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Konoha Gangs II: Game On

Das Spiel hat gerade erst begonnen
von

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Nicht die dunkelste Nacht

Es war halb Vier Uhr morgens, als Kibas Motorrad vor dem Wohnblock hielt und das, nach einer guten halben Stunde Fahrt durch das nächtliche Konoha, wo immer noch Polizeisirenen zu hören gewesen waren.

Langsam lies Sakura sich auf den Boden hinunterrutschen. Ihr ganzer Körper fühlte sich schwach und seltsam an, so als ob sie nicht das volle Empfindungsvermögen in ihren Gliedern hätte.

«Danke», murmelte sie. Für sie war es schwierig, Kiba überhaupt anzusehen. Ungefähr so schwierig, wie jedem anderen Kurama ins Gesicht schauen zu können, ohne dabei die Nerven zu verlieren.

«Keine Ursache, Cherry… aber bist du denn okay? So alleine in der Wohnung?», fragte dieser. Seine Stimme war gedämpft. Von der sonst vorherrschenden Selbstsicherheit war nichts zu hören.

«Ja… ich halte das im HQ nicht aus…ich kann bei all dieser Wut und Trauer gar nicht denken…»

Er nickte. «Alles klar. Aber ruf an, wenn du was brauchst, okay?»

«Das werde ich machen. Danke, Kiba.»

Langsam umarmte sie ihn. Das reichte schon, um ihre Gefühle erneut aufschäumen zu lassen. Ihr kamen die Tränen, die sie mit aller Kraft zu unterdrücken versuchte. Er drückte sie ganz behutsam an sich. Sie waren eine Familie und würden aufeinander aufpassen.

«Wir kriegen das irgendwie hin, Cherry. Ich weiss noch nicht genau wie, aber wir kriegen das hin. Besonders jetzt müssen wir den Jaguaren den Gar ausmachen. Und das werden wir.»

Er klang zwar nicht halb so überzeugend, wie es sonst der Fall gewesen wäre, aber es tat gut, ihn das sagen zu hören. Aber was, wenn es beim nächsten Mal ihn erwischte? Oder Naruto? Sai? Tenten?

Sie konnte sich die Gang ohne Kankuro gar nicht vorstellen. Wie sollte das werden, wenn noch jemand anderes gehen musste?

Einige Minuten später verabschiedete sich Sakura von Kiba und ermahnte ihn noch, vorsichtig zu fahren. Er fuhr erst weg, als sie sich im Inneren des Blocks befand. Oben angekommen schaffte sie es kaum, den Schlüssel ins Schloss zu stecken, so wenig Kontrolle hatte sie über ihren Körper.

Die Wohnung war dunkel und verlassen, eine Atmosphäre, in die sie nur zu gut hineinpasste. Sie verzichtete darauf, Licht zu machen. Sie wollte in dieser Dunkelheit eingehüllt bleiben, hier konnte sie sich verstecken. Verstecken von all den schlimmen Dingen, die in dieser Stadt geschahen.

Im HQ hatte sie ja bereits geduscht, deshalb verschwand sie nur noch schnell im Bad, um ihre Zähne zu putzen. Hier brauchte sie nun wohl oder übel etwas Licht, jedoch liess sie es nur so lange an, bis sie sich im Spiegel sah. Die verquollenen Augen, die blasse Haut, das zerzauste Haar. Mit Mühe und Not konnte sie wenigstens ihre Haare etwas bändigen, aber eigentlich war es ihr egal. Licht aus und das Spiegelbild war weg. So leicht war das.

Fast so leicht wie für einen Riot den Abzug seiner Pistole zu drücken.

In ihrem Zimmer erwartete sie ihr Bett, jedoch hatte es heute nicht die tröstliche Wirkung, die sie sonst so sehr schätzte. Sakura schnappte sich ihren Teddy und drückte ihn an sich, aber auch er gab ihr nicht den Halt, den sie gerne gehabt hätte.

Wenn es ihr so ging, wie musste es dann Temari und Gaara erst ergehen? Die drei Geschwister waren ihr Leben lang immer zusammen gewesen, nichts hatte sie trennen können. Und ab heute waren sie nur noch zwei. Es ging ihnen genau so, wie es Sasuke ergangen war und auch heute immer noch erging.

Für Sakura war es einfach nicht greifbar. In ihrer Zeit als Inner-Kurama, war nie jemand aus dem engsten Kreis gestorben. Ihre Zeiten waren allzu friedlich gewesen, bis dieser verfluchte Krieg alles verändert hatte. Und wenn sie es sich so genauer durch den Kopf gehen liess, dann wurde ihr etwas bewusst: Sie war damals mitunter ein Auslöser für den Krieg gewesen. Das mit Sasuke und ihr hatte den ohnehin schon aktiven Vulkan des Taka-Kurama-Streits ausbrechen lassen. Wenn sie nicht gewesen wären, dann wäre vielleicht alles anders gelaufen…

Die Last erdrückte sie. Und dann noch das mit Hinata. Warum hatte sie es nicht bemerkt? Die Anzeichen waren da gewesen, doch zu abwegig war der blosse Gedanke daran, dass Hinata die Gang verraten würde. Sie war so selten im HQ gewesen und hatte abwesend gewirkt. Und das schon so lange. Wie hatte es nur so weit kommen können? Alles war gut gewesen, bevor dieser verfluchte Krieg angefangen hatte.

Sakura wusste, dass das eine Übertreibung war. Zu gut erinnerte sie sich an die Zeit im letzten Jahr, in der sie sich einsam und alleine gefühlt hatte. So als ob sie nirgendwo hingehören würde. Aber rückblickend sah man die Dinge oft weniger schlimm. Und ja, im Vergleich zu der derzeitigen Situation waren die Vorkriegszeiten einfacher gewesen. Da hatten wenigstens all ihre Freunde noch gelebt.

Sakura hielt es in ihrem Bett kaum aus. Sie konnte sich einfach nicht beruhigen und müde fühlte sie sich nicht im Geringsten. Ihr Herz war so schwer und ihre Gedanken kreisten um Kankuro und all das, was sie gemeinsam erlebt hatten. Gerade letzte Weihnachten hatte er noch wie ein Verrückter mit Ino im HQ herumgetanzt. Der blosse Gedanke führte dazu, dass sich ihr ganzer Körper verkrampfte.

Tsunade hatte Sakura im HQ tausendmal gesagt, dass sie für Kankuro am Güterbahnhof nicht mehr hätte tun können, aber Sakura wollte ihr das nicht so recht glauben. Vielleicht hätte es irgendeinen Weg gegeben, ihn zu retten, jedoch war sie die falsche Person dafür gewesen. Sakura gab sich nicht die Schuld für Kankuros Tod, aber die gesamte Situation hinterliess in ihr Selbstzweifel und eine Heidenwut auf sich selbst.

Ihre Tante hatte ein schlechtes Gewissen gehabt, dass sie Sakura nicht nach Hause begleiten hatte können, aber für Sakura war das in Ordnung. Tsunade wurde im HQ noch gebraucht und zudem hatten sie sowieso mindestens eine halbe Stunde lang zusammen gesprochen, respektive geweint. Und wie bereits erwähnt, alleine zu sein war für sie im Moment wirklich okay. Wahrscheinich sogar das Beste.

Nach geraumer Zeit gab Sakura auf. Sie konnte jetzt nicht schlafen, also setzte sie sich mit einer Tasse Tee vor den Fernseher. Das hätte sie auch genauso gut sein lassen können, denn sie bekam kaum etwas vom Programm mit. Um vier Uhr morgens lief sowieso nur Blödsinn.

Genervt schaltete sie den Fernseher wieder aus, denn alles, was sie davon hatte, war ein nerviges Hintergrundgeräusch, das sie nicht im Mindesten beruhigte. Also setzte sie sich auf den kleinen Balkon an den verwitterten Tisch.

