Zum Inhalt der Seite

Paradox

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

#6 - Boiling Point

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

Seine Augen schossen weit auf, doch blieb er ruhig auf dem Boden liegen. Erneut sollte er Kakashi und Sakura nicht sehen, als er sich daran erinnerte, was er gerade getan hatte.
 

Er und eine Frau…
 

Naruto nahm absolut alles zurück, was er gegen Jiraiya gesagt hatte. Der alte Mann hatte absolut recht und der Jinchuuriki wusste es einfach nicht besser. Doch nun, nun wo er es verstand, gab es kein Zurück mehr.
 

Er grinste schief und hob seine Hand, nur um diese staunend zu mustern. Klar wusste Naruto, dass der Körper des anderen Geschlechts anders wie seiner war, doch hätte er es nicht zu diesem Ausmaß gedacht. Allein sie zu berühren, fühlte sich toll an…
 

„Sex ist das Beste überhaupt.“
 

Ihm entwichen diese Worte und sogleich zog dies gewisse Reaktionen nach sich. Kakashi war von solch einer Aussage von Naruto überrascht, doch sollte er lediglich nicken und unter seiner Maske leicht lächeln. Sakura, auf der anderen Seite, hatte einen eher komplizierten Gesichtsausdruck, wenn nicht sogar etwas angeekelt. Sie sollte aber nichts zu Naruto sagen und sich stattdessen abwenden.
 

Wenn der Idiot solch ein dummes Zeug reden konnte, dann schien es ihm gut zu gehen und man musste sich keine weiteren Sorgen um Naruto machen. Aber wurde die ganze Sache nicht sehr leicht gemacht, als auf dem Rückweg Naruto weiterhin in seiner ganz eigenen, kleinen Welt vertieft war. Immer und immer wieder erwischte Sakura ihn, wie er ein dummes Grinsen trug oder leicht am Kichern war.
 

Die Kunoichi hatte es vorhin nicht wirklich ernst mit ihrem Ekel gemeint, doch änderte sich das während des Trips nach Hause. Wenn sie es nicht besser wusste, dann entwickelte sich Naruto genau zu dem, was sie nicht haben wollte – namentlich einem zweiten Jiraiya.
 

Auch verstand sie überhaupt nicht, wie es zu solch einer Situation gekommen war. Naruto war bewusstlos gewesen und plötzlich fing er an, von diesem Zeug zu sprechen. So, war Sakura verrückt gewesen oder konnte hier irgendetwas nicht passen? Klar, es konnte etwas gewesen sein, als Naruto mit Jiraiya unterwegs war und trainierte, es aber nach der Heimkehr versteckte um sich keinen Ärger mit der jungen Haruno einzufangen, aber…
 

Wie sie es sich dreht und wendete, Sakura wurde aus der ganzen Sache nicht schlau und Naruto direkt fragen wollte sie nicht, hatte sie doch lieber einen größeren Abstand von dem blonden und seinem momentanen Verhalten genommen.
 

Die Sache wurde wieder schlimmer gemacht, unbeabsichtigt oder nicht, wer wusste das schon? Naruto hatte sich zu Kakashi gesellt und redete mit ihm äußert interessiert über ein paar Sachen, von dem Sakura nichts wissen wollte.
 

Schlussendlich waren sie endlich in Konohagakure angekommen und das Mädchen feierte innerlich, diese Strapazen hinter sich gebracht zu haben und von den beiden Idioten endlich wegzukommen.
 

Denkste…
 

Es war nicht geplant gewesen, aber wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf Naruto gezogen, der plötzlich ganz energisch war. Breit grinsend blickte er sich in Konoha um, nur um Sekunden später zu verschwinden. Verschwinden konnte er natürlich nicht, stattdessen war er äußerst schnell auf die Dächer von Konoha gesprungen und bahnte sich seinen Weg zu einem ihr unbekannten Ort.
 

Für Sakura war es ein wenig schwer, Naruto bei der Dunkelheit nicht aus den Augen zu verlieren. Immerhin sind sie einen weiten Weg gereist und Sakura war ehrlich gesagt am Ende und wollte einfach nur noch duschen und in ihr Bett. Hier sah man wieder welch eine Energie Naruto doch hatte, er war eine Liga für sich und kaum jemand konnte mit ihm mithalten.
 

