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Urlaubsreif^2

auch ein Chef braucht mal Urlaub
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Shin im Schnellverfahren.
Eigentlich wollte ich etwas ausführlicher schreiben, aber das hätte doch leider etwas den Rahmen gesprengt.
Vielleicht hole ich das später mal nach. Komplett anzeigen

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Löwen, Drachen und Kochmesser

„Steh endlich auf du verdammte Schlafmütze! Wir müssen in 20 Minuten los, wollen wir noch rechtzeitig bei der Arbeit sein. Und komm mir jetzt nicht damit, dass ich doch schon mal alleine los kann! Die wissen ganz genau, dass du mein Mitbewohner bist. Kommst du zu spät, fällt das automatisch auf mich zurück!“

Als sein schimpfender Mitbewohner nun zu allem Übel auch noch an seiner Bettdecke zog, krallte sich Joey in den Bezug. Sein Bett war gerade viel zu gemütlich, um aufzustehen.

„Wieso kannst du nicht mal bei den Kerlen schlafen, die dir die Nächte versüßen“, resignierte der andere und verließ endlich das Zimmer. Damit hatte er noch nicht einmal soviel Unrecht. Trotzdem.

„Die würden sich zu viel Hoffnung machen, wenn ich bliebe“, flüsterte er und schlug probeweise die Decke zur Seite. Es war gab Unangenehmeres. Also stand er auf und schlüpfte in seine bereit gelegte Arbeitskleidung. „Du bist wirklich ein Engel!“

„Weil ich dich bemuttere? Abmarsch ins Bad mit dir! Deine Haare sehen aus, als hättest du in eine Steckdose gelangt. Ich mach währenddessen noch Kaffee zum Bento.“

„Du hast Bento gemacht?"

"Natürlich! Hast du schon mal auf die Uhr gesehen?“
 

Auf dem Weg zur U-Bahn, drückte ihm Shin den Thermobecher mit Kaffee in die Hand. „Wenn du nicht bleiben willst, dann lass es doch einfach. Das verletzt sie weniger als auf ewig dein Lückenbüßer zu sein.“

Mit großen Augen blickte Joey zu seinem Mitbewohner, dem er nur zugewiesen worden war, weil der Vermieter dachte, dass Landsleute in einer Wohnung weniger Stress bedeuteten. Und der junge Koch war der einzige Japaner im Haus gewesen. Auf der Arbeit wirkte er immer lustig und neigte zu Scherzen, doch er hatte mittlerweile auch seine ernsteren Seiten kennen gelernt. Und vor allem schaffte Shin es immer, ihn rechtzeitig ins Hotel zu schleifen.

Der Kaffee war leer, bevor sie noch die Station erreicht hatten. „Wir haben heute gemeinsam die Bar, oder?“

Shin nickte nur stoisch. An seinen Handbewegungen konnte Joey erahnen, dass er wohl gerade in Gedanken irgendein Rezept durchging. Er freute sich schon tierisch darauf, das Bento im Pausenraum zu verputzen. Seine aktuelle Flamme hatte noch nicht einmal eine Küche in der für New Yorker Verhältnisse großen Wohnung! Und der ganze Lieferservice-Fraß ging ihm allmählich auf den Zeiger. Er hätte nie gedacht, dass er irgendwann solchen Wert auf die Qualität seines Essens legen würde, doch war sie einfach notwendig, wenn er die Nächte hinter der Bar und die Tage wo immer er gerade im Hotel gebraucht wurde, durchstehen wollte. Es war im wahrsten Sinne des Wortes der Treibstoff für seinen Motor.
 

Bisher war der Abend ruhig verlaufen. In der Kneipe 50 Meter weiter war irgendein Event zu dem die Hotelgäste, die er sonst hätte bedienen müssen, geströmt waren. Sie hatten nur einen einzigen Gast und dem hatte Joey mit einem hervorragenden Rotwein gut im Griff. Genau das war ihre Aufteilung: Joey den Wein und er die Cocktails – aber auch nur, weil er für seine Obstschnitzerei beliebt war, sonst hätte der Blonde den Laden auch alleine oder mit einem Kellner schmeißen können. Aber so war er als fertig ausgebildeter Koch genötigt, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen.

