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The distance between us

Byakuya x Renji
von

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Romance at the Hanami: Saturday Morning, in the Gardens

Renji wachte von einer kitzelnden Zunge und ein Flüstern in sein Ohr wach. "Du bist ein Deckenklauer und schnarchst."
 

Langsam öffnete Renji die Augen und schaute zu Byakuya, der sich über ihn gebeugt hatte. Die tintenschwarzen Haare des Kommandanten waren vom Schlaf zerzaust und sein Gesicht schien auch weicher als sonst. Hatte er noch nicht die Zeit, seinen berüchtigten Blick aufzusetzen? Was auch immer es war, Renji mochte es. Sehr sogar. "Sind sie überrascht?"
 

"Nicht wirklich", sagte Byakuya und ließ seine Fingerspitzen über die Seite von Renjis Gesicht gleiten. "Außerdem ist dein Schnarchen außergewöhnlich zart für solch einen riesigen Pavian – fast schon niedliche kleine Schnüffel-Geräusche. Ich glaube, ich habe dich zudem etwas über 'schelten' murmeln hören?"
 

"Schellen", Renji unterdrückte ein Gähnen. "Das war möglicherweise ein Traum über Kenpachi. Er hatte die Angewohnheit anstatt einer Überraschungsinspektion zufällige Mitternachtsüberfälle zu veranstalten. Noch heute wache ich manchmal schweißgebadet auf und rufe 'Die Schellen! Die Schellen!'. Das ist beschämend."
 

"Durchaus", Byakuya kräuselte die Lippen, während seine Finger entlang der freigelegten Haut fuhren. Dann beugte er sich vor und platzierte einen sanften Kuss hinter Renjis Ohr. "Ich finde es allerdings schwierig zu glauben, dass du oder die Anderen niemals den spirituellen Druck dieses Barbaren gefühlt haben, wenn er kam."
 

"Ah", machte Renji und rollte sich auf seinen Rücken und stahl einen kleinen Kuss von den Lippen des Schwarzhaarigen, bevor sich diese zu einer dünneren Linie zusammenzogen. "Naja, ich musste lernen, wie man das aussperrt. Sein Reiatsu ist nervenaufreibend. Immer bei 150%. Hätte ich das nicht ausgesperrt, hätte ich wohl kaum 2 Wörter hintereinander sagen können. In der ersten Woche dort hatte ich massive Kopfschmerzen davon."
 

"Das erklärt einiges über die 11."
 

Renji lachte. "Um ehrlich zu sein, bekommen die Leute aber auch einige Schläge auf den Kopf."
 

Byakuya hob eine Augenbraue. "Da haben wir es."
 


 

Byakuya schien sich daran zu stören, dass er bei seinen morgendlichen Badezimmeritualen Platz für Renji machen musste. Renji hingegen genoss es, ausnahmsweise das Bad nur mit einer Person teilen zu müssen. Nach dem Dritten schnippischen "Entschuldige bitte" vom Kommandanten hatte Renji jedoch den Hinweis erkannt, verließ das Bad und machte sich auf die Suche nach einem Diener, damit Tee und Frühstück gebracht wurden.
 

Als er die Tür des Quatiers öffnete, blickte Renji direkt einen vornehm aussehenden, grauhaarigen Herrn an, der seine Hand gehoben hatte. Scheinbar war er gerade im Begriff gewesen, zu klopfen. Zuerst hatte Renji befürchtet, dass es sich um einen weiteren Verwandten des Kommandanten handelte, doch mit Blick auf den simplen Kimono war ihm klar, dass es irgendein Diener sein musste. Obwohl er das Kuchiki-Symbol an einem Armband trug.
 

"Kann ich dir helfen?", fragte Renji, so freundlich, wie er konnte.
 

"Ich habe eine Nachricht für den jungen Herrn. Bist du sein persönlicher Diener?", der Mann zog in offensichtlichem Missfallen seine Nase kraus.
 

