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Die Unsterblichen und ich

von

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Kapitel 27

Kapitel 27

 

Sie wollte mich kennenlernen. Na super!

Ich bereute kein bisschen, was in den letzten Tagen passiert war, das war die Wahrheit … aber ich konnte ihr nicht sagen wer ich war. Ich konnte mit ihr über früher reden … über ganz früher, aber nicht über die letzten 19 Jahre.

„Also es gibt Derek, Adam ...“, fing sie an meine Brüder aufzuzählen.

„Adam, Derek, Darien, Loona und Seth“, half ich ihr.

„Und du bist der älteste. Es ist schwer der ältere zu sein, oder? Das ging mir manchmal so bei Gabriel. Vor allem in solchen Zeiten“, murmelte sie und sah aus dem Fenster. „Vielleicht wäre es mit Daphne leichter gewesen.“

„Du hast das schon gut gemacht. Daphne wäre Stolz auf dich.“ Bei Daphnes Namen sah Dylen mich sofort an. DAS war ein Fehler.

„Du kanntest sie?“ Ich krallte mich ein bisschen mehr ins Lenkrad und wechselte wieder die Spur. Was sag ich ihr denn jetzt?

„Ja“, entschied ich mich für die Wahrheit.

„Warum hast du mir das nicht erzählt?“

„Ich fand es nicht wichtig.“ Ich sah sie kurz an, als sie gerade den Mund auf machte und irgendwas sagen wollte, aber dann schloss sie ihn wieder.

„Ich hab gesagt, dass ich das nicht wissen will.“ Puh, noch mal davon gekommen. „Okay, also Derek ist Herakles“, schlug sie das nächste Thema an, was auch nicht besser war, als Daphne.

„Der Gott der Athletik“, nickte ich.

„Athletik. Hat das irgendwas zu sagen?“

„Wie man es nimmt. Ich weiß nicht, wann Derek damit aufgehört hat Sport zu machen, aber er war früher immer der, der uns genötigt hat Sport zu machen.“

„Du sagst Sport, nicht kämpfen.“

„Weil ich Sport meinte. Er hat sich auf ein Pferd geschwungen und hat an vielen Ritterturnieren mitgemacht. Und egal welche neue Sportart erfunden wurde, Derek zwang uns mit ihm zu spielen.“

„Also habt ihr auch wirklich diese Eigenschaften?“ Ich zuckte die Schultern.

„Sieht so aus.“

„Erzähl mir mehr. Was ist mit Adam, welcher Gott ist er?“

„Poseidon.“ Dylen holte tief Luft.

„Der Gott der Meere?“ Ich lachte kurz auf. „Warum lachst du? Dieser Name ist mächtig … oder etwa nicht?“

„Klar, Adam ist auch mächtig, aber ich finde es immer lustig, wie man auf Poseidon reagiert.“ Sie boxte mich wieder leicht und legte dann ihre Hand auf meinen Oberschenkel. Das machte sie jetzt schon zum zweiten Mal und ich musste sagen, dass es mir gefiel. Leicht strich sie mit ihren Fingern über mein Bein und malte Ranken drauf.

„Okay und Adam hat schon sein Gegenstück gefunden?“

„Ja, Jess … Jessica.“

„Dann ist sie ...“, überlegte Dylen, aber als ich den Mund auf machte, kniff sie mich leicht in den Oberschenkel. „Ich will nachdenken.“ Ich lächelte und ließ sie nachdenken. In solchen Momenten war sie wie ein bockiges Kind. Keiner durfte ihr helfen, sie wollte es alleine heraus finden. So war sie schon immer gewesen und es war schön, dass sie das nicht abgelegt hatte. Ich fand, das sie das einfach süß machte. „Amphitrite!“, rief sie plötzlich aus. Ich musste einfach lachen. Dylen wurde leicht rot und streckte mir die Zunge raus. „Ich hab doch gesagt, dass ich das weiß.“ Ich streckte meine Hand aus und tätschelte ihr den Kopf, als sei sie ein Hund.

