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Bruderherz

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh mein Gott, man glaubt es kaum!
Ich lade tatsächlich ein neues Kapitel hoch!!
*Konfetti in die Luft werf* XD

Es tut mir sooooo unendlich Leid Q__Q
Ich habe leider so extrem wenig Zeit zum schreiben und jedes Mal wenn ich anfange, werfe ich meine Ideen wieder über den Haufen... <.<
Asche auf mein Haupt...

Da ich das Kapitel für eine ganze Weile nur halb fertig hatte und jetzt endlich vollenden konnte, bitte ich aufkommende Fehler zu entschuldigen (sollten euch welche auffallen)

Jedenfalls wünsche ich euch trotzdem ganz viel Spaß beim lesen des neuen Kapitels :) Komplett anzeigen

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Kapitel 7: (Halb-)Wahrheiten

Michelangelo schlug das Herz bis zum Hals. Beinahe wäre ihm sein Shellphone aus der Hand gefallen. Doch zum Glück konnte er das Gerät gerade noch festhalten und gleichzeitig seine Finger darum krallen, als würde dieser Typ vor ihm versuchen wollen es zu stehlen.
 

Der junge Turtle schluckte. Noch immer schwiegen sie sich einfach an. Er wusste nicht, was er hätte sagen können. Ein einfaches „Hallo“ war hier ja wohl mehr als fehl am Platz. Also was tun? Und warum zum Teufel tat dieser Kerl nichts anderes als vor dem 19 – Jährigen zu stehen und ihn anzustarren?? Eine winzig kleine Regung wäre vielleicht hilfreich! Doch es kam nichts dergleichen, was den Turtle mit der orangefarbenen Bandana unglaublich verunsicherte. Bis der Kerl plötzlich seine Augen für einen kurzen Moment schloss, sich umdrehte und einfach ging. Er GING! Einfach so! Ohne ein Wort, ohne eine Regung oder sonst etwas. Er drehte sich einfach um und ging zu April und Amy hinüber und ließ somit einen völlig überforderten und hilflosen Michelangelo zurück. Der saß auf dem Boden und lehnte sich fassungslos an die Wand eines der Gebäude. War das gerade wirklich passiert?? Oder hatte er sich das vielleicht eingebildet? Wenn er Glück hatte, dann spielte sein Verstand ihm bloß einen Streich. Jedoch holte ihn eine, ihm sehr bekannte, Stimme in die Realität zurück und nahm ihm diese Vorstellung gleich wieder.
 

„BITTE WAS?!?!“, kam plötzlich ein empörter Schrei seitens April. Mikey hatte die drei nun zwar nicht mehr beobachtet, ging jedoch davon aus, dass der Rotschopf jeden Moment vor ihn treten würde. Und genau so kam es schließlich auch. Wow, nach nichtmal einer Minute. Wirklich erstaunlich. Dieser Kerl hatte keinen Moment gezögert um zu zwitschern, was er da gerade gesehen hatte.
 

„Mikey!! Was tust du hier!?“
 

April stand nun direkt vor dem jungen Turtle. Die Hände in die Hüften gestemmt und einen zornigen Blick auf den Mutanten hinab werfend. Der stand schon fast unterwürfig auf und versuchte ihrem Blick auszuweichen. Er wusste, er durfte nicht hier sein. Doch er hatte April ja nur schützen wollen. Oder.. vielleicht auch nicht nur das?
 

„Ich.. April… es-…“
 

„Hast du mir etwa hinterher spioniert?! Hat Donnie dich geschickt?!“
 

„Nein, natürlich nicht. Ich wollte nur-…!“
 

Mitten im Satz verstummte der junge Turtle. Denn neben April trat jemand, den Mikey jetzt eigentlich nicht gebrauchen konnte. Amy. Sie stellte sich direkt neben den Rotschopf und schaute den jungen Turtle etwas irritiert an, bevor sie jedoch wieder ein Lächeln aufsetzte.

Schlagartig verfinsterte sich die Miene des 19 – Jährigen und er zückte sofort seine Waffen.
 

