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Liebesbeweise

von

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Konfrontationen

Es war bereits hell, als Bulma erwachte. Ziemlich sogar. Angestrengt öffnete sie ihre Augen und blickte nach links zu ihrem Fenster. Die Vorhänge waren noch immer zugezogen, somit konnte sie nur erahnen, wie spät es eigentlich war. Genau in diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als einfach als diesen Vorhang zur Seite zu ziehen, um einen Blick auf die Welt da draußen zu werfen. Einfach etwas anderes zu sehen, als dieses Zimmer, in seiner Einsamkeit. Sie versuchte sich aufzurichten, was zwar gelang, jedoch nur unter Schmerzen. Ihre Arme glühten regelrecht. Vielleicht waren es auch nur Phantomschmerzen, die sie da durchströmen, genau konnte sie das nicht feststellen. Schließlich wurde ihr Verband öfter gewechselt und die verbrannten Stellen gekühlt. Hauptsächlich hatte sie Verbrennungen ersten sowie teilweise zweiten Grades, erlitten. Die Blauhaarige hatte eigentlich ziemlich viel Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert war. Ihr persönlicher Arzt hatte ihr mitgeteilt, dass sie in etwa eineinhalb Wochen spätestens den Verband nicht mehr tragen müsste. Vielleicht würde ihre Haut sogar von Narben verschont bleiben, wenn sie Glück hatte. Bis dahin war es das Beste, Arbeit zu vermeiden und sich nicht zu überanstrengen. Doch das nervte sie wirklich. Drei Tage waren nun verstrichen und die Zeit schien nicht zu vergehen. Bis jetzt hatte sie ihr Zimmer nur zwecks der Notdurft verlassen und war sogleich wieder zurückgekehrt. Das sollte nun wirklich ein Ende haben! Außerdem waren die einzigen Personen, die sie gesehen hatte, ihr persönlicher Arzt sowie ihre Eltern.
 

Nein, nicht nur. Son-kun und sein Sohn hatten auch bei ihr vorbeigeschaut. Chichi konnte sich nicht von Zuhause losreißen. Dennoch hatte sie ihr mittels mitgebrachten Leckereien, die ihr Mann mitgebracht hatte, schöne Grüße ausgerichtet. Die Blauhaarige war wirklich froh, so einen Freund wie ihn zu haben. Er hatte ihr erzählt, dass er ihren Ki-Abfall gespürt hatte und sofort zu ihnen geeilt war. Bulma erinnerte sich an die Explosion und auch daran, dass Vegeta genau im Zentrum davon war. Wenigstens ging es ihm gut. Son-kun hatte ihr erzählt, dass er gestern bereits wieder halbwegs normal leben konnte, ohne an ein Bett gefesselt zu sein. Jedoch würde es mit dem Trainieren die nächsten Tage nichts werden, da seine Lunge noch nicht ganz funktionsfähig war. Zuzutrauen war es ihm ja, dass er es trotzdem probieren würde. Die Erfinderin war bei ihrer Schilderung der Erlebnisse bei der halben Wahrheit geblieben. Den Streit, den sie mit Vegeta hatte, wollte sie nicht erzählen. Schließlich ging es niemanden was an. Sie wollte ihren Gast sogar eher schützen, also hatte sie gleich jegliche Schuld auf sich geladen. Immerhin war es ihr Gravitationskern gewesen. Ihr Bauteil, das versagt hatte.
 

„Schuld ...“, seufzte sie und bei diesem Gedanken musste sie an ihren außerirdischen Gast abermals denken. Bevor sie jedoch weiter über ihn grübelte, bewegte sie sich gemächlich Richtung Fenster und schob den Vorhang endlich zur Seite. Was sie da sah, erfreute wahrlich ihr Herz. Denn die ersten Schneeflocken schienen zu fallen. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht betrachtete sie die weißen Punkte, die ihren Weg nach unten fanden. Es war wirklich ein schönes Schauspiel zum Ansehen. Bulma fasste sie mit ihrer rechten Hand auf die Stirn und atmete angestrengt aus. Dumpf glaubte sie, sich an einen Traum von gestern Nacht erinnern zu können.
 

