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Die Unsterblichen und ich

von

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Kapitel 22

Kapitel 22

 

Er sah schrecklich aus. Aber Angst? Nein, Angst hatte ich keine vor ihm, auch wenn er mich wieder unsanft gegen eine Wand gedrückt hatte. Allerdings stimmte etwas nicht mit ihm und genau das, machte mir Angst, machte mir Sorge. Langsam hob ich meine Hand und legte sie ihm auf die Wange, mit dem Zeigefinger strich ich den Schweißtropfen von seiner Schläfe. Aidens Hände waren neben meinem Kopf und er versuchte sich fest in die Wand zu krallen.

„Alles okay“, sagte ich sanft und strich mit dem Daumen über seine Wange. Seine Lippen waren fest aufeinander gepresst und an seiner Wange spürte ich, wie er seine Zähne fest zusammen biss. „Ich bin hier, alles ist gut.“

„Mein Körper gehört mir nicht mehr“, murmelte Aiden. „Ich habe Schmerzen, kann sie aber nicht lindern … und als ich sah, wie dieser Idiot dich bedrängt hat, sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt. Am liebsten würde ich ihn in Stücke reißen“, knurrte er.

„Das war okay, ich musste mit spielen“, versuchte ich ihn zu beruhigen, aber Aiden schüttelte den Kopf.

„Nein, vorher. An dem Wald.“ Ich stockte. Er hatte es mitbekommen?

Das ist doch egal, hast du gehört, was er gerade gesagt hat?

Was er gesagt hat?

Am liebsten würde ich ihn in Stücke reißen, hallte Aidens Stimmer wieder in meinem Kopf.

Hatte er das wirklich gesagt? Bitte lass ihn das wirklich gesagt haben.

„Er … er hat nur ...“, murmelte ich, aber Aiden schüttelte wieder den Kopf.

„Hör auf. Er wollte dich zwingen. Ich habe es doch gesehen“, knurrte er fast bestialisch und doch bekam ich keine Angst vor ihm.

„Aber mir geht es gut“, meinte ich und strich weiter über seine Wange. Ich hoffte, ihn so ein bisschen zu beruhigen. Seine Muskeln waren immer noch angespannt und ich glaubte nicht, dass sich daran etwas änderte. Er stand einfach unter Strom. Nur wie konnte ich das ändern?

Plötzlich schrie Aiden auf. Ich erschreckte mich und legte aus Reflex auch meine andere Hand auf seine andere Wange. Er krallte sich noch mehr in die Wand und kniff die Augen zusammen.

„Aiden, sieh mich an. Aiden“, sagte ich schnell und hob seinen Kopf etwas an. „Sieh mich an“, bat ich ihn noch eindringlicher. Und jetzt tat er es auch. Er öffnete seine Augen und sah mich an. „Erklär es mir. Was ist das für ein Schmerz? Glaubst du, dass ich dir helfen kann?“

„Es tut einfach weh. Ich weiß nicht woher es kommt“, brachte er mühsam heraus. Vielleicht konnte ich dieses Gefühl auf ein anderes umleiten. Nur in welches?

„Konzentrier dich auf etwas anderes“, versuchte ich es und legte meine rechte Hand auf seine Brust. Unter meinen Fingern spürte ich, wie Aidens Herz außer Rand und Band schlug. Er musste wirklich schlimme Schmerzen haben.

„Lieber nicht“, hauchte er.

„Warum? Dann vergisst du den Schmerz.“

„Nein, dann muss ich zurück und diesen Bec in Stücke reißen“, knurrte er. Sofort beschleunigte sich mein Puls. Aber ich konnte mich jetzt nicht über seine Worte freuen, auch wenn es mir gefiel, dass er so sauer auf Bec war, weil dieser mich so behandelt hatte. Ich musste etwas tun, dass Aiden sich besser fühlte. Aber welches Gefühl könnte ich denn in ihm auslösen … außer Wut?