Renji war immer noch in seiner Schlafrobe gekleidet. Seine geblümte Robe war an einigen Enden ausgefranst und er hatte noch die Haare zurückgebunden. Das bedeutete, dass einige seiner Tätowierungen sichtbar waren. „Ich bin sein Vizekommandant.“
 

„Nah genug dran.“, beschloss der Mann. „Lady Masami Kuchiki erwartet heute Morgen den Besuch ihres Neffens beim Frühstück in ihrer Suite.“
 

Renji schüttelte den Kopf und lachte reumütig. „Sag deiner Herrin: netter Versuch. Hör zu, Kumpel, der Clan-Oberhaupt, Lord Byakuya Kuchiki, besucht niemanden. Wenn sie mit ihm eine Mahlzeit zu sich nehmen möchte, sollte sie seine Einleitung abwarten. Verstanden?“
 

Renji schloss die Tür vor der Nase des sichtlich geschockten, mit offenem Mund dastehenden, Mannes.
 

Als er jedoch kurz darüber nachdachte, zog er die Tür erneut auf. „Oh und hey“, sagte er zu dem perplexen Mann, „Organisiere noch jemanden, der Frühstück und Tee für Lord Kuchiki bringt, ja? Und beeile dich.“ Da der Mann immer noch da stand und sich nicht rührte, legte der Rothaarige seine Stirn noch weiter in Falten. „Hey, erinnerst du dich, wessen Emblem du da trägst? Beeil dich!“
 

Erschreckt von Renjis Ton blinzelte der Diener kurz, verbeugte sich dann aber sofort. „Ich bin unterwegs, Sir.“
 

„Du hast ganz schön Eier in der Hose, Renji Abarai“, sagte Byakuya trocken. Er war an einen Türrahmen gelehnt.
 

„Naja“, sagte Renji. „Sie müssen das wissen.“
 

„Ja, ich glaube, das muss ich.“, grinste Byakuya leicht.
 


 

„Tantchen Masa wird nicht glücklich darüber sein, dass du ihren Lieblingsdiener schikaniert hast.“, bemerkte Byakuya über das Frühstück hinweg. Sie hatten sich das Essen auf der Veranda mit Blick über den privaten Innenhof anrichten lassen. Die Morgensonne brach durch die Zweige und verursachte tanzende Lichtpunkte auf den Oberflächen. Spatzen zwitscherten laut, flatterten und hüpften über die lilafarbenen Iris und dem Ziergras. Die Luft war kühl, versprach jedoch einen wunderschönen Frühlingstag.
 

Renji beäugte die eingelegten Pflaumen, bevor er sich entschied, eine zu nehmen. „Vielleicht sollte sie das nächste Mal jemanden schicken, den sie nicht leiden kann.“
 

„Hmmm, vielleicht“, Byakuya griff über den Tisch und schenkte Renji Tee ein. „Ich werde mich wahrscheinlich mit ihr noch auseinandersetzen müssen.“
 

„Warum?“, fragte Renji und schlürfte von seiner Schale Reisbrei.
 

Der Schwarzhaarige hob seine Augenbrauen über seinen Tee.
 

„Ernsthaft, Kommandant. Muss ich sie auch daran erinnern, dass die das Clan-Oberhaupt sind? Wenn sie ihre Tante das Wochenende meiden wollen, kann ich das möglich machen.“
 

„Daran habe ich nicht länger Zweifel“, lächelte Byakuya und biss etwas vom gebratenen Lachs ab. Er schaute hinaus in den Garten und seufzte dann tief. „Allerdings habe ich auch meine Verpflichtungen ihr gegenüber. Sie ist die ältere Schwester meines Vaters. Sie schreibt mir seit gut eineinhalb Jahren wöchentlich über potenzielle Ehefrauen. Ich habe bisher nicht ein Schreiben beantwortet.“
 

„Kalt“, sagte Renji ohne nachzudenken. Als er spürte, wie sich Byakuyas spiritueller Druck erhärtete, hob er die Handflächen. „Aber nicht ohne Grund. Sie sind Witwer. Vielleicht hat sie verstanden, dass sie noch nicht bereit sind.“, fügte er schnell hinzu.
 

Byakuya war eine lange Zeit still. „Vielleicht werde ich es niemals mehr sein.“
 

Während Renji an seinem Tee nippte, runzelte er, über die Traurigkeit in der Stimme seines Kommandanten, die Stirn. Er versuchte daraus zu erkennen, was das für sie beide bedeutete. War dessen Herz immer noch so gebrochen, dass es keinen Platz für jemanden Neuen darin gab? Oder war es nur die Berührung einer Frau, an die er nicht mehr interessiert war?
 

