Zum Inhalt der Seite

Liebesbeweise

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wandlungen

Es war ihr tatsächlich gelungen. Eines musste man der Blauhaarigen lassen – auch wenn sie ein seltsames, leicht reizbares Temperament hatte, war sie technisch auf höchstem Niveau unterwegs. Vegeta war mehr als begeistert über die neue erhöhte Gravitation, die diese Kapsel bewältigen konnte. Zunächst war er etwas unsicher gewesen, da sie ihn zum Beta-Tester ernannt hatte. Doch alles schien reibungslos zu funktionieren und ohne Komplikationen zu laufen. Sein verschwitzter Körper zitterte und zuckte noch immer von seinem harten Training. Eigentlich hatte er nie ein Problem mit vielfach erhöhter Schwerkraft gehabt, doch so eine Immense hatte er bis dato noch nicht erlebt. Vorsichtig hatte er mit 150G begonnen, dass als Eingewöhnung reichen sollte. Der Saiyajin wollte nicht zu viel Zeit verschwenden. Immer wieder dachte er daran, was Kakarott bereits vollbracht hatte und jedes Mal wenn seine Gedanken zu seinem Widersacher schweiften, ärgerte er sich abermals maßlos über den Kraftunterschied, der sie beide trennte. Doch er wusste, dass ihn diese ärgerlichen Gedanken nicht zum gewünschten Ziel verhalfen. Immerhin war er froh, dass der Gravitationsraum ziemlich abgeschottet war und er nicht die Kampfkräfte der anderen spüren konnte. Wenn er deren Kräftemessen mitbekommen würde, hätte ihn das bei seinem Training wahrscheinlich mehr als abgelenkt. Doch nur weil sein Gespür in diesem Trainingsraum etwas eingeschränkt war, hieß das noch lange nicht, dass er blind war. Natürlich war ihm aufgefallen, dass Bulma ihn bei seinem Training beobachtet hatte. Vom ersten Moment an konnte er ihre Blicke auf seinen gestählten Körper spüren. Vegeta war unsicher, was sie sich wohl dabei dachte, was in ihrem Kopf vorging. Immerhin hatte sie diesen Schwächling als festen Freund, also wieso starrte sie ihm hinterher.
 

Auch hatte sie keine Annäherungsversuche oder Ähnliches gemacht. Als sie ihm das Upgrade eingebaut hatte, war sie zwar etwas keck gewesen. Jedoch sah der Saiyajin no Ouji das eher als ihre seltsame, offene Art einfach an.

Glaubte sie denn, er sei ganz dumm und würde nichts mitbekommen? Natürlich hatte er den menschlichen Kämpfer am Türrahmen gesehen und mitbekommen, wie er eifersüchtig rüber gestarrt hatte. Nicht nur das, auch wie sie immer heimlich geschielt hatte, ob er sie auch wirklich beobachten würde. Es war fast, als ob sie Vegeta nur dazu benutzt hatte ihren Freund eifersüchtig zu machen. Warum sie auch immer diese Motivation hatte. Der Saiyajin konnte nicht jede Handlung nachvollziehen, die sie machte. Jedenfalls hatte der Prinz kein Wort in dieser seltsamen Situation gesagt. Schließlich ging es ihm nichts an, was diese Erdlinge für Machtkämpfe unter sich austrugen. Wenn Yamchu seine Frau nicht wirklich zügeln konnte, dann war das immer noch sein Problem. Egal was da vorging, er selbst wollte sich nur raushalten. Sicherheitshalber hatte er bereits Tage zuvor indirekt die Fronten geklärt, in dem er ihr klipp und klar gesagt hatte, dass diese Gegenwart nichts mit der Zukunft zu tun hatte. Als er daran dachte, wie er ihr ziemlich provokant mitgeteilt hatte, dass er sich entschieden hatte, musste er sich eingestehen, dass er bei dieser Aussage ein bisschen gelogen hatte. Mehr oder weniger …
 

Grundsätzlich wollte er nicht zu viel über sie und diese ‚Sache‘ nachdenken. Es interessierte ihn auch nicht im Mindesten, was die Zukunft für sie im Endeffekt brachte. Das Einzige, was jetzt relevant war, war die Vernichtung der Cyborgs. Und wenn dies erledigt war, dann hoffentlich der Sieg über seinen Widersacher Kakarott, der ihn schon lange genug lächerlich gemacht hatte.

