Zum Inhalt der Seite

Urlaubsreif^2

auch ein Chef braucht mal Urlaub
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So kann man sich mit der Zeitplanung (aber auch mit der Akkulaufzeit seines Laptops) irren.
Dank einer spontanen Nachtschicht gestern, gibt's heute schon das neue Kapitel.
Die einzelnen Episoden sind mehr oder minder in chronologischer Reihenfolge und beschränken sich auf Joey und Kaiba. Das Lied, dessen Text sich durch Joeys Teil zieht, ist Lene Marlin "Sitting down here", das ich bei dem Entwurf für den Text hoch und runter gehört habe. Ich finde es passt ziemlich gut zu den beiden (aus Joeys Sicht), weil es zwar fröhlich klingt, aber der Text stellenweise doch ziemlich bösartig ist.

Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wundervolle Schulzeit

Schlecht gelaunt stieg Seto Kaiba aus der Limousine. Er hatte die ganze Nacht durcharbeiten müssen, um mal wieder einen Bruchlandung seiner heißgeliebten Firma verhindern zu können. Er liebte sie wirklich heiß und innig. Das Einzige, dem er noch mehr Aufmerksamkeit schenkte als ihr, war sein kleiner Bruder Mokuba, den er vor ein paar Minuten bei seiner Schule abgeliefert hatte. Wieso gab es in ganz Domino keine einzige, bescheuerte Gesamtschule? Auf dem Land war das Gang und Gebe und auch die meisten anderen Großstädte Japans besaßen ebenfalls diese Errungenschaft zur Unterstützung moderner Familien. Ginge Mokuba nämlich nicht auf eine andere Schule, würde er morgens wertvolle Minuten sparen, die er an Tagen wie diesen vielleicht sogar in seinen Schlaf investiert hätte. Er hatte bereits jetzt drei doppelte Espressi intus, die auch nur deswegen so gut wirkten, weil er es vorzog vor dem Mittagessen keine feste Nahrung zu sich zu nehmen – oder Nahrung generell. Und wegen diesen unfähigen Vollidioten, mit denen er die unteren Ränge der Führungsetagen der Kaiba Corp besetzt hatte, fehlten ihm jetzt entscheidende drei Stunden Schlaf. Natürlich war es für ihn ein Leichtes die Nächte durchzuarbeiten oder nur mit vier Stunden Schlaf auszukommen, doch sollte das für gewöhnlich nicht in einer Woche gleichzeitig passieren.

Nur wegen dieser bescheuerten Schlupflicht – und weil er Mokuba ein Vorbild sein wollte und als solches schwänzte man eben einfach nicht, nur um ein geringes Schlafdefizit aufzuholen – ging ihm jeden Tag kostbare Arbeitszeit verloren. Natürlich arbeitete er während der Stunden, aber diese inkompetenten Lehrer verlangten doch ernsthaft, dass er die Hausaufgaben machte! Was dachten die Bitteschön, weswegen er trotz seines Intellekts zwei Jahre unter seinem eigenen Niveau sein schulisches Dasein fristete?

Auf dem Weg zum Klassenzimmer blickte er genervt auf die Uhr. Er hatte noch eine halbe Stunde bis Unterrichtbeginn. Jeder normale Schüler hätte es sich auf seinem Sitz gemütlich gemacht und noch so lange die Augen geschlossen, bis ihn der Lehrer mehr oder minder sanft durch laute Namensnennung weckte. Doch er war nicht normal! Äh, kein normaler Schüler. Ein Kaiba schlief nicht einfach so in der Schule. Und selbst wenn er es gelegentlich täte, war es klüger, sich nicht dabei erwischen, nein, entdecken zu lassen. Aber leider wusste er genau, dass die ersten seiner Klassenkameraden bereits in fünf Minuten den Raum betreten würden. Zum Durchstehen des Tages brauchte er aber auf jeden Fall mehr. Oder seine Geheimwaffe. Mal sehen wann sie an diesem Tag auftauchen würde. Zwar schien da jemand pünktlicher zu werden, doch selten reichte es zu einem Termin vor dem Gong. Er konnte nur für den Köter hoffen, dass er heute ausnahmsweise rechtzeitig erscheinen würde. Schließlich brauchte sein Herrchen jemanden, an dem er seinen Stress abbauen und neue Energie tanken konnte.
 

Als sich der Zeiger der lauten Wanduhr tickend der 12 näherte hechtete endlich ein Blondschopf in den Raum und ließ sich auf seinen Stuhl in der Mitte der Reihe nieder. Neben ihm saß Yugi, der ihm anscheinend kurz dazu gratulierte, dass er es sogar noch vor dem Lehrer in das Klassenzimmer geschafft hatte. Der Köter öffnete seinen Rucksack und begann die für den Unterricht notwendigen Utensilien hervorzuholen und er selbst saß für dieses Spektakel in der ersten Reihe, genau hinter ihm. Er wusste, dass er schon mehrmals beim Lehrer darum gebeten hatte, umgesetzt zu werden, doch er hatte es jedes Mal zu verhindern gewusst.