In Konoha war es nie still. Auch jetzt vernahm sie von der Hauptstrasse her das Geräusch von Autos und Stimmen, die vermutlich Betrunkenen gehörten. Es ging ein leichter Wind und die Luft war für Konohas Verhältnisse erstaunlich frisch. Es waren Sinneswahrnehmungen, die sie der Realität auf sanfte Weise näherbrachten, jedoch trotzdem die Ereignisse dieser Nacht irgendwie verschwimmen liessen. Vielleicht war es normal, dass die menschliche Psyche das bei einer Überbelastung machte?

Sie kam nicht mehr dazu, noch weiter über diese Möglichkeit nachzudenken, denn sie hörte, wie unten ein Motorrad vorbeifuhr, um die Ecke bog und dann der Motor verstummte. Eine Person hatte vor ihrem Block gehalten. Natürlich, Tausende von Menschen fuhren mit einem Motorrad durch die Gegend, aber nicht um vier Uhr nachts. Sakura lief in ihr Zimmer, um aus dem Fenster auf den Eingang hinunterspähen zu können und sie brauchte nicht zweimal hinzusehen.

In ihrem Herz regte sich etwas Seltsames. Sie fühlte eine enorme Erleichterung, ihn hier zu wissen. Als ob sie seit Stunden auf ihn gewartet hätte und er nun endlich da war. Sie wollte jedoch nicht zu übereifrig sein und die Kontrolle über sich wahren. Deshalb stürzte sie nicht sofort zur Tür sondern wartete, bis es klopfte. Er benutzte die Klingel vermutlich nicht, weil er sie nicht wecken wollte. Möglicherweise wäre er wieder gegangen, wenn sie bereits geschlafen hätte.

Aber Sasuke war kein gefühlloser Klotz, im Gegenteil. Er hatte feine Antennen und konnte seine Mitmenschen gut einschätzen, so auch sie. Und als sie dann den Schlüssel im Schloss drehte, die Tür öffnete und ihn vor sich erblickte, war es vorbei mit ihrer Kontrolle. Ihn zu sehen liess ihre Gefühle wie ein Sturm über sie hinwegfegen. Schnell fand sie sich in einen Armen wieder, während sie vor lauter Verzweiflung über den Verlust ihres Freundes in sein T-Shirt weinte. Sie war so froh, dass er gekommen war.

Für Sasuke erübrigte sich die Frage nach Kankuros Zustand. Er streichelte ihr übers Haar, schob sie dann aber ganz sachte in die Wohnung hinein, damit sie keine Nachbarn störten.

Gerade als Sakura dachte, sie hätte sich wieder gefasst, wollte sie ihm in die Augen schauen, doch da kam es erneut über sie. Es schüttelte sie regelrecht vor lauter Schluchzen. Schon lange hatte sie nicht mehr auf diese Weise geweint.

Er ertrug es geduldig, drückte sie fest an sich und legte seinen Kopf auf ihr Haar.

Irgendwann war sie zu erschöpft, um noch weiter zu weinen. Zudem musste er sie langsam für ein riesiges Weichei halten. Als sein Bruder gestorben war, hatte er in ihrer Anwesenheit kein einziges Mal geweint. Jemand wie er weinte nicht - das wollte er jedenfalls alle glauben lassen.

Sie traute sich kaum, ihm ins Gesicht zu sehen, mit diesen verquollenen Augen und den knallroten Wangen. Vielleicht sollte sie ihn mal fragen, woher er überhaupt gewusst hatte, dass sie hier war.

«Warum bist du hierhergekommen? Solltest du nicht bei deinen Leuten sein?», fragte sie in sein T-Shirt hinein.

«Im HQ kann ich momentan nichts tun. Wenn ich nicht hier wäre, würde ich schlafen. Und da ich nicht wusste, wo du bist, bin ich zuerst einmal hierhergekommen. Auf gut Glück. Und ich hatte Glück.»

«Du hättest auch in Tsunade reinlaufen können.»

«Ich war ziemlich sicher, dass deine Tante noch im HQ geblieben ist.»

«Ach so.» Er war also um vier Uhr morgens hier rausgefahren, nur für den Fall, dass sie vielleicht in der Wohnung sein könnte? Das war verrückt. Aber Sakura wurde warm ums Herz. Manchmal konnte sie nicht so recht glauben, dass sie ihm so wichtig war.

«Danke», murmelte sie.

«Nichts zu danken», antwortete er gedämpft.

 

«Verschwinde, Ino», brummte Naruto, als Ino vorsichtig den Kopf zur Hintertür des HQs hinaussteckte. Gerade war er dabei gewesen, Kieselsteine in den dunklen Fluten des Flusses zu versenken, während er nachdachte.

«Musst mich nicht gleich so anschnauzen», sagte sie leise und liess sich nicht irritieren. «Ich wollte nur fragen, ob du etwas brauchst.»

Naruto warf den nächsten Stein. «Nein danke. Und sorry.»

«Schon okay», flüsterte Ino und schloss die Tür wieder hinter sich.

Er wusste selbst nicht, was gerade mit ihm los war. Er war wütend. Traurig. Genervt. Im Moment wollte er niemanden um sich herumhaben. Seit Wochen war Naruto nichts als im Stress und diese Nacht brachte das Fass definitiv zum Überlaufen. Er tat verdammt nochmal alles für diese Gang, wirklich alles. Damit es seinen Leuten gut ging. Und was bekam er dafür? Tote und Verräter. Es war nicht auszuhalten.

Unter einem wütenden Aufschrei warf er eine ganze Hand voll Kieselsteine, welche unter dem Geräusch vieler kleiner Platscher in der Dunkelheit verschwanden.

«Was schreist du denn hier so rum, Fox?»

Naruto hatte den kleinen Jungen nicht bemerkt, der plötzlich hinter ihm aufgetaucht war.

«Du bist ja auch noch da», brummte Naruto wenig erfreut. «Das wird ja immer besser! Zisch ab, Hosenscheisser!», blaffte der Leader nun. Womit hatte er das eigentlich verdient?

«Und warum?»

«Weil du nervst. Und das schon seit du dich in diesem HQ befindest.»

«Ach so. Na gut, dann nerv ich halt nicht mehr.» Konohamaru grinste frech.

Naruto knurrte verächtlich. «Glaub mir, das ist nicht möglich.»

«Ach ja richtig, es ist ja alles unmöglich.» Der Junge setzte sich neben Naruto, welcher das zwar nicht mochte, aber ihn ja schlecht wegschubsen konnte.

«Was redest du für ein Schwachsinn?»

Durch das schmutzige Fenster in der Hintertür fiel ein wenig Licht, sodass Naruto Konohamarus Grinsen sehen konnte.

«Weisst du, da draussen hörte man vor einiger Zeit viel über die Foxes. Man hielt etwas von ihnen, sagte, dass sie niemals aufgeben. Wenn sie verlieren, gewinnen sie wieder. Wenn man jemandem von ihnen etwas antut, kriegt man es in dreifacher Wucht zurück. Und wenn man ihnen etwas nimmt, dann holen sie es sich wieder.»

Naruto zog eine Augenbraue hoch. «Ach wie schön, danke für die Info. Und jetzt hau ab.»

Der Junge liess sich nicht beirren. «Und nun sitzt du da wie ein kleines Baby, dem man seinen Schnuller weggenommen hat.»

In Naruto stieg langsam aber sicher die Wut auf. Ein dahergelaufenes Kind verglich ihn hier gerade mit einem Säugling. Das durfte ja wohl nicht wahr sein.

«Wenn du nicht aufpasst, dann landest du gleich dort!», er wies verärgert mit einer ausholenden Handbewegung auf den Fluss.

«Als ob du das tun würdest», Konohamaru lachte spitzbübisch. «Aber egal. Was ich sagen will: Genius sagt, dass er nicht glaubt, dass die Dunkelhaarige freiwillig bei den Riots ist. Oder dass sie inzwischen einen Dachschaden hat, weil du sie nie beachtet hast.»

Gerade hatte Naruto zu einer abweisenden Antwort angesetzt, als er die Bedeutung von Konohamarus Worten begriff. «Bitte was hat er gesagt?»