Ja, das war es genau, wie er sich fühlte. Lächerlich gemacht durch dieses törichte Verhalten des anderen Saiyajins. Im Nachhinein schämte er sich, ihn damals auf Namek so angefleht zu haben, Freezer zu töten. Dann noch die Verwandlung in einen Super Saiyajin, die ihm vorenthalten wurde. Zu guter Letzt, was das Fass zum Überlaufen brachte, waren seine Rückkehr von Yadrat und alles, was damit zusammen hing. Diese neue Fähigkeit, die momentane Teleportation, war jetzt nicht gerade eine Kunst, die Vegeta unbedingt beherrschen musste. Dennoch schien sie ziemlich nützlich zu sein. Der Prinz hatte jedenfalls keinen Neid, was diese neue erlernte Leistung betraf. Es war eher dieses arrogante Getue mit diesem Jungen aus der Zukunft, der sich ebenfalls in einen Super Saiyajin verwandeln konnte. Der Knirps war noch keine 18 Jahre alt und brachte diese Transformation zustande. Und was tat er hier? Er, der Prinz der Saiyajins, der weitaus älter und erfahrener war, schaffte mit Müh und Not 150-fache Erdanziehungskraft. Es war wirklich grotesk. Der Gedanke, dass dieser Junge sein Sohn sein sollte, tröstete ihn dabei überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil – es verbitterte ihn fast noch mehr. Somit war die Sache mit dieser Erdenfrau umzugehen das Geringste seiner Probleme. Eines von vielen Dingen, die seinen Geist beschäftigten. Dabei musste er zugeben, war das noch das Kleinste seiner Probleme. Zumindest dachte er das.
 

~*~
 

Genervt stieg er mit seinem nassen Körper aus der Dusche und griff nach einem großen Handtuch, das auf einer Kommode lag. Fast angestrengt trocknete er sich ab. Seine Muskeln pulsierten noch immer von dem Training, das er etwas beinahe übertrieben hatte. Der Saiyajin würde sich noch schnell einen Happen zu Essen genehmigen und dann endlich ein paar Stunden Schlaf einlegen. Danach würde alles gleich wieder anders aussehen. Mit der Zeit würde sich sein Saiyajin Körper, der einiges aushalten konnte, schon an die extreme Schwerkraft gewöhnen. Auch wenn es kein Leichtes war, nicht darüber nachzudenken, grübelte er immer wieder, wie schnell Kakarott wohl mit seinem Kampftraining vorankam. Vegeta zog sich frische Unterwäsche, die er auf die Kommode zuvor gelegt hatte, an und starrte dann angestrengt sein eigenes Spiegelbild an. Nachdenklich fragte er sich, was das große Geheimnis seines Widersachers war. Wieso er immer und immer wieder diverse Grenzen zu übersteigen schien. Vor allem in so kurzer Zeitspanne. Was trieb ihn nur an? Was machte ihn so anders und einzigartig?
 

Der frisch Geduschte schnaufte entnervt aus und zog sich einen gemütlichen Trainingsanzug, der ebenfalls auf der Kommode lag, an. Er sollte sich nicht immer selbst so hart rannehmen und fertigmachen, was diese ständige Rivalität anging. Doch er konnte auch nicht aus seiner Haut raus. Vegeta fuhr sich noch ein paar Mal durch die Haare, bis diese nicht mehr komplett nass waren, und begab sich dann ohne weitere Umwege in die Küche. Es war bereits abends und die Familie der Blauhaarigen hatte schon längst das Abendessen beendet. Doch so wie er sie kannte, blieb immer etwas für ihn übrig. Wie auch dieses Mal. Erwartungsfreudig öffnete er den Kühlschrank und nahm sich einen großen Teller mit Gyozas heraus. Mehr hatte es nicht zu Abend gegeben? Ein erster Blick auf das Kühlschrankessen sah nicht so vielversprechend aus.
 

