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Schicksalswege

von

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Fehler

Oscar rannte auf den Hof des Hauses hinaus und sofort umhüllte sie die eisige Winterkälte, aber das war ihr egal. Genauso egal war es ihr, dass ihr Körper in dem dünnen Hemd und der dürftigen Hose zu zittern begann. Sie atmete pausenlos und wollte am liebsten schreien. Auch wenn André ihr die Augen geöffnet hatte, ihr Leben würde sich dadurch niemals ändern, sondern bis ans Ende ihrer Tage dem Königshaus gewidmet bleiben. Es war ihre Pflicht...
 

Aber wollte sie das? André wollte doch bestimmt auch nicht tagein, tagaus sein Dasein als Söldner fristen! Er tat das sicherlich nur, weil er Geld brauchte... Genauso wie Alain und alle anderen seinesgleichen... Das war sein Leben, seine Einstellung und sie wollte sich nicht einmischen... Wenn er gehen wollte, dann sollte er gehen... Sie hatte kein Recht, ihn festzuhalten...
 

Warum fühlte sie sich dann aber so miserabel, so erbärmlich? Wie vor einigen Monaten im Herbst, als sie die fremde Frau bei ihm auf dem Schoß gesehen hatte...
 

Oscar schlang ihre Arme um ihren frierenden Körper und spürte noch mehr die schneidende Kälte, die sich erbarmungslos durch ihre Kleider bohrte. Doch dieser stechende Frost war ihr nur willkommen – betäubte er doch etwas die Qual in ihrer Brust. Sie hörte die festen Schritte auf dem weißen Erdboden in ihrem Rücken und ahnte bereits, wer das sein könnte. Sie drehte sich nicht um und verharrte reglos.
 

„Oscar...“, sagte er leise und legte ihr etwas um die Schultern. „Hier nimm, sonst erkältest du dich noch...“
 

In Oscar stieg wieder ihr hitziges Temperament hoch. „Mich erkälte?“ Wie gestochen wirbelte sie herum und ließ den Mantel um ihre Schultern abfällig zu Boden fallen. Fassungslos starrte sie André an, der auch nur in Hemd und Hose vor ihr stand. „Siehe dich doch an! Du hast das Fieber kaum überstanden und riskierst schon wieder leichtsinnig, es dir erneut zu holen!“ Sie stieß ihn heftig von sich. „Geh sofort ins Haus! Ich will nicht, dass du wieder krank wirst!“
 

André war in der Tat noch etwas geschwächt, aber er ließ sich nicht von ihr wegdrängen. Er behielt das Gleichgewicht. Oscar stürzte erneut auf ihn zu, aber André durchschaute sie. Kaum dass sie ihn wieder nach hinten stieß, packte er auch schon ihre Handgelenke und zwang ihre Arme nach unten. Sie sträubte sich, konnte sich aber nicht aus seinem Griff befreien. „Lass mich los!“, befahl sie heiser: „Sonst...“
 

„Sonst was?“, ließ André sie nicht weiter sprechen und drehte ihr die Arme auf den Rücken. Dabei zog er ihren Körper nah an sich heran und ließ ihr keinen Spielraum für eine Gegenwehr. „Sonst was?“, wiederholte er stockend und atmete schneller. Was machte er da? „Wirst du mir etwa eine Ohrfeige verpassen, wie bei unserer ersten Begegnung?“
 

Auch Oscar atmete pausenlos ein und aus. Sein Gesicht war ziemlich nah an dem ihrem und sie spürte die Kraft seine Arme so intensiv wie noch niemals zuvor. Es könnte also sein, dass es ihm womöglich doch noch nichts mehr fehlte... Oscar schluckte. Sie war eingezwängt und konnte nichts mehr tun. „Sonst schreie ich...“, sagte sie kaum hörbar und der letzte Funke Gegenwehr in ihrem Inneren erlosch.
 

„Als würde das etwas nützen...“, hauchte André leise und entdeckte in ihrem sonst so herausfordernden Blick etwas, das einer Panik gleichkam - oder auch Angst vor dem, was er vorhaben könnte. Sie glich einem Tier, das in die Enge getrieben wurde. Aber nicht einem wehrlosen Tier, sondern eher einem Raubtier. Wie eine wilde Katze, die ihre Krallen bis zum letzten Atemzug einsetzen würde, um sich zu verteidigen... Das alles las André in Oscars Blick.
 