„Ja, hast du brav gemacht.“

„Du bist blöd“, schmollte sie gespielt, aber lange konnte sie die Miene nicht aufrecht erhalten. Das breite Lächeln gewann und breitete sich auf ihren Lippen aus; ihre Hand legte sie wieder auf meinen Oberschenkel. „Okay. Poseidon also. War er nur im Wasser oder was ist bei ihm so besonders?“

„Ja, schwimmen. Er hat sogar oben den Garten umgestaltet und einen See und einen riesigen Brunnen anfertigen lassen“, verdrehte ich die Augen. Dylen lachte bei dem Anblick.

„Wachsen ihm auch Kiemen und Flossen?“ Jetzt musste ich breiter grinsen.

„Nicht das ich wüsste, aber es wäre bestimmt lustig gewesen, wenn er eines Tages schreiend ins Haus gelaufen wäre und Kiemen und Flossen gehabt hätte.“

„Du bist wirklich gemein“, meinte sie. „Gut, weiter im Text. Dann kommt Darien? Welcher Gott ist er?“

„Hephaistos, Gott des Feuers.“

„Jetzt sag nicht, er kann Feuer spucken.“

„Nein, aber er hat als Kind immer mit Feuer gespielt.“ Dylen sah mich erwartend an. Ich sah kurz zu ihr, aber dann wieder auf die Straße. „Nein, ich sag jetzt nichts mehr böses über meine Brüder, sonst wirst du noch sauer auf mich.“ Sie lachte und malte wieder Ranken auf meinen Oberschenkel.

„Und dann ist da noch Seth, oder?“ Ich nickte und konzentrierte mich kurz auf die Straße. Ich wechselte die Spur und wollte gerade Gas geben, als plötzlich ein Jeep an uns vorbei preschte und haarscharf vor mir einlenkte. Ich trat auf die Bremse und hupte. Dylen schrie auf und krallte sich in die Autotür und in meinen Oberschenkel.

„Arsch“, rief ich und haute aufs Lenkrad. Schnell trat ich wieder aufs Gas und fuhr weiter. „Alles okay?“, fragte ich sie und sah kurz zu ihr herüber. Ihre Augen waren fest zusammen gekniffen, aber jetzt sah sie mich an.

„Ja, nichts passiert. Ich dachte nur, er würde uns rammen.“ Ja, wir hatten noch mal Glück gehabt. „Seth“, murmelte Dylen und lockerte ihren Griff an meinem Oberschenkel.

„Hermes.“ Dylen drehte ganz langsam ihren Kopf zu mir.

„Ist das ein Scherz? Willst du mich auf den Arm nehmen?“

„Nein, es ist wahr.“

„Jetzt sag mir nicht, dass er aus Spaß Zeitung austrägt.“ Sie kicherte leise und ich sah sie böse an.

„Hey, das ist immer noch mein Bruder.“ Sie grinste breit.

„Okay, okay. Was hat er gemacht?“

„Nichts Welt bewegendes, aber er war schnell aus dem Haus, wollte die Welt sehen.“

„Dann hat er die Welt bestimmt schon oft umrundet.“

„Man kehrt ja auch öfters zu einem Ort zurück“, sagte ich nachdenklich.

„Stimmt.“ Jetzt kniff sie mich wieder in den Oberschenkel. „Und jetzt Trommelwirbel. Welcher Gott versteckt sich unter deinem Gesicht?“ Meine Muskeln krampften sich zusammen und ich krallte mich ins Lenkrad.

„Ich glaub nicht, das ...“, fing ich an, aber dann brach die Hölle aus.

Hinter uns fuhr mir ein Jeep drauf, der plötzlich beschleunigte und uns weiter schob. Der Typ vor uns, - der andere Jeep – machte eine Vollbremsung. Mit voller Wucht knallten wir ihm hinten drauf. Dylen schrie auf und wurde mit ihrem Oberkörper nach vorne geschleudert. Mist, Mist, Mist!

