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Weiße Rosen

Abschied nehmen bedeutet immer ein wenig sterben.
von

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"Wir haben es geschafft, Pepper!"

Wieder sind zwei Wochen vergangen. Ich bin durch Straßen gelaufen, die ich nicht kenne, meine Beine tun wieder weh und 

ich habe das Gefühl, dass mein Arm (mitsamt Schulter) abfällt, weil Pepper die ganzen zwei Wochen faul auf meiner Schulter hängt. Den gesamten Proviant haben Pepper und ich binnen fünf Tagen aufgefuttert. Die zweite verbringen wir damit, uns 

gegenseitig die Ohren vollzuheulen, weil wir nichts zu essen haben. Und nichts zu trinken. Mir fehlt meine große Flasche Reiswein

und Pepper sein Schälchen Milch, oder so was. Diese zwei Wochen, die wir gemeinsam durchstehen müssen, haben wir (wie schon gesagt) damit verbracht, uns die Ohren vollzuheulen, aufgrund mangelnder Vorräte und alle paar Minuten auf meinen 

Log-Port zu starren, um uns zu vergewissern, ob er nicht kaputt ist oder ob wir wirklich richtig sind. Alle paar Tage haben wir auch die Pensionen gewechselt, ohne die geforderte Zeche zu bezahlen. Wir sind müde, hungrig, durstig und sehen sicherlich (nett gesagt) beschissen aus... und wir hätten mal wieder dringend eine Dusche nötig. Wir laufen seit drei Tagen durch eine Wüste, in der es nichts gibt. Nur uns. Pepper (der verdammt nochmal von meiner Schulter verschwinden soll) und mich. 

Pepper seufzt. "Ich glaub, ich seh was.", sagt er müde. Erschöpft gebe ich zurück: "Das ist sicherlich nur eine Fata Morgana."

Peppers Schnurrhaare kitzeln meinen Hals. Vermutlich schüttelt er den Kopf, um mir zu beweisen, dass da wirklich was ist.

"Dann laufe schon mal vor und wenn da wieder nichts ist, dann schwöre ich dir, wirst du, wenn wir eine Kneipe oder ein Restaurant finden sollten, mir beim Essen zusehen müssen." Meine Stimme ist so kratzig und der Hals furztrocken. 

"Du hörst dich an, wie eine Seekuh mit Raucherlunge." 

"Schönen Dank.", sage ich ironisch. "Worauf wartest du eigentlich noch? Renne endlich vor, ob da vorn wirklich was ist."

"Bin schon weg."

Weg ist er. Das Einzige was ich von ihm sehe, sind seine Staubwolken, die er beim Rennen hinterlässt. Jetzt sehe ich auf den 

Boden. Ich hasse es, rumzujammern, aber ich kann nicht mehr. Hätten wir uns bloß die Vorräte eingeteilt. Ich muss mir langsam

selbst eingestehen, dass ich ein echtes Hungerproblem habe. Das ist alles zum Kotzen. Aber ich darf nicht rumjammern. Muss durchhalten. Ich bin keine wandelnde Heulsuse. Piraten heulen nicht rum. Sie geben nicht auf. 

Und ich bin mir ganz sicher, dass auch mein Vater so denken wird. Wenn ich daran denke...

Werden wir jemals aufeinander treffen? Er kennt mich nicht. Ich kenne ihn nicht. Er konnte nie miterleben, wie ich gewachsen bin, meinen ersten Zahn verloren habe oder die ersten Schritte gemacht habe. 

"MOMOOOO!!!!" Sofort blicke ich auf und bleibe ruckartig stehen. Ich richte meinen Kopf ein Stück nach vorn, um genauer sehen zu können, und sehe einen schwarzen Punkt und im Hintergrund riesige Staubwolken. Pepper. Vermutlich haben wir tatsächlich eine Stadt erreicht, die nicht mehr weit von uns entfernt liegt. Mit seinen Hinterbeinen 'bremst'Pepper noch rechtzeitig ab und steht auf allen Vieren vor meinen Füßen.

"Ich hatte Recht. Da ist eine Stadt. Die ist nicht mehr weit von uns." Er gluckst, als könne er seine Freude kaum unterdrücken. Ich sehe ihn noch kurz an und laufe einfach an ihm vorbei. "MOMOOOO!!!" Pepper rennt mir hinterher, aber ich würdige ihm keines Blickes. Ich gebe es zu: Wenn ich seit einer Woche weder etwas gegessen noch getrunken habe, bin ich

ein pessimistisches, nicht ansprechbares, äußerst misstrauisches Dreckstück. Und ich bin mir sicher, wenn ich jemals depressiv werde, wird mich die Melancholie in ein richtiges Arschloch verwandeln, wie jetzt in der Wüste. Nennen wir es doch einfach Arschloch-Tumor. "Du bist wirklich unausstehlich, wenn es dir dreckig geht." 

"Hast du aber früh geschnallt, du Blitzmerker.", bemerke ich trocken. 

"IST DIR EIGENTLICH BEWUSST, WELCHER TAG HEUTE IST?"

"Der Tag, an dem ich entgültig in der Wüste verrecke?"

"NEIN!!"

"Hör auf mich anzuschreien! Ich bin nicht schwerhörig... noch nicht jedenfalls."

Pepper bleibt auf einmal vor mir stehen, so als würde er gleich zum Sprung ansetzen. 