«Du hast mich schon verstanden.» Nun warf auch der Junge einen Kieselstein ins Wasser.

«Warum sollte ich sie nicht beachtet haben?», fragte er nun ziemlich verwirrt.

Konohamaru fasste sich seufzend an die Stirn. «Mann, ehrlich. Ich bin gerade mal zwölf und kriege schon mehr mit als du. Das ist ja zum Heulen.»

Er wandte sich wieder an Naruto. «Glaubst du allen Ernstes, das Hinata einfach so, weil sie gerade Lust hatte die Fronten gewechselt hat?»

Naruto überlegte. Eigentlich nicht. Die ganze Sache war zu verworren. Die Aussagen der Riots hatten irgendwie nicht gepasst, jene von wegen, dass Hinata eine Outer-Kurama sei. Aber er hatte auch immer noch Hinatas Blick vor sich, wie sie vor dem Riot-Leader stand, entschlossen, ihn zu schützen. Wie die beiden Blicke getauscht hatten, die so verdammt eindeutig gewesen waren.

«Ich persönlich finde Mädchen ja nach wie vor doof», stellte der Junge klar. «Aber sie fand dich nicht doof, Big Fox. Im Gegenteil.»

Auch eine lange Leitung hatte irgendwann mal ein Ende, obwohl man es bei Naruto inzwischen wahrscheinlich nicht mehr für möglich gehalten hätte. Was lange währt, wird endlich gut. Und somit fiel der Groschen für Big Fox.

«Du meinst… Hinata…» In seinen Augen standen Fragen über Fragen. Er hatte sich nie über so etwas Gedanken gemacht. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, da er eigentlich immerzu alles andere im Kopf hatte, als Mädchen.

«Exakt. Jeder weiss das hier, jeder. Nur du stehst auf dem Schlauch, wie lange will ich gar nicht wissen. Volltrottel. Hinata ist eine Kurama. Und egal, warum sie dazu gebracht wurde, bei diesen Riots mitzumachen, die Kuramas können sie wiederkriegen. Aber dazu musst du es wollen, du Waschlappen.»

Konohamarus spitze Zunge kratzte ihn jetzt nicht mehr. In seinem Kopf herrschte Chaos. Es gab aber etwas, das er wusste: Er würde sich von diesen verdammten Jaguaren nicht einfach seine Leute stehlen lassen. Gerade eben noch war er kurz davor gewesen, seine früheren Ideale hinter sich zu lassen. Ein Mitglied einfach aufzugeben, ohne sich dabei auch nur im Ansatz etwas dabei zu denken. Dabei gehörte es zu den Kuramas dazu, einander zu helfen, egal ob dieser jemand überhaupt wusste, dass er Hilfe brauchte. Und Hinata brauchte sie, denn ob freiwillig oder nicht, die Riots waren verdammt gefährlich. Diese verfluchten Jaguare spielten mit seinem Kopf, aber das konnten sie von jetzt an vergessen. Er würde sich nicht zwei Freunde in einer Nacht nehmen lassen.

«Wir holen uns wieder, was uns gehört…», murmelte er.

«Na also.» Konohamaru gab ein genervtes Stöhnen von sich. «Ich wäre ein tausendmal besserer Leader als du, ganz ehrlich.»

 

Sakura erwachte durch das Geräusch eines vibrierenden Handys. Verschlafen öffnete sie die Augen und versuchte, sich zu orientieren, als sie neben sich bereits eine Bewegung vernahm.

«Es ist deins», sagte Sasuke, genauso schlaftrunken wie sie. Er beugte sich über sie, und fischte ihr Smartphone vom Nachttisch, um es ihr dann in die Hand zu drücken.

«Hallo?», gähnte sie in den Hörer hinein, als sie Tsunades Namen auf dem Display gesehen hatte.

«Sakura, alles klar bei dir?», vernahm sie die besorgte Stimme ihrer Tante am anderen Ende des Hörers.

«Ja und bei euch?»

«Tja, wir haben die Nacht rumgebracht.» Tsunade klang müde, wahrscheinlich war sie bisher noch nicht im Bett gewesen. «Ich wollte dir nur sagen, dass ich mich jetzt gleich im HQ aufs Ohr hauen werde, wenn es okay für dich ist. Aber ich möchte es vermeiden, so Auto zu fahren.»

«Natürlich, ich komm gut klar. Wann bist du etwa zu Hause?»

Tsunade überlegte kurz. «Wird wahrscheinlich später Nachmittag. Jiraiya kommt noch im HQ vorbei wegen… ein paar organisatorischen Dingen.»

«Alles klar.» Sakura konnte sich schon denken, was es im HQ jetzt zu organisieren gab. Ihr wurde schon vom reinen Gedanken daran flau im Magen.

«Dann bis bald. Halt die Ohren steif, Mäuschen.» Es klickte in der Leitung.

Sakura legte das Handy wieder auf den Nachttisch und vergrub daraufhin ihr Gesicht in der Bettdecke. Eigentlich wollte sie gar nicht wach werden.

Sie fühlte ein sanftes Streicheln in ihrem Haar. Er war da. Das war schon mal ein Pro-Argument fürs Wachwerden.

«Heisst das, ich muss nicht gleich fluchtartig das Weite suchen?», fragte er, um die Situation ein wenig aufzulockern.

Sie nickte und lächelte so gut sie konnte. «Genau das heisst es.»

Eine Weile blieben sie noch liegen, ganz nahe beieinander, die Strapazen der letzten Nacht waren immer noch in all ihren Gliedern zu spüren. Sie hörte, wie dicke Regentropfen an ihre Scheibe trommelten. Regen untermalte ihre Stimmung perfekt.

Als sie sich umdrehte, um einen Blick auf das Ziffernblatt ihres Weckers zu erhaschen, der halb zwölf zeigte, fiel ihre Aufmerksamkeit auf ihren Schreibtisch, wo sich schon fast aufdringlich ein Stapel Bücher türmte. Wie hatte sie das auch vergessen können? In einer Woche würde die Schule wieder beginnen und dann waren die Abschlussprüfungen quasi um die Ecke!

Wie von der Tarantel gestochen fuhr sie hoch. Sasuke neben ihr machte die Augen auf und sah sie ziemlich verwundert an. «Was ist los?»

«Scheisse… scheisse, scheisse, scheisse!»

«Sorry, dass ich nachfragen muss, aber was ist los?»

«Schule», sagte Sakura und starrte an die Wand ihr gegenüber. «Diese verfluchte Schule. In einer Woche habe ich drei Prüfungen und muss meine Arbeit über den monohybriden Erbgang in Bio abgeben. Das habe ich voll vergessen…»

Sie liess sich kraftlos zurück ins Bett fallen und verkroch sich abermals unter ihrer Bettdecke. «Ich werde auswandern…», flüsterte sie. «Und danach auf den Mars fliegen und ein neues Leben beginnen.»

«Wann geht’s los?»

Sakura seufzte. «Gar nicht. Bleibe doch lieber unter der Decke.»

Jetzt musste er lachen. «Na dann.»

Sie spürte, wie er sich neben ihr erhob und hörte dann gedämpft, wie er das Zimmer verliess. Es war schon verrückt, wie schnell ihre Selbstzweifel wieder Besitz von ihr nahmen. Hatte sie ihn genervt? Hatte sie sich gerade wie ein kleines Kind aufgeführt?

Vorsichtig lugte sie unter der Decke hervor, doch er war nirgendwo mehr zu sehen. Da sie unter der Decke nichts gehört hatte, wusste sie auch nicht, wohin er gegangen war.

Nein, Sakura. Aufhören. Vielleicht war er nur einmal zur Toilette gegangen. Oder stand auf dem Balkon und rauchte, wobei ihr Letzteres nicht besonders gefiel.

Nun, ihr blieb nichts anderes übrig als aufzustehen um nachzusehen. Als sie aus dem Zimmer trat, erblickte sie ihn auf den Balkon stehend, aber es sah nicht aus, als würde er rauchen. Warum war er weggegangen?