Etwas voreilig enttäuscht stellte er den Teller auf den Esstisch und fischte noch nach einer Soße, die anscheinend dazugehörte. Jedenfalls war ein Zettel daran angebracht, wo darauf stand, dass diese zwei Dinge zusammengehörten. Die Handschrift gehörte eindeutig ihrer Mutter, die gerne sein Essen mit Nachrichten verzierte. Vegeta schenkte dem Notizzettel Glauben und stellte das Gefäß mit der Soße ebenfalls auf den Tisch. Diese Dinger glaubte er, schon einmal gegessen zu haben. Es waren Teigtaschen, die mit Fleisch und Kraut gefüllt waren. Nachdem er die ersten Stücke verdrückt hatte, ärgerte er sich, dass es nicht mehr von der Anzahl her waren. Der Geschmack war mehr als köstlich. Er musste zugeben, dass das Essen hier auf der Erde ihm mehr als mundete. Wenn er nur daran dachte, was er in seinem früheren Leben alles verdrückt hatte, war dies einfach kein Vergleich. Es lagen Lichtjahre dazwischen. Meistens gab es in den Kantinen bei Freezers Hauptquartieren immer nur denselben eiweißreichen Brei, der nach nicht viel schmeckte. Die Aufgabe dieses faden Essens war es die Kräfte der Kämpfer stets aufrechtzuerhalten. Kulinarischer Genuss war etwas, das ihnen, dem Fußvolk, vorenthalten worden war. Nicht nur beim Essen wurde bei Luxus gespart. Doch daran wollte sich der Kämpfer nicht mehr wirklich zurück erinnern.
 

Der Saiyajin no Ouji genoss die Stille, die das Esszimmer erfüllte. Doch diese hielt nicht lange an. Nervöse Schritte, die aus dem Treppenhaus kamen, drangen zu seinem Ohr und schließlich betrat sie die Küche. Bulma stand ganz aufregt in ihrem kurzen, pinken Pyjama vor ihm und starrte ihn entgeistert an. Vegeta kaute noch immer an der letzten Teigtasche, die er sich in den Mund geführt hatte, und sah sie fast fragend an. Jedoch schien sie nicht ganz zu wissen, was sie wollte. Ihre Haltung verriet eine gewisse Nervosität. Immer wieder verschränkte und löste sie ihre Arme. Die Blauhaarige schien nicht einmal zu wissen, wie sie dastehen wollte. Der Kämpfer schluckte sein Gekautes hinunter und wollte nach dem nächsten Stück greifen. Allerdings störte ihre Anwesenheit. Es wäre etwas anderes gewesen, hätte sie sich dazu gesetzt und auch etwas gegessen. Oder irgendwas geredet. Doch so stand sie einfach nur da und wechselte sekündlich die Haltung. 
 

„Was ist?“, fragte er schließlich nach und tunkte die Teigtaschen in die Soße. Normalerweise interessierte es ihn wirklich nicht, nach den Gefühlszuständen anderer Leute zu fragen. Doch er musste auch zugeben, dass sie es fast direkt spannend machte, was in ihr vorging. Immerhin schien sie etwas von ihm zu wollen. Ihre linke Hand wanderte über eine Stuhllehne und fuhr nervös hin und her. Ein leichtes Schnaufen ihrerseits war zu vernehmen, doch eine Antwort blieb weiterhin aus. Ihre blauen Augen waren auch mehr als unruhig. Einerseits sahen sie ihn an, dann wieder ganz woanders hin. Auf die Decke oder den Kühlschrank, so als würde sie ihm nicht in die Augen sehen können. Und dann war es doch wieder da. Dieser nervöse und aufgebrachte Blick, der nicht ruhen wollte. Diese blauen Augen, in die er unbewusst versank. Er versuchte ihre Pupillen zu deuten, doch im nächsten Moment wurden seine Gedanken unterbrochen. „Es ist so …“, begann sie nach einer halben Ewigkeit dann doch und fasste nun mit der anderen Hand ebenfalls auf die Stuhllehne. Gott, was war mit dieser Frau nur los, dass sie so nervös war? Ihre Ruhelosigkeit war kurz davor, auch ihn anzustecken. Vegeta sah, wie sie mit ihrer Zunge leicht aufgeregt über ihre Oberlippe fuhr und dann schließlich fortfuhr. „Ich muss dir was sagen. Es ist dringend und wichtig.“
 