Das schlanke, weil auf einen Kulli und einen Bleistift leere Mäppchen landete zur Krönung oben auf dem Mathebuch. Dann also. Show Time!
 

Your words cut rather deeply

They're just some other lies

„Na, wurde mit dem Köter endlich rechtzeitig Gassi gegangen?“, zerstörte Mister Eisfach höchstpersönlich seine gute Laune. Joey hatte sich schon so über den Beginn einer neuen Ära gefreut, einer Ära, in der er pünktlich zum Unterricht erschien, seine Hausaufgaben immer hatte und sich sein Zeugnis nicht als Vorlage für das nächste T-Shirt für Go-Spieler hätte herhalten können. Und ja er wusste was die Worte jeweils bedeuteten, schließlich war er keineswegs so begriffsstutzig und ungebildet, wie seine Lehrer in den letzten Jahren immer geglaubt hatten. Aber nein, schon am frühen morgen musste Mister „Die Welt gehört mir und du bist auf ihr nur geduldet“ ihn bereits ernüchtern. Er war nun mal einfach kein Morgenmensch, dafür war er auch spät nachts noch top fit, was sich bei seinem neuesten Job wirklich auszahlte.

Da er noch nicht reagiert hatte, holte nun Kaiba zum zweiten Schlag aus: „Ist ja wirklich erstaunlich, dass deine Schulbücher keine Bissspuren haben. Bei deren ramponierten Zustand ist das ja echt ein Wunder. Oder hast du etwa deinen Kauknochen im Ranzen versteckt für die Pause?“

Ruhig bleiben. Einfach ruhig bleiben – das zumindest hatte ihm einer seiner neuen Kollegen geraten. Einer von denen, die darauf achteten, dass er vor seiner Schicht die Hausaufgaben erledigt hatte. Er kann dich doch gar nicht kennen nach dem, was du erzählt hast. Also ist alles was er über dich sagt nichts als eine Lüge. Sein Verstand wusste es, doch sein Instinkt wollte sich einfach nur wehren.
 

I'm hiding from a distance

I've got to pay the price

Defending all against it

Seine nächste Strategie war es, Kaiba einfach aus dem Weg zu gehen. Sollte ja schließlich nicht so schwer sein. Bis auf die Pflichtkurse und Sport, was quasi auch Pflicht war, aber Kaiba fand trotzdem oft genug Gründe, nicht hingehen zu müssen, hatten sie keine gemeinsamen Fächer. Eigentlich war es nicht Joeys Art sich vor Problemen zu verstecken, doch er brauchte einfach mal etwas Pause. Denn leider bekamen die Lehrer immer nur den Teil ihrer netten, kleinen, kurzweiligen Konversationen mit, in dem er diesem eingebildeten Fatzke endlich an die Kehle sprang, weil der Typ anders einfach nicht mundtot zu machen war. Und wer war dadurch immer und ausschließlich der Schuldige und bekam Nachsitzen? Er.

Allmählich waren ihm die Ausreden ausgegangen, weswegen er immer so abgehetzt zur Arbeit erschien, aber er hatte sich noch nicht durchringen können, seinem Chef reinen Wein einzuschenken. Denn irgendwie war es ihm peinlich sich jedes Mal aufs Neue provozieren zu lassen und dann dafür bestraft zu werden. Immerhin hatte er den Job von der Mutter seines Chefs vermittelt bekommen – da konnte er doch wohl kaum sagen, dass er inzwischen für zwei gesamte Monate Nachsitzen aufgebrummt bekommen hatte. Wenigstens durfte er während der Zeit Hausaufgaben machen. Als er das erste Mal den aufsichtführenden Lehrer danach gefragt hatte, war dieser glatt aus allen Wolken gefallen. Denn seit wann machte ein Wheeler bitte seine Hausaufgaben?
 

I really don't know why

You're obsessed with all my secrets

Blitzschnell zog er die Tür zum Hintereingang der Kneipe hinter sich zu, lehnte sich ein paar Meter den Flur hinein an die Wand und atmete tief ein und aus, um seinen Puls wieder zu beruhigen. Es war auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als ihm plötzlich auffiel, dass er verfolgt wurde. Sein Verfolger hielt sich wohl für besonders clever, aber er kannte diese Situation nur zu gut – was eben passierte, wenn man in einer Gegend wie der seinen aufwuchs - und hatte so schnell heraus, wer sich da so auffällig an seine Fersen geheftet hatte.

Seit einer Woche versuchte der junge Mann nun schon aus ihm herauszukriegen, was er abends immer machte. Doch er hatte sich schlicht geweigert – eine seiner Ausweichstrategien, um nicht noch einen Monat Nachsitzen zu bekommen – und ihm gesagt, dass es ihn nichts angehe. Aber ein Kaiba konnte verdammt hartnäckig sein, wie er feststellen musste.

„Hey, Joey! Was machst du denn schon wieder hier?“, begrüßte ihn eine Kellnerin. „Sag bloß du versteckst dich schon wieder vor deinem Stalker bei uns. Wird das langsam nicht wirklich etwas zu oft?“ Besorgt musterte sie ihn, während sie ihm ihre Wasserflasche aufschraubte. „Das ist doch so ein großer, brünetter, oder?“

Joey nickte nur.