„Geh weg von ihr, April! Amy ist gefährlich!“
 

„Was redest du denn da?“
 

„Ich hab sie gesehen! Vor ein paar Tagen hat sie mich angegriffen!!“
 

Ein tiefer Seufzer, welcher von April kam, folgte auf Mikeys Warnung hin, während Mr. Mädchenschwarm ebenfalls wieder auf den Plan trat. Sein Blick war kühl und distanziert. Ebenso wie vorhin. Doch immerhin konnte man jetzt erkennen, dass er kräftig braune und nicht schwarze Augen hatte.
 

„Beruhig dich Mikey. Das ist meine Freundin, Amy. Ich hab euch von ihr erzählt. Und das da ist Logan, ihr Kindheitsfreund… oder so ähnlich. Sie wissen über euch Bescheid, also mach dir keine Sorgen.“
 

„Dieses Mädchen ist sicher NICHT deine Freundin! Sie hat mich ANGEGRIFFEN!!!“, wiederholte der junge Turtle nochmal, diesmal deutlich lauter und fuchtelte dabei wild mit den Armen herum. April verschränkte nur wütend die Arme als Reaktion darauf.
 

„Hör auf so einen Blödsinn zu erzählen. Du musst sie mit einer deiner Traumfiguren verwechseln. Sie ist eine Freundin vom College und hat, gemeinsam mit Logan, mal ein Telefonat zwischen Donnie und mir mitbekommen. Leider haben sie mehr gehört, als sie sollten und mir fielen irgendwann keine Ausreden mehr ein. Also habe ich sie aufgeklärt. Und seitdem brennt Amy darauf euch kennenzulernen, also bleib ruhig.“
 

„Mach dir keine Sorgen, Mikey. Ich schweige wie ein Grab. Von mir erfährt niemand etwas über dich und deine Familie“, mischte sich nun auch Amy in das Gespräch mit ein, während sie Mikey noch immer freundlich anlächelte.
 

Michelangelo konnte es nicht glauben. Das Mädchen mit den azurblauen Haaren stand da und lächelte einfach, so als wäre nie etwas gewesen. Ihr schien förmlich die Sonne aus dem Gesicht. Sagte man das so? Völlig egal, jedenfalls machte es den Turtle mit der orangefarbenen Bandana wütend. Oh ja, er kochte förmlich im Inneren. Und was tat April? Sie stand da und tadelte den 19 – Jährigen! Einfach unglaublich!!
 

Nach einem Moment des Zögerns verstaute Mikey, lautstark aufschnaufend, seine Waffen wieder in den dafür vorgesehenen Halterungen und wandte verachtend den Blick von Amy ab. Diese… diese..! Ihm viel einfach kein Wort ein, das Amy auch nur ansatzweise aus seiner Sicht beschreiben könnte. Dennoch war es jetzt eindeutig die klügere Entscheidung gewesen klein bei zu geben. Mikey konnte jetzt keinen Kampf riskieren. April vertraute ihrer ‚Freundin‘ scheinbar und würde er sie nun zu einem Kampf drängen, würde das für keine Partei gut ausgehen. Am Ende würde er noch als der Böse da stehen, so viel traute er dieser Amy auf jeden Fall zu! Außerdem wusste er nichts über diesen Kerl, der sich gerade eher im Hintergrund hielt und keinen Ton von sich gab. War er ein Komplize? Oder vielleicht wirklich nur ein Schulfreund? Oder vielleicht ein Geheimagent, der sich eingeschleust hatte und Amy… nein das war absurd. Michelangelo war sich sicher: Erstmal die Füße still halten war die beste Option, die er nun hatte.
 

„Na siehst du, so ist es doch schon viel besser oder nicht?“, schaltete sich April nun wieder ein. Sie schien noch immer entsetzt über Mikeys plötzliches Erscheinen, jedoch gleichzeitig auch erleichtert darüber, dass er seine Waffen wieder zurückgezogen hatte. Was Amy anging, so klebte ihr dieses dämliche, scheinheilige Grinsen immer noch im Gesicht. Herrgott nochmal, konnte nicht jemand diesen verlogenen Gesichtsausdruck entfernen?? Schnaubend drehte Michelangelo sich schließlich um und verschränkte wie ein beleidigtes Kind die Arme.
 