Der Saiyajin no Ouji wurde hellhörig. In welchem Film war er nun geraten? Sie würde doch nicht wirklich jetzt … Er musste ihre Unterredung stoppen, bevor sie noch irgendwelche Dinge sagte, die die Situation ziemlich prekär werden ließ. „Hör zu“, unterbrach er sie, während er abermals nach weiteren Teigtaschen griff und mit diesen Dingern in seiner rechten Hand spielte. „Du brauchst jetzt nicht schonwieder von der Sache anfangen. Ich habe mich glaube ich, klar und deutlich ausgedrückt. Ich bin es leid immer über ein uns zu reden.“ So, das sollte reichen, um sie zum Schweigen zu bringen, dachte er sich und aß die Gyozas, die gerade noch in seiner Hand gewesen waren. Weiterhin sah er in ihre blauen Augen, die sich bei seiner Aussage erneut weiteten. Ihre Augenbrauen bewegten sich merklich nach unten und nun schien ihre Nervosität sich in Wut umzuwandeln.
 

„Du bist … so ein Idiot!“, platzte es aus ihr plötzlich heraus. „Vergiss es einfach!“ Genauso schnell, wie sie gekommen war, verließ sie die Küche auch wieder. Vegeta vernahm ihre Schritte, die im Treppenaus widerhallten. Im nächsten Moment hörte er ein Öffnen und das kräftige Zuschmeißen einer Tür. Zufrieden schlang er den Rest seines Abendessens hinunter. Es machte Anschein, dass sie nicht über diese Sache mit ihm reden wollte. Jetzt, wo sie abrupt verschwunden war, interessierte es ihn tatsächlich, was in sie gefahren war. Er fragte sich, ob es mit dieser komischen Situation im Gravitationsraum zu tun hatte. Immerhin wusste er ja nicht, was nachher noch zwischen den beiden Streithähnen vorgefallen war. Die ganze Situation wurde langsam ziemlich unterhaltend und der Saiyajin ertappte sich selbst dabei, dass es ihn brennend interessiert, wie alles weiter verlaufen würde.
 

~*~
 

Bulma war noch immer ziemlich mitgenommen von der Konfrontation mit ihrem Freund. 
 

Wenn du mich liebst…
 

Erneut hallten die Worte in ihrem Kopf wider. Ja, sie liebte ihn. Aber dass er so eine Entscheidung von ihr forderte, war mehr als nicht fair. Einerseits verstand sie ihn und konnte sich in ihn mehr als gut hineinversetzen. Was wäre, wenn die Situation genau umgekehrt wäre. Wie viel Freude hätte sie, wenn ein weiblicher, gut aussehender Saiyajin in ihrem Haus sich herumtreiben würde.
 

Hatte sie wirklich gerade gut aussehend gedacht?
 

Die Blauhaarige ließ sich in ihrem Pyjama rückwärts auf das Bett fallen und ärgerte sich, dass sie bereits solche beschreibenden Wörter verwendete, wenn sie von Vegeta sprach. Sein Aussehen tat hier nichts zur Sache. Oder würde Yamchu genauso reagieren, wenn der Saiyajin ein Hüne mit einem hässlichen Gesicht wäre? Oder ein schmächtiger Junge, der noch nicht mal annähernd das Erwachsenenalter erreicht hatte? Doch, das Aussehen spielte definitiv eine Rolle. Der ehemalige Wüstenbandit fühlte sich bedroht, da sein vermeintlicher Konkurrent vor allem ziemlich stark und somit körperlich überlegen war. Glaubte er nun auch in anderen Dingen etwas vorauszuhaben?
 