„Dann solltest du allmählich wirklich mal zur Polizei deswegen. Den hab ich nämlich neulich bei uns vorm Haus gesehen. Als ich ihn fragte, was er wolle, is er einfach abgehauen.“

Er nahm einen großen Schluck, bedankte sich kurz und verschwand dann durch den Gastraum wieder auf die Straße, nachdem ihm der Barkeeper versichert hatte, dass die Luft rein war.

Als ob er wegen Kaiba zur Polizei gehen könnte. Der würde ihm doch gleich wegen Verleumdung seine Heerscharen von Anwälten auf den Hals hetzen und darauf konnte er momentan echt verzichten. Wenigstens kamen diese Situationen seinem Triathlontraining zu Gute. Vor ein paar Wochen hatte ihn sein Sportlehrer angesprochen, ob er nicht Lust hätte, sich der AG anzuschließen – sie bräuchten zum Fortbestand dringend noch ein Mitglied und er sei doch ziemlich sportlich und hätte eine gute Kondition. Kaum etwas anderes half besser, seinen Kopf frei zu bekommen von all den lästigen Gedanken, die in letzter Zeit darin herumschwirrten, wie das stundenlange Bahnen schwimmen und die Fahrten auf dem Rad durch das nächtliche Domino.
 

You always make me cry

Es war stockdunkel in seinem spärlich eingerichteten Zimmer, aber Joey brauchte kein Licht, um zu wissen, dass er sein Kopfkissen mal wieder bis zum Inneren durchnässt hatte. All seine Tränen hob er sich den ganzen Tag für nachts auf, wenn er allein in seinem Bett lag und von seinen Gefühlen endlich überwältigt wurde. Seit Jahren liebte er diesen Idioten, der rein gar nichts tat, was seine Zuneigung zu ihm rechtfertigen würde. Und er würde garantiert nicht so weit sinken, ihm zu sagen, wie er empfand, solange er nicht den Hauch einer Andeutung hatte, dass er nicht einfach nur der perfekte Fußabtreter für ihn war. Jedes Mal, wenn er seine Nähe suchte, wurde er vor den Kopf gestoßen. Er versuchte immer scheinbar zufällig für Parnteraufgaben mit ihm eingeteilt zu werden. Seit Duke bei ihnen in der Klasse war, ging das auch hervorragend, weil er meistens mit Tristan zusammenarbeitete. Doch wenn er dann mit ihm einen Termin zur Verteilung der Aufgaben ausmachen wollte, lautete die Antwort jedes Mal, er habe keine Zeit sich mit Flöhen anzustecken, aber er brauche sich keine Sorgen zu machen, die Abgabe würde pünktlich und vollständig erfolgen. Nachdem er ihn ein einziges Mal in sein Handball-Team in Sport gewählt hatte, war er eine gesamte Woche mit Papierkügelchen beschossen worden. Er versuchte ihn in der Mittagspause in ihre Gruppe zu integrieren und stand dann letzten Endes ohne Essen dar, weil Kaiba es geschafft hatte, es missbilligend in den Mülleimer/vom Dach/in einen Gully zu verfrachten. Und die Liste war noch länger.

Sein einziger Trost war, dass man es ihm morgens nie ansah, wenn er nachts geweint hatte, und er somit einfach weiter leben konnte, als gäbe es diese Nächte nicht, in denen ihm sein Leben einfach aussichtslos erschien. Denn eigentlich war es das nicht. Er hatte einen tollen Job, seine Noten wurden langsam besser, seine Freunde waren wirklich die besten auf der Welt und selbst sein Vater berappelte sich allmählich. Nur dieser eine kleine Aspekt würde wohl nie so werden, wie er sich das wünschte. Er würde für immer unglücklich oder allein bleiben. Oder beides. Und schon wieder bahnten sich die Tränen ihren Weg.
 

You seem to wanna hurt me

No matter what I do

I'm telling just a couple

But somehow it gets to you

Konnte er nicht endlich mal damit aufhören? Schlimm genug, dass er die ganze Zeit die verbalen Angriffe über sich ergehen lassen musste – seine Freunde waren nämlich bedauerlicherweise der Meinung, das Gewalt keine Lösung sei, auch wenn sie diesen Fall bedeutend einfach gemacht hätte. Nein, der Herr erdreistete sich jetzt auch noch, seinen Stuhl an der Lehne nach hinten zu ziehen, so dass es auf die Lehrer wirkte als würde er absichtlich kippeln, und wenn er sich leise bei Kaiba beschwerte und verlangte wieder hingestellt zu werden oder einfach nur selbst aufstand, ließ dieser einfach los und der Stuhl landete mit einem Höllenlärm auf dem Boden. So hatte Joey bereits drei weitere Wochen Nachsitzen bekommen.