"HEUTE IST DEIN ACHTZEHNTER GEBURTSTAG, VERDAMMT NOCHMAL!!!"

Die Faust halb erhoben, juchze ich mit kratziger Stimme, die sich tatsächlich wie eine Seekuh mit Raucherlunge anhört:

"Herzlichen Glückwunsch, Momo. Du bist nun volljährig und jetzt stirb." Natürlich ist das purer Sarkasmus.

"Sei nicht so pessimistisch."

"Bin ich aber, daran ist nichts zu ändern."

Wieder laufe ich an Pepper vorbei. "Guck nach vorn." Ich guck nach vorn und drehe mich dann wieder zu Pepper. 

"Was soll da schon sein?"

"Schau doch mal genauer hin!"

Ich schaue genauer hin. Tatsächlich. Da ist eine Stadt. Ich bringe ein halbes Lächeln zustande. 

"Wir haben es tatsächlich geschafft, Pepper."

"Sag ich doch. Los, lass uns ein Restaurant aufsuchen, bevor wir noch verhungern."

Beim Wort Restaurant werde ich hellhörig. Ich renne auf die Stadt zu, die nicht mehr weit liegt.

"Hey, Momo, warte auf mich." 

Ich renne einfach weiter. Nur noch ein paar Meter. 

Und ich bin da. Keuchend falle auf die Knie. Wir haben es geschafft. Tatsächlich geschafft. 

Pepper kommt neben mir zum Stehen. Ich stehe wieder auf und laufe nun durch die Straße, die eher nach einer breiten Gasse

aussieht. Überall, wo ich auch hinsehe, sind kleine Hütten oder Häuschen, aber auch einige große Türme. 

Ich halte nach Restaurants Ausschau. Wieder einmal fängt mein Magen an zu knurren. 

"Momo."

Ich blicke nach unten zu Pepper. "Hmm?" 

"Pass auf." 

"Häh?"

Bevor ich wieder nach vorne gucken kann, knalle mit ich irgendjemanden zusammen.

Wie der Zufall es so will, verliere ich das Gleichgewicht und lande auf den Hintern. 

"Oh nein, das tut mir wirklich leid. Ich hab nicht aufgepasst."

"Ach...macht nichts."

Schon sehe ich eine Hand vor mir, die mir aufhelfen will. Ich greife nach ihr und lasse mir hoch helfen. Ich blicke auf und sehe 

in das Gesicht meines...äh... Hindernisses... oder so was. 

Als ich in das Gesicht sehe, scheint alles um mich herum verschwommen. Ich starre den Typen nur an. 

Auf einmal ist mir mein ganzes Auftreten ihm gegenüber peinlich. 

Besonders meine krächzende Stimme ist mir total unangenehm. 

Ich sage es mal ganz offen: Der Typ ist echt süß. Wenn man von einem nicht-süßen Jungen angestarrt wird, ist es im schlimmsten Fall eine Form von Belästigung und ich meine... Jungs, die Sommersprossen haben und dabei süß aussehen, trifft man nicht jeden Tag. 

"Du kannst ruhig meine Hand loslassen." 

Ich merke, wie ich langsam rot werde und lasse seine Hand los. 

"Entschuldige.", murmle ich verlegen. 

"Macht nichts." Er grinst schief. "Übrigens, mein Name ist Ace."

"Momo. Freut mich, dich kennenzulernen."

"Gleichfalls." 

"Na dann, wir... sehen uns."

"Wir sehen uns."

Er läuft an mir vorbei und ich sehe ihm noch hinterher. Er hat eine muskulöse Statur (und kein Oberteil). Mein Gott, der Kerl braucht für diesen Wahnsinnskörper einen Waffenschein. Was mir besonders auffällt, ist sein riesengroßes Tattoo auf seinem Rücken. 

Es ist nicht irgendein Tattoo. Ein Totenkopf mit einem sichelförmigen Was-weiß-ich. Ich weiß nicht, ob das ein Lächeln oder einen Bart darstellen soll. Hinter dem Totenkopf kreuzen sich zwei Knochen. 

"Momo ist verliiiieeebt.", frohlockt Pepper auf einmal.

"Ist doch gar nicht wahr."

"Oh, doch. Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen und wie du ihn angestarrt hast. Das ist einfach zu süß!"

Mir steigt die Schamesröte ins Gesicht.

"Das ist nicht wahr."

"Momo ist verliieebt!"

"HALT DIE FRESSE!", krächze (eigentlich will ich schreien, aber bei meinem trockenen Hals ist meine Stimme total im Arsch und ich könnt kotzen) ich und hebe die Faust zur Drohung. 

"Beruhig dich mal. Lass uns erstmal eine Pension suchen."

Und so suchen wir weiter nach einer Pension.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  silvernemia
2015-03-17T17:07:09+00:00 17.03.2015 18:07
Hahahahhahahahahahaha~~ *lufthohl* hahahahhahahahahhahahahaha~ Das *japs* ist genial. *lachflash*
XDXDXDXDXDXD hahahahah~
Ich glaub das ist die beste One Piece FF, die ich je gelesen hab, und das sind einigen XDXD^^
Antwort von:  Robinchen_
02.12.2015 21:26
Es freut mich immer wieder aufs Neue so etwas zu lesen :') 😀


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