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Verzauberter Mistelzweig

Version A: Kago & Inu, Version B: Kago & Inu no Taisho
von

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Ewig verbannt?

Kapitel 7 - Ewig verbannt?
 

Ihr Gefährte war, der letzte an den sie in diesem Moment dachte, da sie ihn bereits weit weg vermutete.

Verlegen sah der Hanyou sie an und murmelte dann erklärend: "Ich habe nachgedacht und bin umgekehrt. Wir können auch zusammengehen, wenn du willst."

Die Miko lächelte leicht und betrachtete ihren Freund. Sie fand ihn immer niedlich, wenn er ein schlechtes Gewissen hatte. Früher hatte sie es sehr gestört, vor allem weil es oft mit Kikyou zusammenhing. Doch in den letzten Monaten, nicht mehr. Für einen Moment erwärmte es ihr Herz und sie freute sich, weil Inuyasha seinen Entschluss geändert hatte. Dann dachte sie an ihr Erlebnis oder an den Traum, den sie hatte, und traf eine Entscheidung. "Du solltest diese Waffe suchen, doch nicht für mich, sondern für deine Tochter."

Der Hanyou starrte sie an, als ob ihr plötzlich ein Horn gewachsen war. Dann brach es aus ihm heraus: "Sag mal spinnst du? Ich habe nie mit Kikyou ..." Er verstummte plötzlich, weil er einen Verdacht hegte. Seine Miene verfinsterte sich und mit seiner Hand packte er den Griff des Schwertes. Inuyasha trat als Nächstes an der Heilerin vorbei, ging zu den weichen Kissen und ließ sich dort nieder. Der Ausdruck in seinen Augen wurde leer, als die Vergangenheit ihn schmerzhaft in Besitz nahm. Es hatte den Anschein, Wände existierten nicht, da sein Blick in weite Ferne gerichtet war. Irgendwann murmelte er: "Konnte der Blutsauger seinen Mund nicht halten?" Lauter fragte er an seine Freundin gewandt. "Myouga hat dir davon erzählt?"

Kagome schüttelte ihren Kopf, was er nicht mitbekam, denn er starrte immer noch an gegenüberliegend Wand, während weitersprach, sich dabei eines traurigen Tons bediente. "Sie sind tot, gestorben, weil ich nicht da war."
 

Die junge Frau aus der Neuzeit ging zu ihm hin, setzte sich neben Inuyasha nieder. Einen ähnlichen Gesichtsausdruck zeigte er damals, als sie durch Myouga von Izayoi erfuhr. Sie erinnerte sich auch daran, als sich ihr Gespräch um Kikyou drehte, benahm er sich genauso. Diesmal ließ sie nicht zu, dass er sich davor drückte, da sie nicht mit wenigen Informationen abgespeist werden wollte.

"Erzähle mir von ihr", bat sie, wobei sie sich um einen verständnisvollen, lieben Klang bemühte. Kagome griff gleichzeitig nach der Hand ihres Gefährten, hielt sie fest, obwohl er sich peinlich berührt losreisen wollte. "Inuyasha", nannte sie ihn sanft beim Namen.

Der Hanyou schüttelte den Kopf, entzog sich ihr trotzdem, verschloss sich und weigerte sich hartnäckig. "Das werde ich nicht. Sie sind gestorben, was gibt es da noch zu schwatzen."

So wie er nie über seine Mutter, die Kindheit oder seinen Vater sprechen wollte, reagierte er jetzt ebenso störrisch. Er wagte es nicht sich zu öffnen, weil er den Schmerz des Verlustes nicht spüren wollte. Doch er rechnete diesmal nicht mit Kagomes Hartnäckigkeit.

"Mach Platz", sagte sie und er schmetterte zu Boden, der leise ätzte. Glücklicherweise wurde bei Bau nur massives Holz verwendet, das schon mehrmals ihre Attacken aushielt.

Laut protestierend erhob sich der Hanyou nach einer Weile.

Kaum stand er, erfolgte der nächste Befehl und der Rosenkranz leuchtete erneut auf. Trotz das er sich intensiv dagegen wehrte, nützte es ihm nichts. Kaum am Boden warnte die Miko: "Erzähl mir von ihr oder ich lasse dir keine Ruhe!"