Mit einem flauen Gefühl im Magen ging sie zur Balkontür. «Warum bist du weggelaufen?»

Er sagte zu ihrer Verärgerung nichts, weshalb sie nun etwas energischer neben ihn trat.

«Ich hab dich was gefragt!»

Erst jetzt sah sie, dass er sich das Lachen verkneifen musste und da wurde ihr klar, was er damit bezweckt hatte. Sie war aufgestanden. Gerade jetzt hätte sie sich dafür ohrfeigen können, dass sie wieder gezweifelt hatte. Wenn ihm nichts an ihr liegen würde, wäre er wohl kaum mitten in der Nacht hier rausgefahren.

«Macht es dir eigentlich Spass, mich zu verarschen?», fragte sie und musste nun auch Kichern.

Jetzt lachte er richtig. «Allerdings.»

Sakura seufzte erneut. «Das ist eigentlich nicht witzig. Aber du hast recht, du hast mich aus dem Bett gekriegt. Hast gewonnen.»

Sasuke begutachtete nachdenklich die «Aussicht» die der Balkon bot, die bis auf eine Reihe anderer Blocks und eine Strasse nicht gerade viel hergab.

«Nicht gerade der Bringer, was?», sagte sie mit einem zynischen Hauch.

«Ich finde es grossartig», sagte Sasuke zu ihrer Überraschung. «Das ist doch besser, als gar keine Aussicht.»

Wenn sie so darüber nachdachte, dann hatte er eigentlich Recht. Er selbst lebte im Anbau einer ehemaligen Autowerkstatt, von seinem Fenster aus war nicht viel zu sehen.

Sie wusste nicht warum, aber beim Gedanken an HQs fiel ihr Kankuro wieder ein. Und Hinata. Der Hausaufgaben-Schock hatte sie ein wenig von der letzten Nacht abgelenkt, aber jetzt fiel ihr alles wieder ein.

«Ich geh dann man Kaffee machen», flüsterte sie, damit er ihre Traurigkeit nicht sehen konnte. In der Küche fand sie in der Spüle eine gebrauchte Kaffeetasse, die sie gleich in den Geschirrspüler einräumte. Ansonsten war die Küche erstaunlich gut aufgeräumt.

Sie warf die Kaffeemaschine an, die ihr sogleich anzeigte, dass der Kaffeesatz geleert werden musste. Tsunade hatte wohl wie eine Wilde Kaffee getrunken, damit sie diese Nacht überstehen konnte.

Genervt nahm sie die Schublade raus und schmiss den Kaffeesatz in den Kompostbehälter unter der Spüle. Doch als sie die Schublade wieder am richtigen Ort versorgt hatte, blinkte diese verfluchte Maschine erneut auf. Wasser auffüllen. Sakura gab ein wütendes Knurren von sich, das durfte doch nicht wahr sein. Es war so banal, aber irgendwie machte es sie so verdammt sauer. So sauer wie die Riots sie machten. Und Hinata. Und ihre verfluchten Prüfungen!

Ihre Nerven lagen blank. Und als sie dann noch eine hellblaue Tasse entglitt, die sie aus einem der Küchenschränke nehmen wollte, und auf dem Boden zersprang, war es aus mit ihrer Selbstbeherrschung.

Ihr schossen die Tränen in die Augen, ehe sie auch nur darüber nachdenken konnte. Gerade, als sie auf die Knie sinken wollte, um die Scherben aufzuheben, spürte sie zwei warme Arme um sich, was dazu führte, dass sie das Schluchzen nicht mehr länger zurückhalten konnte. Sie krallte ihre Finger in seine Arme, als sie seinen Atem an ihrem Ohr spürte.

Himmel, er sollte sie jetzt nicht trösten. Er hatte selbst Verluste in seiner Gang zu beklagen und gewiss genug eigene Dinge, mit denen er fertig werden musste.

«Ich will, dass es aufhört», stiess sie zwischen zwei Schluchzern hervor. «Der ganze Mist mit diesem Krieg und den Gangstreitereien. Dass kann doch einfach nicht sein. Ich will endlich, dass alles normal wird, dass wir einfach unser Leben geniessen können, so gut es uns nun mal möglich ist!»

Sie drehte sich zu ihm um und sah ihm in die Augen. «Bin ich eigentlich die Einzige, die langsam aber sicher die Nase voll von diesem Scheiss hat? Ich meine nicht nur von den Riots, sondern allgemein von diesen Gangdifferenzen?»

Sasuke sah sie mit einem Blick an, der schwer zu deuten war. Er sah nachdenklich aus, jedoch schien er ihre Ansicht nicht wirklich zu teilen.

«Bestimmt nicht. Aber weisst du, Sakura, du hast das Privileg, dir das wirklich wünschen zu können. Aber wir Takas und auch deine Kurama-Freunde, kannten es nie anders. Gangs sind unser Leben. Wir sehen keine Alternativen. Hätten wir in der Schule Eltern gehabt, die uns gefördert hätten, dann hätten wir vielleicht auch die Chance gekriegt, aufs College zu gehen. Nehmen wir mich als Beispiel: Ich war zu schlecht. Erstens, weil ich niemand gehabt habe, der mir geholfen hat und zweitens, weil mir nie jemand ausser den Lehrern gesagt hat, wie wichtig die Schule ist. Und drittens weil ich wahrscheinlich allgemein nicht intelligent genug war, keine Ahnung. Aber glaubst du echt, dass alle Gangmitglieder so schlecht in der Schule waren? Wenn sie die Schule überhaupt besucht haben? Ist ja bei vielen nicht einmal der Fall.»

Seine Augen verengten sich ein wenig. «Man hat uns nie wirklich auf den richtigen Weg geführt und dabei hat sowieso der Nachdruck gefehlt, der bei Kindern und Teenagern notwendig gewesen wäre. Und jetzt haben wir keine Alternativen. Wir müssen nehmen, was wir kriegen und das sind die Gangs, die uns ein zu Hause bieten. Und Frieden in der Gangwelt ist so unrealistisch wie der Weltfrieden selbst. Damit musst du dich abfinden, Sakura.»

Seine Worte waren ernüchternd, auch wenn sie wusste, dass er recht hatte. Gerade schaffte er es, um einiges realistischer zu denken, als sie. Auf eine Art tat ihr weh, wie hoffnungslos er klang. Er schien keine besonderen Erwartungen mehr ans ein Leben haben und das gab ihr zu denken.

«Ich glaube immer noch, dass alles möglich sein kann, wenn man es nur versucht», flüsterte sie. «Und wenn’s nicht hinhaut hat man es wenigstens versucht.»

Sasuke wollte etwas erwidern, legte dann aber den Kopf schräg. «Ich mag das an dir.»

«Was?»

«Ach, nichts.»

Sie konnte sich schon denken, was er gemeint hatte, aber sie hakte nicht mehr weiter nach. Gemeinsam hoben sie die Scherben vom Boden auf, als sich Sakura wieder beruhigt hatte. Sasukes Worte gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf.
 

Nachdem sie etwas gegessen und Kaffee getrunken hatten, kramte Sakura ihre Lehrbücher hervor. Zuerst suchte sie allerdings in ihrem Badezimmerschrank nach der Zahnbürste, die sie ihm vor langer Zeit einmal geliehen hatte, damit nicht nur sie sich ein wenig frischmachen konnte.

Sasuke hatte darauf bestanden, noch ein wenig hierzubleiben und fragte sie danach geduldig am Esstisch über Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus aus. Es war ein Thema, welches Sakura sehr interessierte und es ihr deshalb etwas leichter fiel, sich damit zu befassen. Zudem lenkte es sie von all dem Chaos ab.

«Das hat mich in der Schule immer am meisten interessiert. Einer der kränksten Parts in der Weltgeschichte», murmelte Sasuke als er gerade einen Text über den Holocaust las, während sie sich Notizen zu Deutschlands Aussenpolitik machte. Er kaute dabei nachdenklich auf seinem Bleistift herum, was Sakura ziemlich süss fand. Sie war überzeugt, dass Sasuke blitzgescheit war und in der Schule mit der richtigen Motivation und Unterstützung ein Ass gewesen wäre. Es fiel ihm leicht, sich Daten zu merken, Ereignisse zu beschreiben und Interpretationen anzustellen, etwas, womit sie wiederum Mühe hatte.