Experimentierend bearbeitete er eine Ananasscheibe, als ihr zweiter Gast des Abends den großen Raum betrat und auf die Theke aus dunklem Holz zusteuerte. Ihre kurzen blonden Haare offenbarten das ganze hübsche Gesicht mit den atemberaubenden bernsteinfarbenen Augen. Sie hatte eine gute Figur, auch wenn sich unter dem grünen Stoff ihres Kleides ein Schwangerschaftsbauch abzeichnete - er schätzte fünfter Monat. Sobald sie lächelte, war für Shin klar, dass er sie mit Obst und alkoholfreien Cocktails den ganzen Abend über verwöhnen würde. Die Wut über das abfällige Schnauben von Gast Nummer 1 ignorierte er. Sollte sich doch Joey um ihn kümmern.
 

„Und du wirst jetzt mit mir da rein gehen!“ Sie standen jetzt bereits fünf Minuten vor dem Haupteingang des Hotels, den sie normalerweise nicht benutzten – wofür gab es Hintertüren? - und diskutierten darüber, ob Joey Shin in die Lobby folgen würde oder nicht. Der Abend war für beide sehr produktiv gewesen. Shin hatte die Aussicht auf das Erscheinen in einem Hotelbildband. Das würde ihn zwar nicht beruflich weiterbringen, aber schmeichelte seinem Ego extrem. Währenddessen hatte Joey seine Zukunft klar gemacht. Doch der Sturkopf war gerade dabei alles wieder in den Wind zu schießen, wenn er nicht diesen einen Termin wahrnahm.

Allmählich sah er ein, dass er mit Worten allein nicht mehr weiter kam. Kurzentschlossen zückte er eines seiner Messer und ein Blatt Papier, auf dem er sich vor ein paar Tagen Notizen für einen Nachtisch gemacht hatte.

„Joey, du siehst das hier?“

Unwillig nickte der andere. Er hatte keinen blassen Schimmer, was Shin jetzt schon wieder von ihm wollte. Dass dieser einfach so ein Küchenmesser mit sich herumtrug, beunruhigte ihn jedoch schon seit einer Weile nicht mehr – notfalls konnte er nämlich so ziemlich leicht einen auf „Crocodile Dundee“ machen.

Vorsichtig setzte Shin das Messer an und zog es betont gleichgültig durch das Papier. „Wenn du nicht sofort mit mir da rein gehst, werde ich diese Prozedur hier mit jeder deiner Duel Monsters Karten durchführen.“

„Das wagst du nicht!“

„Und ob ich das wage. Du bist hier gerade dabei eine einmalige Chance wegzuschmeißen, nur weil du plötzlich Schiss bekommst, dass du deinen Traum tatsächlich erreichen könntest. Und sorry, das kann ich wirklich nicht zu lassen! Also jetzt Abmarsch!“

Noch während er sein Arbeitsutensil wieder verstaute, um sich und andere nicht damit zu verletzen, sah er Joey durch die Drehtür gehen und im Inneren des Hotels verweilen. Wehe, der entwischte ihm, wenn er selbst hineinging! Irgendwie tat es ihm ja leid, dass er zu solchen Maßnahmen hatte greifen müssen, aber dieser Kerl würde sich tatsächlich bei seinem eigenen Glück im Weg stehen, wenn ihm niemand einen kräftigen Schubs gab.
 

Immer noch ungläubig sah Shin zur Seite auf die Frau, die neben ihm her lief. Genauer gesagt hatte er sich ihrem Tempo angepasst, da sie langsamer ging, als sie es unter normalen Umständen getan hätte.

„Wir hätten uns wirklich ein Taxi nehmen können für die zwei Blocks. Das ist hier in New York nichts Ungewöhnliches“, versuchte er wiederholt sie zur Einsicht zu bewegen. Doch Martine lachte nur und erwiderte: „Bloß nicht! Dann kann ich meinen Bewegungsdrang ja noch weniger ausleben! Es ist ja schon schlimm genug, dass ich meinen gewohnten Sport nicht machen kann. Lion achtet da ziemlich penibel drauf.“

„Lion?“

„Mein Bruder. Ich nenn ihn quasi schon mein gesamtes Leben so, weil unsere Mutter ihn früher oft in Schlafanzüge mit Löwenmotiven gesteckt hat. Aber das hast du nicht von mir“, zwinkerte sie ihm zu und nahm einen Schluck von ihrem grünen Tee, den er ihr in der Hotelküche zubereitet hatte, bevor sie ihren Bruder und Jo alleine gelassen hatten. Martine hatte sichtlich kein Interesse daran, ihrer geschäftlichen Besprechung zu lauschen. Stattdessen hatte sie Shin davon überzeugt, sie auf eine Reihe von Wohnungsbesichtigungen zu begleiten, nachdem sie alles für ihr Fotoshooting am nächsten Tag abgeklärt hatten. Ein wenig wirkte sie zwar enttäuscht, dass sie nicht ihn in der Bar fotografieren würde, da sie ihn in seiner gewohnten Arbeitsumgebung sehen wollte, doch Jos halb genuschelter Vorschlag, sich ebenfalls zur Verfügung zu stellen, hatte ihre Laune drastisch gehoben.