Nichtsdestotrotz, mit Ach und Krach behielt sie den Blonden im Auge, aber je weiter sie sich über die Dächer bewegten, desto unwohler wurde der pinkhaarigen Kunoichi. Weswegen? Dies war ganz einfach beantwortet, bewegten sie sich nämlich in ein Viertel in Konoha, wovon sie wusste, aber noch nie selbst dort war.
 

Namentlich das Rotlichtviertel.
 

Ihr Kiefer hing weit nach unten, als sie sich auf dem Dach einen sicheren Platz gesucht hatte und ihre Augen weiter Naruto verfolgten. Zu ihrem Terror tat er auch genau das, womit sie nie im Leben gerechnet hatte, er betrat das Haus solch eines Unternehmens, wo man die Kompanie einer Frau genießen konnte.
 

Sakura wartete und wartete, hielt den Eingang eisern in ihrem Blick, wartete darauf, dass Naruto wieder rauskam. Sie hoffte wirklich sehr, dass es alles nur ein schlechter Scherz des Blonden war und er Sakura schon seit langen bemerkt hatte, sich aber einen Spaß auf ihre Kosten erlauben wollte.
 

Die Pointe sollte niemals kommen.
 

Naruto trat nicht aus dem Gebäude und das Mädchen verstand endlich, was sich vor ihren Augen abgespielt hatte. Der Jinchuuriki war nicht nur wegen einem Spaß hier, er war wirklich selbst hier, um Spaß zu haben.
 

Ein seltsames Gefühl machte sich in dem Inneren von Sakura breit und sie konnte bei Gott nicht das Gefühl benennen, für das es stand. War es Ekel, Fassungslosigkeit oder Schock? Egal welches Gefühl ihr durch die Gedanken ging, keines schien wirklich passend zu sein, um ihren Zustand zu beschreiben und wie sie sich fühlte.
 

Sie senkte ihren Kopf und wartete geduldig…
 

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

2 Stunden später und Naruto trat mit einem Lächeln wieder aus dem Gebäude hervor.
 

Der Jinchuuriki hatte sich nicht zurückhalten können und musste einfach noch einmal hier zurückkommen. Er war ein Narr gewesen, doch das war vorbei, er hatte Blut geleckt. Der Genin sah Jiraiya nun auch in einem ganz anderen Licht. Wieso hatte sich der Junge den so dagegen gewehrt? Der Sannin wollte ihn öfters darauf aufmerksam machen, doch hatte er immer sofort abgeblockt.
 

Er war ein Narr, wirklich ein Narr gewesen.
 

Das war aber vorbei.
 

Mit einen glücklichen Schritt, welches schon eine Art kleinen Tanzes ähnelte, lief Naruto durch die Straßen von Konohagakure und schwelgte in Erinnerung, was er vor Kurzem noch gemacht hatte. Demnach war es auch verständlich, dass Naruto zu spät den puren Blutdurst bemerkte und nur knapp einem brutalen Schlag entkam.
 

Schwer atmend und mit geweiteten Augen landete er wieder auf dem Boden, nachdem er von seiner ursprünglichen Position geflüchtet war. Seine Augen waren auf den kleinen Krater gerichtet, doch sollte er Sekunden später verwirrt sein, als Sakura langsam daraus erschien. Er sah ihre Augen nicht, waren sie doch unter einem Schatten verborgen, schien sie jedoch extrem böse zu sein.
 

Unbewusst schluckte Naruto schwer und nahm einen Schritt nach hinten, um Abstand zu der „Furie“ zu gewinnen.
 

„Sakura-Chan!? Was…stimmt etwas nicht?“
 

Sie antwortete nicht, stattdessen flog sie auf ihn zu und wieder musste der Junge um sein Leben kämpfen, wich abermals nur knapp dem Schlag der Haruno aus. Die Stirn des Genins legte sich in Falten, spätestens jetzt hatte auch seine gute Laune ihn verlassen.
 

„Hey Sakura-Chan, das ist nicht witzig! Was ist dein Problem!?“
 

Schließlich reagierte sie auf seine Worte, hielt inne und starrte ihn an.
 

„Wo warst du eben?“
 

„Huh?“
 

Sein Kopf wurde etwas schief gelegt, hatte aber das Mädchen von Neuem das Wort erhoben.
 

„Weißt du überhaupt, wo du gerade warst!?“
 

Ihre Stimme wurde etwas lauter und Naruto verstand. Sakura war ihm gefolgt und hatte gesehen, wo er gewesen war. Nun gut, ein Teil hatte mit solch einer Reaktion gerechnet gehabt, wenn Sakura jemals davon erfahren sollte und er hatte sich vorgenommen, zu improvisieren, wenn die Zeit gekommen war, aber wieso war er plötzlich so wütend..?
 