„Es war alleinig meine Schuld...“
 

kamen ihr jene Worte wieder ins Gedächtnis zurück. Sie glaubte von Vegeta geträumt zu haben. Dass er bei ihr war. Dass seine Lippen ihre Haut sanft berührt hatten. Dass er gar … zärtlich war. Oder war es wirklich passiert? Nein, es war töricht so etwas auch nur zu denken. Als ob er das jemals tun würde. Immerhin hatte er sie aus dem Raumschiff hinausgeschmissen, weil er ihre Nähe nicht mehr ertragen konnte. Wieso also sollte er nun diese wieder aufsuchen und dann ... noch einen Schritt weiter gehen?
 

„Bulma, du solltest doch nicht aufstehen“, hörte sie plötzlich die Stimme ihrer Mutter am Türrahmen. Die Erfinderin hatte gar nicht gemerkt, wie diese aufgegangen war.
 

„Ich wollte nur mal einen Blick nach draußen werfen“, erklärte sie ihr und machte sich sogleich auf sich wieder ins Bett zu legen. „Was gibt es denn? Wie du siehst, liege ich schon wieder im Bett.“
 

„Du hast Besuch. Kann ich sie reinlassen?“
 

„Sie?“ Wer würde denn jetzt kommen? Son Goku und sein Sohn waren bereits mehrmals da gewesen und hatten eigentlich nicht vorgehabt, heute auch zu kommen.
 

„Naja deine Freunde eben“, erklärte sie nur vage und ging einen Schritt zur Seite um ihre Gäste hereinzulassen.
 

„Kuririn ... Oolong ... Pool ...“ Kurz stockte ihr Atem, als sie das Gesicht des vierten Besuchers sah. „Yamchu.“
 

Ihre Mutter verließ daraufhin ihr Zimmer und verschloss die Türe. Pool kam sofort auf sie zugeflogen und fragte nach ihrem Befinden. Auch Oolong und Kuririn waren ziemlich besorgt gewesen und so schnell es ging hergekommen. Natürlich wollten sie Bulma nicht überanstrengen und hatten zur Sicherheit einen Tag länger gewartet. Doch sie hatte ihnen erklärt, dass es okay sei. Immerhin würde sie Zuhause sowieso nur versauern. „Du hast uns einen Heidenschrecken eingejagt“, atmete Kuririn erleichtert aus und verschränkte seine Arme dabei. „Wie ist das denn eigentlich passiert?“
 

Sie musste bei dieser Frage, die ihr zum wiederholten Male gestellt wurde, schlucken. Hatte es denn nicht schon gereicht, dass ihre Eltern und Son-kun sie gelöchert hatten? Immerhin hatte sie allen gesagt, dass ihr Kern die Explosion ausgelöst hatte, sprich - es war ihre Schuld. Wieso musste sie dies abermals über sich ergehen lassen?
 

„Hat sich der Irre beim Training so sehr verausgabt, dass er alles in die Luft gejagt hat?“, sagte Yamchu in einem zynischen Ton und war nun auch wieder der Sprache mächtig. Bis jetzt hatte er kein einziges Wort gesagt. Nicht einmal ein einfaches Hallo oder die Frage, wie es ihr denn ging.
 

„Nein, hat er nicht“, entgegnete sie und gab sich keine Mühe ihren wütenden Unterton zu verstecken. „Ich habe nur etwas Neues gebaut und es hat nicht funktioniert. Also kannst du die Schuld nicht auf ihn schieben.“
 

„Das wäre mir neu, dass bei dir etwas so schief gehen kann“, stachelte er weiter herum. Weswegen war er eigentlich gekommen? Um zu sehen, ob es ihr gut ging, oder ob er weiter auf Vegeta herumstacheln konnte?
 

„So etwas passiert nun mal. Versuch ja nicht ...“
 

„Ich glaube, wir gehen mal ... und schauen später noch mal vorbei. Deine Mutter hat uns vorhin schon einen Tee angeboten“, grunzte das Schwein und deutete Kuririn und Pool zu gehen. Sie hatten bemerkt, dass sich ein Streit anbahnte, der nur die Zwei etwas anging, also verließen sie auf schnellstem Wege das Zimmer. Als die Tür ins Schloss fiel, ging die Auseinandersetzung nach einer kurzen Stille weiter.
 