„Pah!“
 

Mehr bekam April von Michelangelo nicht. Seufzend wand sie sich ihren beiden Freunden zu, um sich zu entschuldigen. Doch bevor sie dazu kam winkte Amy nur lächelnd ab.
 

„Ist schon okay, April. Weder Logan noch ich verlangen, dass er uns von Anfang an mag oder vertraut. Besser wir lassen euch jetzt allein, wir waren ja sowieso fertig. Sehen wir uns dann Morgen?“
 

„Auf jeden Fall. Und trotzdem, es tut mir wirklich leid, ich-.“
 

„Mach dir nicht so viele Gedanken, das wird schon“, unterbrach Amy nun wieder, ehe April ihren Satz beenden konnte.

Eine freundschaftliche Umarmung, Küsschen links, Küsschen rechts – das ganze Programm. Mikey hätte sich am liebsten lautstark übergeben als er mit anhören musste, wie April sich von den Beiden verabschiedete. „Machs gut, Mikey! Ich hoffe wir sehen uns bald wieder“, verabschiedete Amy sich schließlich auch von ihm, ehe sie gemeinsam mit dem wortkargen Kerl verschwand, der es auch jetzt nicht für nötig befunden hatte etwas von sich zu geben. Aber was interessierte den jungen Turtle auch dieser komische Typ. Viel wichtiger war die unterschwellige Botschaft in Amys letztem Satz gewesen. Sie hoffte also, sie und er würden sich wieder sehen?? Sollte der 19-Jährige jetzt vielleicht laut lachen? Irgendetwas führte diese Hexe im Schilde, da war Michelangelo sich sicher! Und er würde definitiv herausfinden was es war. Und dann würde er April unter die Nase reiben, dass er die ganze Zeit über Recht gehabt hatte. Ja, das würde er auf jeden Fall tun!
 

„…key… Mikey!! Hey, hörst du schlecht??“
 

„Was??“
 

Mikey schreckte plötzlich auf, als wäre er aus einem Traum erwacht. April war um ihn herum gegangen, stand nun direkt vor ihm und sah ihn mahnend an.
 

„Was ist denn los mit dir? Gerade von dir hätte ich gedacht, dass du sie magst.“
 

Der junge Turtle war tatsächlich so sehr in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie der Rotschopf sich direkt vor ihn gestellt und ihn angesprochen hatte. So viel zu den Sinnen eines Ninjas.
 

„Wie kommst du darauf, dass ich jemanden mögen könnte, der mich aus heiterem Himmel angreift?“, brummte der 19 – Jährige in seinen nicht vorhandenen Bart und wich dabei Aprils durchbohrenden Blicken aus. Es war ihm unangenehm so von ihr angestarrt zu werden. Er kam sich dabei vor wie ein Kind, das von seiner Mutter ausgeschimpft wird.
 

Ein schwerer Seufzer entwich der Kehle der Rothaarigen. „Fängst du schonwieder damit an? Hör bitte endlich auf damit. Amy studiert irgendwas in Richtung Musik oder so und ist eine totale Träumerin. Denkst du wirklich so jemand käme auf die Idee einen Ninja anzugreifen?“
 

Mikey verstummte für einen Moment. Nein, natürlich konnte er sich so etwas nicht vorstellen. Niemand konnte das. Wenn er es nicht selbst gesehen hätte! Doch wie sollte er den Rotschopf davon überzeugen, dass er sich diese Geschichte nicht ausdachte? Er wollte sie doch schließlich nur warnen. Diese Amy könnte alles Mögliche vorhaben und April war vermutlich jede Sekunde, in der sie mit ihr zusammen war, in höchster Gefahr. Vielleicht sollte er mit Meister Splinter über all‘ das reden. Möglicherweise konnte er ihm einen guten Rat geben, auch wenn Mikey sich damit erneut der Gefahr aussetzte Ärger zu bekommen, da er ihren Unterschlupf unerlaubt verlassen hatte. Allein. Und das obwohl er noch immer Hausarrest hatte.
 

„Was machst du überhaupt hier? Hast du nicht Hausarrest?“, kam es plötzlich wieder von April, die vergeblich auf eine Antwort seitens Mikey gewartet hatte und sein Schweigen somit einfach als solche sah.
 