«Ich kann die Texte über Judendiskriminierung und -verfolgung fast nicht lesen», gestand Sakura. «Die blosse Vorstellung, dass das alles wirklich passiert ist, verstört mich einfach. Auch die ganzen Filme über Konzentrationslager verursachen bei mir Albträume.»

«Kann ich dir nicht verübeln. Menschen haben Abgründe, von denen wir oft kaum glauben können, dass es sie wirklich gibt. Die Leute, die für den Holocaust verantwortlich sind, dienen als eines von vielen erstklassigen Beispielen.»

Sakura nickte. Irgendwie klang das wie eine Art Feststellung. Sasuke kannte viele Abgründe von Menschen bereits.

«Im zweiten Weltkrieg spielten so viele Faktoren mit. Aber verzweifelte Menschen treffen falsche Entscheidungen. Das war nicht nur dort so. Am Ende will man immer nur selber überleben und das wenn möglich mit Komfort.»

Sakura war fasziniert von seiner Ausdrucksweise. Ihr Geschichtslehrer wäre vor Freude durch die Decke gegangen, da war sie sich sicher. Er wollte immerzu solche Interpretationen und Gedankengänge hören, was ihr selbst leider oft ziemlich schwerfiel.

«Lässt sich eigentlich ganz gut auf Konoha übertragen. Und auf die Gangs.»

Da hatte er recht. Im Endeffekt war es doch immer dasselbe. «Menschen können schlecht miteinander, dafür umso besser gegeneinander. Ist ja auch einfacher.»

«Und logischerweise nimmt man den einfacheren Weg», schloss sich Sakura seinem Gedankengang an. Menschen sind im Grunde genau wie Tiere auch, abgesehen davon, dass der Mensch ja eigentlich ein Tier ist. Ihre Prioritäten sind Überleben und das möglichst einfach.»

Er nickte mit einem leichten Grinsen im Gesicht, dass ihr Herz schneller schlagen liess. Sie lehnte sich ein wenig zu ihm hinüber, während sie auf ihrem Stuhl kniete und gab ihm einen Kuss auf die Wange. «Danke für deine Hilfe. Die Geschichtsklausur sollte ein Klacks werden, wenn wir so weitermachen.»

Sasuke drehte seinen Kopf zur Seite. Ihre Gesichter waren sich so nah, dass Sakura seine Wärme auf ihren Wangen spüren konnte. Es war verrückt, wie er es mit seiner blossen Anwesenheit schaffte, damit sie die Welt ums ich herum ausblenden konnte. Sie wünschte sich seine Nähe und nach alldem die Sicherheit und Geborgenheit, die er ihr geben konnte.

Ehe sie es sich versah, hatte sie ihn auf den Mund geküsst. Sie tat das sowieso viel zu wenig, aber irgendwie hatte sie Angst, dass es sich plötzlich vielleicht nicht mehr so atemberaubend anfühlen würde, wenn sie es dauernd tat.

Er schien absolut nichts dagegen einzuwenden zu haben. Sachte erwiderte er ihren Kuss, doch bald schon wurde er intensiver. Sie spürte seine Hände auf ihren Oberschenkeln und bemerkte, dass auch von ihm ein gewisses Verlangen ausging. Wann hatte er zuletzt… ja, wann hatte er zuletzt richtigen Körperkontakt mit einem Mädchen gehabt? Und sie meinte damit den Körperkontakt, den sie ihm noch nie gegeben hatte.

Gerade, als sie weiterdenken wollte, übermannte sie die aufsteigende Hitze in ihrem Körper, als sie sich plötzlich auf seinem Schoss vorfand und ihre Finger in seinen dunklen, weichen Haaren vergrub. Er roch so verdammt gut, war so verdammt schön, fühlte sich so verdammt gut an.

Seine Hände waren unter ihr T-Shirt gewandert und strichen ihren Seiten entlang. Sakura fühlte, wie sich ihr Puls beschleunigte, wie sie es liebte, dass die ganze Welt um sie herum an Bedeutung verlor und nur noch er hier war.

Als seine Lippen an ihren Hals wanderten seufzte sie genüsslich während sie ihren Kopf an seinen legte. Sie konnte sich kaum halten. Er war so wunderschön und sie wollte ihm noch näher sein.

Ihre Haut kribbelte, als seine Hände ihren Rücken hinaufwanderten und sie noch mehr an sich drückten. Sie spürte, wie er mit seiner Zunge über ihr Schlüsselbein fuhr und die Hühnerhaut sich über ihren Körper ausbreitete.

Doch in just dem Moment kamen etwas unangenehme Gedanken zurück. Wann hatte er zuletzt mit einem Mädchen geschlafen? Sie konnte sich nämlich kaum vorstellen, dass er seit letzten Sommer, als sie sich kennengelernt hatten, nie mehr ein Mädchen bei sich gehabt hatte. Oder etwa doch?

Als ob er ihr Zögern gespürt hätte, stoppte Sasuke augenblicklich. «Lass uns das verschieben. Du solltest lernen.»

Warum er das gesagt hatte wusste sie nicht. Es gab drei Möglichkeiten: Er wollte, dass sie tatsächlich lernte. Er wollte nicht, dass sie sich inmitten dieser Trauerphase so ihrem Verlangen hingab. Oder er hatte ihre Unsicherheit gespürt.

Letzteres war wohl oder übel das Wahrscheinlichste.
 

Sasuke verliess die Wohnung um halb vier Uhr nachmittags, denn sie wollten nicht riskieren, in Tsunade hineinzulaufen. Als er sie zum Abschied ganz fest umarmte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte, wurde sie richtig wehmütig. Nun würde sie wieder alleine in der Wohnung sein.

«Danke, dass du gekommen bist», hatte sie ihm zugeflüstert.

«Abgesehen davon, dass ich kommen wollte, bin ich dir noch ein paar Besuche schuldig», sagte er rau. Er sprach dabei von ihrem Aufenthalt im Taka-HQ, nach Itachist Tod. Sie winkte jedoch ab. «Ach was.»

Eigentlich wollte sie noch «Ich liebe dich» sagen, jedoch fürchtete sie sich vor seiner Reaktion. Er war nicht gerade als Ich-Liebe-Dich-Sager bekannt. Für sie genügte sein Kuss und seine Art, wie er sie behandelte. Er drückte sich lieber mit Taten, als mit Worten aus und Sakura schätzte das ungemein.

Dann fiel die Tür hinter ihm zu, Minuten später hörte sie seine Yamaha aufheulen und dann war er fort.

Und jetzt? Vor lauter Lernen hatte sie ganz vergessen, ihr Handy zu checken und darauf fand sie bereits eine Nachricht von Ino, die sie besorgt nach ihrem Wohlergehen fragte und wissen wollte, ob sie sich sehen könnten.

Sakura beschloss in diesem Moment, dass sie ins HQ gehen wollte. Es würde hart werden, aber sie konnte sich nicht vor diesen schrecklichen Tatsachen drücken. Am besten stellte sie sich ihnen gemeinsam mit ihren Freunden.

 

Ihr war mulmig zu Mute, als sie das HQ betrat. Was würde sie erwarten? Ein Haufen, am Boden zerstörter Freunde? Oder gar gähnende Leere?

Doch nichts von alldem war zu sehen. Im Gegenteil. Am Kopfende des grossen Tisches sass Naruto, zu seiner Rechten Shika, zu seiner Linken Sai. Mitten auf dem Tisch sass Konohamaru und sah aus, als wäre er in einem Element. Die anderen hatten sich auf den restlichen Stühlen verteilt und diskutierten angeregt. Was ihr sofort ins Auge stach, war eine schöne rote Kerze, die auf dem Tisch stand und zufrieden vor sich hin brannte. Wie wenn sie Kankuro ersetzen sollte.