„Hör zu“, begann Yamchu erneut. „Ich bin nicht gekommen, um ihn schlecht zu machen. Ich mache mir nur Sorgen um dich, dass er irgendwann dich und dieses Haus hier noch komplett in die Luft jagt. Verstehst du meine Ängste nicht?“
 

„Mir geht es gut.“
 

„Ach ja? Das sieht man aber nicht. Oder was ist das an deinen Armen?“, fragte er sarkastisch und deutete auf den Verband auf ihren Unterarmen.
 

„Es war MEINE Schuld! Ganze allein meinige! Ich hätte das Ding noch nicht einbauen dürfen. Vegeta hat nicht gewusst, was er da tat.“
 

„Ach ja? Erklär mir mal, warum du ihn mit so einem unfertigen Ding herumwerken lässt?“
 

„Vergiss es einfach! Alles, was ich sage, drehst und wendest du, wie du es brauchst. Ich lasse mich nicht auf so eine in die Leere führende Diskussion mit dir ein!“ Damit sprach sie ein Machtwort und wendete ihren Blick von ihm ab. Ja, sie konnte ihn nicht mehr sehen. „Du bist doch nur gekommen, um zu sehen, wie die Zukunft voranschreitet, nicht wahr?“ Kurz glaubte sie, ein Zucken an seiner Schläfe gesehen zu haben. Natürlich war es so. Er war wie eh und je eifersüchtig. Die Trennung war noch frisch und es war fast verständlich, dass er es nicht ganz wahrhaben wollte.
 

„Das ist so auch nicht wahr“, verteidigte er sich. „Glaub mir, ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht. Aber glaub, was du willst ...“ Sein Blick wurde fast traurig. Hatte sie ihm ...Unrecht getan? Doch das war jetzt egal. Sie musste stur sein und wollte nicht von ihrer Meinung absteigen. Es war einfach viel zu wenig Zeit vergangen. Die Erfinderin hatte gehofft mehr Abstand zwischen sich und Yamchu bringen zu können. Nicht nur das. Eigentlich, wenn sie es sich recht überlegte, wollte sie im Moment nur alleine sein. Diese Beziehungsprobleme bereiteten ihr nur Kopfschmerzen.
 

„Ich bin sehr müde. Kannst du bitte gehen?“, erfand sie schnell diese Notlüge, um ihn aus ihrem Zimmer rauszubekommen. Allein sein war alles, was sie jetzt wollte. Keinen Moment länger ertrug sie die Gegenwart ihres Exfreundes, der nicht im Geringsten interessiert war, mit ihr vernünftig zu reden. Kurz blickte sie zur Seite und sah, wie er zustimmend nickte und Richtung Tür ging. Bevor er jedoch den Raum verließ, drehte er sich noch ein letztes Mal um. „Was ist eigentlich aus uns geworden? Können wir denn nicht einmal mehr Freunde sein?“
 

~*~
 

Genervt wälzte sich Vegeta in seinem Bett und setzte sich in seinem Bett auf. Das Nichtstun regte ihn so sehr auf. Doch leider konnte er noch nicht wirklich trainieren. Sehr früh am Morgen hatte er es versucht, doch nach etwa 30 Minuten war ihm die Luft ausgegangen. Seine Lunge hatte er wirklich mehr als strapaziert, selbst für einen Saiyajin war das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch ohne sein tägliches Work-out fühlte er sich fast unausgeglichen. Es nervte ihn tierisch einfach nur rumzusitzen und die Zeit zu zählen, die unnütz verstrich. Die Zeit, die er hätte nutzen können, um sich auf den einen Kampf vorzubereiten. Angestrengt atmete er aus und erhob sich von seinem Bett. Vielleicht würde das in ein paar Tagen endlich vorbei sein, damit er wieder seinem normalen Alltag nachgehen konnte. Das hatte er davon. Nur weil er so schnell wie möglich weg wollte, wurde er im Endeffekt jetzt sogar im Training zurückgeworfen. Doch es brachte nichts, sich über Vergangenes aufzuregen. Immerhin war es schon geschehen und seine Schuld gewesen. Hätte er nur nicht so irrational gehandelt.
 