Nein, niemand durfte Oscar so behandeln, vor allem nicht er! Aber was hätte er denn sonst tun sollen, um sie zur Besinnung zu bringen? Er hatte keinen anderen Weg gesehen. Und genauso wenig hatte er über sein Handeln nachgedacht. Er wollte doch nur, dass Oscar sich beruhigte! Er spürte ihren schmalen, frierenden Körper dicht an sich und hielt für kurz inne. Es wehte kein Wind. Vereinzelte Schneeflocken fielen auf ihr Haupt und verfingen sich in ihrem weichen Haar. Auch ihr Gesicht und die dichten Wimpern wurden von kleinen, weißen Flocken benetzt – aber tauten sogleich zu Wassertropfen und blieben starr auf ihrer rosigen Haut, als hätten sie sich in Tränen verwandelt.
 

Oscar biss die Zähne zusammen, um nicht mit ihnen vor Kälte zu klappern. „Und was nun?“, zischte sie ohne ihre Lippen zu bewegen und hielt dabei würdevoll seinem Blick stand. Sie schluckte hart und konnte aus unerklärlichen Gründen nichts tun, als reglos in seinem Griff zu verharren und auf sein selbstloses Wesen zu vertrauen...
 

André fror, aber er gab nicht nach. „Ich weiß es nicht... Sag du es mir...“, brachte er leicht belegt hervor.
 

„Ich sagte doch, du sollst mich loslassen...“ Ihre Stimme zitterte nicht weniger als ihr Körper. „...ich verspreche, ich werde dich nicht schlagen“, fügte sie hinzu, als er keine Anstalten machte, ihrer Bitte Folge zu leisten.
 


 

- - -
 


 

Alain pfiff beeindruckt durch die Zähne, als er aus dem Fenster beobachtete, wie sein Freund Oscar packte und sie fest in seinem Griff hielt. Außer ihm befand sich keiner mehr im Gästezimmer. Andrés Großmutter war noch immer unterwegs, die Uniform ihres Enkels zu holen und Rosalie entsorgte die aufgekehrten Scherben.
 

Nun kam Rosalie in das Zimmer zurück und ertappte Alain beim Pfeifen. Gut, dass Sophie das nicht hörte, ging ihr augenblicklich durch den Kopf. Alain bemerkte sie und winkte sie zu sich. Neugierig gesellte sich Rosalie zu ihm. Was sie da aus dem Fenster miterleben musste, erschreckte sie zutiefst. Die erste Frage, die ihr fassungslos über die Lippen kam, war: „Was macht er mit Lady Oscar?!“ Besser gesagt: Wie konnte André nur?! Sie hatte ihm doch vertraut! Er hatte ihr doch versprochen, Lady Oscar zum Lachen zu bringen, aber stattdessen...
 

„Wonach sieht es denn aus?“, merkte Alain an.
 

Rosalie sammelte all ihren Mut zusammen. „Wie kannst du hier tatenlos stehen und nichts unternehmen?“ Das war für sie unbegreiflich. Arme Lady Oscar! Sie musste ihr helfen! Rosalie schürzte ihre Röcke und rannte los. Jedoch kam sie nicht weit: Alain packte sie am Ellbogen und wirbelte sie zu sich. Rosalie hätte vor Schreck fast aufgeschrien, aber dafür war sie zu überrascht. „Warum tust du das, Alain? Lass mich los!“
 

„Du wirst dich nicht einmischen!“, zischte Alain und ließ sie los. Im Grunde genommen war er doch kein Unmensch – vor allem nicht zu solch einem ängstlichen Rehkitz wie Rosalie. Dennoch versperrte er ihr mit seinem massigen Körper den Weg. „Das ist eine Sache zwischen den beiden!“
 

„Aber...“ Rosalie traten Tränen in die Augen: „...aber André bedrängt Lady Oscar! Wir müssen ihr helfen!“
 

„Traust du ihm das etwa zu?“ Alain lachte auf: „Das würde er doch niemals über sich bringen... Sieh lieber hinaus: Er hat sie schon losgelassen...“
 


 


 

In der Tat... André erwachte aus seiner Starre. Er wollte Oscar nicht bedrängen oder gar unter Druck setzen.
 

Langsam aber sicher lockerte er seinen Griff und obwohl ihre Glieder völlig versteift waren, machte Oscar einen geordneten Schritt von ihm weg. Mechanisch rieb sie ihre Handgelenke und blieb vor ihm stehen, als erwarte sie etwas von ihm.
 

Doch André bückte sich lediglich nach dem Umhang, der noch immer neben ihr im Schnee lag, und legte ihn sich gefaltet über den Arm. Er wagte kein einziges Mal seine Freundin anzusehen. Wenn sie überhaupt noch Freunde waren... „Es tut mir aufrichtig leid, Oscar. Das wird nie wieder vorkommen...“, entschuldigte er sich geknickt.
 