Nach dem Unterricht ging er vor zum Lehrer und bat um ein Vier-Augen-Gespräch. Er erhielt es auch, doch sobald er anfing, darum zu beten, umgesetzt zu werden – von Kaiba weg – faselten sie alle etwas von dem positiven Einfluss, den Muto auf ihn hätte, neben dem er dann natürlich nicht mehr sitzen würde. Den negativen Einfluss, den es auf ihn hatte, direkt vor Kaiba zu sitzen, sahen sie nicht oder ignorierten ihn einfach geflissentlich. Außerdem ginge das nicht so einfach, Mitten im Schuljahr die Sitzordnung zu ändern. Sein Einwand, er hätte bereits im Jahr zuvor darum gebeten, wurde wieder einfach überhört – wie so oft.

Und so wurden ihm auch weiterhin bei jeder sich bietenden Gelegenheit, während, nach, vor und außerhalb des Unterrichts irgendwelche Gemeinheiten an den Kopf geworfen oder er in sehr merkwürdige kleine Alltagsunfälle verwickelt. Er hatte so mittlerweile mehr Prellungen als zu seiner Gang-Zeit.
 

But I've learned to get revenge

And I swear you'll experience that someday
 

I'm sitting down here but hey you can't see me

Kinda invisible you don't sense my stay

Not truly hiding not like a shadow

Just thought I would join you for one day
 

Endlich hatte er das Nachsitzen hinter sich und er konnte die Zeit nachmittags wieder damit verbringen, sich mit seinen Freunden zu treffen, die sich in den letzten Monaten schon ziemlich über seine dauernde Abwesenheit beschwert hatten, und in seinem eigentlichen Hauptjob arbeiten. Der kleine Lebensmittelladen gehörte einer älteren Frau, die für ihn bei der Direktorin sogar eine hochoffizielle Arbeitserlaubnis ausgehandelt hatte. Wie ihr dieses Kunststück gelungen war, wollte er zwar irgendwie schon wissen, doch hielt er es für klüger, nicht nach den Details zu fragen.

So arbeitete er nachmittags bei ihr und abends für ihren Sohn. Er konnte das Geld aus beiden Jobs gut gebrauchen und glücklicherweise hatte sie Verständnis gehabt, als er eine Zeit lang nicht hatte kommen können. Dafür packte er jetzt umso mehr mit an und achtete darauf, dass die Regale immer ausreichend gefüllt waren.

Gerade schleppte er Kartoffelsäcke aus dem Lager in die kleine Gemüseabteilung, als ihn jemand barsch ansprach: „Führen Sie auch Wachsbohnen?“

Vor Schreck wäre ihm fast seine Last aus den Händen gerutscht. Was machte Kaiba in dem Laden? Zugegebenermaßen rühmte er sich ja, ein Feinschmecker zu sein und sie waren nun mal die Nummer eins, wenn es um Exportware ging, doch nie ihm Traum wäre ihm eingefallen, dass der Geldsack selbst einkaufen ging. „Ja, führen wir“, erwiderte er höflich und ging die wenigen Meter voraus, die noch zum Gemüse gefehlt hatten. „Wie viel hätten Sie denn gerne?“, erkundigte er sich im Anschluss, während er schon eine Plastiktüte zückte, um die gewünschte Menge abzuwiegen. Während des gesamten Vorgangs beobachtete er Kaiba genau, aber erst als dieser bereits an der Kasse stand, fiel ihm auf, dass er ihn gar nicht richtig angesehen hatte. Wahrscheinlich hätte er sogar Mokuba sein können und Kaiba wäre es nicht aufgefallen. Achtete er wirklich so wenig auf seine Umwelt?
 

Kurze Zeit später hatte er seine Antwort. Ja, Kaibas Aufmerksamkeit für seine Umwelt war mehr als limitiert und reichte nicht über den Rand seiner Kaffeetasse oder seines Computerbildschirms, je nach dem, was er gerade in unmittelbarer Reichweite hatte, hinaus. Und dafür hatte Joey nun eine Woche des zweiwöchigen Orientierungspraktikums geopfert, statt einfach in seinem Abendjob auch tagsüber zu arbeiten. Denn eigentlich wusste er schon, was er später mal machen wollte. Aber wegen seiner verdammten Neugier begleitete er tatsächlich Kaibas Sekretärin fünf geschlagene, ziemlich lange, mies bezahlte Arbeitstage. Und diese Frau war echt eine Nervensäge! Außerdem war sie genau die Erfüllung des Klischees von Sekretärin, die sich ihr Boss zu ungewöhnlichen Zeiten in das Büro rief, um sie dann auf dem Schreibtisch flach zu legen. Seine Eifersucht wurde nur davon besänftigt, dass sie während seiner gesamten Zeit in der Kaiba Corporation, nie länger als zwei Minuten hinter der geschlossenen Bürotür zu Kaibas privatem Reich verbrachte. Er selbst kam nie in den Genuss, diese heiligen Hallen zu betreten, und da sein kurzfristiger Vorgesetzter ihn nicht zur Kenntnis nahm, obwohl er im Vorzimmer sehr wohl auffiel – er führte eine Reihe erbaulicher Gespräche mit geladenen Kunden und Geschäftspartnern – gab es auch keine weiteren Zwischenfälle.
 

