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The distance between us

Byakuya x Renji
von

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A Foolish Thing


 

Was ist, wenn ich euch sagen würde, dass ich euch liebe?“

„Warum würdest du eine solch dumme Sache tun?“
 


 

Erfolgreich konnte Renji Byakuya die ganze Nacht meiden. Als die Sonne aufging, mischte er sich unter die beschäftigten Diener, die vor dem Quartier herumliefen. Dabei klopfte er sich ein paar Kirschblüten aus dem Hakama. Es war schon eine Weile her, dass er wie ein Gauner, hoch oben in den Ästen der Bäume geschlafen hatte. Sein Rücken schmerzte. Nagut, das konnte natürlich auch genauso gut davon kommen, dass er letzte Nacht Byakuya gegen die Wand gevögelt hatte. Aber daran wollte er jetzt eigentlich nicht denken. Genauso wenig wollte er darüber grübeln, wie sehr sein Herz schmerzte. Nein, sein ganzer Brustkorb fühlte sich schwer und schmerzhaft an, vom Druck der unvergossenen Tränen.
 

Sein Blick fiel auf Aoi, die kleine Küchenmagd. Renji tippte ihr auf die Schulter. Beinahe hätte sie das Tee-Service fallen gelassen, welches sie behutsam im Stroh einer Kiste verstauen wollte. "Oh, Vizekommandant Abarai. Sie schauen furchtbar aus!“ Schnell hielt sie aufgrund der Grobheit ihrer Worte die Hand vor den Mund. Dennoch war sich Renji sicher, dass sie recht hatte. Sie verbeugte sich tief als Entschuldigung, als sie fortfuhr. „Es tut mir wirklich schrecklich leid. Kann ich etwas für sie tun?“
 

„Ich brauch eine Beschäftigung. Etwas, was mich so lange beschäftigt, bis wir abreisen.“
 

„Aber... Sollten sie nicht beim Herren sein?“
 

Renji konnte ein reumütiges Lachen nicht verkneifen. „Ja, weißt du, dass dachte ich auch. Aber... Naja, hier bin ich.“
 


 

Er stand auf der Straße und half gerade, den Wagen zu beladen. Doch Byakuyas Stimme, kalt und scharf wie Stahl, stoppte ihn. „Renji, was machst du da?“
 

Renji reichte noch gerade einen Koffer den Dienern, denen er half und drehte sich dann um.
 

Wenn Byakuya genauso schlecht geschlafen haben sollte, wie er, konnte man es ihm nicht ansehen. Der Shihakushō des Kommandanten sah glatt und frisch wie immer aus. Das Kenseikan perfekt auf dem Haupt, keine Einzige der tintenschwarzen Strähnen nicht an seinem Platz.
 

Renji hingegen hatte von der Arbeit geschwitzt. „Packen, Kommandant. Wir reisen in 5 Stunden ab.“
 

„Ich bin über den Zeitplan im Bilde.“, sagte Byakuya. Seine Stimme war ruhig, wenn auch deutlich irritiert. Sein Blick schien etwas auf der Straße zu fixieren. „Aber ich bin mir nicht darüber im Klaren, seit wann du nicht mehr mein Vizekommandant bist, sondern zu meinem Bediensteten gehörst.“
 

Renji schluckte ein bitteres 'Was? Erwarten sie etwa, nach gestern Nacht am Morgen wieder alles wie gewohnt vorzufinden?' herunter. Stattdessen vermutete er, sollte er dankbar sein, dass er immer noch 'sein' was auch immer war. Und es schien, dass Renji seinen Job noch innehaben würde. Also biss er die Zähne zusammen. „Ich bitte um Entschuldigung, Kommandant. Brauchen sie mich für etwas?“
 

„Es scheint, als müsse ich dich an deine Aufgaben erinnern, Vizekommandant. Du begleitest mich das Wochenende. Wir werden für eine Verabschiedungsrunde erwartet.“
 

„Was? Können sie das wirklich nicht alleine machen?“, die Wörter sprudelten aus Renji hinaus, ohne das er wirklich etwas dagegen tun konnte.
 

Die Stärke des Reiatsus war genauso plötzlich, wie intensiv. Einer der Diener auf dem Wagen hinter Renji stolperte und ging mit einem leisen Ächzen in die Knie.
 