Sein Blick wurde kalt und er stand Sakura in nichts nach. Es glich schon fast einem Kampf auf Leben und Tod und Gott sei Dank war die Straße um die Uhrzeit verlassen gewesen.
 

Und so, aus irgendeinem Grund, lächelte Naruto leicht. Dies war jedoch nicht das übliche Grinsen, war es doch ein arrogantes, Herausforderndes welches man von Sasuke gewöhnt war.
 

„Du weißt doch schon wo ich war, oder muss ich dem kleinen Mädchen erklären, was man da macht?“
 

Sakura sah rot und griff Naruto wieder an, doch dieses Mal blieb der Junge stur stehen, stattdessen fing er ihr Handgelenk und hielt es eisern fest. Wenige Zentimeter entfernten ihre Gesichter zu einander, doch gab keiner von ihnen nach und beendete den Blickkontakt.
 

Wenn Naruto ehrlich war, dann verstand er aber wirklich selbst nicht, wieso er so reagierte.
 

Hatte ihn die ganze Sache mit verändert? Hatte sich seine Mentalität verändert, weil er für keine seiner Taten mehr geradestehen musste? Hatte ihn die ganze Sache befreit? Konnte er seine Emotionen offen tragen, ohne Angst zu haben? 1 gute Woche würde ohnehin schnell vorbei sein, so weswegen müsste er sich noch verstellen? Der Jinchuuriki würde wieder von vorn starten.
 

Der Junge konnte mit guten Gewissen sagen, dass er sich noch nie in solch einer Situation befunden hatte und sogar jemand wie er, der normalerweise eine sehr gutmütige Person war, war nach all diesen „Loops“ korrumpiert worden…
 

Es war wirklich erstaunlich, wie man sich verändern konnte, wenn für jemand wirklich keine Grenzen, noch Regeln galten. Jeder, der das Gegenteil behauptete, war einfach nur ein Lügner.
 

Schlicht und einfach ein Lügner.
 

„Tch..“
 

Abermals eine Geste, die Naruto niemals tun würde. Dies war jedoch nur der Anfang gewesen, als wirklich das unfassbare und den Abstieg des Jungens einleitete, er seine Emotionen nicht weiter unterdrückte und sie wie alle anderen auch mehr offen trug.
 

Seine Faust ballte sich und vergrub sich im Magen von Sakura, es ließ das Mädchen zu ihren Knien sinken.
 

„Es ist nur üblich, sich zu verteidigen, wenn man angegriffen wird.“
 

Was wirklich erschreckend war, war wie ruhig der Genin doch war. Als hätte er solch eine Situation schon lange kommen sehen, als hätte er sich vor Jahren schon geistig darauf vorbereitet.
 

Nichtsdestotrotz, er ließ ihr Handgelenk los, ging in die Hocke, aber weigerte sich Sakura seinen Blick zu treffen.
 

„Was ich dort gemacht habe oder auch nicht gemacht habe, was spielt es für dich für eine Rolle? Wieso muss ich mich vor dir dafür Rechtfertigen? Bist du meine Mutter, meine Freundin oder Lebenspartner?“
 

„D-Das..ist…ich mein..“
 

„Versuch es erst gar nicht.“
 

Er schloss seine Augen und atmete durch, versuchte sich etwas zu beruhigen, doch schaffte er es einfach nicht. Als wäre alles gerade erst gestern passiert, doch erschien vor seinem geistigen Auge jede einzelne Situation mit Sakura und ihm seit dem Kindergarten. Egal welche er sah, er war immer das Opfer des Mädchens gewesen. Die momentane Situation war eine von Tausenden gewesen, es war nichts anders zu damals gewesen, doch schien dies genug gewesen zu sein, dass Naruto dieses Mal einfach genug hatte und handelte.
 

Auch wenn er ein Feigling war und es nur im Schutz des „Loops“ tat. Nur um seinen ganzen Missmut endlich einmal ein Ventil geben zu können.
 

Vielleicht, aber nur vielleicht, würde manch einer sagen, dass Naruto selbst endlich menschlich wurde. Ein Mensch hatte, konnte einfach nicht nur aus guten und positiven Emotionen bestehen und endlich schien auch der Jinchuuriki „vollkommen“ zu sein, als ein Mensch zu gelten.
 

