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The forbidden Child

von

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Five Years


 

10. Five Years

 

Seufzend schloss er die Tür zu seiner Wohnung auf. Achtlos kickte er die Schuhe von seinen Füßen, schmiss seine Tasche in eine Ecke und entledigte sich seines Mantels. Erst dann trat er aus dem Eingangsbereich heraus in seine Wohnung hinein. Am liebsten wäre er gleich ins Wohnzimmer gegangen und hätte es sich auf der Couch bequem gemacht, um sich von seinem anstrengenden Arbeitstag erholen zu können. Doch stattdessen führte ihn sein Weg direkt in das Zimmer ihm gegenüber, dessen Tür einen Spalt breit angelehnt war.

 

Als er die Tür zum Zimmer erreichte, schob er sie leise auf und hoffte inständig, dass er sie so nicht weckte. Sogleich richtete sich sein Augenmerk auf die einzige Lichtquelle im Raum, der Lampe auf dem Nachttisch, und somit aufs Bett und dem Stuhl, der davor stand. Erleichtert stellte er fest, dass sie tief und fest zu schlafen schien. Der warnende Blick seiner Mutter aber, den sie ihm von ihrem Platz auf dem Stuhl aus zuwarf, während sie das Buch an die Seite legte, zeigte ihm, dass das noch nicht lange so war.

 

Seufzend fuhr er sich durch seine Haare und trat aus dem Zimmer heraus. Er würde später noch mal nach seiner Tochter sehen. Erst mal würde er sich die Standpauke seiner Mutter abholen, die sicher gleich folgen würde, denn auch sie war aus dem Kinderzimmer getreten und hatte die Tür geschlossen. Mit strenger Mine blickte sie ihm entgegen.

 

„Ich hab ja nichts dagegen, auf Satsuki aufzupassen. Im Gegenteil, ich mache das wirklich gerne. Sie ist ein liebes Mädchen. Aber es geht nicht, dass du jeden Abend bis spät in die Nacht arbeitest und gar keine Zeit mehr für sie hast! Du weißt, wie schwer es ist, sie zum Schlafen zu bringen, wenn du nicht da bist. Und du musst ihr endlich sagen, dass ihre Mutter nicht mehr wieder kommt. Sie fragt mich immer wieder nach ihr. So geht es einfach nicht weiter, Shikamaru!“, wetterte seine Mutter aufgebracht. Egal wie viel Zeit verging, seine Mutter würde wohl niemals aufhören, ihn zurecht zu weisen, zumindest hatte sich das auch nach fünf Jahren nicht geändert.

 

„Mom, ich würde dich bitten nicht so laut zu sein, sonst weckst du sie gleich wieder auf“, erwiderte Shikamaru ruhig, während er sich auf die Couch setzte. „Außerdem hast du keinen Grund, dich aufzuregen. Du hast doch immer gewollt, dass ich etwas Anständiges aus mir mache. Dafür muss ich manchmal nun mal mehr arbeiten, egal wie anstrengend oder nervig es eben ist. Dafür kann ich ihr schon bald ihre Mutter zurück bringen.“

 

Kopfschüttelnd sah sie ihn an.

  „Du solltest dem Mädchen wirklich nicht solche Hoffnungen machen!“, ermahnte Yoshino ihn erneut. „Sie ist sehr sensibel und wird so nur verletzt. Du darfst ihr keine Lügen mehr erzählen!“, fuhr sie ihn an. Doch ehe Shikamaru etwas sagen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf die sich öffnende Tür gerichtet.

 

Mit tapsigen Schritten kam Satsuki auf sie zu. Müde rieb sie sich die Augen und machte sich nichts aus den Blicken, die ihr zugeworfen wurden. In ihrem lila Nachthemd sah aber auch zu putzig aus, wie sie mit viel Mühe auf die Couch krabbelte, um ihrem Vater schließlich um den Hals zu fallen und ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.

 

„Willkommen zu Hause, Papa!“, sagte sie strahlend, wobei aus ihren kleinen Äugelein nur die Müdigkeit sprach. Shikamaru erwiderte ihr Lächeln sanft, während er durch ihre Haare wuschelte und sie näher an sich heran zog. Er liebte diese Momente, in denen sie zusammen waren, auch wenn ein Blick auf seine Tochter ihm immer zeigte, wie viel Zeit bereits vergangen war, wie viel Zeit er nun schon verstreichen lassen hatte.

 

Trotzdem blieb das sanfte Lächeln auf seinen Lippen bestehen.

  „Hey Prinzessin“, grüßte er sie. „Entschuldige, dass ich so spät nach Hause gekommen bin. Es war heute wieder sehr viel los …“ Satsuki aber schüttelte den Kopf und lächelte ihn aus müden Augen an.

  „Jetzt bist du ja wieder da, Papa“, gähnte sie und kuschelte sich mehr an ihren Vater. Dieser strich ihr durchs Haar, bevor er sie auf seine Arme hob und mit ihr aufstand, um sie wieder in ihr Bett zu legen.