Mittlerweile hatten sie die ersten beiden Wohnungen hinter sich und Shin gewöhnte sich daran, dem Markler charmant zu erklären, dass er keineswegs mit dieser reizenden jungen Dame zusammen war oder gar der Vater ihrer ungeborenen Kinder. Sie hatte ihm unterwegs eröffnet, dass sie Zwillinge erwartete – und sich nochmals herzlich für die leckeren alkoholfreien Drinks vom Vorabend bedankt. Zwischendrin nahmen sie dann aber doch ein Taxi, weil sie sonst den Termin nicht hätten einhalten können. Seine Sorge um ihre Sicherheit amüsierte sie sichtlich. Breit grinsend erklärte sie ihm, dass ihre Bodyguards die letzten sieben Jahre eher Zierde gewesen wären.

Wohnung sieben begeisterte sie schließlich so sehr, dass sie gleich den Mietvertrag dafür haben wollte. Zufrieden kehrte sie mit einem erleichterten Shin ins Hotel zurück, um ihrem Bruder von ihrer Entscheidung zu berichten. Zwar war der Tag auch für Shin interessant gewesen, doch war er ziemlich froh, sie wieder bei Mister Pegasus abgeben zu können. Auch Jos Vertrag schien unter Dach und Fach zu sein, denn von ihm fehlte jede Spur.
 

Als er das erste Mal die Zwillinge zu Gesicht bekam, waren sie bereits zwei Jahre alt. Martine hatte ihn kurzfristig vom Flughafen in Japan angerufen und ihr Kommen angekündigt, was ihn ein wenig unter Stress setzte. Er kochte immer noch für das gleiche Hotel, nur leider hatte in der Zwischenzeit sein Vorgesetzter gewechselt, mit dem er nicht im Geringsten auskam. Er plante seine Arbeit immer so, dass er kaum eine entspannte Arbeitswoche hatte und harsche Worte über die angeblich schlechte Qualität des Gekochten gingen immer zuerst an ihn. Wie sollte er nur genug Zeit finden, bei ihr vorbei zuschauen?

Irgendwie schaffte er es dann doch und staunte nicht schlecht, als ihm ein elegant gekleideter junger Mann öffnete und dann in eine feste Umarmung schloss. „Hallo, Shin.“

Perplex erwiderte er die Geste und überlegte, woher der Typ ihn kennen könnte. Erst als er ihn lächeln sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Jo!“

„Wer sonst?“

„Naja, du hast dich ein bisschen verändert.“

„Das sind nur die Haare. Ich bekomme sie mittlerweile mit relativ wenig Aufwand unter Kontrolle. Du aber auch. Sind das fünfzehn oder doch eher zwanzig Kilo, die du abgenommen hast?“ Joey musterte seinen ehemaligen Mitbewohner prüfend von oben bis unten. „Ist jetzt aber auch egal. Komm erst mal rein, bevor Martine mitbekommt, dass ich unseren Ehrengast einfach so auf der Schwelle stehen lasse.“

Brav gehorchte Shin und sah sich erstaunt um. Seit er das letzte Mal hier gewesen war, hatte sich nochmal einiges geändert. Im Sommer vor zwei Jahren hatte Martine, zunehmend eingeschränkt durch ihren Bauch, bereits begonnen die Wohnung einzurichten und war schließlich mit ihrem Bruder vom Hotel dorthin umgezogen. Aber bevor er sich weiter nach Unterschieden zur damaligen Einrichtung suchen konnte, krähte es aus einer Ecke: „Chef!“

Shin suchte nach der Quelle des plötzlichen Lärms und sah einen kleinen platinblonden Jungen, der mit ausgestreckten Armen auf Joey zulief und von ihm hochgehoben werden wollte. Liebevoll wurde der stummen Bitte nachgekommen und der Blonde drehte sich nun mit Last auf den Armen wieder zu Shin um. „Darf ich dir Ethan vorstellen? Ethan, das hier ist Onkel Shin.“