„Immer und immer wieder das Selbe, Sakura..“
 

Er ballte seine Hand zur Faust und ein schmerzvoller Unterton hatte sich in seine Stimme geschlichen.
 

„Immer und immer wieder bin ich für dich der Sandsack. Kannst du mir den wirklich nicht 1 Mal sagen, wieso? Was habe ich dir je getan!?“
 

Am Ende glich es schon einem Flehen von Naruto, dass der Junge endlich einmal die Punkte verbinden konnte und wirklich wusste, für was er dieses Verhalten verdient hatte.
 

„Ich weiß noch, wo dich Ami gemobbt hat und dir dann Ino geholfen hat, aber willst du das Beste wissen? Danach hast du zwar vor den Erwachsenen auf braves Kind gemacht, doch hast du dich unter den Kindern dann selbst wie Ami benommen.“
 

Sakura zuckte zusammen, schwieg jedoch.
 

„Ich habe dir nie wirklich etwas getan..“
 

Er hielt inne, korrigierte sich stattdessen mit einem schiefen Grinsen.
 

„Ich gebe zu, ich kann ein wenig genervt haben, aber wollte ich einfach nur dein Freund sein, mehr nicht. Stattdessen hast du mit Ino mich als Opfer genommen und ich frage mich bis heute, was ich dafür getan habe?“
 

Er erhob sich.
 

„War es, weil ich nicht sonderlich beliebt war, weil ich der Jinchuuriki war und ein leichtes Ziel darstellte? Kannst du mir wenigstens mit deinem eigenen Mund den Grund sagen, weswegen!?“
 

Erneut flehte er regelrecht, doch antwortete sie ihm wieder nicht.
 

„Tch…“
 

Sein Blick verfinsterte sich, vielleicht fühlte er sich auch etwas betrogen, dass Sakura ihm nicht einmal eine Antwort Angesicht zu Angesicht geben konnte. Naruto war an dem Punkt angekommen, an welchem für ihn selbst nichts mehr Sinn machte, er wusste einfach nicht, was er selbst fühlte.
 

„Sex Sakura, ich war in einem Bordell und hatte Sex. Das war, was du wissen wolltest, nicht wahr?“
 

Gleichgültig lief er an ihr vorbei, doch blieb er erneut stehen.
 

„Denk mal all die Jahre zurück und überleg genau, was ich alles für dich getan habe. Egal welche Bitte du hattest, egal welches Wehwehchen oder sonst etwas, ich habe dir immer geholfen, egal was es war. Ich bin sogar so weit gegangen und fast gestorben, weil du Sasuke wieder hier haben wolltest, auch da habe ich nichts gesagt.“
 

Zugegeben, Sasuke schien eher ein schlechtes Beispiel zu sein, hatte er es auch ohne Sakura Bitte getan. Auch er wollte, dass der Uchiha hier wieder im Dorf war…
 

„Jemand mit Anstand hätte sich für all das bedankt, aber nicht du Sakura. Für dich war es schon immer selbstverständlich, das ich dir helfe, dass ich als Sandsack für deine Laune diene oder auch einfach so dein Blitzableiter war. Niemals habe ich ein Wort gesagt, nie!“
 

Er stoppte und musste selbst eine kurze Auszeit nehmen, um selbst zu wissen, was er eigentlich sagen wollte. Der Genin nahm sich seine Zeit, auch gab ihm Sakura diese, weigerte sich die Kunoichi von dem Boden zu erheben. Aber egal wie lange Naruto sich Zeit nahm, er fand kein Ergebnis, genervt wuschelte er seine Haare, als der Frust die Oberhand gewann.
 

„Was auch immer...jemand anderes hätte sich bedank und wer weiß, vielleicht kannst du deinem Mund zu etwas gutem benutzen, um es bei mir wieder gut zu machen, du bist bereits ja schon auf den Knien.“
 

Amüsiert kicherte Naruto und nahm schließlich mit diesem letzten, etwas ordinären Kommentar seinen Abschied.
 

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

Es war der zweite Tag seit dem momentanen Restart und, wie zu erwarten, hat sich Sakura nicht bei ihm blicken lassen. Er hatte auch mit nichts anderem gerechnet, weil, wenn er ehrlich war, dann war er schon ein wenig zu weit gegangen. Natürlich hieß es nicht, dass seine Missmut falsch war, aber hätte er es Sakura nicht einfach so gerade heraus ins Gesicht sagen sollen.
 