„Dylen“, wisperte Aiden plötzlich und riss mich so aus meinen Überlegungen. Ich bekam bei dem Klang meines Namens sofort eine Gänsehaut. Ich wusste, dass er nur so redete, weil er Schmerzen hatte, aber wenn er meinen Namen aussprach und dann auch noch so wisperte, bekam ich einfach eine angenehme Gänsehaut.

„Ja?“, flüsterte ich und sah ihm in die Augen.

„Ich … ich brauche dich.“ Meine Augen weiteten sich, weil ich jetzt genau wusste, was er brauchte, aber für die Antwort brauchte ich nicht lange überlegen.

„Ja“, hauchte ich. Aiden überbrückte die wenigen cm zwischen uns schnell und küsste mich. Ich ging sofort darauf ein und hielt mich mit einer Hand an seiner Schulter fest, allerdings ließ ich die rechte Hand auf seinem Herz. Ich wollte spüren, wie es schneller schlug, weil mein Herz genauso schnell schlug, wenn er so nahe bei mir war.

Erst war der Kuss nur so ein Lippe-an-Lippe-Kuss, aber als ich mit meiner Zunge über seine Lippe strich, gab ich ihm die Erlaubnis mich richtig zu küssen. Und das tat er auch. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und es dauerte nicht lange, bis unsere Zungen miteinander kämpften. Mir wurde wärmer und mein Herz schlug den nächsten Gang ein.

Neben meinem Kopf bewegte sich Aidens Hand. Er löste sich von der Wand und legte sie dann auf meine Hüfte. Ich ging automatisch einen Schritt auf ihn zu. Ich wollte näher bei ihm sein, mehr von ihm spüren.

Kurz lösten wir uns und sahen uns in die Augen. Ich hätte in diesem dunkelgrün ertrinken können, aber lieber wollte ich ihn weiter küssen. So ging es ihm wohl auch, da er mich an der Hüfte packte und sofort wieder küsste. Ich presste mich an ihn und erwiderte seinen stürmischen Kuss. Aiden drückte mich zurück gegen die Wand und fuhr mit seiner Hand an meiner Seite herunter, zu meinem Oberschenkel. Als seine Fingerspitzen meiner Haut berührten bekam ich eine Gänsehaut. Seine Hand fuhr langsam unter meinen Kleid und streichelte meine Haut. Jetzt erlaubte ich mir alles zu genießen und atmete seinen unglaublichen Duft ein. Sofort fühlte ich mich zuhause.

Aiden und ich vergaßen alles um uns herum. Er packte mein Bein und zog mich noch näher an sich, sodass meine Brust beim Atmen gegen seine stieß. Der Kuss wurde wilder und leidenschaftlicher und dazu malte Aiden auch noch kleine Ranken auf meinen Oberschenkel. Ich genoss alles.

Doch plötzlich räusperte sich jemand und Aiden und ich fuhren auseinander. Aiden ließ mein Bein los und stützte sich wieder neben meinem Kopf ab. Ich sah an ihm vorbei und sah in Skylers Gesicht. Mit einer Hand hielt sie meine Tasche und die andere hatte sie in ihrer Hüfte gestemmt. Ich keuchte noch und verstand nur langsam, dass Sky uns gerade beim knutschen erwischt hatte.

„Sky“, murmelte ich. Aiden senkte den Kopf und legte ihn auf meine Schulter.

„Was macht ihr hier?“, fragte sie etwas sauer.

„Wir ...“, fing ich an, aber Sky unterbrach mich sofort.

„Warum sagt ihr nicht, dass ihr geht? Und vor allem, wie kannst du deine Tasche vergessen?“ Ich dachte erst, sie würde mich jetzt dafür ausschimpfen, dass ich eben erst Bec und jetzt Aiden küsste. Aber das war typisch Skyler, sie tat nie das, was man erwartete.