 

Führsorglich deckte er sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

  „Du solltest jetzt schlafen, Prinzessin“, sagte er ruhig und erhob sich bereits, doch so schnell wollte seine Tochter ihn nicht gehen lassen.

  „Papa?“, fragte sie leise. „Wann kommt Mama wieder?“ Shikamaru seufzte, fuhr sich durch die Haare und den Nacken hinunter.

  „Bald schon“, antwortete er, hatte ihr jedoch den Rücken zugekehrt, weil er ihr dabei nicht in die Augen gucken konnte, wollte.

  „Aber …“, wollte sie widersprechen, doch Shikamaru unterbrach sie gleich wieder.

  „Es ist spät. Du solltest jetzt schlafen“, sagte er ruhig, womit er sich umdrehte und ging. Für ihn war diese Diskussion beendet und das wusste auch seine Tochter.

 

Nur hatte Shikamaru die Rechnung ohne seine Mutter gemacht. Diese stand mit verschränkten Armen im Wohnzimmer und sah ihn kopfschüttelnd an.

  „Ich denke, es ist besser, wenn du jetzt nach Hause gehst! Ich wer mir nicht von dir sagen lassen, wie ich meine Tochter erziehe!“, sagte Shikamaru scharf, bevor seine Mutter etwas sagen konnte, was der jedoch nicht so gefiel, denn mit jedem Wort wurde ihre Mine finsterer. Trotzdem drehte sie sich ohne ein weiteres Wort um und ging, wobei Shikamaru sich sicher war, dass er das nur seiner Tochter zu verdanken hatte und später noch die Quittung kassieren würde. Doch fürs erste konnte er sich auf der Couch zurücklehnen und ausspannen, wobei seine Gedanken immer wieder zu Temari und seinem Plan wanderten.

 
 

~~~

 

„Und wie viel haben wir jetzt?“, fragte TenTen hoffnungsvoll, doch Nana seufzte und schüttelte bedauernd den Kopf.

  „Nicht genug“, erwiderte sie und schloss die Geldkassette wieder, bevor sie sich an ihre beiden Freundinnen wand. TenTen und Temari erwiderten ihren Blick betrübt. Da hatten sie es endlich geschafft, die Schule abzuschließen, weshalb sie mehr in der Hölle arbeiten konnten und doch hatten sie noch immer nicht genug Geld zusammen, um wenigstens eine von ihnen frei zu kaufen. Dabei fiel ihnen nichts anderes ein, um frei zu kommen, egal wie oft sie nun schon überlegt hatten. Sie mussten einfach weiter arbeiten und mehr Geld verdienen, egal wie lange es auch dauerte. Sie mussten einfach.

 

„Dann sollten wir uns lieber schnell auf den Weg machen, sonst kommen wir noch zu spät und die Schlange zieht uns etwas von unserem Gehalt ab“, erwiderte Temari lächelnd. Doch TenTen und Nana konnten genau sehen, dass es kein ehrliches Lächeln war, dennoch sagten sie nichts. In den letzten fünf Jahren hatten sie gelernt, dass es nichts brachte, Temari jedes Mal wieder darauf anzusprechen. Sie würde ihnen so oder so nur ausweichen und lügen. Deshalb hatten sie heimlich beschlossen, Temari einmal im Monat darauf anzusprechen und ansonsten einfach mitzuspielen.

 

„Wir sind fertig und warten nur darauf, dass du auch soweit bist“, erwiderte TenTen mit Blick auf Temari nackte Füße. Diese drehte sich blitzschnell um und rief im Weggehen: „Gebt mir zwei Minuten!“ Dann war sie auch schon in ihr Zimmer verschwunden. TenTen und Nana konnten ihr nur kopfschüttelnd nachsehen, wobei ein zartes Lächeln ihre Lippen zierten. Doch wand sich dies schnell wieder in eine ernste und bedrückte Mine.

 

Es schmerze sie, zu wissen, dass sie im Begriff waren, erneut in die Hölle zu gehen. Es schmerzte sie, zu wissen, dass sie in den letzten Jahren kein Stück weiter gekommen waren. Noch mehr schmerzte es sie allerdings, zu wissen, wie sehr Temari unter all dem litt. Auch wenn sie nichts sagte, es sogar versuchte zu leugnen, wussten sie doch, wie schwer es Temari fiel ohne ihre Tochter zu leben, ohne den Mann ihrer Träume zu leben, mit dem Wissen, dass sie hier niemals rauskommen würde …

 

TenTen und Nana wussten, dass es in Temaris Leben gute und schlechte Tage gab, wobei sie natürlich alles taten, damit für sie alle die guten Tage überwogen. Damit Temari immer seltener das Foto von ihrer Tochter und sich zur Hand nehmen musste, um sich selbst zu trösten. Einer dieser guten Tage sollte auch der kommende werden. Sie alle hatten frei, weshalb sie beschlossen hatten, in den Park zu gehen, um einen schönen Tag zusammen verbringen zu können. Doch zuvor mussten sie wohl oder übel durch die Hölle gehen. Was für eine Aussicht …



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