Doch nun, wo es gesagt war, da fühlte er sich besser. Als wäre eine Last von seinen Schultern gefallen.
 

Dennoch, nun, als er bei Ichiraku’s saß, seine Stirn in Falten gelegt hatte und in die Leere starrte, fragte er sich so einiges. Zum Beispiel, was genau konnte er nun mit seiner neu gewonnen Freiheit anfangen?
 

Die Stirn von Naruto legte sich stärker in Falten, als er gedankenverloren mit den Essstäbchen spielte, welche sich in seinem Mund befand.
 

Letzten Tag hatte er schon einmal darüber nachgedacht, aber auch keine richtige Antwort gefunden. Jeden Tag rumalbern konnte er schlecht, es gab, musste nämlich einen Grund für seine Bredouille geben. Er konnte nicht einfach so in einer Zeitschleife hängen, irgendetwas musste es verursachen und demnächst sollte er mal danach schauen.
 

Auch wenn ihm dieser Gedanke kurz durch den Kopf ging, verdrängte er ihn wieder.
 

Vorerst wollte er sich amüsieren, aber wie….
 

Sein Blick fokussierte sich schließlich auf dem Blatt Papier und in einer seltenen Sekunde der Erhabenheit, kam ihm ein Gedanke, was er tun konnte. Er zögerte nicht lange und schrieb alle Mädchen nieder, die er kannte und überflog die Liste nochmals.
 

Da er keine Regeln hatte und diese Tatsachen seinen Charakter schon etwas deformiert hatte, wieso sollte er nicht noch einen Schritt weitergehen? Persönlich gesehen war der Jinchuuriki nie jemand, der gerne log. Er zog es immer vor, die Wahrheit zu sagen, definitiv.
 

Doch…doch…!
 

Manchmal gab es auch kleine Situationen, wo es nicht anders ging, aber versuchte Naruto stets die kleine Flunkerei hier und da so gering wie möglich zu halten. Nun war die Sache anders. Wieso sollte er sich zurückhalten? Hatte er etwas zu verlieren? Vertrauen war etwas Wertvolles, dass man nur schwer gewann. Verlor es eine Person, war es wohl ziemlich unmöglich, es wieder zurückzuerlangen.
 

Hier bot sich ihm aber eine interessante Gelegenheit.
 

Naruto grinste schief und starrte auf seine Liste, die er gemacht hat.
 

Ino war an sich ein nettes Mädchen. Er hatte bereits Bekanntschaft mit der Yamanaka gemacht und herausgefunden, dass sie doch ganz anders war, als er gedacht hatte. Ino hatte sich in Sasuke verkuckt, aber nicht zu dem Punkt, an dem sie andere des männlichen Geschlechts ignorierte. Es zeigte sich bereits, dass er es schaffte, dass er in dem einen „Loop“ es schaffte, dass sie seinen Weg blickte – auch wenn es unbeabsichtigt war. Schlussendlich, definitiv machbar und ganz anders, als er sich das Mädchen vorgestellt hatte – im positiven Sinne. Er hasste die Zeit mit ihr wirklich nicht.
 

Sakura war die Nächste auf der Liste, doch strich er sie ganz schnell durch. Momentan waren sie nicht sehr gut aufeinander zu sprechen, auch wollte er von sich aus nichts von ihr wissen. Ob das nach einer Weile sich ändert blieb abzuwarten, aber wird es ohnehin schwer. Sakura ist hals über Kopf in Sasuke verschossen..
 

Ten Ten war die Nächste. Sehr viel wusste er nicht über das Mädchen. Sie hatten sich nicht sehr oft gesehen, hier und da mal ganz kurz, aber das war es schon. Er konnte beim Besten willen nichts über die Waffenexpertin sagen, ausgeschlossen das sie in Waffen vernarrt war. Das und das sie die Kunoichisache eher ernst nahm und es nicht gerne sah, wenn man Kunoichi niedermachte. Aus einem anderen Blickwinkel gesehen schien er auch selbst wenig Einfluss bei Ten Ten zu haben, schien er wohl ziemlich neutral in ihrem Ranking zu sein.
 

Temari, Gaara’s Schwester. Was sollte man über sie sagen? Wenn er es auf sie abgesehen hatte, dann würde es definitiv viel Arbeit werden. Aufgrund seiner Verbindung zu Gaara schien sie ihn nicht schlecht zu sehen und auch Gaara selbst wäre definitiv ein entscheidender Faktor. Gaara würde gerne sehen, dass Naruto zu seiner Familie gehörte und würde die Finger im Spiel haben. Aber, nicht zu vergessen, hatte Temari ihr Auge wohl auf Shikamaru, aber genau wusste er es nicht. Kurz um, Arbeit.
 