Er knurrte bei der Drohung, erwartete wiederholt die geheimnisvolle Formel aber sie gab ihm Zeit. Inuyasha streikte noch einen Moment: "Das ist unfair", schimpfte er. Im Anschluss stellte er eine Bedingung: "Beantworte mir erst meine Frage!"

"Myouga hat es mir nicht berichtet, sondern jemand der dich sehr gut kennt und sich um dich sorgt. Ich kann dir seinen Namen nicht nennen." Inuyasha würde ihr die Geschichte vermutlich nicht einmal glauben, da Taro tot war, gestorben, als er ihn rettete. "Noch nicht."

Sie verpasste fast den Anfang der Erklärung ihres Freundes zu lauschen, weil ihre Gedanken zu dem früheren westlichen Fürst schweiften und sie eine leichte Sehnsucht nach ihm spürte. Deshalb verdrängte sie die Erinnerung an Taro schnell und hörte zu.
 

"Sukis Mutter, eine Dämonin, die sich etwa 150 Jahre zuvor mit einem Menschen eingelassen hatte, half mir und gab mir Obdach. Nach dem natürlichen Tod ihres Gemahl übernahm sie die Führung der Ländereien. Man verehrte sie sogar in der Gegend und sie beschützte die Menschen dort über etliche Jahrzehnte. Der Ort lag eigentlich recht verborgen aber wurde dann immer häufiger Ziel von Angriffen. Die Gegend war nämlich sehr fruchtbar, die Ernten sehr erträglich und deshalb gab es viele Neider. Benachbarte Reiche schickten immer wieder Soldaten aus, um die Festung zu erobern. Zum Glück erfolglos, vor allem weil ich einen weiteren Gegner darstellte.

Dann als wir beide alt genug waren, wurden wir zwei Hanyou vermählt. An den Vollzug erinnere ich mich nicht gern, da ich ihr wehgetan habe. Deshalb hab ich nie mit Kikyou eine Nacht verbracht. Ich wollte keine Wiederholung."

"Warte", unterbrach Kagome ihren Gefährten. "Willst du damit sagen, du hast auch Angst mir wehzutun?"

Er nickte schüchtern und wagte nicht die Heilerin dabei anzusehen. Sie grübelte darüber nach. Denn zu Anfangs schien es, als ob er sich darüber freute. Sie beschloss deshalb ihm ein wenig Hoffnung zu geben: "Zwar habe ich es noch nie getan, doch ich bin nicht ganz unerfahren, sondern aufgeklärt. Ihr beide habt offenbar nicht gewusst ..." Diesmal hörte die schwarzhaarige Frau auf zu sprechen. Besser sie änderte das Thema, indem sie auf die wichtigen Geschehnisse zurücklenkte.

Der Hanyou berichtete ihr dann die Begebenheiten, die sie persönlich mit angesehen hatte und nun wusste sie, es passierte tatsächlich. Zum Schluss ging er sogar ein wenig auf seine Empfindungen ein.

"Mithilfe der überlebenden Dorfbewohnern begrub ich, die durch den Brand unkenntlichen Überreste aus dem Schloss. Weder an der Kleidung noch an persönlichen Gegenständen war es uns möglich, die verkohlten Leichen zu identifizieren. Danach verließ ich die Gegend und kehrte nie wieder zurück. Ich ging hierher in den Osten und zog etwa zehn Jahre von Ort zu Ort, doch nirgendwo war ich willkommen weder bei den Nachkommen meines menschlichen Onkels noch in den anderen Dörfern. Die Ablehnung schmerzte und so zog ich mich in die tiefen Wälder, blieb einsam und ließ mich kaum noch unter Menschen sehen. Dann hörte ich etwas über das Juwel und wollte es mir holen, traf dabei auf Kikyou und den Rest kennst du."
 

Nach diesem Gespräch herrschte lange Schweigen. Kagome hatte den Schmerz ihres Freundes gespürt und seine Sehnsucht wahrgenommen. Sie lehnte sich an ihn und diesmal legte er seinen Arm um sie. "Danke, weil du so offen warst. Dir lag offenbar viel an Suki."

