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Prinz ... oder Prinzessin?

Und der Apfel
von

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Die Erlösung ... was zu Essen

Helle Sonnenstrahlen kitzeln sein Gesicht. Er kneift die Augen zusammen, damit es ein bisschen dunkler wird und er weiter schlafen kann, doch ist es zu spät. Er ist schon wach und langsam merkt er, dass er nicht mehr einschlafen kann, öffnet die Augen. Schläfrig erhebt er sich und schaut sich um. Er gähnt genüsslich. Es dauert ein bisschen, ehe er realisiert, dass er in einem Wald ist, auf den dreckigen Boden geschlafen hat, dass Käfer auf seinem Körper hin und her krabbeln und das seine Kleidung dreckig ist. Die Erkenntnis trifft ihn wie ein Schlag, völlig unerwartet und widerwärtig. Sofort springt er auf und schlägt sich den Dreck von der Kleidung. Sein Gesicht ist vor ekel verzogen und seine Augen sind zusammen gekniffen. Ein wimmerndes Geräusch kommt aus seiner Kehle, leise wie ein kleines weinendes Kind. Tränen rollen ihn über die Wange, als er bemerkt, dass es keinen Zweck hat und die Panik kommt in ihn hoch, als er sieht, dass seine Hände ebenfalls mit Dreck beschmutzt sind. Es dauert ein bisschen, ehe er merkt, dass es keinen Zweck hat. Wie in Trance schlägt er seine Hand an seinen Oberschenkel. Seine Augen sind zum Himmel gerichtet und immer wieder flüstert er die Worte: „Ich will nach Hause … nach Hause … Hause … Hause“, immer wieder.

Der Prinz ist so eine Situation nicht gewohnt. Er kam früher sehr selten mit Dreck in der Verbindung. Wenn eine Schlammpfütze vor seinen Füßen war, dann legte sich meisten einer seiner Diener in den Dreck, damit der Prinz über ihn gehen konnte. Er durfte niemals draußen in einem Sandhaufen oder in der Erde spielen, da seine Eltern Angst hatten, dass er krank werden konnte, sich einen Virus Einfang oder die Pest bekam und dann würde er sie beide damit anstecken und keiner konnte das Königreich leiten. Dieses Risiko durften der König und die Königin nicht eingehen. Ihre ganze Sicherheit hat aber nicht verhindert, dass die Königin gestorben ist und der König nun schwer krank im Bett liegt, seine neue Frau ein Teil des sagen hat und nun komplett, wo der Prinz nicht da ist.

Noch immer steht der Prinz an der Stelle, wie in Trance. Er bewegt sich kaum und seine Handlung wird immer schwächer. Der Prinz weiß nicht, wie lange er da nun stand und seine Umgebung nicht mehr richtig wahrgenommen hat. Nach einer Weile scheint er wieder in der Realität zu sein und schaut sich nochmal um. Zum zweiten Mal begreift er dass er in einem Wald gefangen ist und nicht in seinem warmen Bett liegt, von einem bösen Traum heimgesucht.

Langsam bringt der Prinz seinen Körper dazu zu gehen. Seine Beine fühlen sich wacklig an und als er ein Bein hebt, hat er Angst, dass sein Bein zu schwer wird und er nicht vorwärts kommt. Nur mit größer Anstrengung schafft er es einen Schritt zu machen. Dann noch einen und noch einen. Schweiß steht ihm auf der Stirn, da er zwischen wackligen Beinen, die einknicken und Beinen die Schwer wie Blei sind und sich nicht bewegen steht. Im ersten Moment fühlt es sich so an, als würde er das Laufen verlernt haben und müsse es nun wieder erlernen. Nach ein paar Schritten geht es wieder und der Prinz kommt flüssiger vom Fleck.

Doch wo soll er nur hin? Sollte er wieder nach Hause zu seinem Schloss? Doch der ihn umbringen wollte war der Gehilfe von seiner Stiefmutter. Wollte sie ihn loswerden oder wollte er seine Stiefmutter für sich alleine haben? Der Prinz fand keine Antwort auf seine Frage. Sein Gehirn fühlt sich so an, als hätte irgendjemand es einmal durch geschüttelt. Er kann sich nicht mehr richtig konzentrieren und auch keinen klaren Gedanken fassen. Das einzige Ziel was er jetzt hat ist nicht stehen zu bleiben, jemanden zu finden, der ihn helfen konnte. Vielleicht wusste er dann wie es weiter gehen sollte.
 