Hinata. Auch jemand, von dem er keine Ahnung hatte, was er zu halten hatte. Ganz dunkel konnte er sich an seine ersten Jahre der Kindheit erinnert, wo er mit Hinata zu tun hatte. Diese Situationen waren nicht negativ, eher das Gegenteil, aber hatte er danach keinen weiteren Kontakt mit dem Mädchen gehabt. Zwar waren seine Zusammenstöße in seiner Erinnerung positiv gewesen, doch schien es nicht so bei Hinata zu sein. Sie vermied es mit ihm zu sprechen, wendete sich schnell ab und rannte auch schon einmal weg. Kurz um, er wusste selbst nicht, was er nicht bei diesem Mädchen verstand – großes Fragezeichen.
 

„Mhm…“
 

Er überblickte seine Liste und bemerkte ein wichtiges Detail.
 

Er kannte extrem wenig Mädchen, die in seinem Alter waren. Etwas, dass ihm bis nun noch nie so aufgefallen war. Der Jinchuuriki hatte geplant, jeden zu treffen und einmal herauszufinden, wie er bei dem jeweiligen Mädchen stand, was seine Chancen ware, doch würde sich dies in 2 Stunden erledigt haben.
 

„Ha Ha..“
 

Er lachte schwach…es war eher deprimierend…
 

„Was ist los Naruto?“
 

Interessiert hinterfragte Ayame sein Verhalten, doch konnte Naruto ihr keine Antwort geben, stattdessen starrte er sie nur gebannt an.
 

Richtig…
 

Es war nicht schlimm, wenn sie ein ganz klein wenig älter als er waren, nicht wahr? Unmöglich das Blatt Papier aus dem Blickwinkel von Ayame zu sehen, schrieb er ihren Namen darauf.
 

Ayame. Wenn überhaupt, dann waren seine Punkte bei ihr von allem am höchsten, auch wenn es wohl nur die Liebe innerhalb einer Familie war.
 

„Ayame…“
 

Fragezeichen tanzten über dem Kopf des Mädchens, als sie Naruto voller Erwartung ansah, er sich aber seine Zeit ließ. Er griff ihre Hand und erhob das Wort.
 

„Ayame, ich l-„
 

Er brach ab und blinzelte verwirrt. Blinzelte nochmals verwirrt, nur um danach knallrot anzulaufen. Er hatte sich dazu entschlossen zu lügen und den Mädchen seine Liebe zu gestehen, um zu sehen, wo er bei ihnen stand, aber hatte er ein ganz wichtiges Detail vergessen.
 

Naruto Uzumaki hatte noch nie einem Mädchen gesagt, dass er sie liebte.
 

Natürlich verstand Naruto das schließlich und natürlich machte es ihm nun zu schaffen. Verlegen, Nervosität und Angst, sie trafen ihn eiskalt und er hatte nie eine Chance gehabt. Der Genin sagte sich zwar, dass er es nicht ernst meinte, doch sah es für seine Partnerin ernst aus und diese reagierte auch so. Angst abgelehnt zu werden keimte bei Naruto.
 

Er verstand selbst nicht mehr, was er nicht verstand…
 

„Ich…I-Ich..“
 

Er wendete seinen Blick ab und stotterte. Ayame hatte noch nicht verstanden was hier geschah und so wartete sie geduldig, sie störte sich auch nicht dran, dass der Junge ihre Hand hielt. Die Ichiraku glich einem Engel und ließ Naruto die Zeit, die er benötigte.
 

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

Etliche Zeit später, in dem Naruto sich selbst eingehämmert hatte, dass es nicht wirklich real ist, schaffte er es einfach.
 

„Ayame, ich liebe dich!“
 

Man hörte eine Krähe in der Ferne, als sich die Beiden ruhig ansahen. War es aber Teuchi, der als erstes das Wort erhob.
 

„Naruto….du wirst auf diese Weise auch kein kostenloses Essen bekommen.“
 

Die Hand wurde losgelassen und der Genin sprang zurück, verlegen verstärkte sich die Röte in seinem Gesicht.
 