Inuyasha nickte leicht und den Gesten nach fühlte er sich verunsichert. Damals wusste er noch nicht was Liebe bedeutet, denn das lernte er erst durch Kagome. Dennoch vermisste er seine erste Gefährtin und bereute niemals sein Kind im Arm halten zu können. Wenn er seine Empfindungen zugab, würde seine jetzige Partnerin dann wieder ausrasten. Immerhin nahm sie seine ständigen heimlichen Treffen mit Kikyou schwer. Er seufzte leise und gab zu: "Seit Langem habe ich nicht mehr an sie gedacht, eigentlich nie, seit ich dich getroffen habe. Erst als ich Kikyous Aufzeichnungen durchging und über unsere geplante Nacht brütete, wurde die Vergangenheit lebendig." Der Hanyou wollte noch mehr sagen, suchte deshalb nach den richtigen Worten. Dann erinnerte er sich an ihre Aussage und wollte stattdessen wissen: "Weshalb glaubst du, meine Tochter hat überlebt?"
 

Die Miko begriff in diesem Moment, das sie alles berichten musste, denn plötzlich wurde es wichtig, besonders ihr Wunsch. Was wenn nicht sie für Inuyasha bestimmt war? Dann musste sie sich den Konsequenzen stellen. Sie zögerte noch und warnte ihren Freund vor: "Es wird sehr unglaubhaft klingen. Das ganze Erlebnis war merkwürdig."

"Fang schon an", drängelte ihr Gefährte und klang schon wieder eher nach sich selbst. Sie lächelte kurz, erzählte von ihrer merkwürdigen Reise und fügte am Ende hinzu: "Obwohl ich mit dir den Bund endgültig eingehen wollte, halte ich es für wichtig, zuerst deine Gefährtin und dein Kind zu finden."

Inuyasha verspürte etwas Neid, weil Kagome seinen Vater getroffen hatte. Allerdings ging ihm Suki nun auch nicht mehr aus dem Kopf. Er scheute ein Wiedersehen und es gab noch etwas, was er laut aussprach, da es ihm wichtig erschien: "Kagome, bleibst du an meiner Seite?"

"Wenn, bin ich dann deine Nebenfrau?", murmelte sie leise. Die verschiedenen Szenen gingen ihr durch den Kopf und sie konnte sich nicht vorstellen, so zu leben. Schwer genug hatte sie es schon, als der Hanyou ständig zu Kikyou ging. Damals war er weder mit ihr noch mit der Älteren vermählt. Sie konnte nicht teilen, sondern wollte alles ohne Einschränkungen. Letztendlich musste nicht sie entscheiden, sondern ihr Freund. Seine Familie oder sie, da gab es doch nur eine Lösung. Immerhin wünschte sie sich, dass seine Tochter bei ihrem Vater aufwachsen konnte.

"Wenn Suki wirklich überlebt hat, vielleicht hat sie inzwischen einen anderen Gefährten gefunden", murmelte Inuyasha leise und hoffnungsvoll. Am besten ihm bliebe es erspart eine Wahl treffen zu müssen, denn er wollte Kagome nicht verlieren.

Den restlichen Tag verbrachten sie zusammen in der Hütte und die Heilerin musste ihr Erlebnis noch einmal berichten, diesmal durfte sie nichts auslassen.
 

In der Zwischenzeit fand sich Taro in der Welt wieder, wo er die letzten zweihundert Jahre unfreiwillig verbracht hatte. Beim Anblick des Skeletts lächelte er kurz, bis sein Ausdruck wieder ernst wurde. Nachdenklich betrat er das Innere, setzte sich auf das kreisförmige Podest und verlor sich in Erinnerungen. So merkte er nicht, wie die Zeit verstrich. In der anderen Welt ging eine Nacht vorüber und der Morgen graute. Hier jedoch gab es keine Zeit, sondern nur die Ewigkeit.
 