Mit schnellen Handgriffen drehte ich das Lenkrad, um aus dieser Falle heraus zukommen. Was mir auch gelang. Ich gab Gas und preschte an dem vorderen Jeep vorbei. Dylen neben mir keuchte und hielt sich an ihrem Sitz und an der Autotür fest.

„Was war das?“, keuchte sie.

„Besuch. Halt dich fest.“ Schnell schaltete ich und trat aufs Gas. Dylen zog schnell an ihrem Gurt, damit die Sicherung einrastete und sie an den Sitz presste. Ich lenkte uns nebenbei durch den Verkehr. Hinter uns hupten die anderen Autofahrer, aber darauf konnte ich jetzt nicht achten, denn die zwei Jeeps waren uns auf der Spur. Wieder wechselte ich die Spur und das ganz knapp an einem anderen Auto vorbei.

Plötzlich ertönten Schüsse. Ist das dein Ernst? Das kann doch nicht wahr sein!

„Scheiße!“, fluchte ich, schaltete und gab noch mal Gas.

„Aiden?“ Dylens Stimme zitterte leicht, aber sie versuchte stark zu sein. Ich sah kurz zu ihr herüber und dann durch den Rückspiegel. Die Jeeps folgten uns und rammten auch andere Autofahrer. Verdammt. „Da ist noch so einer.“ Aus den Augenwinkeln sah ich durch den Seitenspiegel an Dylens Seite. Da tauchte noch so ein Jeep auf, aber wer da auf dem Beifahrersitz saß gefiel mir überhaupt nicht. „Ist das … ist das Logan?“

„Ja“, knurrte ich und gab noch mal Gas. „Duck dich.“ Wenn ihr etwas passierte, würde ich mir das nicht verzeihen. Dylen tat das, was ich ihr gesagt hatte. Zum Glück, denn der Jeep mit Logan holte auf. Er lehnte sich aus dem Fenster und schoss das Beifahrerfenster kaputt. Ich trat auf die Bremse, aber ich hatte die Entfernung zwischen mir und dem anderen Jeep falsch eingeschätzt, also knallte der uns wieder hinten rein.

Plötzlich spannten sich meine Muskeln an und ein Schmerz kroch meinen Rücken hinauf. Nein, nicht jetzt! Es dauerte keine Minute, bis mein ganzer Körper unter Strom stand und der Schmerz mich eingeholt hatte. Stöhnend griff ich neben mich, um zu schalten. Jede Bewegung schmerzte, aber ich biss die Zähne zusammen und trat aufs Gas. Das Auto machte einen Sprung nach vorne und schoss dann los. Meine Muskeln verkrampften sich und ich hatte Mühe mich zu bewegen. Verdammt, was war das? Woher kam das?

 

 

Ich krallte mich so fest ich konnte in meinen Sitz. Es ertönten wieder Schüsse und diesmal trafen sie auch. Auf meiner Seite ertönte ein Zischen und im nächsten Moment wurde es laut.

„Scheiße! Der Reifen“, fluchte Aiden. Sie hatten uns. Aiden konnte nichts mehr tun, sie würden uns alle Reifen zerschießen und dann hatten sie uns. Was konnte ich nur machen?

„Hast du eine Waffe?“, fragte ich und sah Aiden an. Meine Augen weiteten sich. Hier stimmte etwas nicht. Er schwitze wieder und war total verkrampft. Sein Gesicht war vor Schmerzen verzehrt. „Haben sie dich getroffen?“