Byakuya ging auf Renji zu, welcher instinktiv zurückwich. Doch dann spürte er, wie sich sein Rücken gegen ein hölzernes Gelände drückte. Byakuyas Hand hob sich und Renji zuckte, in Erwartung eines Schlags oder Hiebs, zusammen.
 

Stattdessen zog der Kommandant etwas aus Renjis Haaren. Er hielt es zwischen sie und Renji konnte einen kleinen Zweig mit drei Kirschblüten sehen. Eine Blüte noch ungeöffnet. Der Blick des Schwarzhaarigen hob sich und traf auf Renjis. Der Rothaarige konnte den Sturm sehen, der in den grauen Augen tobte. Er tobte mit derselben Kraft, mit der das Reiatsu des Kommandanten auf ihn einwirkte.
 

„Um ehrlich zu sein,“ begann Byakuya kühl. „Würde ich eine Begleitung bevorzugen, die mehr auf ihre Erscheinung achtet. Da wir aber wenig Zeit haben, musst du etwas mit deinen Haaren unternehmen, Vizekommandant.“
 

Byakuya drehte sich weg und damit zog sich auch der spirituelle Druck zurück. Er ließ die Kirschblüten auf den staubigen Boden fallen. Von dem Berg an Kisten und Koffern nahm er ein Stück schmutzige Schnur. Ohne zurückzuschauen, warf er sie Renji zu.
 

Dieser fing die Schnur aus Reflex auf.
 

„Binde es zurück.“, donnerte seine Stimme.
 


 

Der Befehl, seine Haare zurückzubinden, war für ihn überraschend grausam. Auch wenn kein Adeliger etwas sagte, konnte Renji spüren, wie ihm die Blicke folgten. Erschrocken und in tiefster Missbilligung seiner Tattoos. Niemals in seinem Leben hatte er sich mehr für die schwarze Farbe unter seiner Haut geschämt, wie in dem Moment, als er Byakuya pflichtbewusst folgte. Er fühlte sich schmutzig, wie das Stück Schnur, dass seine Haare zurückhielt.
 

Aber niemals würde er jemanden erkennen lassen, wie sehr ihn dies demütigte. Also hielt Renji seine Schultern gerade und seine Augen fokussiert auf Byakuyas Rücken. Starrte das Kanji für die 6. Einheit an, welches unter dem silber-weißen Seidenschal zu erkennen war.
 

Während sein Blick geistige Löcher in den Rücken des Schwarzhaarigen bohrte, konnte Renji einfach nicht glauben, dass er erst vor einigen Stunden diesem Mann seine Liebe gestanden hatte.
 

Er musste von allen guten Geistern verlassen gewesen sein.
 


 

Natürlich hatte es auch noch zu regnen angefangen, als sie sich auf den Rückweg zur Einheit machten. Nicht nur ein kleiner Nieselregen, eher ein sintflutartiger Platzregen. Also mussten Renji und der Rest der Ehrenwache helfen, die Sänfte zu schultern, damit sie nicht von der Straße rutschte.
 

Er war völlig erschöpft und nass bis auf die Knochen, als sie endlich vor dem Anwesen der Kuchikis ankamen. Er war niemals so dankbar gewesen den Butler und Diener mit einem Regenschirm herauseilen zu sehen. Dieser kümmerte sich sofort um die Sänfte und seinen Insassen. Irgendwie schaffte er es, dass die Matsch bespritzte und kaum Aufrecht stehende Ehrengarde strammstand, als sich die Tür öffnete.
 

Sobald Byakuya an ihnen vorbei gegangen war, um sich im Inneren des Hauses dem Komfort von Tee und einer warmen Feuerstelle hinzugeben, entließ er die Garde für den Rest des Tages. Er erklärte noch dem Hausdiener, wie gut sich das Personal während des Festes gemacht hatte und freute sich darüber, dass auch die Diener, welche das ganze Wochenende gearbeitet hatten, den Rest des Tages freibekamen.
 