„D-Das ist nicht der Grund! Ich meine es wirklich ernst, ich liebe Ayame definitiv und möchte mit ihr zusammen sein! Du kennst mich Ojisan! Ich würde niemals über solche Dinge Witze machen!“
 

War es nun gut oder schlecht, aber half ihm sein Ruf in dieser Situation wirklich – es wurde sich wieder Ayame zugewendet.
 

„Ayame, ich meine es wirklich ernst, ich liebe dich!“
 

Sie lächelte schwach, machte aber kurzen Prozess.
 

„Es tut mir leid Naruto, aber ich sehe dich eher als einen kleinen Bruder…“
 

Urgh…
 

Er fiel auf seinen Stuhl.
 

„Ich glaube kaum, dass ich dich in einem romantischen Weg sehen kann….“
 

Sie senkte ihren Kopf etwas, als ihr bewusst wurde, dass sie mit jedem Wort das Messer tiefer in Narutos Brust rammte. Auch wenn sie diese Erkenntnis hatte, konnte sie aber nicht aufhören, da sie offnen mit ihm sein wollte und ihm zeigen wollte, wie es war.
 

„Das heißt nicht, dass ich über deine Gefühle nicht glücklich bin, es ist nur…“
 

Schwach wurde gelächelt und Naruto wank ihr ab.
 

„Ich habe verstanden, es ist….okay..glaub ich?“
 

Schnell packte er seine Sachen und verließ den Shop.
 

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

„Urgh….!“
 

Am liebsten würde sich Naruto die Haare raufen und auf dem Boden umherrollen, so miserabel fühlte er sich. Klar war es alles nicht ernst für ihn, aber für Ayame schon. Es tat dennoch weh, abgelehnt zu werden und er konnte sein Gesicht diesen „Loop“ definitiv nicht im Ichiraku zeigen…
 

Trotzdem, auch wenn er Schaden genommen hatte, konnte er 1 Person von seiner Liste streichen.
 

Unterwegs war ihm noch eine andere Person eingefallen. Namentlich eine junge Frau, die unter dem Namen Anko Mitarashi bekannt war. Er hatte sie damals bei der Prüfung gesehen und auch wenn sie ein wenig schräg war, mochte er sie auf eine Art und Weise.
 

Klar sollte er sich ihr auch nur nähern, wenn er kein Lebenswillen mehr hatte – ha ha…
 

Vielleicht, irgendwann einmal, vielleicht…
 

Und so sollte er seine Liste weiterdurchgehen. Temari konnte er nun wohl schlecht fragen, vorerst war sie bis zum nächsten Reset aus dem Rennen. Beim Start kann er noch zurück nach Sunagakure sprinten und Gaara, bzw Temari fragen, aber diese Woche war es ausgeschlossen.
 

Sakura gesellte sich dazu, Ino auch. Wobei bei Ino es eher war, dass er bereits wusste, wo er stand. Und so blieben nur noch Ten Ten und Hinata übrig.
 

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

Der Rest war ziemlich schnell erledigt, war das Ergebnis doch relativ ernüchtern. Abermals sollte Naruto auch die Erkenntnis kommen, dass er verdammt wenig Mädchen in seinem Alter kannte. Die wo er kannte, waren von ihm nicht sehr angetan, so was genau machte er falsch?
 

Lediglich Hinata schien Hals über Kopf für ihn zu sein, etwas, dass er auch nicht verstand. Was genau hatte er bei Hinata getan, dass sie so verliebt in ihn war und wieso hat er es nicht schon früher bemerkt? Naruto wunderte sich über so viele Dinge, als er auf seinem Bett lag und an die Decke starrte.
 

Morgen müsste er noch einmal Hinata aufsuchen, war es ihm doch leider nicht möglich gewesen, mit ihr zu sprechen. Schlagartig war sie bewusstlos geworden, nachdem die Worte seine Lippen verlassen hatten. Es waren Kiba und Shino, welche ihn über den Stand der Dinge aufgeklärt hatte.
 

Und jetzt, da er über den ganzen Tag etwas genauer nachdachte, ähnelte dies schon eher einer Art Eroge. Sich überlegen, welche Mädchen er kannte, ob er Chancen bei ihnen hatte und wie er sie zu erobern hatte – auf einer Art und Weise war es wirklich schräg.
 