„Tut mir leid“, sagte ich.

„Aber schon gut“, ging sie nicht auf meine Entschuldigung ein. „Wenn ihr knutschen wolltet, ist es ja klar, dass ihr alles andere vergesst, sogar das ihr auf einer öffentlichen Straße steht.“ Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht.

„Es tut mir leid“, wiederholte ich schnell, um einfach aus dieser peinlichen Lage heraus zu kommen.

„Schon okay, aber … was ist denn mit Aiden los?“ Ich wollte gerade antworten, da stellte Aiden sich wieder normal hin.

„Egal. Wir sollten dir ein Taxi bestellen“, sagte er wieder in normaler Tonlage, aber sein ganzer Körper war immer noch angespannt. Skyler nickte und gab mir meine Tasche.

„Wirklich alles okay? Es war ja richtig heiß zwischen euch“, grinste sie. Ich spürte, wie ich noch roter wurde und riss ihr meine Tasche aus der Hand.

„Ja, alles okay.“

„Dann ist gut. Ich habe mir eben wirklich Sorgen gemacht. Er fing auf einmal an zu schwitzen“, flüsterte sie mir zu.

„Ja, ich weiß, aber jetzt geht es ihm besser“, beruhigte ich sie, damit sie nicht noch mehr Fragen stellte.

„Ja, wenn er so mit dir rumknutschen kann, ist mir das schon klar.“ Sie grinste mich an und ich schüttelte nur den Kopf. „Also hast du dich für ihn entschieden?“ Seufzend nickte ich und sah Aiden nach. Er ging auf die Straße zu und suchte nach einem Taxi.

„Ich brauche kein Taxi, ich kann auch zu fuß nach Hause gehen“, meinte Skyler nur und winkte mit einer Hand, so nach dem Motto: Kein Problem, ich bin ein großes Mädchen.

„Nein, entweder ich bringe dich oder du nimmst ein Taxi, alleine lasse ich dich nicht gehen“, widersprach Aiden und sah sich weiter nach einem Taxi um. Mir ging sofort das Herz auf. Er hatte es gerade zwar befohlen und es nicht gerade in einem netten Ton gesagt, aber er machte sich Sorgen um Skyler und das fand ich einfach total süß.

„Gehts ihm wirklich gut?“, fragte Skyler mich wieder leise und machte sich ein bisschen kleiner.

„Ja, er macht sich nur Sorgen um dich, das ist alles“, erklärte ich ihr.

„So hörte sich das aber nicht an, es hörte sich eher nach einem Befehl an.“ Ich lächelte nur.

„Ich finde aber auch, dass du nicht alleine nach Hause gehen solltest.“ Sky verdrehte die Augen und seufzte.

In dem Moment hielt ein Taxi am Straßenrand an und Aiden öffnete die Türe.

„Viel Spaß euch beiden noch“, meinte Skyler und sah mich bedeutend an. „Ruf mich morgen an.“ Mein Gesicht färbte sich wieder rot und ich nickte schnell.

„Ja, ja“, sagte ich und sie stieg grinsend ein. Als sie weg fuhr, zeigte sie mir im Fenster noch ihren Daumen. Wie peinlich.

Aiden stand immer noch am Straßenrand und sah einfach nur gerade aus. Seine Schultern waren nicht mehr angespannt, das sah ich sofort.

„Alles okay?“, fragte ich leise und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn wir wieder alleine waren. Die Luft zwischen uns war eben so elektrisierend gewesen, aber jetzt glaubte ich nicht, dass diese Spannung noch zwischen uns war.