I'm not trying to avoid you

Just don't wanna hear your voice

When you call me up so often

I don't really have a choice

Joey zappte durch die Kanäle und blieb schließlich bei einem Nachrichtensender hängen, der einen Bericht über die Erdbebensicherheit des öffentlichen Nahverkehrs brachte. Gespannt sah er sich die letzten fünf Minuten an und schaltete auch nicht weg, als ein im wohlbekanntes Gesicht auf dem Bildschirm erschien. Anlässlich des Erscheinens einer neuen Generation von Duel Discs gab sich Kaiba mal wieder die Ehre, höchstpersönlich vor die Kameras zu treten. Für gewöhnlich übernahm diesen Job einer seiner PR-Leute, doch Duel Monsters sei ihm nach wie vor eine „Herzensangelegenheit“ und er …

An diesem Punkt drückte Joey den Ton aus und betrachtete nur noch seinen Mitschüler, der respekteinflößend und autoritär vor dem Wald aus Mikrophonen am Rednerpult stand. Dafür, dass er den Kontakt mit der Presse eigentlich mied, war diese ganz groß darin, die Medien mit ihm zu fluten. Kaum ein Tag verging, an dem Joey nicht zumindest einen Zeitungsartikel oder eine kleine Meldung im Internet sah, die sich um Kaiba oder sein Unternehmen drehte. Und dann sahen sie sich natürlich immer wieder im Unterricht. Wenn er doch endlich einfach mal still sein könnte, wenn sie sich trafen! Dann wäre die ganze Geschichte mit ihnen zwei vielleicht um einiges einfacher. Aber so brauchte er nur einen kurzen Blick auf ein Bild von ihm oder das Original werfen und schon hörte er die eigentlich angenehme Stimme mit diesem schrecklich herablassenden Unterton mit ihm reden. War ein einziges normales Gespräch mit ihm denn wirklich zu viel verlangt?
 

You're talking like you know me

And wanna be my friend

„Wheeler, warte mal kurz.“

Verblüfft blieb Joey in der Tür des Bioraumes stehen und drehte sich zu dem Sprecher um. Abwartend blickte er ihn an. Welcher fieser Spruch würde dieses Mal kommen? Es war ja schon fast verdächtig, dass er heute den ganzen Tag über nicht einmal als Verwandter von Struppi & Co, bezeichnet worden war.

„Hast du jetzt gleich noch ein bisschen Zeit? Ich würde mit dir gerne ein Eis essen gehen.“

Hörte er da richtig? Kaiba, der Seto Kaiba, bat ihn um eine Verabredung? Er träumte! Aber da er noch nicht gewillt war, aufzuwachen, stimmte er einfach zu. Donnerstags musste er nicht in den Laden und hatte daher Zeit.

Wie selbstverständlich nahmen sie die Limousine in die Innenstadt und setzten sich dort in eines der Straßencafés. Joey hatte aussuchen dürfen. Darin hatte bisher auch ihre ganze Kommunikation bestanden. Aber trotzdem gefiel es ihm. Endlich wurde er einmal nicht für seine bloße Existenz nieder gemacht. Er konnte in Ruhe Kaiba etwas länger aus der Nähe betrachten, der plötzlich auch nicht mehr ganz so förmlich wie sonst wirkte – und das, obwohl sie sich in der Öffentlichkeit befanden.

Erst als ihre Eisbecher vor ihnen auf dem Tisch standen, rückte er endlich mit der Sprache heraus, weswegen er dieses Treffen gewollt hatte. Naja, eigentlich hatte Joey ihn nach den ersten Löffeln Himmelblau und Schokolade gefragt.

„Wenn du schon so direkt zu des Pudels Kern vordringen willst, Kö... Wheeler. Also gut.“ Kaiba rückte sich auf seinem Stuhl wieder ein Stück gerader. Zuvor hatte er auch schon so gesessen, dass es jedem Chiropraktiker und Physiotherapeuten eine wahre Wonne gewesen wäre, auch wenn sie so einen Kunden weniger hatten, doch sprach seine Haltung wieder nur noch von Macht. „Ich weiß, das Muto an einer neuen Strategie feilt und sein Deck erweitert. Was genau macht er?“

Scheppernd fiel Joey der Löffel aus der Hand. Das übertraf selbst den Valentinstag im Schuljahr zuvor, als er extra vor allen anderen in der Schule gewesen war, um im Fach unter Kaibas Tisch eine Rose mit Kärtchen zu platzieren. Als er dann offiziell erschien, war von ihr keine Spur. Erst später am Tag hatte er dann mitbekommen, wie Kaiba die Vorsitzende seines Fan-Clubs, den anzuerkennen er sich weigerte, nieder machte. Vor allem schien es dabei um eine gewisse halb blau, halb rot gefärbte Rose zu gehen, die Joey auch aus der Ferne sofort erkannte. Kaiba hatten sie anscheinend deswegen nicht gefunden, weil diese blöde Ziege seine Lorbeeren hatte einheimsen wollen. Geschah ihr ganz recht. Aber hätte Kaiba anders reagiert, hätte er gewusst, dass sie von Joey kam?