„Egal“, seufzte und beschloss die Küche aufzusuchen. Sein Magen knurrte und außerdem glaubte er Essen zu riechen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es zwar noch nicht Mittag war, aber Mrs. Briefs kochte öfters vor. Gemächlich ging er die Treppen hinab und folgte dem Duft, der bereits alle Gänge durchflutete. Was war das nur? Es roch nach angebraten Fleisch oder etwas Ähnlichem. Vegeta konnte es nicht genau zuordnen, doch es war ihm egal. Sein Magen knurrte und etwas zwischen die Zähne zu bekommen war nie ein Fehler. Wenigstens eine Tätigkeit, die er noch immer ausführen konnte.
 

Als er um die letzte Ecke bog, sah er plötzlich eine riesige Kugel, die niemand anderer war, als ...
 

„Tag Vegeta“, begrüßte ihn der Glatzkopf. Was machte der denn hin? Ein Blick nach rechts verriet ihm, dass noch diese zwei Formwandler anwesend waren. Das Schwein und was auch immer das für ein Tier darstellen sollte. Wahrscheinlich waren Bulmas beknackte Freunde gekommen, um ihr einen Krankenbesuch abzustatten. Ob der andere Idiot auch anwesend war? „Freundlich, wie eh und je“, fügte Kuririn noch hinzu. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging der Saiyajin an den Freunden vorbei und setzte sich zum Esstisch.
 

„Du kommst genau richtig Vegeta. Für dich habe ich nämlich schon was zubereitet“, flötete die Blondine, die ebenfalls in der Küche war. Sie begann einige Teller mit gekochtem Rindfleisch, sowie Kartoffeln und weitere Beilagen auf dem Tisch zu stellen. Währenddessen kümmerte sie sich auch um ihre anderen Gäste, für die sie gerade dabei war, Tee anzurichten. „Nehmt doch im Wohnzimmer Platz. Ich komme gleich zu euch“, forderte sie die Drei auf in das Nebenzimmer zu gehen. Erleichtert atmete Vegeta aus. Er hatte schon die Befürchtung gehabt, dass diese Hirnis es sich in der Küche ebenfalls gemütlich machen könnten. So war das Ganze doch leichter zu ertragen.
 

Nachdem Mrs. Briefs alles für ihn bereitgestellt hatte, verzog sie sich zu den anderen ins Wohnzimmer. Genüsslich verspeiste er das Rindfleisch, das mit Hoisin Sauce zubereitet worden war. Er hatte schon öfters diese Art von Gericht hier gegessen und er musste zugeben, dass es wirklich köstlich war. Gierig schlang er alles hinunter und konnte nicht überhören, was die anderen im Wohnzimmer so sprachen.
 

„Die Beiden hatten sich schon wieder voll in der Wolle“, seufzte der Mönch und nippte an seinem Tee. Vegeta wurde hellhörig bei diesen Worten. Die anderen saßen zwar weiter weg, doch er hatte ein gutes Gehör, das ihm genau jetzt sehr zunutze war. Anscheinend war ihr Freund ebenfalls da. Befand sich dieser noch in ihrem Zimmer?
 

„Er macht sich doch nur Sorgen um sie“, spielte Mrs. Briefs alles herunter. „Außerdem macht ihm die Trennung sicher auch noch zu schaffen.“
 

Trennung?? Hatte er richtig gehört? Wann war das denn vorgefallen? Als er die Frau Tage zuvor im Raumschiff angesprochen hatte, meinte sie noch, dass alles in Butter sei. Wieso hatte sie ihn belogen? Das alles erschien keinen Sinn zu ergeben.
 

„Er kann sich bei seinem Training gar nicht konzentrieren. Meistens sitzt er nur da und starrt vor sich hin“, seufzte das schwebende Wesen, das einer Katze ähnelte.
 

‚Interessant‘, dachte sich der Saiyajin no Ouji und nahm unbewusst langsamer seine Mahlzeit zu sich. Dass die Frau wieder zu haben war, war wirklich eine interessante Information, die ihm jeder verheimlicht hatte. Zumindest sie hatte es ihm nicht gesagt. Die anderen gingen wahrscheinlich davon aus, dass er es wusste. Sonst würden diese bestimmt nicht so offen in seiner Gegenwart darüber reden.
 