Oscar glaubte ihm, denn diese grobe Seite an ihm kannte sie nicht. André sah nun verzweifelt, verloren und in sich gekehrt aus. Sie würde nicht mehr über sich bringen, ihn jetzt schroff anzufahren oder gar ihn zur Rechenschaft ziehen. „Gehen wir lieber wieder ins Haus...“, murmelte sie ausdruckslos und stampfte schon durch den dichten Schnee davon.
 

André folgte ihr mit einem gebürtigen Abstand zwischen sie. An der Treppe, die vom Empfangssaal ins obere Stockwerke führte, blieb Oscar unvermittelt stehen und hielt ihren Kopf etwas gesenkt. „André... ich bin dir nicht böse...“ War sie das wirklich, oder wollte sie ihn damit nur beruhigen? „Aber, ich muss nachdenken...“ Besser gesagt, über sie beide nachdenken und sich entscheiden, wie es weiter zwischen ihnen gehen sollte. Das brachte sie aber nicht mehr über die Lippen.
 

André merkte, wie ihre Sehnen und Armmuskeln sich dabei anspannten. Es war also alles aus! Durch sein eigenes Verschulden hatte er alles zunichte gemacht... „Ich werde es akzeptieren, wenn du mich verbannst und nie mehr sehen willst... Ich werde gehen und dich nie mehr aufsuchen...“
 

Oscar fuhr schlagartig herum. „Nein, André!“ Sie vergaß sofort den Vorfall. Sie wollte nicht mehr allein sein, nicht mehr ohne ihn sein – das war sie schon ihr Leben lang... Die Vorstellung, dass sie André nie mehr sehen würde war genauso unerträglich wie noch vor paar Tagen die Angst, ihn durch das Fieber zu verlieren. „Ich möchte die Freundschaft zwischen uns nicht aufgeben...“, sagte sie deshalb halblaut.
 

„Danke, Oscar...“ In André glomm ein Funke Hoffnung neu auf. „Dann kann ich dich also wieder an meinen dienstfreien Tagen besuchen?“
 

„Ja, André, du kannst wieder hierher kommen und dann werden wir wie früher Fechten oder Schießen üben...“
 

„Abgemacht.“ André reichte ihr seine Hand.
 

Oscar ergriff sie zögerlich. „Dann sehen wir uns an deinem nächsten dienstfrei.“ Nur kurz gestattete sie die Berührung mit ihm, dann entriss sie sich und lief auf ihr Zimmer. André blieb nichts anderes übrig, als in sein Gästezimmer zurückzukehren.
 


 

- - -
 


 

Rosalie stand noch immer am Fenster und atmete erleichtert auf. „Arme Lady Oscar...“, wiederholte sie noch immer außer sich.
 

„Nein...“, berichtigte Alain sie: „...wenn du schon jemanden bemitleiden willst, dann André.“
 

„Aber wieso?“
 

„Mach die Augen mehr auf! Siehst du denn nicht, dass er Gefühle für sie hat?!“
 

„Oh...“ Rosalie schien Einiges einzuleuchten. Und zugegeben: Sie fand schon immer, dass Lady Oscar und André sich gut ergänzten. Draußen bewegten sich André und Oscar in Richtung Eingang des Herrenhauses. „Ich hole einen Mantel für Lady Oscar“, meinte Rosalie schnell, als befürchte sie, dass Alain sie abermals festhalten würde. Auf dem Weg durch den Flur traf sie auf André. „Wo ist...“
 

„Auf ihrem Zimmer...“, sagte dieser nur knapp und ging an ihr vorbei, ohne sie weiter anzusehen.
 


 

- - -
 


 

Oscar stürmte durch ihren Salon, öffnete den Deckel ihres Klaviers und donnerte wuchtig auf die Tasten. Ihr war nicht nach Musizieren, aber sie musste das Chaos in sich besänftigen. Obwohl André sie sehr verletzt hatte, konnte sie ihn trotzdem nicht mit Verachtung strafen oder ihn aus ihrem Leben verbannen. Er war Teil ihres Lebens – das hatte sie an seinem Krankenlager festgestellt.
 