Renji befürchtete, es sei eher Ersteres. Sich einen Liebhaber zu nehmen, war eine völlig andere Sache, als jemanden zu lieben. Betrachtete man die Beziehung, die sie zurzeit hatten, schien es eigentlich ziemlich klar zu sein, dass Byakuya wohl nur etwas Spaß mit ihm wollte. Letzte Nacht war eben nur die Ausnahme zu ihrer üblichen Routine.
 

Aber überhaupt, auf was hatte er gehofft? All dieses Gerede über Verehrer machte ihm klar, dass in Byakuyas Leben kein permanenter Platz für einen... was? Es gab ja noch nicht einmal ein Wort dafür, was Renji wollte. Lebenspartner? Fester Freund?
 

Scheiße.
 

Das Essen hatte plötzlich seinen Reiz verloren. Renji legte die Essstäbchen zurück auf die Halterung. „Hab ich irgendeine Chance, dass ein privates Bad ein Teil dieses Quartiers ist? Ansonsten werde ich ganz schön derangiert aussehen, am Ende dieses Ausfluges.“
 

„Hmm?“, Byakuya schien eben so in Gedanken gewesen zu sein, schüttelte seinen Kopf leicht, als würde er ihn damit von den Gedanken befreien. „Ja, natürlich. Ich habe extra danach gefragt, da ich dein Problem mit öffentlichen Badehäusern kenne.“
 

„Danke“, murmelte Renji und stand auf.
 

Byakuya griff nach seinem Arm. „Warte. Ich...“, begann er, stoppte sich dann aber selbst. Dann ließ er seine Hand fallen und richtete seinen Blick auf den Boden. „Nach deinem Bad besprechen wir dann den Tagesablauf.“
 

„Ja, Kommandant.“
 


 

Das Bad war nicht mehr, als ein tiefes, von Menschenhand gehauenes, Loch in einer Ecke des Badezimmers. Das Wasser war kühl genug, dass er sich nicht länger darin aufhielt, als er dafür brauchte, seinen Körper und Haare von dem Schmutz des gestrigen Marsches, zu befreien. So war er sogar noch vor Byakuya fertig angezogen für den Tag.
 

Natürlich musste man fairerweise erwähnen, dass Byakuya mit wesentlich mehr... Zeugs fertig werden musste. Als Renji in den Hauptraum trat, wirbelten Diener um den Kommandanten herum, um diesen anzuziehen.
 

Renji hätte Byakuya beinahe gar nicht erkannt, da dieser seine traditionelle Shinigami-Uniform gegen die offizielle Kleidung des Hofes eingetauscht hatte. Einen tiefblauen Kamishimo. Es war verblüffend, den Kommandanten so farbenfroh gekleidet zu sehen. In einem Arrangement von Blautönen mit einem Hauch Weiß und Gold hier und da. Anstatt des Haori trug er ein Kataginu, ein dem Haoris ähnliche Mantel, aber ebenso tiefblau und mit ausgestellten Schultern. Anstatt des Kanjis für die Nummer der Einheit am Rücken schimmerte das Wappen der Kuchikis aus goldenen Fäden. Das Einzige, was gleich blieb, war das immer präsente Kenseikan und der Seidenschal.
 

Byakuya sah... prächtig aus. Renjis Mund war vor Ehrfurcht nach unten geklappt.
 

Unvergleichlich.
 

Gottverdammt unvergleichlich.
 

Aus seinem Augenwinkel sah Renji, dass eine der Dienerinnen nach Senbonzakura griff. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, hatte er den Raum durchquert, griff nach ihrem Handgelenk, bevor sie das Schwert überhaupt berühren konnte. Er schüttelte den Kopf, während sie ängstlich dreinblickte. „Nein“, sagte er freundlich aber mit Nachdruck. Er ließ sie los, blockierte ihr aber mit seinem Körper den Weg zu dem Zanpakutō. Mit einem Blick zu Byakuya erklärte er, "Nur er."
 

"Ich erlaube es dir, Renji.", sagte Byakuya vom Ankleidepodest aus.
 

"Oh", Renjis Augen weiteten sich. Das war Senbonzakura! Würde er das noble Schwert nicht beflecken? "Sind sie sich absolut sicher, Kommandant?"
 

"Ich sagte es doch, oder etwa nicht?"
 

Trotzdem zögerte Renji einen Augenblick, bevor er sich umdrehte und vor dem Zanpakutō stand.
 

