sich einpacken ließ. Fassungslos starrtest du zu ihm, als er das Schmuckschächtelchen entgegen nahm, nur um es dann dir zu reichen. Verschmitzt zwinkerte Laito dir zu.
 

„Ich hoffe, es hilft dir, mir zu verzeihen, Prinzessin, nfu~“ Du öffnetest den Mund und wusstest nicht einmal, was du sagen solltest. Allerdings machtest du auch keine Anstalten, das Schmuckstück entgegen zu nehmen. Laitos Schmunzeln wurde etwas schmaler. „Oder gefällt sie dir nicht?“ Tatsächlich klang er sogar ein wenig verunsichert – etwas, das du bei ihm bisher noch nie gehört hattest und dir verriet, dass er es ernst meinte. Und hatte er nicht zum ersten Mal nicht diesen furchtbaren Spitznamen benutzt, sondern dich 'Prinzessin' genannt?

Seine Hände umfassten deine, als er die kleine Schmuckschachtel in diese legte. „Es tut mir Leid, Prinzessin, nfu~“, meinte er und sah dir in die Augen, dass es dir die Röte in die Wangen trieb. „Sei mir nicht länger böse.“ Tonlos nicktest du und wusstest kaum, was geschehen war, als er seinen Blick Kou zuwandte, der sich nun zwischen euch drängte und offenbar sicher gehen wollte, dass bei dir alles in Ordnung war und Laito die von ihm gezogene, unsichtbare Grenze nicht überschritten hatte.

Besorgt sah Kou dich an und sein Blick fiel auch auf die Schmuckschachtel. „Alles in Ordnung?“, wollte er fröhlich wissen, doch du konntest genau sehen, dass das Lächeln, das auf seinen Lippen lag, seine Augen nicht erreichte. Du nicktest. „Ja, alles in Ordnung.“ Langsam gewannst du deine Fassung wieder. „Danke, Laito. Ich verzeihe dir.“
 

Diese Worte schienen Kou die gute Laune ziemlich vergällt zu haben, denn nur wenige Minuten später brummte er etwas davon, aufzubrechen, um heim zu fahren, damit ihr zurück wärt, ehe die Anderen es waren, doch als du ihn batest, doch noch ein Weilchen zu warten, weil du doch noch gar nichts für seine Brüder und ihn hattest, erweichte sein finsterer Blick sich und er lächelte wieder aufrichtiger, als er einlenkte.

Es dauerte eine ganze Weile und du bestandest sogar darauf, dass sowohl Kou als auch Laito wegsahen, bis du fandest, was dir gut und richtig erschien. Hinter dem Rücken der Vampire bezahltest du deine Einkäufe und so kehrtet ihr erst am Abend bepackt mit deinen beiden Taschen, die Laito und Kou zwar tragen wollten, die du ihnen aber nicht überließt, zum Haus der Mukamis zurück.
 

Ihr hattet Glück, denn die Anderen trafen nur kurz nach euch ein. Obwohl keiner von ihnen etwas ansprach, warst du dir dennoch sicher, dass zumindest Reiji und Ruki ganz genau wussten, dass du mit Kou und Laito auch weg gewesen warst. Die strengen, tadelnden Blicke der Beiden sprachen Bände, auch wenn es keiner von ihnen laut aussprach.

Um es dann aber doch noch hinter dich zu bringen und nicht zuletzt auch, um dich mit Kou, der noch immer ein wenig beleidigt wirkte, nach dem Vorfall im Kaufhaus an der Schmuckabteilung, entschiedst du dich, dass heute er von deinem Blut bekäme. Zwar sah Laito ein klein wenig beleidigt drein, doch am Ende schmunzelte er nur sein übliches Lächeln, während zumindest Kou sich ganz offen und ungeniert darüber freute.

Er sprang dir förmlich um und an den Hals, als du es verkündetest. „Also sind wir doch noch Freunde und der Zwischenfall von vor zwei Wochen steht nicht zwischen uns!“, freute er sich und grinste, ehe er dich über den Flur in sein Zimmer zog, um dich dort zu beißen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So in etwa stelle ich mir den Muschelanhänger übrigens vor ;) Komplett anzeigen

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