Und da war noch etwas, was sie mit aller Kraft bekämpfte und das sie nicht in ihrem mannhaften Lebensstil zulassen wollte... Das, was alle Menschen als das schönste Gefühl empfanden – bis auf sie, Oscar Francois de Jarjayes... Für sie war es ein Gefühl des Leidens und der Qual – das hatte sie schon zu oft an Marie Antoinette mitangesehen... Deswegen focht sie ständig ein unerbittliches Duell mit sich selbst aus, um eben dieses Gefühl der Liebe und Zuneigung in sich erst gar nicht zuzulassen... Und ausgerechnet deswegen brauchte sie so einen treuen Freund und Gefährten wie André, der ihr stets dabei half, all die Sorgen zu vergessen...
 

Ein zaghaftes Klopfen an der Tür zu ihrem Salon, riss sie in die Gegenwart zurück. Oscar schrak auf und straffte sofort instinktiv ihre Schultern. „Herein!“, erwiderte sie, die Stimme überraschend gefasst.
 

Rosalie betrat vorsichtig den Salon. „Lady Oscar?“
 

„Was ist, Rosalie?“ Oscar versuchte freundlicher zu wirken, als ihr zumute war – doch es gelang ihr nicht.
 

„Kann ich etwas für Euch tun?“, fragte die junge Frau besorgt.
 

„Nein...“ Oscar wollte sie schon aus dem Zimmer bitten, als ihr doch noch ein Verlangen kam: „Oder warte! Sag den Stallburschen Bescheid, dass sie auch mein Pferd satteln sollen! Ich werde André bis nach Paris begleiten!“
 

„Wie Ihr wünscht, Lady Oscar...“ Rosalie entdeckte kein Anzeichen, wie sich Oscar in Wirklichkeit fühlte. Und auch wenn es ihr Unbehagen bereitete, so war sie doch einigermaßen erleichtert, für sie etwas tun zu können.
 


 

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André betrat das Gästezimmer ohne Alain zu beachten. Er setzte sich auf das Bett und vergrub seinen Kopf in den Händen. Alain kam auf ihn zu. „Ich habe deinen Auftritt vom Fenster aus beobachtet und ich muss sagen, das war...“
 

„Das war mein Fehler...“ André seufzte trübsinnig. Er kam seinem Freund absichtlich zuvor, denn er wollte seine Einschätzung lieber nicht hören.
 

„Das wird schon, Kumpel.“ Alain besaß natürlich kein so feines Gespür für derartige, tiefe Gefühle.
 

„Was?“ André hob schlagartig den Kopf. „Ich habe sie verletzt! Das hätte nicht passieren dürfen! Ich weiß nicht, was über mich kam?!“
 

„Das denkst du?“ Alain betrachtete ihn halb belustigt, halb mitleidig. „Die Frauen, mein Freund, sind alle gleich und stehen auf starke Männer, die mit ihnen umzugehen wissen. Oder hat sie dir etwa den Kopf abgerissen?“
 

„Nein, sie ist mir nicht böse. Aber sie wird das ganz bestimmt nicht vergessen können und das ist das Problem!“ André spürte, dass er jemanden brauchte, dem er sich anvertrauen konnte – sonst würde ihm das Wasser bis zum Hals reichen und er würde wie ein Stein darin versinken. Und wenn Alain schon alles beobachtet hatte, dann konnte er ihn auch gleich für ein Gespräch heranziehen.
 

„Mit der Zeit wird das schon, Kumpel.“ Alains unerschütterter Optimismus half André nicht viel. Dennoch verschaffte er ihm eine gewisse Hoffnung auf einen Neuanfang. Vielleicht würde es wirklich bald wieder besser aussehen, wenn Gras über die Sache gewachsen war...
 

„Hoffen wir es...“ André seufzte tief und in dem Moment ging die Zimmertür auf. Sophie kam aufgebracht herein und warf ihm seine Uniform auf das Bett. „Danke, Großmutter.“ André begann sogleich sich umzuziehen.
 

„Danke nicht mir, sondern Lady Oscar! Wenn es nach mir ginge, hätte ich die Uniform verbrannt!“, giftete sie verstimmt.
 

André sagte nichts dazu, sein Denken galt Oscar. Alain dagegen sprang für ihn ein: „Dann wäre Euer Enkel seinen Kopf los! Der Verlust der Uniform ist ein schwerwiegendes Verbrechen und wird mit Tod bestraft.“
 

„Dich hat niemand gefragt!“
 

„Aber er hat recht, Sophie“, erneut stand Oscar unverhofft in der Tür, doch diesmal ohne Rosalie und sie wirkte viel gefasster. Sie hatte bereits ihre Ausgehkleidung an.
 

„Aber, wo wollt Ihr denn hin, Lady Oscar?!“ Sophie weiteten sich wieder fassungslos die Augen.
 