Es musste fast so sein. Sonst hätte ihr fester Freund nie so reagiert. Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr verstand sie die Ängste, die Yamchu hatte und die Unsicherheit, die ebenfalls stetig wuchs. Und dass gerade sie nun eine tragende Rolle spielte.
 

Abermals tat es ihr leid, den Saiyajin no Ouji auf diese derbe Weise fast angemacht zu haben. Ihr schlechtes Gewissen brachte sie schließlich dazu, sich über sich selbst zu ärgern. Weiteres verhalf es ihr endlich zu einer Entscheidung. Diesen Entschluss, den sie fassen musste. Sonst würde sie den Mann, den sie liebte, noch verlieren. Und das war das Letzte, was sie wollte. 
 

Bulma wusste, dass sie Vegeta rausschmeißen musste. Auch wenn es ihr schwerfiel. Wahrscheinlich würde der Kämpfer sowieso nicht groß auf diese Entscheidung reagieren. Falls er sich doch aufregen würde, dachte sie schon daran, ihm einfach das Raumschiff zu schenken, inklusive Proviant und was er sonst noch brauchen könnte. Das war das Mindeste, was sie noch für ihn tun konnte.
 

Eigentlich wollte sie dem ehemaligen Wüstenbanditen schon mitteilen, wie sie sich entschieden hatte. Doch er hatte kurz nach ihrem Streit das Gelände der Capsule Corporation verlassen. Ihren Eltern hatte er gesagt, dass er morgen wieder kommen würde. Die Blauhaarige war sich fast sicher, dass er sie nicht sehen und ihr Bedenkzeit geben wollte. Vielleicht wollte er sie vor einer Kurzschlussreaktion bewahren?

Die Stunden vergingen und ihr Entschluss hatte sich seitdem nicht verändert. Wie sollte es auch anders sein? Vegeta war nur … er war ein Fremder für sie. Sie wusste eigentlich gar nichts über ihn. Sicher, er war interessant. Doch das überwog bei Weitem nicht das, was sie und Yamchu hatten. 
 

Abermals schwebte diese vermeintliche Zukunft wie ein Damoklesschwert über sie und brachte ihr Herz immens zum Klopfen. Dies war das Einzige, was sie bei dieser Entscheidung störte. Doch wieso störte es sie? Eigentlich sollte sie froh sein, diese Zukunft zu verhindern. Sie hatte nun die Chance sich eine gemeinsame Zukunft mit ihrem Freund aufzubauen. Dies sollte doch mehr als nur ein Wermutstropfen sein, oder nicht?
 

Bulma erhob sich aus ihrem Bett und beschloss das Grübeln ein für alle Mal zu lassen. Scheiß auf die Zukunft. Scheiß auf diesen vermeintlichen Sohn. Was zählte, war das Jetzt. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es schon ziemlich spät war. Doch noch nicht zu spät. Vegeta war bestimmt noch wach, vielleicht saß er sogar in der Küche. Sie musste es ihm jetzt sagen, jetzt oder nie. Angestrengt verließ sie ihr Zimmer und rannte die Treppen hinunter Richtung Küche. Wie bereits erahnt, sah sie den Saiyaji no Ouji, wie er, ganz ungeniert, sein Abendessen zu sich nahm.
 

Nervös ging sie zum Tisch und verschränkte ihre Arme. Wie sollte sie dieses Gespräch nun beginnen? Sie spürte seinen durchdringenden Blick, der nach einer Antwort verlangte. Schwer atmend löste sie die Verschränkung ihrer Arme und überlegte sich ein paar Worte, die sich aber zu keinem sinnvollen Satz zusammenknüpfen ließen. Langsam fiel ihr auf, dass sie ziemlich aufgeregt wirken musste. Die Röte stieg ihr leicht zu Kopf und sie versuchte jegliche Unruhe, die sie ausströmte zu verstecken.
 

„Was ist?“, hörte sie die Stimme ihres Gastes, der in einem entnervten Ton eine Erklärung forderte.
 