 

Der 3. Offizier hingegen schien erschrocken darüber zu sein, wie Renji dort stand und auf die Türschwelle tropfte. „Vizekommandant?“
 

„Rühr dich.“, sagte der Rothaarige, als der junge Mann aufsprang. „Hör mal, ich hasse es, das zu tun. Aber ich brauche unbedingt ein paar Stunden Schlaf. Kannst du hier noch für eine Weile die Stellung halten?“
 

„Natürlich, Vizekommandant!“
 

„Super. Und du schickst besser jemanden, der mich weckt. Sonst schlaf ich den ganzen Tag.“
 


 

Er konnte sich noch nicht einmal daran erinnern, seine nasse Uniform ausgezogen zu haben, bevor er ins Bett gekrabbelt war. Was er allerdings nicht vergessen würde, war der Anblick, der sich ihm bot, als er die Augen aufschlug.
 

„Renji! Wach auf!“
 

Es war Rangiku Matsumoto. Sie saß am Fuße seines Feldbettes und lächelte ihn an. Er setzte sich auf, erschrocken darüber, sie hier vorzufinden, dann fiel ihm jedoch plötzlich ein, dass er nackt war. Schnell griff er nach der Decke um seine Taille. „Was machst du hier? Das ist mein privates Quartier!“, fragte er.
 

„Dein 3. Offizier sagte, es wäre an der Zeit dich zu wecken. Also hab ich ihm angeboten, dass ich das übernehme.“
 

„Ähm... ja, aber... Warum bist du hier?“, fragte er immer noch verschlafen.
 

„Oh, ja. Die Sache ist die, dass ich dich um einen riesigen Gefallen bitten wollte.“, unschuldig klimperte sie mit den Augenlidern, aber er konnte sehen, wie ihr Blick über seine Schultern und Brust glitt. Als sie realisierte, dass er sie beim Starren erwischt hatte, kicherte sie etwas. „Oh und Gin hatte wirklich recht. Deine Tattoos sind wirklich umwerfend.“
 

Nach diesem Morgen war er seltsam erfreut, diese Worte von ihr zu hören. „Danke.“
 

Sie beugte sich etwas näher an ihn heran und stützte sich mit ihren Händen auf dem Bett ab. Ihre gigantischen Brüste waren nun voll in seinem Blickfeld. Dann klimperte sie wieder mit ihren Augenlidern. „Was tust du heute Abend?“
 

Nagut, zumindest war er sich sicher, dass er nicht mit dem Kommandanten schlafen würde. „Nichts, warum?“
 

„Da ist eine Party, eine Überraschungsgeburtstagsfeier für Isane Kotetsu und ich brauche deine Hilfe, um sie zu organisieren.“
 

Er brauchte eine Minute, bis er den Namen einer Person zuordnen konnte. „Kotetsu? Das ist die Vizekommandantin der 4. Division, richtig? Groß... mit grauem Haar und Perlen an einer Seite?“
 

„Ja, das arme Ding. Ich glaube nicht, dass sie glaubt, sie hätte viele Freunde. Also wollte ich sichergehen, dass jeder kommt.“, seufzte Matsumoto. Als ob sie etwas entschieden hätte, stand sie plötzlich auf. Sie richtete ihre Uniform in einer Weise, die Renji unmöglich machte, nicht wie ein Idiot zu starren. „Also gut. Ich hole dich nach dem Abendessen so gegen 20 Uhr ab!“, sagte sie freudig.
 

„Du holst mich ab?“, rief Renji aus. Wer von ihnen war denn hier der Kerl?
 

„Ja“, sagte sie von der Tür aus. „Also mach dich hübsch!“ Nachdem sie noch einmal anhielt, um ihn ein letztes Mal zu bewundern, schüttelte sie traurig den Kopf. Ihre rotgoldenen Locken hüpften bei der Bewegung. „Zu schade, dass es keine Toga-Party ist. Du wärst dann sicher mit Abstand der heißeste Kerl des Abends.“
 


 

Der Regen hatte aufgehört, während sich Renji wieder anzog. Der Trainingsplatz war vom Schlamm rutschig, der Himmel grau und wolkenbedeckt. Der Sturm hatte eine deutlich kühlere Luft hinterlassen. Daher war Renji erfreut zu sehen, dass der 3. Offizier mit heißem Tee im Hauptgebäude der Division wartete.
 