Was Michelangelo hier wollte? Er wollte natürlich herausfinden, ob es sich bei Aprils Freundin um die Amy handelte, die ihn angegriffen hatte! Doch das konnte er jetzt unmöglich sagen. Also entschied er sich für die halbe Wahrheit, die er selbst als Vorwand genutzt hatte, um überhaupt hierher zu kommen.
 

„Ich wollte mich bei dir bedanken. Du hast heute Morgen das Frühstück für die Anderen gemacht, damit ich schlafen kann...“, murmelte Mikey etwas reumütig, mit leicht gesenktem Blick. Irgendwie bekam er gerade ein schlechtes Gewissen, dass April die ganze Arbeit gehabt hatte, während er seelenruhig im Land der Träume geblieben war.

Ein plötzliches Lachen ihrerseits jedoch, riss ihn aus eben jenem schlechten Gewissen wieder heraus und ließ ihn den Kopf wieder etwas anheben. Mit seinen großen, azurblauen Augen schaute er etwas verwirrt aus der Wäsche und wusste nicht so wirklich wie er auf dieses plötzliche Gelächter hätte reagieren sollen. War April nicht vorhin noch wütend auf ihn gewesen? Und jetzt das? Da verstand noch einer die Frauen…
 

„Deshalb umgehst du Splinters Verbot nach draußen zu gehen und kommst extra hierher? Um dich zu bedanken? Das hättest du doch später auch noch tun können“, langsam beruhigte April sich wieder und wischte sich ein kleines Tränchen aus einem ihrer Augenwinkel. „Erzähl das jemand anderem Mikey. Du warst neugierig, hab ich Recht? Nachdem, was ich gestern über Amy erzählt habe. Du wolltest sie kennenlernen!“ Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf die Lippen der Rothaarigen. Ein Grinsen, das mehr als tausend Worte sagte und Mikey die Röte ins Gesicht trieb – wenn man sie dank seiner Hautfarbe überhaupt sehen konnte.
 

„Wa-?? Das stimmt doch überhaupt nicht!!“, protestierte der junge Turtle gleich. Doch erntete er dafür nur ein vielsagendes Kichern seitens seiner Freundin, welches die Hitze in seinen geröteten Wangen nur noch stärker werden ließ. Wie kam sie denn nun bitte wieder darauf?? Er sollte aus reinem Interesse an irgendeinem fremden Mädchen hier hoch gekommen und das Risiko einer Strafe eingegangen sein? Ausgerechnet er??? Niemals!! Das würde viel mehr zu Donnie passen! Doch warum machte ihn diese Vermutung dann so verlegen? Es ging hier immerhin um diese blauhaarige Hexe, die ihn aus dem Nichts, und völlig grundlos, attackiert hatte. Da musste an der Art liegen, wie April diese ganze Sache ansprach, völlig klar!
 

So sehr Mikey sich auch anstrengte, ihm fiel einfach nichts ein, was er jetzt noch hätte auf dieses Kichern erwidern können. Ihm war diese ganze Situation hier gerade so unglaublich peinlich und unangenehm und April schien sich köstlich zu amüsieren. Verlegen und mit hochrotem Kopf, drehte er sich um und marschierte einfach los.
 

„Ich geh jetzt wieder zurück, sonst bekomm ich noch Ärger!“, brummte er trotzig.
 

„Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt, ich wollte dich nur etwas aufziehen“, kam es, noch immer kichernd, von April, die dem jungen Turtle einfach folgte. Oh ja, sie hatte ihn aufgezogen. Erst glaubte sie einer völlig Fremden mehr als ihm, obwohl sie gemeinsam schon so unendlich viel erlebt hatten, und dann unterstellte sie ihm auch noch diese seltsamen, hormongesteuerten Ideen, die normalerweise nur Donnie hatte. Na gut, Leo irgendwie auch, schließlich waren sie langsam aus dem Teenager Alter heraus und wuchsen zu jungen Erwachsenen heran. Da war es ja auch ganz normal sich für Mädchen zu interessieren. Aber Mikey hatte dieses Interesse bisher eben einfach noch nicht. Und wenn es nie dazu kommen würde, dann würde er sich daran auch nicht stören. Aprils Vermutungen waren also einfach aus der Luft gegriffen. Genau das war es!
 