Sie hielt Ausschau nach Gaara und Temari, jedoch waren die beiden nicht mit von der Partie. Verständlicherweise.

Die anderen waren derart in ihre Diskussion vertieft, dass sie Sakura gar nicht bemerkten. Gerade, als sie etwas sagen wollte, sah sie in ihrem Augenwinkel Ino, die in der Tür zum Gang stand und ihr zuwinkte. Sakura beschloss also, die Diskussion nicht zu unterbrechen und stattdessen ihrer Freundin Gesellschaft zu leisten. Die beiden fielen sich in die Arme und drückten sich zuerst einmal herzhaft. Das war schon lange fällig gewesen.

«Alles klar bei dir?», fragte ihre Freundin, die aber selbst nicht wirklich aussah, als wäre alles in bester Ordnung. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, ihre Haare waren für einmal nicht wunderschön glattgebürstet und alles in allem wirkte sie blass.

«Soweit es klar sein kann», antwortete Sakura. «Du siehst nicht gut aus, Ino. Hast du überhaupt geschlafen?»

Ino schüttelte den Kopf. «Wenig bis gar nicht. In meinem Kopf hat’s nicht aufgehört, zu arbeiten.»

Sakura musste an ihre Mühen letzte Nacht denken, bevor Sasuke aufgetaucht war. Da war es ihr gleich ergangen.

«Es war eine harte Nacht», sagte Sakura leise und Ino nickte.

«Ich kann es immer noch nicht ganz fassen…»

«Geht mir genauso.» Sakura senkte den Blick. «Aber sag mal, was ist denn in unsere Leute gefahren? Letzte Nacht war die Stimmung aber noch ganz anders…»

Sie erinnerte sich an die vorherrschende Verzweiflung, an die Wut, die in der Luft gelegen hatte. An Naruto, der von der Bildfläche verschwunden war, nachdem Shizune diese schreckliche Botschaft überbracht hatte.

Ino sah selbst aus, als konnte sie nicht ganz nachvollziehen, was passiert war. «Kann ich dir auch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Letzte Nacht habe ich noch nach Naruto gesehen, der wie ein wilder Kieselsteine im Fluss versenkt hat. Er wollte aber nicht mit mir reden. Auf dem Gang ist mir noch Konohamaru begegnet, dann habe ich gehört, wie er zu Naruto gegangen ist, bin aber nicht mehr zurück. Und heute Nachmittag kommt Naruto in den Aufenthaltsraum, klatscht in die Hände und pfeift alle zusammen. Und jetzt sitzen sie hier seit ungefähr zwei Stunden und diskutieren. Ich weiss nicht, was der Kleine gemacht hat, aber er hat Narutos Kampfgeist wieder geweckt. Und die anderen sind natürlich sofort dabei. Ich glaube sie sind froh, eine Ablenkung zu haben.»

«Das sieht man.» Sakura war froh darüber. Ihre Freunde so eifrig und motiviert zu sehen war viel besser, als ein Häufchen Elend anzutreffen. «Ich frage mich nur, was dieser kleine Junge zu ihm gesagt hat.»

«Wüsste ich auch zu gern. Aber irgendwie glaube ich, dass Konohamaru weiss, welche Knöpfe man bei Naruto drücken muss. Der hat es faustdick hinter den Ohren. Weisst du noch, wie Naruto sich immer über ihn genervt hat? Die Tatsache, dass er inzwischen mitten im Geschehen sein darf, spricht ziemlich für ihn, wenn du mich fragst.» Ino nahm sie beim Handgelenk und zog sie zur Hintertür hinaus. Es war typisches Aprilwetter, es regnete sanft, der Himmel war wolkenverhangen und trotzdem kam und ging die Sonne im Fünfminutentakt. Die üblichen Stadtgeräusche erfüllten die Luft, trotz dem Fakt, dass heute Sonntag war. Aber für eine Stadt wie Konoha gab es keine ruhigen Sonntage.

«Tsunade ist übrigens noch schnell mit zu Shizune. Die wollten noch irgendwas wegen Kankuros…», sie holte tief Luft, «…Kankuros Beisetzung besprechen.

Ino liess sich auf dem Boden nieder, so dass sie schön unter dem Dach sassen.

Sakuras Herz zog sich schmerzhaft zusammen, doch Tränen wollten keine mehr kommen. Sie hatte in den vergangenen Stunden wohl zu viel geweint. Aber der Kloss in ihrem Hals fühlte sich so einengend an, dass ihr Tränen fast lieber gewesen wären.

«Sie wird dort wo immer stattfinden.»

Sakura hatte das bereits vermutet. Beerdigungen für Gangmitglieder war eine komplizierte Angelegenheit. In diesem Fall war es ein Glück, dass sie in Konoha lebten. Denn in Konoha waren Dinge möglich, die anderswo nicht umsetzbar wären. Es gab einen Friedhof mit Abdankungshalle im North, der seit Jahren von derselben Familie geführt wurde. Derzeit war es ein Rentnerpaar, herzensgute Menschen, deren Ziel es war, jedem Menschen die ewige Ruhe zu gewähren. Sie taten das aus gutem Willen und bekamen dafür auch finanzielle Mittel von der Stadtverwaltung. Denen war auch geholfen, wenn der «Abschaum» sauber aus dem Bild geschafft wurde.

 Die Familie tat das seit Generationen, die beiden Söhne des Ehepaars waren auch des Öfteren auf dem Friedhof anzutreffen, da sie ihre Eltern tatkräftig unterstützen. Und deshalb war dieser kleine Friedhof im North unter anderem der Friedhof von Gangmitgliedern, Strassenkindern und all den Menschen, denen die Stadt keinen Platz auf den regulären Friedhöfen gewähren wollte.

Auch Itachi war dort begraben. Das letzte Mal war sie an Weihnachten auf dem Friedhof gewesen.

«Hast du Tema und Gaara heute schon gesehen?»

Ino schüttelte den Kopf und wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augen. «Tema hat geweint wie ich sie noch nie hab weinen sehen. Genaugenommen habe ich sie noch nie weinen sehen. Sie ist so taff, weisst du? Kankuro zu verlieren… das macht sie kaputt. Jetzt hat sie nur noch Gaara und ihre Oma…»

Es war unerträglich, sich das überhaupt vorzustellen. Sakura kam sich richtig egoistisch vor, wenn sie daran dachte, wie oft sie sich andere Eltern gewünscht hatte. Temari und Gaara hatten gar keine mehr, weil sie bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen waren.

«Und Gaara?», fragte sie mit erstickter Stimme, damit sie nicht vollends verzweifelte.

«Der hat nicht geweint. Aber er hat noch finsterer ausgesehen, als er es sowieso immer tut. Viel finsterer. Aber die beiden sin zu ihrer Oma gefahren.» Sie machte eine lange Pause. «Ich weiss nicht, wie das weitergehen soll… wie haben das die vergangenen Generationen geschafft? Wie haben die das verkraftet, dauernd ihre Freunde zu verlieren und dabei noch weiterzumachen?» Sie klang verzweifelt. Und plötzlich verfinsterte sich ihr Blick. «Und dann noch Hinata…»

Sakura nickte. «Was hältst du davon?»

«Ich kann es ihr ehrlichgesagt nicht wirklich glauben. Es passt einfach irgendwie nicht zusammen. Ich war zwar nicht da, aber die anderen haben mir die Situation ganz genau geschildert.»

«Hast du gewusst, dass die Riots sie für eine Outer-Kurama halten?»

Inos Augen wurden grösser. «Wie meinst du das?»

«Die wissen nicht, dass Hina eine Inner-Kurama ist.»

In diesem Moment sah sie etwas in Inos blauen Augen aufleuchten. Es sah aus, wie ein kleiner Schimmer voller Hoffnung. «Wenn das wahr ist… dann lügt sie die Riots an.»