"Nur zur Erinnerung, das war nicht meine Idee", wisperte er Senbonzakura zu, bevor er behutsam nach dem Schwert griff, welches auf einem Möbelstück lag. Als seine Finger über den Griff strichen, wäre er beinahe zurückgesprungen.
 

Es sang.
 

Tausend, miteinander harmonisierende, Stimmen verschmolzen zu der schönsten Musik, die Renji jemals gehört hatte. Das Lied hatte keinen Text. Und war unglaublich traurig. Als sich seine Finger vorsichtig um den Griff schlossen, überlegte Renji kurz, ob er überhaupt einen Schritt machen konnte, ohne eine Träne zu vergießen. So melancholisch und ergreifend war die Melodie. Seine Hände zitterten, als er Byakuya seine Waffe hinhielt.
 

Ihre Augen trafen sich kurz und Renji hätte sich schwören können, eine ähnliche Melancholie in Byakuyas Blick erkannt zu haben.
 

Der Schwarzhaarige nahm ihm Senbonzakura ab und ließ es an seinen Platz an Byakuyas Hüfte gleiten. "Also", begann er, ohne Renji anzuschauen. "Du hast es gehört."
 

Sein Atem kam zu ihm zurück, als das Zanpakutō seine Hände verließ. "Ich... Ist es immer dasselbe Lied?"
 

"Nein", sagte Byakuya, nahm Renjis angebotene Hand, um von dem Podest zu steigen. Der Stoff war so steif, dass Renji meinte, es knarzen zu hören. "Die Kirschblütensaison macht sie tieftraurig."
 

Und dich, dachte Renji, sagte es jedoch nicht.
 


 

Sie hatten noch ungefähr eine Stunde, bis Byakuya bei der Teezeremonie erwartet wurde. Da er sich am Abend davor selbst in Beschlag genommen hatte, entschied der Kommandant, dass er sich im kaiserlichen Garten sehen lassen sollte. Für Renji bedeutete dies, dass mit einigen Schritten Distanz Byakuya folgen und auf Abstand bleiben musste, wenn diverse Adelige den Schwarzhaarigen begrüßten.
 

Es ging nur langsam voran. Es schien, dass Byakuya nur immer ein paar Schritte gehen konnte, ohne dass jemand Neues auftauchte, um ihm seine Aufwartungen zu machen. Es tat Renji leid, dass Byakuya in dieser steifen und stickigen Robe steckte und gezwungen war, gesellig zu sein. Etwas, was er bekanntlich verschmähte.
 

Die meiste Zeit ließ Renji seine Gedanken wandern, während ihres langsamen Gangs über den Pfad des Gartens. Dennoch war er aufmerksam genug, um sich zu verbeugen, falls jemand mal in seine Richtung blickte. Allerdings war es ihm noch nicht einmal erlaubt, nah genug dran zu sein, um etwas von einem Gespräch zwischen den Adligen mitzubekommen. Erst fühlte er sich ziemlich außen vor gelassen, doch dann bekam er Fetzen einer Diskussion, zwischen Byakuya und einem etwas schwerhörigen älteren Herrn, über das Wetter mit.
 

Danach war er sogar etwas dankbar, dass er die Zeit hatte, den Garten zu bewundern.
 

Die Palastanlage war riesig. Gerade flanierten sie über eine leicht gewölbte Holzbrücke. Ein kleiner Bach plätscherte unter ihnen, über moosbewachsene Steine, entlang dem kurvigen Ufer. Kirschbäume in voller Pracht ließen pinke Blüten ins Wasser gleiten. Ein Schmuckreiher fischte an einem entlegenen Ufer, beugte anmutig seinen Hals, um nach Fröschen und Fischen zu schnappen.
 

Noch fesselnder war der Anblick der Höflinge, an denen sie vorbei gingen. Insbesondere die Frauen trugen helle Farben mit komplizierten Mustern, welche mit der Schönheit der Bäume wetteiferten. Währenddessen liefen sie durch die Gräser. Der Anblick glich überdimensionalen Schmetterlingen.
 