Der Kleine machte große Augen und sah erst zu Joey und dann zu Shin. „Sh..“, versuchte er den Namen nachzuplappern, scheiterte jedoch. Dafür antwortete der Koch: „Hallo, Ethan. Schön dich kennen zu lernen.“ Vorsichtig schüttelte er das kleine Händchen und wurde mit einem fröhlichen Quieken belohnt. „Wer ist Chef?“

„Das bin ich. Hab ich diesem kleinen Racker hier zu verdanken. Und ich werd ihn auch nicht mehr wirklich los. Inzwischen nennt mich nur noch Maximillion bei meinem normalen Vornamen. Aber was soll's. Dann weiß ich wenigstens, dass ich gemeint bin.“

Nun kam auch ein kleines Mädchen angerannt und umklammerte bestimmt Chefs Bein, während es vorsichtig hinauf zu Shin linste.

„Ist das Ethans Schwester? Die sieht dir ja zum Verwechseln ähnlich.“

„Ja, das ist Clara“, kam es von der etwas gestresst aussehenden Mutter, die umsonst versuchte, ihre Tochter wieder einzufangen. „Allerdings kommt sie dann doch mehr nach mir.“

Martine sah gut aus. Die Schwangerschaftspfunde, an denen Shin nicht gerade unschuldig war, waren wieder verschwunden und ihre Haare reichten ihr über die Schultern.

„Aber bevor ich dir das beweise... Wie wäre es, wenn wir uns ins Wohnzimmer setzen?“

Bis Shin zur Arbeit musste, lachten und erzählten sie viel – immer wieder unterbrochen von Ethan und Clara, die sich als regelrechte Wirbelwinde entpuppten. Er bekam auch raus, dass Martine von Chef mittlerweile als Drache tituliert wurde, da sie sehr gereizt reagieren konnte, sobald es um die Zwillinge ging. Er hielt sie jetzt schon für eine gute Mutter, die wirklich alles für ihre Kinder tun würde, wenn es notwendig war um sie zu beschützen. Gespannt lauschte er den Plänen für das Hotel und war umso begeisterter, als er ein paar Schnappschüsse zu Gesicht bekam. Doch den Vogel schoss Chef ab, indem er fragte, ob Shin nicht Lust hätte, dort als Koch zu arbeiten. Natürlich sei ihm bewusst, dass er bestimmt an New York hinge, aber... Shin musste nicht lange überlegen und fiel ihm vor Begeisterung um den Hals. Endlich würde er seinen Vorgesetzten los werden!
 

Ein Jahr später zurück in Japan merkte er jedoch, was er sich da eigentlich an Land gelacht hatte. Denn auch dieser „Traumjob“ war anspruchsvoll und nicht alle Sonderwünsche der Gäste waren so leicht zu erfüllen, wie die seines neuen Vorgesetzten. In ihrem Verhältnis zu einander hatte sich einiges geändert, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass er ihn automatisch anfing zu siezen, sobald er merkte, dass auch die anderen Angestellten dies taten. Wenigstens hatte er seinen Namen geprägt, da er ihn die ganze Zeit „Chef“ nannte und sich weigerte seinen neuen Nachnamen zu verwenden.

Mit dem zweiten Koch kam er bestens zu Recht und verwandelte regelmäßig die Küche in ein kulinarisches Schlachtfeld, wenn sie neue Rezepte ausprobierten, was Cian toben ließ, bis sie sich bereit erklärten, die Küche selbst immer sauber zu halten und zu putzen. Schließlich hatte er auch die geniale Idee, wie sie das Problem mit dem Speisentransport lösen könnten und suchte mit Chef eine Reihe verschieden großer Boxen im Fachhandel aus, die es ihnen ermöglichen würde, das Essen noch warm zu ihren Gästen zu bringen, ohne, dass sie durch den Wald sprinten mussten.

Das Leben hätte so schön sein könne, wenn Chef nicht ein Jahr später auf die Idee gekommen wäre, eine Praktikantin einzustellen. Nicht, dass er Yuki nicht mochte, ganz im Gegenteil, doch hatte er Chef versprechen müssen, die Finger von ihr zu lassen. Als ob er ein Schürzenjäger wäre! Matt und Cian hatten natürlich nicht so ein Gespräch führen müssen. Und selbst Hans war relativ glimpflich aus der Sache heraus gekommen. Doch er hatte nicht nur mit seinen Gefühlen zu kämpfen, die jedes Mal aus ihm herauswollten, wenn er Yuki auch nur sah. Nein, er hatte da auch noch so etwas Furchtbares, das sich Familie nannte, und sich von ihrem Sprössling Ende Zwanzig endlich eine Freundin oder gar Verlobte wünschte!