„Ist in unserer Abwesenheit etwas Aufregendes passiert?“, fragte er, während er gegen das Fensterbrett lehnte und die Berichte genauer durchsah. Dabei nippte er an seinem Tee. „Hat die 11. es versucht?“
 

„Nein, Vizekommandant. Obwohl ich befürchte, dass jemand dieser Einheit mit Karpfen vom Anwesen verschwindet.“
 

„Vom Anwesen? Was auch immer, das ist deren Problem.“, sagte Renji und stellte seine Tasse auf der Fensterbank ab. Seine Augen verweilten auf einer Liste mit Namen. „Nur 5 betrunkene Chaoten. Nicht schlecht.“
 

„Nicht schlecht?“, der 3. Offizier klang geschockt. „Vizekommandant, das war das schlimmste Wochenende in der Geschichte der Division. Ich habe gerade erst den Papierkram für ihre verlängerte Haft und Gehaltskürzung fertiggestellt.“
 

„Was? Gib mir das!“, Renji stand auf und nahm die Papiere, die der Offizier ihm reichte. Er schaute kritisch darüber. „Ernsthaft? Sie sollen für 6 Monate in Haft bleiben und eine 2/3-Kürzung ihres Gehalts während dieser Zeit bekommen?“
 

„So sind die Regeln, Vizekommandant.“
 

Renji runzelte die Stirn. „Ein halbes, gottverdammtes, Jahr? Dafür, dass man sich betrunken und blöd in der Öffentlichkeit benommen hat?“
 

„Ja.“, sagte der 3. Offizier formell. Er stand auf und ging zum Bücherregal, der einige gebundene Exemplare enthielt. „Möchten sie, dass ich ihnen den entsprechenden Paragrafen heraussuche? Ich glaube, es ist 136.“
 

„Nein, ich muss nicht diese bescheuerten Regeln sehen, um zu wissen, dass das die lächerlichste Art ist, Belegschaft zu verschwenden.“, dabei zerknüllte Renji die Formulare. Dann schaute er für einen Moment auf den Knäuel Papier in seiner Hand. „Der Kommandant hat sie noch nicht gesehen, oder?“
 

„Nein… aber, Vizekommandant!“, der Offizier griff nach Renjis Ärmel, als dieser das Büro verlassen wollte. „Was haben sie vor?“
 

Renji schüttelte ihn ab. „Oi, du brauchst nicht panisch zu werden. Ich hol nur ein paar Leute aus dem Gefängnis. Ich starte schon kein Armageddon.“
 

„Das werden sie vielleicht doch.“, sagte der Angesprochene nervös. „Wenn der Kommandant das herausfindet, wird er ausflippen. Ich meine, richtig ausflippen.“
 

Renji war so was von bereit auf einen Kampf mit Byakuya, dass sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht schlich. „Lass ihn.“
 


 

Die Wachen schienen geschockt zu sein, jemanden von der 6. Division zu sehen. Aber als sie Renjis Autorität erkannten, ließen sie ihn passieren. Dank der freien Tage war der Bereich für die Betrunkenen absolut überfüllt. Er erkannte ein paar alte Kameraden von der 11., die friedlich schnarchend in einer Ecke lagen. Verlierer, dachte Renji. Zaraki würde sie dort vor sich hin rotten lassen, dafür, dass sie sich haben erwischen lassen. Vermutlich sahen sie es aber auch mehr wie ein Urlaub.
 

Alle Mitglieder seiner Einheit sahen allerdings niedergeschlagen aus. Eine Frau starrte die Wand an und wimmerte leise. „Scheiße, das ist erbärmlich.“, sagte Renji und schüttelte den Kopf. „Sechste, auf eure Füße!“.
 

Benommen kamen die 5 Soldaten Renjis Befehl nach und standen auf.
 

„Also gut.“, wandte sich Renji zu den Wachen und gab ihnen die Namen durch. „Ich lasse euch mit einer Verwarnung hier raus. Also los, ihr Idioten, raus mit euch.“
 


 

„Sie lassen uns also wirklich frei, Vizekommandant?“, fragte einer der Mutigeren, als sie vor der Division standen.
 