Renji war so abgelenkt, dass er fast über eine Gruppe kichernder Mädchen fiel. Diese gab es hier zu Dutzenden und umgaben sie, als würde ein Bestrafungstrupp darauf warten, einen verdeckten Angriff zu starten. Byakuya hatte bei einer Dame gehalten, die wohl eine Art Aufpasserin für die Mädchen war. Eine Frau in einem smaragdgrünen Kimono, welches mit fliegenden Schwänen bestickt war. Die Juwelen in ihren Haaren passten perfekt zu ihrer Robe und zu ihren Augen.
 

"Oh", quietschte eines der Mädchen, die um Renji herum stand. Sie hatte seine Uniform und Zabimaru erkannt. "Du musst ein Soldat sein!"
 

"Idiot! Natürlich ist er das", keifte eine Andere. "Kannst du nicht lesen? Er ist der Vizekommandant der 6. Kompanie. So steht an seinem Ärmel."
 

"Ein Vizekommandant", kicherte ein Mädchen. In ihrem Haar waren seidene Blumen eingeflochten, welche sich auch auf ihrem orangefarbenen Kimono wiederfanden. "Oh, das bedeutet, du musst sehr stark sein!"
 

"Uh", stotterte Renji.
 

"Militär", schnalzte ein Mädchen irritiert, sie schien die Einzige zu sein, die nicht an Renji interessiert war. Stattdessen blickte sie zu ihrer Aufpasserin. "Kein gutes Leben für uns. Also, was machen wir? Die Lady hat gerade nur Augen für den Kommandanten."
 

"Ich habe noch nie so rote Haare gesehen", gurrte ein Mädchen mit einem pinken Fächer. Perlen hingen von einer großen Nadel aus ihren Haaren. "Oder so viele Tätowierungen!", fügte sie atemlos zu und fächerte nach Luft.
 

"Oh du meine Güte!", schnatterten die Mädchen unisono und sie kamen alle näher, um ihn genau zu betrachten. Ihr plötzlicher Vormarsch ließ Renji einen Schritt zurücktreten, doch nun stand er mit dem Rücken gegen das Geländer. Er hob seine Hände, als wolle er aufgeben.
 

"Damen!", sagte Renji. "Bitte! Lasst mir etwas Platz."
 

"Hört ihn euch an! So... grob!"
 

"Und so groß!"
 

"So riesig!"
 

"Glaubt ihr, er kommt aus einer Gegend, wo es... gefährlich ist?"
 

Renji schaute über die Köpfe der Mädchen hinweg zu seinem Kommandanten. Byakuyas Gesicht war leicht von der adeligen Dame abgewandt und schien etwas auf dem Boden zu fixieren. Obwohl der Schwarzhaarige nichts sagte, wusste Renji, was er wollte. Er antwortete mit einem kurzen Nicken. Sanft schob er die Mädchen auf Seite und ignorierte ihre Ausrufe. Renji verbeugte sich tief, als er zu Byakuya trat. "Ich entschuldige vielmals, meine Dame, aber mein Kommandant hat noch eine Verabredung, die er nicht verpassen darf. Kommandant?"
 

Byakuya beachtete ihn nicht, außer, dass er ihn mit einem missbilligenden Hochziehen seiner Augenbrauen bedachte. "Bitte vergebt die Dreistigkeit meines Adjutanten, Lady. Er hat leider recht. Ich muss mich bedauerlicherweise von ihrer entzückenden Gesellschaft losreißen.“
 

„Kuchiki-sama“, sie verbeugte sich leicht. „Bis zum nächsten Mal.“
 

Byakuya nickte ihr kurz zu und drehte sich mit wehendem Saum um. Renji flankierte ihn, näher als es sich für das Hanami gehörte, aber mit einer militärischen Präzision, die keine Unterbrechungen erlaubte. Und tatsächlich machten die Adeligen schnell Platz, wenn sie in Reichweite kamen.
 

„Entschuldigen sie, Kommandant“, sagte Renji, als sie die Brücke ein gutes Stück hinter sich gelassen hatten. „Die Macht des Gegners hat mich schier überwältigt.“
 

„Und doch hast du, trotz aller Widrigkeiten, rechtzeitig den Tag gerettet.“, erwiderte Byakuya nachdenklich. „Du beweist deine Unentbehrlichkeit. Solltest du jemals eine Versetzung beantragen, Vizekommandant, werde ich diese wohl ablehnen müssen.“
 

„Vorsicht, Kommandant. Ich könnte anfangen zu denken, dass es sie interessiert.“



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