Schnell winkte er eine Bedienung herbei, hob den Löffel vom Boden auf, entschuldigte sich für seine Ungeschicklichkeit und ließ sich einen neuen bringen.

Das schlug doch dem Fass echt den Boden aus! Kaiba hatte ihn tatsächlich nur hierher gebeten, um ihn über seinen besten Freund auszuhorchen! Statt eine Szene zu machen, hüllte er sich in Schweigen, bis sein Becher leer war. Dann beglich er seine und auch Setos Rechnung im Inneren des Cafes und verabschiedete sich. „Wie blöd bist du eigentlich, dass du denkst, dass ich für ein Eis, meine Freunde an dich verpfeifen würde?“

Kaibas Spruch über nicht lernfähige Streuner hörte er nur noch halb, weil er bereits die Fußgängerzone entlang schlenderte. Soso, Kaiba interessierte sich also brennend für Yugis neue Strategie. Und das, obwohl das nächste Duell zwischen den beiden noch lange nicht in Sicht war. Aber irgendwie konnte er ihn verstehen. Das letzte Schuljahr neigte sich dem Ende zu und es würde sich doch gut in der Trophäensammlung gewisser Herrschaften machen, neben einem tadellosen Abschlusszeugnis auch den Titel des weltweit besten Duellanten zu erhalten. Was für ein Glück, dass man auch ohne Yamis Hilfe immer auf Yugis Instinkt für Spiele zählen konnte. Aber eine kleine Vorwarnung konnte ja nicht schaden.
 

But that's really too late now

I won't try it once again

You may think that I'm a loser

That I don't really care

You may think that it's forgotten

But you should be aware

Endlich war der große Tag da. Die Aula ihrer Schule war ein einziges, aufgeregtes Summen. Auf Grund der hohen Schülerzahl des Abschlussjahrgangs war entschieden worden, die offizielle Zeugnisvergabe ohne die Familien am vorletzten Schultag vor den Sommerferien stattfinden zu lassen. Dennoch war es gerappelt voll und nur noch vereinzelt waren freie Plätze zu sehen, dort, wo noch die Leute im Alphabet fehlten. Angeblich ging es nämlich leichter, wenn sie alle so geordnet saßen. So fiel es Joey nicht gerade schwer die Lücke irgendwo zwischen Tea und Yugi zu bemerken, die auch noch erhalten blieb, als die letzten Nachzügler sich bereits längst durch die Reihen auf ihre Stühle gequetscht hatten.

Das sollte jetzt also wirklich das letzte Mal sein, dass er hier saß. Vor einem Monat hatte er die Zusage einer Uni in Tokyo erhalten, die ihn – auch dank des Empfehlungsschreibens seines Chefs – unbedingt als ihren Studenten haben wollte. Wie stolz sein Vater ihn angesehen hatte, als er ihm das Begleitschreiben vorlas! Er würde der erste in seiner Familie mit einem Hochschulabschluss sein. Natürlich war sein Studiengang zunächst auf Verwirrung gestoßen, doch dann hatten sich alle mit ihm gefreut. Tristan plante sogar schon seine ersten Ferien bei ihm, während Ryo ihm von B&Bs in Irland vorschwärmte und ihn aufforderte so etwas in Japan einzuführen. In der Tat war sein Wunsch für die Zukunft gar nicht mal so weit davon entfernt, doch ausgerechnet derjenige, der ihn dazu inspiriert hatte, ließ sich heute wohl nicht mehr blicken. Auch gut, dann konnte er seine letzten offiziellen Stunden als Schüler wenigstens in Ruhe genießen.
 

Zufrieden lagen sie alle ein letztes Mal draußen in der Sonne auf der Wiese im Schulhof. Die Sonne brutzelte heiß auf sie herab und verstärkte das berauschende Gefühl, dass sie alle ergriffen hatte. Sie hatten nicht nur ihre Zeugnisse erhalten, sondern durften sich jeder mit einem eigenen Preis rühmen, da die Jahrgangssprecherin mit ihrem Komitee sich für jeden etwas ausgedacht hatte. Duke hatte die schönsten grünen Augen. Tristan war der beste Schrauber. Marik und Ryo das süßeste Päarchen – sie hatten somit sogar das Hetero-Paar ausgestochen, das fest mit diesem Titel gerechnet hatte. Tea war selbstredend die beste Tänzerin. Yugi hatte die stylishste Frisur und außerdem den Preis für seinen Abschluss in Geschichte erhalten. Konnte ihm bei seinem bevorstehenden Archäologiestudium ja nicht schaden. Und Joey hatte zur Überraschung der meisten einen ganz besonderen, offiziellen Preis erhalten, der von den Lehrern vergeben wurde. Der für die größte persönliche Entwicklung. Fast erschien es ihm als hätte die Direktorin ein paar Tränchen verdrückt, als sie ihm die kleine Statue überreichte. Wer brauchte schon einen Eisklotz, wenn man den Beweis in Händen hielt, dass man über sich selbst mehr als nur hinaus gewachsen war? Dieser Tag war perfekt.