«Richtig. Aber sosehr ich auch glauben will, dass Hinata nicht freiwillig bei denen mitmacht, möglicherweise verschweigt sie das ihnen wegen dem letzten bisschen Respekt, den sie für die Kuramas übrighat. Weisst du, so eine Art, Gnadenbrötchen. Im Sinne von, ich hasse euch nicht, gehöre aber auch nicht mehr zu euch.»

Ino sah resigniert aus, jedoch nickte sie nur akzeptierend. «Das kann es natürlich auch sein.»

«Trotzdem kann ich mir das alles nicht vorstellen. Selbst wenn sie nichts mehr von uns wissen will, aber sie würde sich doch nie in ihrem Leben von Naruto abwenden. Sie ist in ihn verknallt, seit sie Teil dieser Gang ist. Oder war.»

«Ich weiss. Keine Ahnung, was ich denken soll.»

In diesen Augenblick öffnete sich hinter ihnen die Tür und Konohamaru steckte seine Nase hinaus. «Also irgendwie hab ich jetzt ein Déjà-vu», murmelte er stirnrunzelnd und musterte dabei die Mädchen. Dann schüttelte er den Kopf. «Wie auch immer. Big Fox fragt nach euch.»

Ino und Sakura sahen sich an. Vielleicht würden sie jetzt erfahren, was Naruto von der ganzen Situation hielt.

Eine Stunde später sassen Ino und Sakura mit den anderen am Tisch und waren nun rege am mitdiskutieren. Naruto hatte ihnen die Situation und vor allem seinen Standpunkt geschildert. Sakura war so froh, dass er trotz der Demütigung und dem Verrat weiter um Hinata kämpfen wollte. Es waren zwar nicht ganz alle Feuer und Flamme von der Idee, viele waren noch gekränkt und vor allem nicht in der Lage, für Hinata auch nur ein bisschen Sympathie zu empfinden. Und das verstand jeder hier. Und Sakura verstand das vollkommen. Trotzdem, ihrer Meinung hatte Naruto vollkommen Recht, die Kuramas gaben nicht einfach so jemanden auf, schon gar nicht, wenn sie keine Ahnung von den genaueren Umständen hatten, die jemanden zu so etwas bewogen hatten.

Sakura musterte ihn bewundernd von der Seite. Er hätte allen Grund gehabt, das Handtuch zu werfen, niemand hätte ihm das verübeln können. Aber das wäre nicht Naruto gewesen. Er hatte eine Art, seine Leute zu leiten, wie sie kein anderer hatte. Er schenkte auserwählten Menschen sein Vertrauen und hatten diese es einmal, dann würde er unermüdlich an sie glauben, egal, was passierte.

«Sakura und Ino», hatte er sie direkt angesprochen. «Wenn mich nicht alles täuscht, fängt nächsten Montag eure Schule wieder an oder?»

Die beiden hatten bestätigend genickt.

«Wenn Hinata dort auftaucht, konfrontiert sie direkt. Ich will wissen, wie sie reagiert.»

Die Mädchen waren einverstanden. Daran hatten sie noch gar nicht gedacht. Tatsächlich würden sich in der Schule gute Möglichkeiten bieten. Und dass Hinata dort aufkreuzen würde, war ziemlich sicher. Es fanden viele Klausuren und Vorbereitungslektionen für die Abschlussprüfungen statt und wenn sie nicht durchfallen wollte, dann würde sie anwesend sein.

Dieser Gedanke war für Sakura ein Hoffnungsschimmer. Sie würden Hinata wiedersehen und mit ihr sprechen. Vielleicht würde sie das weiterbringen.

 

Die folgende Woche verbrachten Ino und Sakura bei gemeinsamem Büffeln im HQ. Ino hatte genau wie sie mit Schrecken festgestellt, dass es für die Schule noch ziemlich viele Dinge zu erledigen gab. Aber gemeinsam war es leichter.

Von Sasuke hörte sie nicht mehr viel. Er selbst war damit beschäftigt, mögliche Strategien auszutüfteln, um die Riots noch einmal dranzukriegen. Jetzt, da sie keinen Maulwurf mehr hatten, sollte es etwas einfacher werden. Es gab nun weniger Angriffsfläche für die Riots.

Ab und zu erhielt Sakura eine SMS von ihm oder sie schrieb ihm, aber dabei blieb es. Sie vermisste ihn, aber ihr war auch bewusst, dass es für ihn im Moment andere Prioritäten gab. So wie in ihrem Leben derzeit auch die Schule Vorrang hatte.

Naruto nahm indes den Kontakt mit den Takas wieder auf, denn nach diesem Sieg wollte man den Riots nicht die Zeit lassen, um sich wieder zu erholen. Es galt jetzt, weiterzumachen. Leider waren die Riots keine Gang, die sich berechnen lies. Als sie am Mittwochabend im HQ am Tisch sassen und sich mit Biologie beschäftigten, während einige andere fernsahen, passierte es. Lee hatte den Lokalsender eingeschaltet, auf dem gerade die News liefen. Die Moderatorin hatte ein ernstes Gesicht aufgesetzt.

«Die Konoha Gangs sind ausser Kontrolle», sagt die brünette Frau mit schönem Gesicht. «So bezeichnete der Bürgermeister die Situation treffend. Seit dem Eklat in der Nacht von Samstag auf Sonntag, bei denen das Mitwirken von mehr als nur zwei Gangs vermutet wird, ist die Lage eskaliert. Seit Samstag gab es vier bewaffnete Raubüberfälle auf Tankstellen und Supermärkte und zwei öffentliche Schiessereien, bei denen niemand zu Schaden kam. Die Polizei und Zeugen bestätigen, dass die Schiessereien auf Parkplätzen mit grösster Wahrscheinlichkeit nur zur Einschüchterung der Zivilbevölkerung gedient haben, da es keine Verletzten gab. Man weiss nicht mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit, von welcher Gang aus diese Aktionen kamen, jedoch liegt die Annahme nahe, dass es sich dabei um eine Gruppe namens «Jaguar Riot» handelt. Zeugen bestätigen, dass sich die Täter an mehreren Tatorten zu den Verbrechen bekannt haben.»

Ein schlecht gefilmter Clip wurde eingespielt, der wohl irgendjemand in der Hitze des Gefechts mit seinem Smartphone aufgenommen hatte. Es zeigte ein verschwommenes, wackliges Bild mit schlechter Tonqualität. Im Hintergrund waren Schüsse und Motorenlärm zu hören. Dann hörte sie die Stimme, die irgendwo aus dem Chaos hervordrang: «Die Jaguar Riots werden euch von heute an nicht mehr in Ruhe lassen! Die Stadt gehört uns!»

Dann endete der Clip abrupt.

«Szenen wie diese erschüttern die Stadtbevölkerung. Das Sicherheitsdepartement Konohas geht vom Schlimmsten aus und rät der Bevölkerung, die persönliche Sicherheit vor alles andere zu stellen. Nachts sollte man an sicheren Orten bleiben, tagsüber in belebten Gegenden unterwegs sein. Den Gangs sei alles zuzutrauen, denn es macht den Anschein, als wollten sie Konoha ihnen unterwerfen. Ihre Zahl zu schätzen ist schwierig, jedoch sind es derzeit mindesten über sechzig. Zudem erhalten die Jaguar Riots auch Zuspruch aus Reihen von Zivilisten, besonders von jüngeren Leuten.»

Es wurde wieder ein Clip eingeblendet, in dem Leute interviewt wurden. Die erste Person war ein Herr mittleren Alters, der ziemlich bedrückt aussah. «Ich war da, als die Schiesserei auf der Glade’s stattfand, mit meinen zwei Kindern und meiner Frau. Die Gangs sind eine zu grosse Gefahr für die Stadt, man sollte sofort Massnahmen ergreifen.»

Schnitt. Die nächste Person war eine ältere Dame. «Es macht uns wahnsinnig Angst. Diese jungen Menschen sind unberechenbar. Ich verstehe nicht, was ihnen angetan worden ist, dass sie uns so bestrafen wollen.»