Obwohl er nichts sah, spürte der Hundedämon eine Veränderung. Ein Weg öffnete sich, ein Wesen betrat den unmittelbaren Bereich und näherte sich beinahe lautlos seiner Position. Allein am Geruch erkannte er seinen Besucher. Beinahe diabolisch lächelte der ehemalige Fürst. Zufrieden traf er einen Entschluss. Die Dauer seiner Gefangenschaft nahm ein Ende. Diesmal würde er entkommen und wenn er ihr die Kette mit Gewalt entreißen musste. Vorher interessierte es ihn brennend, weshalb sie ihn ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt besuchte. So wartete er ab.

"Es muss dich mit Genugtuung erfüllen, wenn du dich hier an meinem Leid labst. Seit 200 Jahren hältst du mich gefangen und meine Söhne verehren ein Skelett, was nicht einmal von mir stammt, sondern von meinem Großvater", begann Taro ärgerlich. Er warf seiner Gefährtin einen finsteren Blick zu. Dann widmete er sich wieder der nebeligen Aussicht vor ihm, um auf die Gegenreaktion zu warten.

Seine Besucherin, eine silberweißhaarige Dämonin, mit goldenen Augen und einer Mondsichel auf der Stirn, trat näher und sagte dann: "Wäre es dir lieber, ich hätte dich sterben lassen?"

"Ich bin gestorben", entfuhr es dem Eingesperrten. "Anders kann man das hier nicht nennen." Damit vollführte Taro eine Handbewegung und deutete auf die Gegend.
 

Kapitel 8 - Zurück zu ihr
 

Nicht nur Inuyasha muss seine Wahl treffen. Sein Vater steht ebenso vor einer Entscheidung.

(http://www.fanfiktion.de/s/5497337000000835f4f3665/6/Verzauberter-Mistelzweig)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  serasvictoria8
2015-03-05T15:51:07+00:00 05.03.2015 16:51
Finde deine story bisher echt super. Tja so ein unbedachter Wunsch kann ungeahnte Folgen haben. Bin schon gespannt wie es weitergeh und wie die Begegnung mit inuyashas gefährtin abläuft.
Antwort von:  CheyennesDream
05.03.2015 17:58
Danke

Wenn man einsam durch die Nacht fährt, gehen mir manchmal solche Dinge durch den Kopf. Was wäre wenn. Hier habe ich es in Form einer FF umgesetzt.
Freue mich das es dir gefällt.

Inus Gefährtin wird nicht die einzige sein ;), die bald auftaucht. Da das Kapitel bereits hochgeladen ist, muss nur noch durch die Freischaltung, denke ich schon weiter ;)

Chris
Von:  LadyJanette
2015-02-24T16:02:59+00:00 24.02.2015 17:02
Ich mag deine Geschichte, beide Versionen. Das hat mal was.
Wie du den Übergang geschaffen hast gefiel mir. Deine Beschreibungen konnte ich mir bildlich vorstellen und auch so dem ganzen folgen.

Was ich noch gut finde bei dir. Die Charas werden nicht mit der Zeit total kindisch, sondern verhalten sich ihrem Alter entsprechend. Das Phänomen hatte ich mal bei einigen älteren Sess & Kago FFs auf FF.de.
Mach weiter und bleibe dir selbst treu, trotz das niemand dir was hinterlässt. Ist frustrierend und man möchte am liebsten aufgeben.

Noch ist die Geschichte in Arbeit und ich freue mich auf das nächste Kapitel.
Hätte aber auch nichts gegen eine Neue Taro & Kago Geschichte von dir.

Jane
Antwort von:  CheyennesDream
24.02.2015 19:05
Danke.
Bei der FF gab es die Möglichkeit mal zwei Versionen zu schreiben. Die Umsetzung macht auch Spaß.

Hier liegt wohl eher an meinem eigenen Alter und meiner Lebenserfahrung. Bin nämlich keine 15 mehr ;) Um so älter man wird um so weniger denkt man wie eine jugendliche.

Hin und wieder würde mich die Meinung meiner Leser interessieren aber da die favos mehr werden, anstatt weniger, ist das für mich ebenso eine Bestätigung. Kann niemand zwingen und erpressen tue ich nicht!

Danke fürs lesen und kommentieren

Chris

P.S klar doch, gibt es noch weitere Ffs mit dem Paar. Auf jeden Fall eine Fortsetzung zu Angebot.


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