That I've learned to get revenge

And I swear you'll experience that someday
 

Bei dem Blick nach draußen war Seto froh, dass er in seinem wunderbar klimatisierten Büro sitzen konnte und sich nicht in die stickige Aula hatte quetschen müssen. Seine Sekretärin hatte ihm gerade die von der Schule geschickten Unterlagen hereingebracht und er studierte sie eher desinteressiert. Sein endgültiger Schnitt war keine Überraschung und es wäre doch sehr erstaunlich gewesen, wenn irgendetwas anderes dabei herausgekommen wäre. Zu den Preisen für Mathematik und sämtlichen von ihm belegten Sprachen gehörten seltsame Bücher, die er sich ungelesen in die Bibliothek zu Hause stellen würde. Es konnte ja nie schaden im rechten Moment mit ihnen anzugeben. Damit war das Thema Schule ein für alle mal für ihn abgehakt. Sein Studium würde er Teilzeit in Domino machen. Genauer gesagt, würden seine Professoren nicht so viel Wert auf seine Anwesenheit legen und bis auf ein paar Gastvorlesungen, die er selbst hielt, und die Klausuren bestand für ihn so keine Anwesenheitspflicht. Fast könnte er sich als frei bezeichnen. Frei von der High School. Frei von nervigen Schülern, die die Flure blockierten, auf dem Hof herum rannten, lärmten, ihn bei der Arbeit störten. Frei von noch nervigeren Lehrern, die er nur durch seine wichtige Rolle für die Schule hatte überzeugen können, seine immer allein angefertigten Gruppenarbeiten zu akzeptieren und sich zu weigern Wheeler von ihm wegzusetzen. Wo käme er denn da hin, wenn man ihm einfach so sein liebstes Objekt zum Stressabbau wegnahm? Zugegebenermaßen war es in den letzten Monaten eher ruhig zwischen ihnen gewesen, aber auch nur, weil dieser bescheuerte Köter sich nicht mehr so leicht von ihm provozieren ließ.

Die Erkenntnis traf Seto wie ein Blitz. Er war auch frei von Wheeler. Denn außerhalb der Schule oder auf Turnieren hatten sie sich nie gesehen. Die heruntergekommene Kneipe, die er lange für seinen Arbeitsplatz gehalten hatte, hatte sich als Finte herausgestellt – was er erst wusste, seitdem er das Personal ganze zwei Wochen lang hatte beobachten lassen und kein gewisser Blondschopf unter ihnen zu entdecken gewesen war. Was sollte er ohne Wheeler machen? Er würde unter Garantie irgendwann durchdrehen. So viel angestauten Stress vertrug selbst er nicht! Es musste doch einen Weg geben herauszufinden, wo sich sein Köter aufhielt.

Mit neuer Energie blaffte Seto seine Sekretärin durchs Telefon an, dass er unter gar keine Umständen gestört werden wolle, bevor er sich auf die Suche nach Informationen machte. Dieser mittelmäßige Duellant würde bestimmt in Domino bleiben und bei seinen Noten in einem Aushilfsjob versauern – sollte also nicht allzu schwer für ein Genie wie ihn werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2015-12-19T20:05:02+00:00 19.12.2015 21:05
Ja Seto bekommt alles heraus denkt er. Aber weit gefehlt wie wir ja wissen.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Kemet
2015-12-13T01:06:07+00:00 13.12.2015 02:06
Oh, wie er sich getäuscht hat. Aber das, steht auf einen anderen Blatt.

Nun erst einmal zu meinem Resume, bezüglich der letzten Kapitel. Ja, ich habe sie verpasst und musste sie nachholen, doch immerhin bin ich nunmehr wieder up-to-date.
Fangen wir an... Ich muss zugeben, dass ich mich teilsweise durch die Chapter durchkämpfen musste. Ich weiß nicht was geschehen ist, ob die Informationsflut rasch abgearbeitet sein sollte, doch hat sich der grundlegende Schreibstil gewandelt bei Dir. Plötzlich alles schnell, schnell, damit auch ja alles draussen ist.. So kam es mir vor. Vorallem bei dem Chapter, wo sie sich wieder gesehen und geküsst haben, stieß es mir sauer auf. Speziell weil ich ein Fan von solcherlei Annährungen bin. *hust* Auch von mehr Tuchfühlung. Ja, sie würde auf Gegenliebe bei mir stoßen.
Zu Anfang des Kapitels dachte ich, dass es nur aus Setos Sicht sei, bis diese mitten im Chapter plötzlich kippte. Kein heranführen, wieso zum Teufel Seto auf einmal singen sollte. Mittendrin dachte ich sogar daran, dass es sich um jemand anderen handeln würde...
Du siehst also, dass Du damit etwas verwirrte Leser zurücklässt.
Aber auch ein Lob muss ich Dir geben. Entgegen meiner Erwartungen, habe ich durch das Chapter mit Matt und Cian Beide sehr schätzen gelernt. Ja, irgendwie mag ich Brummelbärchen Eins und Zwei, wenn man sie als solche bezeichnen kann. Jedenfalls dafür Daumen hoch.