„Wir wissen doch genau, was beziehungsweise wer an der Trennung schuld ist“, grunzte Oolong und griff nach einem Stück Kuchen, das ebenfalls im Wohnzimmer angerichtet war. „Yamchu konnte sie einfach nicht mehr halten. Ich meine, wer kann es ihm verübeln. Wenn ich wüsste, dass meine Alte ein Kind von einem anderen bekommen würde ...“ Plötzlich stoppte seine weitere Erklärung und Vegeta spürte, wie das Schwein seinen zornigen Blick bemerkt hatte. Angstschweiß schien in diesem Moment von Oolong herunterzulaufen. „... wie dem auch sei. Vielleicht ist es besser so ...“
 

In der Tat war es mehr als amüsant, die Anschauungen der anderen zu hören. Der Eine war zwar ein Schwein, aber er hatte wahrlich recht. Der ehemalige Wüstenbandit war seiner Meinung nach einfach nicht Mann genug für sie. Er fragte sich regelrecht, wie die beiden überhaupt zueinandergefunden hatten. Wahrscheinlich waren es nur die Hormone, die durchgedreht waren. Irgendwann hatte er vernommen, dass die beiden schon eine lange Zeit zusammen waren ... beziehungsweise gewesen waren. Zwölf Jahre, wie er gehört hatte, was eine lange Zeit war. Sie mussten noch jung, fast Kinder gewesen sein, als sie sich kennengelernt hatten. Seine These mit den überschüssigen Hormonen war also gar nicht mal so verkehrt.
 

Auf einmal vernahm Vegeta Schritte aus dem Gang, der zur Küche führte. Er ahnte bereits, wer nun auftauchen würde. Diese schwache Menschenenergie kannte er bereits mehr als gut. Deshalb war er alles andere als überrascht als Yamchu die Küche betrat und mit einem zerknirschten Gesicht ihm beim Essen zusah. Er wunderte sich, warum er mitten in der Küche einfach so stehen blieb. Wollte er nicht zu den anderen gehen? Oder hatte er gar den Mut ihn anzureden? „Willst du denn nicht wissen, was ich hier mache?“, begann er schließlich das Gespräch.
 

„Interessiert mich einen feuchten Dreck“, gab der Saiyajin no Ouji arrogant zurück und leerte einen weiteren Teller, ohne groß auf den Menschen einzugehen.
 

„Dich interessiert wohl alles einen feuchten Dreck, nicht wahr ... Saiyajin?“
 

„Was willst du? Willst du, dass mir der Appetit vergeht bei deiner Visage?“, knurrte Vegeta und hoffte mit dieser Aussage den Schwachmaten endlich vertreiben zu können. Dieser machte jedoch keine Anstalten ins Wohnzimmer zu gehen. Stattdessen hielt er sich an der Lehne eines Stuhls fest und sah ihn zornig an. „Dein Appetit geht mir so was von am Arsch vorbei. Hast du vielleicht mal daran gedacht, dass ich wegen Bulma hier bin?“
 

„Und ohne, dass ich es wissen möchte, verratest du mir schon von selbst, was dein jämmerliches Selbst hier macht.“
 

„Du arroganter Affe! Hörst du mir eigentlich zu? Ich meine damit, dass ich genau weiß, was du mit Bulma getan hast. Wage es nicht noch einmal sie so zu verletzen! Dass sie im Bett bleiben muss, hat sie nur dir zu verdanken!“
 

Langsam aber sicher reichte es Vegeta. Was glaubte der Idiot eigentlich, mit wem er sprach? Der Kämpfer schluckte seinen letzten Bissen hinunter und schob die Teller beiseite. „Freundchen, ich rate dir zu verschwinden. Sei froh, dass ich heute einen guten Tag habe.“ Er merkte förmlich, wie sein durchdringender Blick den Erdling nervös machte. Die Stuhllehne, an der er sich festhielt, war merklich feucht von seinem Angstschweiß. Er glaubte auch, ein Zittern seiner Muskeln sehen zu können. Wahrlich, was für ein Großkotz!
 

„Yamchu? Komm geselle dich doch zu uns!“", unterbrach Mrs. Briefs fröhliche Stimme die beiden Streithähne.
 

