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Augenblicke in denen ein Krokodil übers Meer flog

Kleine OS-Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Neunzehn Wörter, die mir dein wahres Gesicht zeigten.
„Ich habe einst meinen Vater eigenhändig erschossen…“
„Und?“
„Auf Minion habe ich nun auch meinen Bruder getötet…“
( ausZwanzig Wörter von Krokodilen und Flamingos (!Boys-Love!; Sir Corcodile, Doflamingo)) Komplett anzeigen

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Neunzehn Wörter, die mir dein wahres Gesicht zeigten (Crocodile/Doflamingo !andeutung auf Slash!)

Träge blinzelnd öffnete Crocodile nur einen Spalt breit seine Augen, um kurz in die Dunkelheit seines Zimmers zu schielen. Eine ungemütliche Bewegung von Tinkerbell, das leicht dickliche Zwergbananenkrokodilweibchen, welches beinahe jede Nacht selbstbewusst ihren Platz zu seinen Füßen einnahm, hatte ihn unmanierlich aus dem Schlaf getreten. Wie schon in vielen früheren Nächten nahm sich der Bettbesitzer vor das Maskottchen seiner ehemaligen Piratenbande endgültig aus seinem Bett zu verbannen, tief im Inneren wissend, dass er diesen Vorsatz wahrscheinlich nie einhalten können würde. Wenn sich dieser geschuppte Satansbraten etwas in seinem Dickschädel gesetzt hatte, war es beharrlicher als die Marine, wenn diese Blut gewittert hatte. Also eigentlich ein wenig wie er. Vielleicht verstanden sie sich deswegen außerhalb der Schlafenszeiten so gut.

Das fahle Licht des Halbmondes erleuchtete den Raum nur sehr notdürftig, doch die hochgewachsene Person, welche zwischen ihm und der Türe stand, war dennoch nicht zu übersehen. Federn raschelten leise, doch ansonsten verharrte der ungebetene Gast ungewöhnlich still und schweigend, während er Abstand hielt. Es war eine unheimliche Ruhe, die der andere ausstrahlte und so gar nicht zu seinem sonst so überschäumenden Charakter passen wollte. Dennoch glaubte Crocodile kaum dass der andere gekommen war, um zu versuchen seine Lebensuhr endgültig zum Stehen zu bringen. Zu sehr hatten sich diese kleinen Nachtbesuche in den letzten Jahren in ihr Leben eingebürgert, als dass es in dieser Nacht damit zu rechnen wäre, dass diese merkwürdige Tradition mit einem Mordanschlag auf ihn enden würde. Obwohl wenn man eines bei dem Vogel sicher sein kann, das alles möglich war.

Grummelnd drückte der Pirat seinen Kopf weiter ins Kissen. Er hatte nun zwei Möglichkeiten; entweder so tun als würde er weiterschlafen und hoffen, dass dieser Knallvogel bis zum Morgengrauen verschwunden war, oder die pinke Geschmacksverirrung persönlich aus seinem Hauptquartier hinauskomplimentieren. Zwar war ihm bewusst, dass diese Kanalratte für keine der beiden genannten Möglichkeiten seinen Unmut riskiert hatte, indem er ihn auf eigenen Gebiet aufsuchte, aber er schloss die Existenz einer dritten Möglichkeit mit der Anwesenheit seines werten Kollegen umzugehen von vornherein aus.

Er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich, da die Übernahme von zwei Mafiagruppen ihm mehr Ärger gemacht hatte, als in den ersten Überlegungen angenommen und das Letzte mit dem er sich nun befassen wollte, war eine verzwickte Beziehung, deren Bestehen er seit mehr als einem Jahrzehnt vor Zeugen konsequent leugnete.

Nach ein paar Minuten des krampfhaften Versuchs, den Schlafenden zu mimen, gab er sich geschlagen, ertrug er nicht mehr die Vorstellung des stechenden Blicks hinter der grässlichen Brille.

„Ich hoffe wenigstens für dich, dass meine Männer am Leben geblieben sind.“, nuschelte Crocodile in den weißen Bezug seines Kissen. „Solltest du nicht auf Minion sein, um deine Dilettantengeschäfte dort abzuwickeln?“

Eine Weile geschah nichts, und Crocodile hatte schon wider die Augen geschlossen, da hörte er die dumpfen Schritte der flachen Stoffschuhe.

„Ich darf doch?“, kam statt einer Antwort eine Gegenfrage und Crocodile spürte wie Tinkerbell sich drehte, um wahrscheinlich den Eindringling misstrauisch mit zugekniffenen Augen besser im Blick haben.

Genervt seufzend, rutschte er, sehr zum Widerwillen seines Haustieres, welches nun auch weichen musste, zur Seite, machte aber keine Anstalten auch nur den Kopf zu erheben, um den anderen anzusehen.