„Ja, der Schmerz klingt ab“, antwortete er mir in normaler Tonlage, mit seiner leicht rauchigen aber melodischen Stimme. Trotzdem ging ich weiter auf ihn zu, bis ich neben ihm stand. Erst tat ich nichts und es blieb still zwischen uns. Keiner sagte ein Wort, aber ich wusste nicht, warum. Ich tat es nicht, weil ich zu viel Angst davor hatte, was er jetzt als nächstes sagen würde. Bestimmt, dass es ein Fehler war und das wir das nicht hätten machen dürfen … und sowas wollte ich nicht hören. Denn ich fand, dass es kein Fehler war. Wir zwei fühlten etwas … ich fühlte etwas für ihn. Was er fühlte, wusste ich natürlich nicht. Vielleicht spielte er ja auch nur mit mir, vielleicht liebte er den Reiz, die Gefahr, denn wenn ich das nächste Mal auf Derek treffe … wird er erfahren, was wir getan hatten und Aiden wird bestraft. Das konnte ich nicht zulassen, aber es würde passieren, das hatte ich irgendwie im Gefühl. Aber sollte ich mich jetzt von ihm fernhalten? Ihn nie wieder anfassen? Ihn nie wieder küssen? Vielleicht war das das Beste.

„Wir sollten auch gehen“, holte mich Aidens Stimme aus meinen Gedanken. Ich war erst total erschrocken, weil ich gedacht hatte, dass er jetzt erstmal mit mir diskutiert, dass wir das hier nicht mehr wiederholen sollten, aber das tat er nicht.

„Okay“, antwortete ich nur, wartete aber,bis er den ersten Schritt machte. Aiden drehte sich nach meiner Antwort sofort um und maschierte los. Ich lief ihm erst hinter her, aber dann holte ich auf und wir gingen nebeneinander her.

Es dauerte nicht lange, bis wir in meinem Block angekommen waren. Ein sanfter Windstoß fegte mir durch die Haare, erst genoss ich ihn, aber dann stieg mir ein Duft in die Nase, der sehr unangenehm war. Es roch nach Rauch und ein bisschen nach Verwesung.

„Was ...“, hauchte ich, aber da hielt Aiden mich auch schon am Arm fest und blieb stehen. „Was ist das?“

„Dämonen“, meinte Aiden nur und ging ein paar Schritte weiter. Ich blieb hinter ihm und schlich langsam mit ihm vor. Die Häuser in meiner Straße waren verdunkelt und nichts deutete darauf hin, dass hier irgendetwas passiert sei.

„Vielleicht sind sie nur hier durch die Straße gelaufen“, meinte ich hoffnungsvoll zu Aiden.

„Nein, sind sie nicht“, sagte er, als wir mein Haus sehen konnten. Ich keuchte auf und hielt mich an Aidens Arm fest. In meinem Haus brannte Licht und die Haustüre war weit offen.

„Waren ...“, fing ich an zu fragen, aber Aiden schüttelte schon den Kopf.

„Sie können noch drinnen sein.“

„Dann müssen wir da rein und sie raus scheuchen, sie haben nichts in meinem Haus zu suchen.“

„Doch, dich“, knurrte Aiden leise. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und wollte an Aiden vorbei gehen, aber er hielt mich am Arm fest. „Nein, ich gehe alleine. Wenn sie noch da drinne sind, dann wollen sie dich, das kann ich nicht zulassen.“

„Aber ich kann ...“

„Nein, du kannst nicht helfen, bleib hier“, befahl er jetzt mehr, als er bat. Brummend nickte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Aiden schlich leise und langsam in mein Haus. Solange ich ihn sehen konnte, war es kein Problem, aber als er im Haus verschwand, wurde es mir doch mulmig. Was wenn er wieder einen Anfall bekam? Wenn die Dämonen noch da drinnen sind und er so schwach war, könnten die ihn ohne großen Aufwand töten.

Ich wollte gerade einen Schritt nach vorne machen, als es im Haus krachte. Sofort lief ich aufs Haus zu, aber bevor ich nur die Verandertreppen erreicht hatte, kam Aiden wieder raus.