Um Dich nun nicht noch weiter zuzutexten: Das war meine Zusammenfassung der letzten Chapter. Auf dass ich die nächsten nicht auch wieder verpasse. ~.~

LG
Antwort von:  flower_in_sunlight
14.12.2015 13:49
Hab gerade nachgeschaut - da hattest du aber eine ziemlich lange Pause drin. Umso mehr freue ich mich, wieder deine Kommentare zu lesen.

1. Schreibstil: die Kritik ist angekommen und ich versuche sie mir zu Herzen zu nehmen. Das Hauptproblem ist wahrscheinlich, dass ich quasi die Kapitel in meinem Kopf fast vollständig ausformuliert habe (oder zumindest sehr genau weiß, was passieren soll) und dann mich beim Schreiben festlegen muss, welche Details hineinkommen, welche nicht und eigentlich darauf achten will, dass sie Kapitel nicht zu lang werden. Außerdem sind November und Dezember bei mir immer etwas stressig.
2. Annäherung und Tuchfühlung: Ich bin zwar auch Fan von solchen kleinen Szenen, allerdigns fällt mir das Schreiben davon in ausgeschmückter Art und Weise noch etwas schwer...mehr Tuchfühlung wird es wohl erst geben, wenn sie sich gefühlsmäßig endlich besser verstehen. (Und ich absolut ahnungslos, weswgen das Kapitel dir sauer aufstieß)
3. Der Montag war eigentlich aus Chefs Sicht bis auf den Mittelteil, weil ich bewusst seine Beweggründe nicht nennen wollte an dieser Stelle. Mit dem Singen kam er auf, weil er dachte, Seto würde kneifen.
4. Ich entschuldige mich hiermit bei allen verwirrten Lesern - aber es macht leider viel zu viel Spaß mit euch und euren Erwartungen zu spielen.
5. Brummelbärchen gefällt mir als Bezeichnung für die beiden ^^
6. Ich werde wohl bis Weihnachten noch jede Woche etwas veröffentlichen. Ob ich zwischen den Jahren groß zum Schreiben kommen werde, weiß ich noch nicht, weil ich kurz danach meine Prüfungen habe.

LG
Antwort von:  Kemet
14.12.2015 18:15
Danke erstmal für Deine ausführliche Antwort. :) Es freut mich sehr.

Zu 1. Schreibstil:
Ich kenne das Problem, nur sollte man, selbst wenn die Länge dann etwas mehr wird, seinen eigentlichen Stil beibehalten. Kürzen oder Cutten kann man dann immernoch, wenn etwas zu ausschweifend geworden ist und dadurch alles in die Länge zieht. Nur zeichnet sich Deine Fanfic auch, unter Anderem, wegen des Schreibstiles aus. Schreibe so, wie Du es sonst tust und Du wirst sehen, die Kritik daran meinerseits wird vergehen. ;)

Zu 2. Annährung und Tuchfühlung:
Die Szene ansich war gut, doch ging diese verhältnismässig sehr in dem anderen Gewirre unter. Ich konnte nicht unterscheiden, wann auf einmal die Sichtweise geändert wurde, sondern musste buchstäblich raten, weswegen die Szene letztlich eingequetscht und irgendwie halbherzig wirkte.
Zur Tuchfühlung: Man merkt, dass bei ihnen Spannungen vorhanden sind, die nicht nur auf ihr gegenseitiges Unverständnis zurück zu führen sind, sondern auch, auf sexueller Basis bestehen. Beide wollen sich, doch noch ist zu vieles im Argen und ungeklärt. Dass es also nicht gleich dazu kommen wird, wenngleich ein solcher kurzer Leistungssport auch befreiend wirken kann, leuchtet mir von daher ein.

Zu 3. Zu Anfang dachte ich: Oh, Seto fordert ihn heraus? Nein, Szene nochmals lesen... Joey fordert ihn heraus. Das war schon gut gesetzt so, wenngleich Anfangs für mich etwas wenig nachzuvollziehen.

Zu 4.
Ich schreibe viel Kritik, das weiss ich, was mir auch leid tut. Gleichermaßen finde ich es toll, dass Du diese auch annimmst, was selten ist.

zu 5.
Sie sind nicht der klassische Typ Bishonen und dennoch unglaublich sympathisch, weswegen sie mir wohl gefallen. :)

zu 6.
*händereib* Da freut sich mein Leserherz! Ich bin gespannt.

Ich hoffe, dass ich nicht zu sehr zugehauen habe und wünsche Dir bis dahin einige schöne Tage und bis zum nächsten Lesen.

LG
Von:  Seelendieb
2015-12-09T10:44:14+00:00 09.12.2015 11:44
O.O

OMG!

Das ist ja der reinste Kindergarten zwischen den Beiden und vor allem Setos Verhalten!

GÖTTLICH! Nun verstehe ich aber auch, warum JOey so angekratzt ist. Allerdings halte ich nun seine Rache aus Teil 1 um so einiges geschmackloser!

Bin mal gespannt...
Antwort von:  flower_in_sunlight
15.12.2015 16:09
Darf ich mit dem Salz aus dem vorherigen Kommentar nachwürzen? *Hundeblick aufsetz*


Zurück