„Ich bin nicht beleidigt“, kam es schließlich nur knirschend von dem jungen Turtle mit der orangefarbenen Bandana. April grinste nur noch etwas, sagte aber vorerst nichts mehr. Gemeinsam gingen sie in eine kleine Seitengasse und stiegen dort, durch einen Gullideckel, hinab in die Kanalisation. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus, während sie nebeneinander her liefen, bis Mikey sich irgendwann leise räusperte.
 

„Also… wenn du mir schon nicht glaubst.. Wie hast du Amy kennengelernt?
 

Mikey wollte einfach dieses Schweigen unterbrechen. Auch wenn er dabei das Risiko einging, wieder von April aufgezogen zu werden. Doch konnte er auf diese Weise vielleicht auch etwas mehr über diese Amy erfahren. Vielleicht sogar etwas, das ihm half diesen Angriff neulich zu verstehen.
 

„Hm..“, begann April nachdenklich. „Naja, ich kenne sie aus der Mensa in der Uni. Sie und Logan haben sich zu ein paar Leuten und mir gesetzt. Ist noch gar nicht so lange her. Wir haben uns auch auf Anhieb gut verstanden. Sie haben wohl ein paar Jahre in Japan gelebt, sind aber jetzt wieder hier, um zu studieren.“
 

„Achso…“, kam es erstmal nur knapp von Mikey als Antwort. Er versuchte sich ein paar Worte im Kopf zurecht zu legen, um noch ein paar Dinge zu erfahren. Allerdings war er in der Regel eher der Typ der erst redete und dann nachdachte, weshalb es einen Moment dauerte, bis er weiter redete. „Hat sie mal erwähnt, was sie so für Hobbys hat oder was sie in ihrer Freizeit tut?“ War das zu offensichtlich gewesen? Aprils Blick nach zu urteilen, den sie nun dem jungen Turtle zuwarf, ja. Eindeutig zu offensichtlich.
 

„Hör endlich auf damit Mikey. Amy ist wirklich nett und du hast dich vorhin aufgeführt wie ein Arsch.“
 

Wie ein was?? Mikey fiel beinahe alles aus dem Gesicht. Er war es gewohnt dass man ihm sagte, er benehme sich kindisch, albern, unsensibel oder er sei schlichtweg einfach nervig. Aber ein Arsch? So hatte ihn noch nie jemand genannt. Und April schon garnicht. Michelangelo mochte vieles sein, aber nicht das. Irgendwie verletzte es ihn. Sah die Rothaarige das wirklich so? Hatte er tatsächlich übertrieben und zu früh irgendwelche Schlüsse gezogen? Vielleicht war das alles nur ein großes Missverständnis gewesen. Auch wenn Amy ihn angegriffen hatte, passiert war weder ihm noch ihr etwas. Und sie hatte auf diesem Dach bereits gesagt, dass sie sich mit ihm anfreunden wollte. Also hatte er vielleicht wirklich überreagiert und ein falsches Bild von dem Mädchen mit den blauen Haaren?
 

Zweifel überrannten den jungen Turtle. Zweifel, die er früher nicht gekannt hatte, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Was sollte er nun tun, wenn er nochmal auf Amy treffen sollte? Ihr eine Chance geben? Vorher wirklich Splinters Rat einholen? Beschäftigt mit solchen Gedanken starrte er getroffen vor sich, auf den nassen Boden, auf dem er und April liefen.
 

„Entschuldige, das war nicht so gemeint“, kam es plötzlich von dem Rotschopf, die Mikey einen entschuldigenden Blick schenkte. Dieser sah kurz zu ihr auf und versuchte irgendwie eines seiner typischen Lächeln zu erzwingen, welches dann doch eher gequält aussah. „Nein, vielleicht hast du Recht. Vielleicht habe ich wirklich übertrieben.“
 

Wie war es dazu gekommen? Noch vor gut 10 Minuten war Michelangelo fest dazu entschlossen gewesen herauszufinden, was diese Amy im Schilde führt. Und jetzt war er völlig verunsichert, ob er das Richtige getan hatte. Und ob er diesem Mädchen nicht vielleicht die Chance hätte geben sollen alles zu erklären. //Verdammt..!// Mikey begann innerlich über sich selbst zu schimpfen. Dieses Mädchen machte ihn noch vollkommen wahnsinnig und brachte ihn in Schwierigkeiten, ohne überhaupt anwesend zu sein.
 