„Wenn du nächste Woche wieder zu uns kommst, kannst du doch diese entzückende junge Frau mitbringen, die jetzt bei euch arbeitet“, redete ihm zum x-ten Mal seine Mutter ins Gewissen.

„Nein, Okaa-san, ich werde Yuki nicht mitbringen. Ihr und vor allem Obaa-chan würdet da wieder zu viel hinein interpretieren. Wir sind nur Kollegen, aber ihr versteht das nie und dann würdet ihr sie in eine unangenehme Lage bringen. Nein, ich komme allein“, wiederholte auch er seinen Protest.

„Alles in Ordnung bei dir?“ Wieso musste sie ausgerechnet jetzt in die Küche kommen?!

„Ja, alles Bestens. Ich telefoniere nur gerade mit meiner Mutter.“

„Ist das Yuki?“

„Ja.“

„Dann grüß sie ganz lieb von mir.“

„Grüße von meiner Mutter.“

„Das ist nett, danke. Grüß sie bitte von mir zurück.“

„Mach ich. Grüße zurück. Ich muss jetzt weiterarbeiten. Dann bis nächste Woche“, legte er einfach auf. Glücklicherweise hatte inzwischen auch Yuki wieder die Küche verlassen. Wie sollte das nur weiter gehen? Wenigstens war in einem Monat ihr Praktikum zu Ende und er würde wieder seine Ruhe haben. Nur er und die vier anderen Kerle. Doch in seinem Herzen wusste er, dass er schon jetzt ihr Lächeln vermisste.
 

„Shin, was wird das?“

Ertappt fuhr er herum und blickte in die strengen Augen seines Chefs. „Valentinsschokolade“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Das sehe ich. Die Frage ist nur, für wen?“

„Kennst du nicht.“

„Shin.“ Der Vorwurf in der Stimme war unüberhörbar.

„Kennen Sie nicht“, verbesserte er sich schnell, obwohl das wohl kaum die richtige Antwort gewesen sein konnte.

„Das meinte ich nicht. Also?“

Shins Seufzen hätte Steine erweichen können, jedoch nicht den Mann, der vor ihm stand.

„Yuki?“

„Shin! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich ihrem Vater versprechen...“

„Ja, ja, Chef. Ich weiß es doch! Nur als Ryan das letzte Mal hier war und Sie mit Fragen Ihren Schokoladenwünschen gelöchert hat, kam mir die Idee, dass ein, zwei Pralinen für Yuki doch nicht schaden könnten...“

„Tu dir selbst einen Gefallen und lass es. Ja? Ich kann mir kaum einen liebeskranken Koch erlauben. Aber einen mit gebrochenem Herzen bei Laune zu halten, könnte selbst für mich zu schwer werden.“ Aufmunternd klopfte er ihm auf die Schulter. „Vergess nicht. Ihr müsst zusammen arbeiten.“

„Ja, Chef.“ Deprimiert machte er sich wieder an die Arbeit und schmolz die bereits fertige Schokolade wieder ein. Er brauchte jetzt ein großes Stück Schokoladenkuchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Alistor
2020-09-10T08:41:36+00:00 10.09.2020 10:41
Aahhhhwww Shin
So sympathisch
Ich habe das Kapitel genossen
Von:  Onlyknow3
2015-12-17T19:32:39+00:00 17.12.2015 20:32
Der arme Shin kann ich da nur sagen. Aber na ja er wird das schon hin bekommen. Joe lässt ihm da auch keine andere Wahl als es zu tun.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  flower_in_sunlight
20.12.2015 16:09
*freu, freu, freu* - ganz viele Kommentare für mich von dir.

Das ist halt eben das Problem, wenn ein Freund, plötzlich zum Boss wird...
Von:  Niua-chan
2015-11-11T09:04:03+00:00 11.11.2015 10:04
Interessant
Am ende kann Shin einem schon ein wenig leid tun^^
Antwort von:  flower_in_sunlight
11.11.2015 10:25
Ja, ein wenig. Allerdings liegt das ein Jahr vor dem Beginn von "Urlaubsreif" - mittlerweile hat sich ja auch bei Yuki ein bisschen was geändert.


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