„Sonst fragst du auch nie…“

Langsam aber sicher machte ihm das Verhalten der pinken Nervensäge Sorgen. Seit sie sich kannten, war das Federvieh in seinen Handlungen ihm gegenüber so diskret wie Tinkerbell, also gar nicht. Der Doflamingo, den er kannte, fragte so gut wie nie nach Erlaubnis, weder ihn, noch die Marine oder sonst irgendjemanden. Er bezweifelte sogar das ihm selbst seine eigenen Eltern einst die Leviten lesen konnten. Doch wenn auch dieser überdrehte Pirat für die meisten ein Buch mit sieben Siegeln war, so hatte Crocodile mit der Zeit gelernt wie er mit der durchtriebenen Kichererbse umzugehen hatte und nur zu oft hatte er ihm dabei mit der stumpfen Seite seines Hakens eine übergezogen, aber diese beinahe verloren wirkende Haltung seines Kollegen, machte ihn ratlos.

Kurze Zeit später senkte sich zu seiner Seite die Matratze leicht und die Kopfseite knirschte leise, als sich der große Mann mit seinem Rücken gegen das Gestell lehnte. Nun öffnete Crocodile höchst widerwillig endgültig die Augen. Nur schemenhaft hob sich die Gestalt des anderen Piraten von der Dunkelheit ab.

„Erinnerst du dich was ich einst über meinen Vater erzählt habe?“

Grummelnd, drehte sich Crocodile zu Seite, seinem nächtlichen Problem zugewandt und stützte sich mit seiner verbliebenen Hand ein wenig auf. Misstrauisch ließ er sich mit seiner Antwort ein wenig Zeit. So ganz erschloss sich ihm der Sinn der Frage nicht, hatten weder er noch Doflamingo in Zeiten, wo sie eine höchst seltsame Beziehung geführt hatten, nie über ihre Vergangenheit vor ihrem Piratenleben ausgetauscht. Er wusste nur das der verrückte Vogel aus dem North Blue stammte, welcher bis heute fest in den Fäden dieses Wahnsinnigen war. Der einzige Blutsverwandte des schrägen Vogels war ein Bruder, der offenbar mehre Jahre verschollen gewesen war. Er selber hatte diesen Kerl nie gesehen, traf er seit der Auflösung seiner eigenen Crew kaum mehr auf die Hauptmänner von Dolfamingos seltsamen Haufen. Er hoffte nur für die Welt, dass dieser Anverwandte nicht ganz so durchtrieben sei, wie sein ungebetener Gast. Ein durchgeknallter Flamingo reichte für alle Meere der Erde. Das einzige, was er jedoch schnell festgestellt hatte, war in welchen Maße die pinke Geschmacksverirrung an seinem lang verschollenen Bruder hing.

Was seine Person betraf war er sich sicher, dass Doflamingo nie mehr herausbekommen hatte, als dass er aus Los Fortuna stammte und besser nie wieder einen Fuß in der Stadt des verlorenen Glückes setzten sollte. Man konnte seinen ehemaligen Landsleuten vieles nachsagen, dass sie korrupt, machtgeil und höchst nachtragend waren, doch wenn es um Verschwiegenheit für interne Angelegenheiten ging, biss man bei den Ganoven dieses Dreckslochs auf Granit. Wenn eines dort verhasst war, waren es fremde Nasen, die ihre Nase in Sachen steckten, die Außenstehende überhaupt nichts angingen und in dem Fall waren Außenstehende Leute, die nicht dort geboren waren.

„Du hast mich mit vielem vollgequatscht, aber ich weiß weder genau woher du kommst, noch was du getrieben hast, bevor du auf die glorreich bescheuerte Idee gekommen bist, ehrbaren Gaunern auf den Nerv zu gehen…“

„Ich habe einst meinen Vater eigenhändig erschossen…“, unterbrach ihn sein Gast in einem ungewohnt emotionslosen Tonfall. Sein Erstaunen verbergend, richtete sich Crocodile ein wenig mehr auf. Nicht dass ihn dieses Geständnis verwunderte, aber irgendetwas steckte dahinter was der Sandpirat noch nicht ganz zuordnen konnte.

„Und?“, versuchte er dann nachzuhaken, ohne sein Interesse zu offenbaren, in welche Richtung das Gespräch führen wird. Er spürte wie Tinkerbell zu seinen Füßen unruhiger wurde, besann sich aber darauf, diesen ungebetenen Gast in seinem Bett weitergehend zu ignorieren und wartete auf eine Antwort des anderen.

„Auf Minion habe ich nun auch meinen Bruder getötet…“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Betagelesen von MeeresRegen (ff.de) Komplett anzeigen

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