Wieso war sie wirklich hier? Für einen Moment war es ihr entfallen. Doch sie fing sich wieder und dachte über das nach, was sie sich in ihrem Zimmer vorgenommen hatte. Bulma erklärte ihm zu Beginn, dass es wichtig und dringend sei. Ja, das klang gut. Somit hatte sie endlich seine volle Aufmerksamkeit und würde die Neuigkeit, dass er von hier verschwinden müsste, sofort aufnehmen.
 

Doch wie es so oft war, kam es anders, als sie gedacht hatte. Seine Worte, die sie unterbrachen, warfen sie ziemlich durcheinander. Abermals wurde sie in ihren Gedanken zurückgeworfen. Musste daran denken, wie er sich im Gravitationsraum zu ihr rüber gebeugt hatte. Behauptet hatte, er habe sich entschieden. Von wegen er hatte sich klar und deutlich ausgedrückt. Einen Scheiß hatte er getan. Erneut war Bulma mehr als verwirrt, was er damit nun sagen wollte. Sie wusste es nicht und konnte sich keinen Reim darauf machen. Zum wiederholten Mal brachte er sie aus dem Konzept und wütend stapfte sie wieder in ihr Zimmer hinauf. Mit einer geballten Ladung Wut schmiss sie ihre Zimmertüre zu und warf sich empört aufs Bett.
 

Wie hatte er es nur geschafft, sie von ihrem eigentlichen Vorhaben aufzuhalten?
 

Doch es war nicht ihre letzte Möglichkeit gewesen. Für heute würde sie es gut lassen. Sie wusste, wann der außerirdische Krieger sein Training begann.
 

Bevor er auch nur einen Fuß in den Gravitationsraum setzen konnte, würde sie ihm vor vollendeten Tatsachen stellen. Ja, so würde sie es machen.
 

Müde und geschafft lehnte sie sich zu ihrem Nachtkästchen rüber und griff nach ihrem Blackberry. Keine neuen Nachrichten oder Anrufe. Sie wechselte zu ihrem Mitteilungseingang und schrieb eine neue Nachricht.
 

Vegeta habe ich rausgeschmissen. Lass mich morgen Abend nicht mehr alleine schlafen ... xxx B.


 

Diese war für Yamchu bestimmt. Bulma drückte auf den Senden-Knopf und stellte das Telefon dann auf lautlos. Angestrengt ließ sie es neben sich aufs Bett fallen und schloss ihre Augen. Es war immerhin keine Lüge. Sie würde den Saiyajin bitten zu gehen. Sie musste ihr Vorhaben nur schleunigst umsetzen, bevor Yamchu mitbekommen würde, dass sie voreilig diese Nachricht geschickt hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja ich weiß, hier passiert eigentlich nicht sehr viel. Aber irgendwie doch - für mich jedenfalls. Es sind sehr viele Gedanken und Gefühle und vor allem wollte ich hier Vegetas Sicht mal darstellen, damit er nicht für noch mehr Kapitel ein unbeschriebenes Blatt ist.

Lg eure lovely Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zicke
2016-05-30T07:45:14+00:00 30.05.2016 09:45
Gedanken und Gefühlstechnisch ist wirklich viel passiert.
Finde das Kapitel daher auch recht wichtig.
Schön das es so spannend bleibt und auch bei diesem Hin und Her.
Bulma macht sich unabsichtlich für Vegi interessant ;p
Von:  Luiako
2015-05-13T06:30:11+00:00 13.05.2015 08:30
Also ich finde es schade wie es bis jetzt läuft.
Ich hoffe du ziehst das nicht gnadenlos durch...
Das wäre echt schade...
Schreib schnell weiter und lass uns nicht zu lange warten
lg angi
Antwort von:  lovelykotori
13.05.2015 08:50
ich muss es spannend machen auch wenn der bisherige verlauf nicht der einer typischen b/v romanze ist :) ...
Von:  ShadowKage
2015-05-12T11:01:45+00:00 12.05.2015 13:01
Also ich finde es nicht schlecht. Aber du hast recht, es hätte ruhig etwas mehr passieren können. Ich bin gespannt ob Bilma ihre entscheidungt durch setzt und wenn ja, ob Vegeta es aktzeptieren wird.
Antwort von:  lovelykotori
13.05.2015 08:50
wir werden sehen =)


Zurück