Vorerst würde er nun aber keine Gedanken mehr daran verschwenden, Schlaf war wichtiger…
 

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

Nächster Tag war gekommen, gab es am frühen Morgen jedoch schon schlechte Nachrichten. Laut Hanabi, welche mit Kiba gesprochen hatte, weigerte sich Hinata, aus ihrem Schlafzimmer zu erscheinen. Sie hatte sich unter ihrer Bettdecke versteckt und alles, was man hörte, war selbstzufriedenes gekicher.
 

Es schien jemand wirklich glücklich über die ganze Sache zu sein, aber sich zu trauen Naruto selbst gegenüberzutreten, konnte sie nicht.
 

Der Junge vertrieb seine Zeit mit etwas, dass er schon länger nicht mehr getan hatte – Training.
 

Es war Mittag, als er endlich den Trainingsplatz verließ und wie konnte es anders sein, aber musste er Sakura über den Weg laufen. Das Mädchen war mit Ino unterwegs und waren sich eifrig am Unterhalten, zumindest war die Unterhaltung von Inos Seite so. Sakura nickte hin und wieder und das war es.
 

Auch bemerkte Naruto, dass Sakura eher müde aussah, hatte sie wirklich große Augenringe und wirkte allgemein so, als würde ihr die Energie fehlen. Trotzdem, Naruto würde nicht nachgeben, in diesem Punkt war er dieses Mal überraschend stur.
 

Zwar war es in 2 Tagen ohnehin für die Katz, doch wollte er zumindest jetzt klar machen, dass auch er einmal genug hatte und sich nicht alles gefallen ließ.
 

Ino hatte ihn schließlich entdeckt und hob die Hand zum Gruß, doch ignorierte er auch die Yamanaka. Sie hatten jedoch für einen kurzen Moment Blickkontakt, doch war dies alles, was sie von Naruto erhielt. Stille herrschte bei beiden Seiten, als Sakura und Naruto wortlos aneinander vorbeigingen und Ino verwirrt die ganze Sache mit ansehen musste.
 

Allen Anschein hatte Sakura ihr nicht gesagt, was passiert wird.
 

Gut.
 

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

Zu gerne hätte Naruto erfahren, was sich in Sakura’s Herz befand, doch sollte er auch heute keinen Besuch von ihr erhalten und morgen war der letzte Tag. Es war etwas, dass er bereute, war er doch den ganzen Weg gegangen, nur um den Rest des Weges nicht auch zu gehen und den Hintergrund über der Kunoichi’s Beweggründe zu erfahren.
 

Wenn sonst nichts, dann hoffte Naruto, dass er dieses Kapitel mit dieser Schleife abgeschlossen hatte und er seinem Frust genug Luft gemacht hatte, sodass er Sakura wieder normal gegenübertreten konnte. Wobei, nicht genau normal, er würde sich gegen die Behandlung von Sakura nun mehr wehren, aber nicht mehr zu diesem Ausmaß, wie er es dieses Mal getan hatte.
 

Vielleicht, auch nur vielleicht, würde er irgendwann auch noch den Grund erfahren, weswegen es Sakura auf ihn abgesehen hatte.
 

Wer konnte schon sagen, was die Zukunft brachte?
 

Morgen war der letzte Tag für diesen „Loop“.
 

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]

[+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+][+]
 

Tbc etc etc



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  narutofa
2017-03-12T12:05:27+00:00 12.03.2017 13:05
Das war ein sehr gutes kapitel. ich bin gespannt was noch so kommt.
ich bin gespannt wann naruto dem grund für seine zeitschleife raus bekommt. mach weiter so
Von:  Martin8101
2017-01-27T16:18:19+00:00 27.01.2017 17:18
Super Kapitel
Und ich freu das du wieder begonnen hast zu schreiben.

Ich bin schon gespannt wie du Yugito einbaust und freu mich schon auf das nächste Kapitel.

Schreibst du nun wieder bei all deinen FF 's weiter?

Mfg Martin8101

Von:  Locke100
2017-01-27T13:35:04+00:00 27.01.2017 14:35
Ja so sehr gut schade er könnte ruhig mehr trainieren überlegen mal die Möglichkeiten mit schattendoppelgängern und einer endlos schleife wie viel man da lernen könnte

Von:  red_moon91
2017-01-27T09:15:04+00:00 27.01.2017 10:15
Juhuu ein neues Kapitel!^^
Ich finds wirklich super wie du die Gedanken und Handlungsweisen von Naruto hier einbaust, ganz zu schweigen davon dass die Geschichte an sich schon sehr interessant ist. So freue ich mich immer wieder wenn ein neues Kapitel kommt.

mfg red_moon91


Zurück