„Ja ... ja“, stammelte er und löste sich nun von dem Stuhl, an dem er sich eine gefühlte Ewigkeit festgehalten hatte. Vegeta blickte ihm mit Argusaugen hinterher, als er sich ins Wohnzimmer zu den anderen begab. Das Freundchen ... würde noch ein Nachspiel haben.
 


 

~*~
 

Langsam wurde es ihr wirklich zu viel. Wie lange sollte sie noch in diesem Bett ausharren? Entnervt stöhnte sie auf und beschloss kurz frische Luft zu schnappen. Sie war noch immer von Yamchus Besuch, von einer Stunde zuvor, mehr als aufgewühlt gewesen. Warum war er überhaupt gekommen, wenn alles, was aus seinem Mund kam, nur aus Vorwürfen bestand? Sie wollte ihm wirklich wenigstens noch befreundet sein. Doch die Situation war so angespannt, dass dies gerade unmöglich erschien. Es musste noch viel Zeit vergehen, bis sich die beiden Ex-Verliebten wieder näher kommen konnten. Bulma schlüpfte in ein Paar Schuhe und zog sich einen kuschligen Bademantel über ihren Pyjama an. Zwar schneite es, aber die Temperaturen war noch nicht unter null Grad gefallen. Außerdem wollte sie nur kurz auf der Terrasse ein bisschen Luft tanken. Niemand konnte behaupten, dass das ungesund sei! Leise öffnete sie die Tür und ging zu ihrer Lieblingsterrasse am anderen Ende des Gebäudes. Jener Ort, an dem sie Vegeta oft antraf. Vielleicht wollte sie ja gerade deshalb hin, in der Hoffnung den einsamen Krieger anzutreffen. Sie hatte das Bedürfnis zu sehen, wie es ihm ging und auch um sich bei ihm zu entschuldigen. Immerhin war sie schuld, dass er jetzt auf der Erde verweilen musste. Innerlich hoffte sie, dass er sie nicht allzu sehr hasste. Doch wen würde es wundern, falls es anders wäre? Irgendwie hatte sie fast sogar Angst, wenn sie an ein Gespräch mit ihm dachte. Doch da musste sie durch. Schließlich würden sie sich irgendwann über dem Weg laufen.
 

Bulma öffnete die Schiebetür und betrat die Terrasse. Ihr Herz begann wie wild zu pochen, als sie unerwartet die Gestalt des Saiyains vor sich sah. Wer hätte gedacht, dass er denn auch wirklich hier war? „Ist dir gar nicht kalt?“, fragte sie ihn und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Er hatte bloß ein T-Shirt an, das bei diesen Temperaturen wirklich etwas unpassend war. Doch Vegeta schien hart im Nehmen zu sein.
 

„Das macht mir nichts“, knurrte er und löste die Verschränkung seiner Arme, indem er seine Hände in die Hosentaschen steckte. „Was willst du?“
 

„Nur frische Luft schnappen“, erklärte sie knapp und stand nun direkt neben ihm. Sie spürte wie sein Blick leicht nach links zur ihr schwenkte und wie dieser schließlich bei ihren Händen haften blieb. „Das ist ... gar nichts“, beruhigte sie ihn und versuchte ihren Bademantel mehr über ihre verbundenen Hände zu ziehen. Doch kaum hatte sie den Stoff darüber gezogen, spürte sie sofort seine Hand, die sanft die Ihrige berührte. Neugierig zog er ihren Ärmel wieder nach oben und strich vorsichtig über den Verband.
 

„Tut es sehr weh?“, fragte er sie und seine dunklen Opale blickten sie nun direkt an. Die Erfinderin war geschockt von seiner Reaktion. Seit wann fragte er, ob ihr etwas weh tat? Hatte er bei der Explosion eins auf dem Kopf bekommen? Oder welches Weltwunder war die letzten drei Tage passiert, dass er fast menschliche Züge annahm? Bulma musste schlucken, als sie seine Finger spürte, die nun das Ende des Verbands erreicht hatten und somit ihre Haut berührten. Seine raue Haut war elektrisierend und ihr Herz schien immer schneller zu schlagen. ‚Bulma, reiß dich zusammen‘, dachte sie sich und schüttelte gar unbewusst ihren Kopf.
 