„Du kannst rein kommen, keiner mehr da.“ Schnell lief ich die Treppe herauf und auf Aiden zu. Meine Augen musterten seinen gesamten Körper, aber nichts schien anders zu sein und er schien auch nicht verletzt zu sein. „Mir fehlt nichts“, meinte er, als ich mit meiner Inspektion fertig war.

„Was hat da gerade gekracht?“

„Ich hab deinen Schrank im Wohnzimmer wieder hingestellt.“ Mir fiel sofort ein Stein von Herzen. Ich hatte echt gedacht, ihm sei etwas passiert. „Am besten du packst ein paar Sachen und wir fahren zu mir“, meinte Aiden und ging wieder ins Haus. Ich folgte ihm sofort und bekam fast einen Schlag. Alles im Haus war umgeschmissen worden, Stehlampen waren kaputt, mein Geschirr lag kaputt auf dem Boden und als ich oben in meinem Zimmer ankam, war auch da alles kaputt. Meinen Schrank hatten sie umgekippt, die ganzen Sachen von meinem Bett geschmissen. Auch im Badezimmer war alles zu Bruch gegangen. Das Waschbecken hatte Risse, weil Teile des Spiegels abgebrochen waren und ins Becken gefallen waren.

Langsam stiegen mir Tränen in die Augen. Ich wollte aber nicht weinen! Nicht vor Aiden. Diese Blöße wollte ich mir nicht geben, aber alles so zertrümmert zu sehen, war einfach nur schrecklich.

„Es kommt alles wieder in Ordnung“, meinte Aiden. Er stand hinter mir und spiegelte sich in der noch verbliebenen Hälfte des Spiegels. Sobald ich ihm ins Gesicht sah fingen meine Tränen an, über meine Wange zu rollen. Ich wollte sie weg wischen, aber sie rollten einfach weiter.

„Ich will nicht weinen“, weinte ich, versuchte aber nicht so weinerlich zu klingen … was mir nicht so gelang.

„Nicht schlimm.“ Er kam näher, aber ich hob schnell die Hand.

„Nein, bitte. Lass mich kurz alleine. Bitte.“ Er machte seinen Mund auf, aber ich schüttelte den Kopf. „Bitte, Aiden.“

„Okay, ich gucke mal was man retten kann.“ Ich nickte nur und als Aiden dann aus dem Bad war, wischte ich mir die ganze Zeit, die Tränen aus dem Gesicht.

„Komm schon, Dy, du kannst doch nicht vor Aiden weinen. Was denkt er denn dann über dich?“ Ich zog meine Nase hoch und wischte mir die Tränen noch ein letztes Mal aus dem Gesicht … und zum Glück flossen sie nicht weiter. Schnell machte ich mein Gesicht trocken, sah in den kaputten Spiegel, um mich ein bisschen herzurichten und suchte dann auf dem Boden nach den wichtigsten Utensilien, die ich brauchte. Unter dem Waschbecken fand ich meine Kulturtasche und meine Zahnbürste. Das Wichtigste schon mal gefunden. Das Deo und meine Bürste fand ich auch schnell. Das Einzige, was ich suchen musste, war meine Schminke. Als ich sie dann endlich gefunden hatte, konnte ich ein paar Anziehsachen zusammen suchen. Aber das würde dauern. Meine ganzen Klamotten waren im Zimmer verstreut. Seufzend bückte ich mich nach einem Shirt, als Aiden die Treppe hoch kam.

„Fertig?“, fragte er und ich schüttelte den Kopf.

„Ich finde meinen Koffer nicht.“ Aiden griff hinter meinen umgekippten Schrank, er lag auf der Seite, und holte meinen kleinen braunen Koffer hervor.

„Der?“ Ich lächelte und nickte. Aiden legte ihn aufs Bett und schlug ihn auf, dann ging er ein paar Schritte zurück, um mir platz zu machen.

Was nehme ich denn mit?