Es dauert ein bisschen, die der Prinz durch den Wald geht, ehe er dann eine Hütte findet. Sie sieht ziemlich alt modisch ist, besteht aus einem Backsteinen und einem Strohdach, aus dem ein Karmin aus Stein in die Höhe empor schießt. Der Karmin dampft. Hoffnung kommt in dem Prinzen hoch. Hoffnung, dass jemand zu Hause ist, der ihn helfen kann. Er probiert seinen Schritt zu vorschneller und stolpert auf das Haus zu. Seine Beine fühlen sich immer noch ziemlich schwer an und scheinen ihm nicht ganz zu gehorchen. Leise flucht der Prinz, als er mit einer ungeschickten Bewegung gegen die Tür läuft. Für einen Moment ärgert es ihn, dass er so ungeschickt ist, doch dann kommt ihm der Gedanke dass Hilfe in diesem Haus zu finden ist und sein Ärger verfliegt. Panisch klopft er gegen die Tür. „Hallo, ist da jemand? Ich brauche Hilfe. Bitte hilf mir doch jemand“, schreit er panisch.

Keine Antwort. Einen Moment hört er mit dem Klopfen auf und lauscht an der Tür. Nichts. In dem Haus ist es totenstille, niemand scheint sich zu bewegen. Oder ist niemand da? Der Prinz kann es gar nicht glauben. Der Karmin ist an und niemand ist zu Hause? Das kann er sich nicht vorstellen. Wieder schlägt er panisch gegen die Tür. „Bitte macht doch jemand auf! Ich bin alleine und nicht gefährlich!“ Noch immer bewegt sich niemand in dem Haus. Tränen fließen dem Prinz über die Wange. Die Panik überkommt ihn. Sein Körper fängt an zu zittern. Wieder fühlen sich seine Beine wacklig an und er hat das Gefühl bald einzuknicken. „Bitte ich möchte doch nur ein Bad nehmen.“

Er fühlt sich schmutzig und erst jetzt bemerkt er, dass sich seine Kehle trocken anfühlt, dass sein Magen am knurren ist. „Und etwas zu Essen und Trinken“, flüstert der Prinz.

Er lehnt sich an die Tür, vollkommen erschöpft, noch in der kleinen Hoffnung, dass doch jemand auf macht. Als plötzlich die Tür sich öffnet. Ein bisschen fällt er zur Seite, da plötzlich kein Gegenwicht mehr da ist.

Etwas verwirrt richtet er sich auf und schaut in die Wohnung. „Hallo?“, fragt er vorsichtig. Immer noch keine Antwort. Sollte er einfach rein gehen oder draußen bleiben?

Einen Schritt bewegt er sich in die Tür. „Hallo? Ist jemand da?“, fragt er nochmal vorsichtig. Er streckt den Kopf in die Wohnung. Niemand antwortet ihn. Vielleicht ist doch niemand zu Hause.

Der schöne Geruch von Essen steigt ihm in die Nase. Es riecht nach Gewürzen, nach Wasser und nach Tomaten Soße. Dem Prinz läuft regelrecht das Wasser im Mund zusammen. Ganz benommen folgt er dem Geruch vom Essen und schließt mit einer leichten Bewegung die Tür. Er hat das Gefühl, dass er seit Wochen nichts mehr gegessen hat und nun steht auf einem Küchentisch seine Erlösung. Acht Teller sind sauber auf dem Tisch verteilt, das Besteck daneben und einer Serviette unter dem Teller. In einem Topf unter dem Karmin brodelt ein Kessel woher dieser leckere Geruch kommt. Der Prinz denkt nicht nach, sondern schnappt sich einen Teller, nimmt eine Kelle und tischt sich etwas von dem Essen auf. Dann setzt er sich und fängt an wild das Essen zu verschlingen. Seine guten Tisch Manieren vergisst er für einen Moment. Vor wem soll er auch gute Manieren haben? Ist doch gerade niemand da, so denkt der Prinz.

Doch kaum hat er angefangen das Essen in sich zu stopfen und den Gedanke zu Ende zu denke hört er, wie die Tür knarrend aufgeht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-10-09T08:13:29+00:00 09.10.2015 10:13
Es ist Kamin =D Karmin ist eine Farbe
Er ist so unglaublich weltfremd, dass die Hälfte auch noch reichen würde... ich wäre ja dafür, dass Prinzen verpflichtend ein halbes Jahrzehnt ihres Lebens unter dem gemeinen Volk verbringen müssen, damit sie die Probleme und Sorgen des Volks nachvollziehen können. Leider fürchte ich, dass sich das nicht durchsetzen wird. (Außerdem sollte er dringend seine Prioritäten klären, wenn er zuerst an ein Bad und dann erst an Essen und Trinken denkt ...)
Auf jeden Fall sehr glaubhaft rübergebracht, dass er absolut verloren ist.


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