„Nein ... nicht sehr“, log sie. Sicher tat es weh, aber irgendwie wollte sie ihm keine Sorgen bereiten, jetzt wo er so nachfragte. Noch immer verstand sie nicht, was in seinem Kopf vorging. Er war wahrlich ein Rätsel, das sie sich vorgenommen hatte, zu lösen.
 


 

~*~
 


 

Vegeta wusste, dass sie ihn anlog. Natürlich hatte sie Schmerzen, er konnte regelrecht spüren, wie sie am liebsten zusammenzucken würde. Obwohl er kaum darüber strich. Diese Frau konnte wirklich eigensinnig sein. Sie hatte fürwahr einen ähnlich sturen Schädel, wie er selbst, musste er erneut feststellen. Eigentlich wusste er auch nicht, wieso er sie fragte, wie es ihr ging. Irgendwie lag dieses Schuldgefühl, dass alles wegen ihm passiert war, noch immer schwer in seiner Magengegend. Es war ihm regelrecht zuwider, dass das alles so abgelaufen war. Er musste diese Schuld wieder begleichen. „Schließlich musst du ein neues Raumschiff für mich bauen. Dafür brauchst ja du deine Hände“, sagte er in einem fast belustigten Ton und zunächst erntete er nur ihren verwunderten Blick. Verstand diese Frau denn keinen Spaß, den man aus dieser Situation gewinnen konnte?
 

Doch er hatte falsch gedacht. Natürlich verstand sie und konterte gleichfalls. „Wart es nur ab. Ich bin sicher schneller mit einem neuen Raumschiff fertig, als dass du wieder trainieren könntest. Sieh dich doch an, bist schon ganz weich geworden“, neckte sie ihn und konnte dabei ihr Grinsen nicht unterdrücken. Wahrlich es war eine Freude einen Schlagabtausch mit ihr zu führen. Es hätte noch ruhig so weiter gehen können, doch die kleinen Seitenhiebe wurden von einer dritten Person gestört.
 

„Na, stör ich euch wieder beim Händchen halten“, zischte Yamchu, der gerade den Balkon betrat.
 

Warum hatte er auch nicht früher den schwachen Ki dieses Hirnis geortet Abrupt ließ er die Hand der Blauhaarigen los und drehte sich zu seinem Widersacher um. „Wer hat dich denn eingeladen?“, knurrte er selbstgefällig.
 

„Ich wollte mich eigentlich nur von Bulma verabschieden. Kannst du Leine ziehen?“
 

„Macht doch, was ihr wollt ...“, gab Vegeta entnervt von sich, als er plötzlich die Hand der Frau spürte, die ihn vom Gehen abhielt.
 

„Nein bleib hier. Wenn Yamchu mir etwas zu sagen hat, wird das sicher schnell gehen. Nicht wahr, Yamchu?“ Vegeta war überrascht, dass sie ihn hier haben wollte. Anscheinend hatten sich die beiden wirklich getrennt und er konnte sich schon denken, von wem dieses Beziehungsende ausgegangen war.
 

„Bulma?!“ Der ehemalige Wüstenbandit war mehr als entrüstet, dass sie nicht mit ihm allein sein wollte. Das schien dem Idioten wohl gar nicht in den Kram zu passen.
 

„Hast du nicht gehört? Entweder du sagst, was du zu sagen hast oder DU ziehst Leine“, drohte er dem Erdling.
 

„Das ... das ist alles nur deine Schuld. Am besten wir regeln das jetzt zwischen uns. Jetzt und hier!“
 

„Soll das jetzt der berüchtigte Kampf um die Frau werden, oder was?“ Vegeta musste beinahe ein Lachen unterdrücken, als er sah, wie sein Gegenüber seine Kampfposition einnahm. „Hör gut zu, du Schwachmat. Erstens bin ich an deiner Frau nicht interessiert, aber das scheint in deinem Kopf anders auszusehen ...“ Der Saiyajin beobachtete die zornigen Augenpaare, die ihn musterten. Dieser Mensch war wahrlich ein Idiot. „Zweitens. Sagen wir mal, ich wollte was von ihr, dann hätte ich sie schon längst haben können.“ Es war ihm egal, was Bulma, die noch immer neben ihm stand, von seiner Aussage dachte. Er war im Moment einzig und allein daran interessiert den Kämpfer anzustacheln und diese Disziplin meisterte er mit Bravour.
 