„Nein, alles okay“, presste er hervor und griff vor mich, ans Handschuhfach. Es klappte auf und gab eine Pistole preis. Ich hatte keine Ahnung von Waffen, aber ich wusste, wie man schoss. Vielleicht half es ja. Das Fenster war schon kaputt. Also entsicherte ich die Waffe, zielte nach hinten und schoss drei Mal. Als nächstes hörten wir einen Fluch und der Jeep, auf den ich geschossen hatte schwenkte nach rechts. Ich hatte den Fahrer getroffen und jetzt musste Logan ins Lenkrad fassen. Ich wollte schon grinsen, aber da stieß er einfach die Fahrertüre auf und schleuderte den Fahrer hinaus. Meine Augen wurden größer und ich schoss wieder auf ihn. Aber diesmal traf ich nicht. Plötzlich wurden wir von links gerammt und ich ließ auch noch die Pistole aus dem Fenster fallen. Super Dylen, echt super gemacht.

„Mist“, fluchte Aiden, riss das Lenkrad nach links und rammte den Jeep zurück. Rechts holte auch Logan auf und knallte gegen uns. Aiden schrie auf und sah zu Logan. Dieser grinste nur.

„Geht´s dir gut, Aiden?“, rief er und grinste fies. Als nächstes sah ich nur, wie Logan eine Pistole hob und auf mich zielte.

„Bestens“, knurrte Aiden und trat auf die Bremse. Logan schoss, aber wir waren nicht mehr da. Dann trat Aiden wieder aufs Gas und raste los. Aber das brachte nichts. Die zwei Jeeps waren neben uns und der dritte kam schon von hinten. Es gab keinen Ausweg. Und dann geschah es. Logan rammte uns von rechts, der andere Jeep von hinten und wir kamen ins Schleudern. Mit voller Wucht prallten wir gegen die Leitplanke. Ich wurde nach vorne geschleudert, aber der Gurt hielt mich fest. Als nächstes rammte einer der Jeeps in uns und ich spürte nur noch einen Luftzug. Meine Augen hatte ich fest geschlossen, ich wollte nicht sehen, wie wir durch die Luft flogen oder uns überschlugen. Im nächsten Moment hörte ich nur noch etwas, was zerbrach und dann war da nur noch Schmerz. Ein beißender Schmerz breitete sich in meinem Oberschenkel aus. Langsam öffnete ich die Augen. Wir lagen auf dem Dach, die Frontscheibe war kaputt und auch sonst war das Auto Schrott. Der Schmerz in meinem Bein ließ mich dorthin sehen und nach Luft schnappen. Ich hatte Glassplitter im Oberschenkel stecken. Aus der Wunde lief viel Blut und so langsam wurde ich müde. Die Wunde war einfach zu groß und hatte irgendetwas getroffen.

„Dylen“, keuchte Aiden, ich hörte ihn zwar, aber ich schloss einfach die Augen. „Hey, nicht einschlafen!“

„Aiden, komm schon raus und spiel mit mir“, hörte ich die kratzige Stimme von Logan.

„Aiden“, hauchte ich ganz leise.

„Ich bin hier“, sagte seine raue Stimme. Dann spürte ich nur noch einen leichten Druck an meinem Arm und dann war da nur noch Dunkelheit. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Miena
2015-09-28T19:27:32+00:00 28.09.2015 21:27
Bitte, bitte. :)
Eigentlich mache ich sowas gar nicht.. verfasse immer nur eines, wenn die Geschichte zu Ende ist, aber bei dir ist das was anderes. :)
Deine ist echt mega geil und macht süchtig. :p
Antwort von:  Ten-nii-san
29.09.2015 06:40
dann fühle ich mich doppelt geehrt =) freut mich mega =)
Von:  Miena
2015-09-28T09:43:31+00:00 28.09.2015 11:43
Wow, sehr spannend! *.*
Bin hin und weg und mache mir tierische sorgen um die beiden!
Hoffe sie kommen heil da raus. :(

LG,
Miena
Antwort von:  Ten-nii-san
28.09.2015 17:45
Muhahhaa mal sehen :-D
Danke dir noch mal für die ganzen Kommis das ist wirklich immer schön von dir zu lesen und es tut auch richtig gut :-D also *ganz tief verbeug*


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