Auf dem Bildschirm erschien nun ein junger Mann, etwa so alt wie sie. Er hatte Piercings an der Lippe und in den Ohren und trug zerrissene Kleidung. Sakura erkannte solche Menschen sofort: Er teilte vermutlich in irgendeiner Art und Weise das Schicksal der Gangleute. «Ich find’s gut, dass sie sich gegen diese Faschisten endlich mal wehren! Was können wir denn dafür, dass unsere Alten es nicht auf die Reihe gekriegt haben, uns ‘ne Zukunft zu geben?!»

Obwohl Sakura nicht auf der Seite der Riots stand, verstand Sakura den Mann. Denn er verstand die Beweggründe, die eine Gang hatte.

Doch dann wurde die letzte Person interviewt.

Es war eine Frau, etwas fünfzig, mit vor Wut rotem Kopf. «Es ist eine Frechheit, eine Schande, was sich diese Gangs erlauben und über all die Jahre erlaubt haben! Wegsperren sollte man sie, allesamt wegsperren. Haben nie eine Perspektive gehabt und werden auch nie eine haben!»

Dann wurde zurück ins Studio geschaltet. «Das Sicherheitsdepartement berät derzeit über die Situation. Sicher ist: Dieser Terror muss ein Ende haben. Die Gangaktivität muss untergraben werden. Weiteres berichten wir in den Spätnachrichten. Und damit sind wir am Ende dieser Sondersendung zum Thema der Gangproblematik in Konoha, weiter geht es mit…»

Lee hatte den Ausschaltknopf gerückt. Dann war es still. Viel zu still für die Anzahl Leute in diesem Raum. Alle starrten nur gebannt auf den schwarzen Bildschirm.

Sakura hörte nur ihren eigenen Puls in ihren Ohren hämmern. Die Muskeln in ihrer Brust verkrampften sich. Da waren Bewegungen im Gange. Eine Bewegung gegen die Regierung. Aber auch eine gegen die Gangs. Alle Gangs.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit stand Naruto auf. «Sakura gib mir dein Handy. Ich muss mit Demon sprechen. Sofort.»

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!
Ich weiss, es hat lange gedauert, hatte so meine Mühen bei diesem Kapitel^^
Aber jetzt ist es da und ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat!
Wieder einmal möchte ich mich für all die Rückmeldungen, Favroiteneinträge und ENS bedanken, die ich im Zusammenhang mit Konoha Gangs bekommen habe und immer noch bekomme. Es ist für mich eine wahre Freude, dass diese FF auf so viel Interesse gestossen ist und ich fühle mich einfach nur geehrt, dass ihr euch alle so viel Zeit nehmt, mir zu schreiben! Danke! =D

Ich freue mich, von euch zu hören!
Bis bald

Eure ximi

ENS: Wie immer ;D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sunshinera
2016-09-05T18:46:40+00:00 05.09.2016 20:46
Ich glaube als ich ich mehr "Lesestoff" hatte kam mir das Ende so weit weg vor. Jetzt darf ich auch warten.😢
Naja egal. Klasse Kapitel. Mach immer weiter so, ja?
Fühl dich ganz doll von mir gedrückt. ^^
L.g Sunshinera ^^
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:57
Heii

Also ersteinmal danke für deine vielen lieben Kommentare! Es macht mich happy, dass du dir die Zeit nimmst, mir zu jedem Kapitel eine Rückmeldung zu geben! Es ist wirklich interessant zu lesen, was du über die einzelnen Kapitel denkst =D
Ich werde nicht auf alles eingehen, sonst würde das am Schluss wahrscheinlich ein heilloses Durcheinander sein. Jedenfalls tut es mir leid wegen Hina und Kankuro, das war für mich selbst nicht gerade einfach... :/ Aber es wird noch viel passieren, soviel soll gesagt sein^^
Ich freue mich auf jeden Fall, wieder von dir zu hören! Du hast mir mit deinen Kommentaren ein riesige Freude gemacht! =D

ganz liebe Grüsse
ximi

Von:  ILoveGaara
2016-08-31T01:33:19+00:00 31.08.2016 03:33
Hey
Ich liebe deine Ff !
Ich hoffe das du bald weiter schreiben kannst !
Mach bitte weiter so !
Lg
ILoveGaara
Hab dir noch deinen Lieblingseisbecher hingestellt

Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:52
Heii
Tausend Dank! Das freut mich riesig!
Das neue Kapitel ist unterwegs ;D
Besten Dank für den Eisbecher ;D

glg ximi
Von:  _-Haira-_
2016-08-27T09:37:10+00:00 27.08.2016 11:37
Huhuuu
Ein super schönes Kapitel!
Wie er aus Sorge bei Sakura auftaucht und ihr auch noch beim Lernen hilft. :)
Konohamaru ist auch super, wie er Naruto ins Gewissen redet.
Ich bin total gespannt wie das nächste Kapitel wird und hoffe, dass du es ganz bald hochlädst.

Ganz liebe Grüße ♥
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:50
Heii
Herzlichen Dank! =D
Es freut mich sehr, dass dir das Kapitel gefallen hat!
Das neue ist unterwegs und wir seeehr bald online sein ;D
glg ximi
Von:  Atenia
2016-08-24T20:29:47+00:00 24.08.2016 22:29
wie süß.
Sasukwe besucht sie wer weis wie spät.
Er mahct sioch sorgen
Und Naruto tut mir leid.
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:48
Heii, vielen Dank für deinen Kommentar!=D
Von:  Dragonmaster
2016-08-20T15:22:30+00:00 20.08.2016 17:22
Danke dass du weitergeschrieben hast auch wenn es jetzt immer noch so spannend wenn nicht sogar spannender als vorher ist ich hoffe dass du das nächste Kapitel bald veröffentflichen kannst.
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:48
Heii, dankeschön! =D
Es freut mich sehr, dass ich die Spannung aufrechterhalten kann^^
Das neue Kapitel ist bald soweit!^^

glg ximi
Von:  Neko-chan04
2016-08-17T17:46:07+00:00 17.08.2016 19:46
Super Kapitel
Das Kapitel hat dieses mal zwar länger gedauert,aber das warten hat sich gelohnt
Kannst du mir bitte bescheid geben wenn das Nächste Kapitel online ist
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:43
Heii, dankeschön!
Ich bin froh, dass sich das Warten gelohnt hat ;D
Ich werde dir eine ENS schicken, wenn das neue Kapitel soweit ist, wird sehr sehr bald der Fall sein...^^
glg ximi
Von:  franny
2016-08-15T16:23:11+00:00 15.08.2016 18:23
Total tolles Kapitel!!!! Mega klasse geschrieben, wie alle anderen Kapitel auch =)
freu mich schon sehr auf das nächste und bin gespannt was noch alles passiert!
schreib schnell weiter =)=)=)
glg franny
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:42
Heii vielen Dank!
Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat !=D
Das neue Kapitel is unterwegs ;D

glg ximi
Von:  Stevy
2016-08-14T23:07:18+00:00 15.08.2016 01:07
Waaaaaa wie er muss mit damon sprechen... ?
Ich brauche mehr Details !
SCHREIB BITTE SCHNELL WEITER !!!!

Immer nur Lob für diese weiß Gott wie geile ff 👍👍👍👍👍👍
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:41
Heii
Dankeschön für deinen Kommentar! =D
Das neue Kapi ist unterwegs, da wirst du deine Infors kriegen ;D

ganz liebe Grüsse
ximi
Von:  DarkBloodyKiss
2016-08-14T22:56:37+00:00 15.08.2016 00:56
Hi Nabend ^^
Super mega Kappi !!!!
Super schön geschrieben !!!!
Man hat echt mitgefiebert wie bei all deinen Kappis !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!


gglg & ein super schönes rest Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:35
Heii
Vielen Dank, es freut mich, dass es dir gefallen hat =D
Das neue Kapitel ist unterwegs!^^

glg ximi
Von:  Cosplay-Girl91
2016-08-14T21:52:28+00:00 14.08.2016 23:52
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Mach weiter so.
U
Antwort von:  ximi
18.09.2016 11:34
Heii, vielen lieben Dank! =D
glg ximi


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