„Das tue ich, weil ich mir nichts Bescheuertes vorstellen kann, als 5 ordentliche Soldaten für ein halbes Jahr zu verlieren. Aber kommt nicht auf die Idee, dass ich ein Weichei oder so wäre, weil ich euch euer Gehalt nicht kürze. Wenn einer von euch noch einmal bei so etwas geschnappt wird, werde ich euch persönlich in den Arsch treten und euch zu einem verlängerten Aufenthalt bei der Toiletten-Brigade der 4. Einheit schicken. Habt ihr mich verstanden?“
 

Er erhielt einen sehr enthusiastischen, mehrstimmigen Ausruf. „Ja, Vizekommandant.“
 

„Und zum Teufel noch mal, wenn ihr euch in der Öffentlichkeit besaufen wollt, dann nicht in der Nähe der Division. Sucht euch eine kleine, nette Taverne, außerhalb der Seireitei. Und, verfluchte Scheiße, nutzt eure Fähigkeiten, euch zurück zu schleichen. Ich kann nicht glauben, dass meine Leute sich haben schnappen lassen. Was glaubt ihr, machen wir ständig auf dem Trainingsplatz? Denkt ihr, das wäre nur Schau? Ich versuche euch, was Wichtiges beizubringen! Etwas, was ihr nutzen könnt. Etwas, dass automatisch klappen soll. Wenn ihr euch auf eure Techniken nicht verlassen könnt, um Patrouillen auszuweichen, wenn ihr betrunken seid, dann könnt ihr euch auch nicht auf dem Schlachtfeld darauf verlassen.“
 

Renji war froh zu sehen, dass einige Gesichter nüchterner wirkten nach dieser Ansprache. Sie hatten die Quartiere erreicht und er hielt ihnen die Tür auf. „Jetzt rein mit euch. Und meldet eure traurigen Ärsche beim Küchendienst, aber zügig. Verstanden?“
 

„Vizekommandant!“
 

Er schüttelte immer noch seinen Kopf und murmelte vor sich hin, als er einen Blick auf sich spürte. Er brauchte nicht hoch zuschauen, um zu wissen, dass Byakuya an seinem üblichen Platz am Gelände der oberen Etage stand. Ohne Zweifel hatte der Kommandant jedes Wort seines Vortrages gehört.
 

„Ich weiß, dass sie das nicht billigen.“, Renji erhob seine Stimme, damit Byakuya ihn hören konnte, schaute aber nicht hoch. „Aber wenn man bedenkt, was für ein Soldat nach 6 Monaten aus solch einem Drecksloch – ein Soldat, der die Tage damit verbrachte, verbitterter zu werden und lernte, euren Namen zu verfluchen – zurück kommt, glauben sie nicht wirklich daran, dass er disziplinierter, loyaler und bereit ist, unter ihrem Kommando sein Leben zu lassen, oder?“
 

Renji wartete, erhielt jedoch keine Antwort, obwohl er immer noch spürte, dass der Kommandant anwesend war und auf ihn runter starrte.
 

„Sie müssen nur ein klein bisschen geben, Kommandant, um etwas zurückzubekommen.“
 

Nach einem Augenblick ertönte Byakuyas Stimme. „Sprichst du von der Division oder von etwas anderem?“
 

Renji schaute nach oben und begegnete Byakuyas eisigem Blick. „Beides.“
 

Sie hielten den Blickkontakt für mehrere Sekunden. Renji hielt den Atem an, wie immer, hoffte törichterweise auf eine Reaktion, die er jedoch niemals erkennen könnte. Er war zu weit entfernt, um anhand des Ausdrucks im Gesicht des Kommandanten beurteilen zu können, ob seine Worte ihn getroffen hatten, ob er irgendeine Schutzmauer in ihm zum Bröckeln gebracht hatte. Aus der Distanz konnte Renji nur Leere im majestätischen Gesicht des Schwarzhaarigen lesen.
 

Er war nicht verwundert, als sich Byakuya umdrehte und ohne ein weiteres Wort verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cara_
2015-06-27T07:13:04+00:00 27.06.2015 09:13
Wie war, wie war , das mit den geben und bekommen.
Super Kapitel und das andere hatte ich ja gestern schon erwähnt.
Lg
Cara_
Antwort von:  yezz
27.06.2015 12:16
Ja, durchaus. Das ist eine brauchbare Lebensweisheit.
Aber wird er darauf hören?

LG
yezz


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