„Keine Sorge, ich begleite nur André bis nach Paris.“ Sie versuchte ein Lächeln um Sophie milde zu stimmen - es schien ihr zu gelingen. „Aber vorerst soll er etwas essen. Sonst fällt er aus dem Sattel, noch bevor wir Paris erreicht haben.“
 


 


 

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Der weiße Schnee knarzte unter den Hufen der drei Pferde und der Atem der Tiere verwandelte sich in Dunstwolken, als sie ihn durch ihre Nüstern ausstießen. Die Reiter saßen, gut in ihre Mäntel und warmen Wollumhänge bepackt, im Sattel. Niemand von ihnen sprach. Nur Alain pfiff eine seiner anzüglichen Melodien und die anderen schienen ihm zuzuhören. In Paris zügelten sie ihre Pferde und nahmen Abschied.
 

„Wann habt ihr dienstfrei?“, fragte Oscar dann doch noch.
 

André zuckte mit seinen Schultern. „Das hängt davon ab, wann unser Oberst uns nicht mehr braucht.“
 

„Dann besuche mich, wenn der Winter vorbei ist und der Sommer kurz vor der Tür steht.“ Oscar schaute zu André und ihre Blicke trafen sich. Ein unsichtbares Lächeln stahl sich auf Oscars Gesicht - aber wahrscheinlich bildete er sich das nur ein. Vielleicht würde Oscar nie mehr lächeln und das war zum größten Teil seine Schuld. „Ich brauche Zeit...“ Oscar schien in seinem Blick etwas gelesen zu haben, was ihm immer noch zu Schaffen machte und so verstärkte sie ihr Lächeln. „Es wird wieder alles in Ordnung sein, André, das verspreche ich dir. Du musst mir nur etwas Zeit geben.“
 

André war sich nun sicher, dass es keine Einbildung gewesen war und lächelte ihr verwegen zurück. Oscar nickte zufrieden, wendete ihr Pferd und ritt zum Anwesen zurück. André sah ihr eine Weile nach, bis Alain ihn anstupste. „Komm, wir müssen in die Kaserne zurück.“
 

André ließ ihn nicht lange auf sich warten. Bis zum Frühling oder Sommer war noch Zeit und diese Zeit würde Oscar sicherlich zum Nachdenken brauchen. Und dann würde er schon sehen, wie es zwischen ihnen weitergehen würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  abcdefg123
2015-11-20T07:50:28+00:00 20.11.2015 08:50
Ein interessantes Kapitel - und sehr gut geschrieben - gefällt mir gut! Und von der Stimmung her, erinnert es mich sehr an eine bestimmte Folge in der Serie - "André... ich bin dir nicht böse...“. Man merkt sehr genau, Oscar ist bei Andre unbewusst Frau und kann nicht ihre sonst so typische männliche Art zeigen, denn nur bei Andre verhält sie sich so - bei jedem anderen hätte sie sich mit Händen und Füßen gewehrt und versucht diesen fertig zu machen. Nur bei Andre ist es anders, mir kommt fast sogar vor, unbewußt wartet sie auf etwas und weiß aber noch nicht bewußt auf was. Freue mich schon auf die Fortsetzung!
Antwort von:  Saph_ira
23.11.2015 19:30
Du hast es erneut durchschaut, was ich in diesem Kapitel sagen wollte. ;-) Herzliches Dankeschön für deinen lieben Kommentar. :-)
Von:  Soraya83
2015-11-06T20:33:24+00:00 06.11.2015 21:33
Verdammt... man eeeeyyyy... jetzt ist nichts und doch was passiert...und irgendwie ist es gut so.. Ich warte weiter gespannt darauf das es endlich funkt, also richtig funkt ^^
Antwort von:  Saph_ira
06.11.2015 21:55
Bis dahin ist nicht mehr lange, versprochen. ;-) Dankeschön für deinen Kommi. :-)
Antwort von:  LadyOscar1986Hamm
07.11.2015 23:30
Ich merke schon bei jedem Streit das es gewaltig funkt. Sonst würde Oscar sich wehren egal ob es ihr bester Freund ist oder nicht, wenn sie sich ihrer Gefühle nicht sicher wäre dann hätte sie ihn bestimmt wieder eine Ohrfeige verpasst dafür das er so grob zu ihr war.
Aber toll geschrieben das Kapitel und ich bin gespannt wann die beiden zueinander finden .
Antwort von:  Saph_ira
10.11.2015 20:30
Vielen lieben Dank, du hast es gut erfasst und genau so wollte ich es rüberbringen. ;-)
Und ich kann dir nur versichern, dass es nicht mehr weit ist, bis die beiden zueinander finden. :-)


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