„Was soll das denn heißen??“ Vegeta sah, wie er sich auf die Zähne biss und seine Muskeln sichtlich anspannte. Ihn zu provozieren gefiel ihm und er konnte nicht anders, als noch einen draufzusetzen. Jedoch wagte er es nicht, die Frau neben sich, anzusehen. Bestimmt war ihr längst die Kinnlade heruntergefallen und bei seinen nächsten Worten, würde sie bestimmt gleich protestieren.
 

„Ach komm schon. Du warst doch dabei, als sie versucht hatte, mich zu verführen.“ In diesem Moment bemerkte er, wie die Wut in seinem Konkurrenten hochstieg. Immerhin machte er sich gerade mehr als lächerlich über ihn. Aber eigentlich war das, was er sprach, nicht mal so ganz die Unwahrheit. In der Tat war es sie gewesen, die sein Gesicht angefasst und zu sich gezogen hatte.

Beinahe wäre dieser Idiot wirklich Zeuge davon geworden, wie sie den Versuch gewagt hatte, sich an ihm ranzumachen. Der Saiyajin war nun mehr als angespornt, die Provokationen noch weiter gehen zu lassen. Yamchu verabscheute er regelrecht. Und mit seinem nächsten Satz wusste Vegeta, dass er das Fass zum Überlaufen bringen würde. Denn eigentlich sollte man ja schlafende Hunde, wie bekanntlich ...
 

„Aber keine Angst. Ich nehme dir dein Weibchen schon nicht weg ... Weiß gar nicht, was du an so einer findest.“
 

... nicht wecken.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das neueste Kapitel ist online. Ich hatte leider nicht viel Zeit Beta zu lesen xD‘ Ich hoffe es sind nicht viele Fehler! Mich würde wie immer eure Meinung interessieren :)

Bis zum nächsten Mal.

Eure
lovely Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Luiako
2015-07-09T22:54:56+00:00 10.07.2015 00:54
Ist geta denn bekloppt oder was ist kaputt. Das er gern provoziert das wissen wir ja aber so.
Mach bitte schnell weiter ja will wissen wie es weiter geht zwischen allen

Glg angi
Von:  ShadowKage
2015-07-08T14:35:09+00:00 08.07.2015 16:35
juhuuu
das nächste Kapitel x3
Und ich finde es immer wieder schade dass vegeta immer während Bulmas Anwesenheit so über sie redet.
Und Yamchu kommt immer zu den unpassendsten Augenblicken.
Ist ja mal wieder Typisch XD
Hoffentlich nimmt Bulma seine Worte nicht wieder auf die Goldwaage und merkt dass Vegeta Yamchu nur ärgern will.
Na ja sonst... sonnst... maaahh ich trau mich das nicht aus zu sprechen >.<
aber es würde sich ständig wiederholen ^^'
deshalb bin ich sehr gespannt auf das nächste Kapitel.
Antwort von:  lovelykotori
08.07.2015 18:58
Yamchu kommt immer ungünstig.. ist schon typisch. aber vielleicht macht er jetzt wirklich mal eine Fliege xD'

Ich weiß was du meinst mit dem wiederholen. Aber ich denke Bulma dämmert langsam wie die Denkweise von Vegeta ist. Dass er eben oft Sachen anders sagt, als er es meint. Aber ich will nicht zu weit nach vor greifen ;)
Antwort von:  ShadowKage
08.07.2015 19:07
Dann bin ich ja beruhigt ^^
Ich wollte es nur mal sagen XD weil ich rechne jetzt damit dass Bulma wieder eingeschnappt ist und sich wieder fragt ob sie sich nicht wieder zu viel rein interpretiert hat XD
Antwort von:  lovelykotori
08.07.2015 19:11
Also auf der Schiene fahr ich die FF nicht xD' so trivial und geradlinig wird das nicht laufen. aber ich will wie gesagt nicht zu viel verraten >.<
Antwort von:  ShadowKage
08.07.2015 19:12
Ich will ja auch nicht dass du was verrätst XD ich lasse mich gerne überraschen ^___^


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