Plötzlich kam April zum Stehen, was auch den jungen Turtle zum Stillstand brachte. Als er nach vorne blickte erkannte er auch wieso. Sie waren bereits angekommen. Ohne es zu merken, und ohne viel miteinander zu reden, hatten sie bereits die gesamte Strecke hinter sich gelassen.
 

„Ich geh zuerst rein und lenk die Anderen etwas ab. Dann kannst du rein schleichen und niemand wird merken, dass du weg warst, okay?“, schlug April mit einem verständnisvollen Lächeln vor, welches Mikey dankbar erwiderte. Egal was zwischen ihnen vorgefallen war, April war einfach eine gute Freundin und erntete auch gleich ein leises „vielen Dank“ seitens Michelangelos. Somit ging die Rothaarige auch voraus, um für etwas Ablenkung zu sorgen. Der 19 – Jährige wartete derweil einen Moment, um nicht gleich ins Kreuzfeuer zu laufen und stattdessen unbemerkt in sein Zimmer zu schleichen. Als er dann plötzlich ein völlig überraschtes „April???“, bis zum Eingang des Unterschlupfs hören konnte, welches eindeutig von Donnie stammte, verlor er keine Sekunde. Das war sein Stichwort und er lief los. Völlig lautlos huschte er in den Schatten vorbei an April, die gerade Donnie um den Hals gefallen war, welcher mit seinem Laptop im „Wohnzimmer“ gesessen hatte. Meister Splinter war nirgends zu sehen, was in der Regel bedeutete, dass er sich im Dojo befand. Ebenso war nirgends eine Spur von Leonardo. Vermutlich hatte er sich wieder hingelegt oder leistete Splinter Gesellschaft. Perfekt! Niemand schien Mikeys Abwesenheit bemerkt zu haben, was es ihm ermöglichte ungesehen in sein Zimmer zu huschen und lautlos die Tür hinter sich zu schließen.
 

Erleichtert atmete der junge Turtle auf und wankte zu seinem Bett, auf welches er sich auch gleich, wie ein Kartoffelsack, fallen ließ. Er hatte es tatsächlich geschafft nach draußen zu schleichen und etwa eine Stunde später zurück zu kommen, ohne dass jemand Kenntnis von seiner Abwesenheit genommen hatte. Als Ninja konnte er selbstverständlich stolz darauf sein, auch wenn er sicherlich ein ordentliches Maß an Glück gehabt hatte, neben seinen Fähigkeiten. Als Bruder und als Sohn jedoch fühlte er sich miserabel. Mikey war ein furchtbarer Lügner und jetzt musste er seinem Vater und auch Leo und Donnie verheimlichen, dass er sich heimlich nach draußen geschlichen hatte. Und dann war da noch dieses abartig flaue Gefühl im Magen, welches er nun dank seines schlechten Gewissens gegenüber Amy und April hatte. Was für ein Start in den Tag… Das waren eindeutig die perfekten Voraussetzungen, um sich die restliche Zeit des Tages in seinem Bett zu verkriechen.
 

„Schön, dass du wieder da bist…!“, drang plötzlich eine leider nur allzu bekannte Stimme bis zu Mikey vor, die leider alles andere als begeistert klang. Mit einem Mal schien sein Herz stehen zu bleiben und die Luft blieb ihm weg. Anscheinend war seine Abwesenheit doch nicht ganz so unbemerkt geblieben, wie er gehofft hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars :)
Mal sehen wann ich es schaffe das nächste Kapitel fertig zu schreiben und hochzuladen DX

Leider wird es wahrscheinlich weiterhin nur in sehr unregelmäßigen Abständen weitergehen :(
Ich hoffe bis dahin habt ihr zumindest Spaß mit den bereits vorhandenen Kapiteln :)

Bis zum nächsten Mal
Eure -Laluna- Komplett anzeigen

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