Nimm irgendwas, was dir in die Hände fällt, meine Güte. Wir haben keine Zeit. Diese Dämonen können auch wieder kommen.

Ja, stimmt. Also einfach irgendwas einpacken.

Schnell schnappte ich mir ein paar Sachen und schmiss sie in den Koffer. Gerade drehte ich mich zu Aiden um, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie sich etwas von der Decke löste und auf Aidens Schulter fiel. Ich lief rot an, als ich sah WAS es war. Oh mein Gott, wie peinlich.

Aiden nahm dieses Etwas von seiner Schulter und sah es an. Erde tu dich unter mir auf und verschlinge mich! BITTE!

Als diese Dämonen mein Zimmer durcheinander gebracht hatten, war wohl ein Slip von mir auf meine Deckenlampe geflogen … Wie? Ich habe keine Ahnung. Tatsache war nur, dass es so war und dieser jetzt in Aidens Hand lag. Das Schlimme daran war, dass es kein normaler Slip war, sondern einer meiner wenigen Tangas. Mist! Mist! Mist!

Ich lachte nervös und schnappte mir schnell meinen Tanga. Aiden hatte ihn schon die ganze Zeit angestarrt, was noch viel schlimmer war, als die Tatsache, dass mein Tanga auch auf seinem Kopf gelandet wäre. Jetzt sah er allerdings mich an, die anlief wie ein Feuerlöscher.

„Hör auf! Das ist nicht lustig“, fuhr ich ihn an.

„Nettes Höschen.“ Mir klappte der Unterkiefer runter. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Hatte er „Nettes Höschen“ gefragt?

Ich glaubte noch roter zu werden, obwohl das gar nicht mehr ging.

Schluss jetzt! Mach da kein großes Ding draus! Er hat bestimmt schon tausend andere Höschen gesehen.

Doch dieser Gedankte versetzte mir einen Stich in der Brust. Ich wollte mir die Zahl der ganzen Frauen noch nicht mal ausdenken. Ich musste jetzt an etwas anderes denken.

Immer noch hochrot drehte ich mich um und verstaute den Tanga unter den Sachen, die ich schon in den Koffer gepackt hatte.

Schnell weg, damit es nicht noch peinlicher wird.

Aber als ich mich wieder zu Aiden umdrehte, lächelte er mich an und ich musste sofort lachen.

„Was?“, fragte er nur, aber sein Lächeln wurde immer breiter.

„Nichts, mein Tanga war nur noch nie auf einer Männerschulter.“ Er schüttelte nur den Kopf, bückte sich nach einer Hose, die neben ihm lag und gab sie mir. Dabei berührten sich unsere Finger. Ich sah Aiden in die Augen und musste einfach lächeln. Doch dieser Moment wurde durch ein Schepperndes Geräusch zerstört. Mein Herz hämmerte sofort los. Das hieß nichts gutes. Da musste jemand sein.

„Warte hier“, befahl Aiden wieder und ging langsam auf die Treppe zu. Kaum war er dort angekommen, wurde etwas an ihm vorbei geworfen und kugelte auf dem Boden herum. Kurz vor mir blieb dieses Ding stehen und meine Augen weiteten sich. Es war eine Bombe!

Nein, nein, nein, so durfte ich nicht sterben. Nein, so hatte ich mir das nicht vorgestellt!

„Runter!“, schrie Aiden. Ich sah auf zu ihm und sah, wie er auf mich zugespurtet kam. Aber in dem Moment kam aus der kleinen Kugel ein bisschen Rauch und dann explodierte sie mit einem Ohrenbetäubenden knall.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miena
2015-09-26T09:08:42+00:00 26.09.2015 11:08
Oh Gott... was ist denn da los? :(
Hoffentlich geht's den beiden gut!
Die Kussszene war wieder voll schön. *.*
Aiden ist einfach der Richtige, das spüre ich. :p
Freue mich auf die nächsten Kapitel. :)

Lg,
Miena


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