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Verwundet

Portgas D. Ace
von

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Kapitel 8

Kapitel 8
 

              ~ Ein Schiff ~

Gelangweilt und desinteressiert streifte ein einzelner Mann in zerlumpter Kleidung durch die Menschenmenge am Hafen. Niemand schenkte ihm sonderlich Beachtung. Seine Erscheinung war eine Beleidigung in den Augen aller, die großen Wert auf ein vernünftiges Äußeres legten. Dieser Vagabund erfüllte in keiner Weise ihre Vorstellungen oder ihre gesellschaftliche Norm.

Für den Reisenden war es nur von Vorteil. Innerlich grinste der Mann über die Dummheit der Leute, die sich viel zu schnell von Äußerlichkeiten blenden ließen.

 

Unter seinem verschlissenen Umhang trat hin und wieder einer seiner Hände hervor und griff in die offenen Handtaschen der ahnungslosen Passanten.  Niemand von ihnen bemerkte, dass ein gerissener Dieb unter ihnen weilte und ihnen sämtliche Gelder direkt vor der Nase gestohlen wurden.

Die gezielten Handbewegungen des Gauners waren so schnell, dass keiner sie mit bloßem Auge sehen, geschweige denn erkennen konnte. Er war routiniert darin und nur er allein wusste, wie lange er schon auf diese Weise sein Leben fristete.

Von ehrlicher Arbeit hatte er noch nie viel gehalten und war bereits in jungen Jahren ein erfolgreicher Taschendieb geworden. Keiner in seinem Milieu konnte ihm das Wasser reichen. Er blieb die unangefochtene Spitze unter den Taschendieben. Darauf war er sehr stolz und stärkte sein Ego von Tag zu Tag.

 

An keinem neuen Tag rechnete er damit, dass ihn jemals jemand bei seiner Gaunerei erwischen würde. Die Marine hatte es bis heute nicht geschafft. Wie sollte es dann ein einfacher Bürger schaffen ihn zu enttarnen?

 

>~~~~~~<
 

„Dein Blick spricht Bände.“, richtete Hiko das Wort an ihren Gefährten. Seit einer geschlagenen Stunde ließen sie sich nun sämtliche gebrauchte Schiffe vorführen, wobei das nächste immer schlechter wurde, als das vorige.

Ihre gute Erziehung hinterließ bei dem Händler einen falschen Eindruck. Aufgrund ihres freundlichen Lächelns fühlte sich der Mann in seinem Tun bestätigt und schwadronierte die ganz Zeit über von seinen missratenen Booten, die eine Huldigung gar nicht verdienten.

 

„Vielleicht solltest du endlich aufhören so dämlich zu grinsen. Ansonsten fängt dieser Nichtsnutz noch an vor deinen Füßen zu sabbern.“, brummte Ace und wandte sich zum Gehen. Diese ganze Aktion war reine Zeitverschwendung gewesen.

„Was meinst du damit?“, eilte Hiko hinter ihm her und ließ den einfachen Händler mit gebrochenem Herzen einfach stehen.

„Sag jetzt nicht, dass dir das nicht aufgefallen ist?“

„Was ist mir nicht aufgefallen?“

„Du hast es nicht bemerkt?“

 

Überrascht blieb Ace stehen und musterte Hikos fragende Miene. „Dir ist nicht aufgefallen, dass der Einfallspinsel von eben auf dich steht?“

„Wie?“

Die junge Frau musste über diese absurde Tatsache lachen. „Ein guter Witz, Ace. Lass uns lieber überlegen, wo wir sonst noch an ein Schiff kommen können.“

 

Perplex starrte Ace seiner Kameradin hinterher. Konnte es wirklich sein, dass sie nicht im Klaren darüber war, dass sie für einige Männer durchaus attraktiv aussah und anziehend wirken konnte? Sei es drum. Das ging ihm nichts an. Dennoch hatte er noch nie zuvor ein Mädchen kennen gelernt, die ihren eigenen Wert nicht kannte.

 

„Und wo sollen wir hin?“, führte der junge Mann ihre erste höfliche Konversation fort.

„Ich weiß auch nicht so genau.“, gestand Hiko ihm ehrlich. „Viele der Geschäfte schließen bereits. Die wenigen, die noch am Markt sind, sollten wir vielleicht ausfragen und so herausfinden, ob irgendeiner uns weiterhelfen kann.“

„Einverstanden. Bei der Gelegenheit können wir uns auch umsehen, wo wir die Nacht verbringen können.“

 

„Sag mal, Ace, geht es dir gut?“, hakte Hiko misstrauisch nach, die seine komplette Gradwanderung von megaunfreundlich zu nett nicht nachvollziehen konnte.

„Wieso? Das sind normale Überlegungen, die jeder Reisende macht. Mach jetzt bitte nicht schon wieder ein Drama draus.“

„Schon gut. Ich wollte dich bestimmt nicht aufs Neue ärgern.“

 

Einige Meter legten sie schweigend zurück, bis Ace mit einem Mal stehen blieb und einen Vorbeigehenden Mann unsanft am Arm gepackt hatte. Neugierig über seinen Verbleib, drehte sich Hiko zu ihnen um und beobachtete die gereizte Miene von Ace.

 

„Was fällt dir ein? Lass mich sofort los!“, befahl der zerlumpte Mann und versuchte sich aus Ace eisernen Griff zu entziehen.

„Erst wenn du der Dame, die du eben vor uns bestohlen hast, ihr Geld wieder gibst.“, forderte er kühl auf und blickte den Gauner eiskalt an.

„Ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst.“, wehrte sich der Mann weiterhin, obwohl er ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend kaum unterdrücken konnte.

„Ace, was ist denn los?“, schaltete sich nun Hiko dazwischen und trat einen Schritt näher auf die Kontrahenten zu.

Inzwischen hatten sich bereits mehrere Schaulustige um die drei versammelt und verfolgten faszinierend das Geschehen.

 

„Halt dich da raus, Hiko.“, herrschte Ace sie an. „Dieser Dieb hat bestimmt schon mehrere Geldbeutel auf dem Markt mitgehen lassen. Ich wette, dass auf dich eine Belohnung ausgesetzt ist. Kann das sein?“

„Lass mich sofort los. So eine Unverschämtheit lasse ich mir nicht bieten.“

Der Mann wurde zunehmend nervöser. Wie konnte dieser arrogante Kerl überhaupt mitkriegen, dass ich ein Taschendieb bin? Ich sollte mir schleunigst etwas einfallen lassen, ansonsten lande ich noch hinter Gittern!

 

„Ist das wahr, Ace?“

In diesem Moment fiel einigen Umstehenden auf, dass ihnen tatsächlich ihre Geldbörse gestohlen wurden war ohne das sie etwas bemerkt haben. Empört verlangten sie von dem Gauner auf der Stelle ihr Geld zurück.

„Hörst du das? Du bist enttarnt und tust augenblicklich gut daran, wenn du dich jetzt schön brav verhältst und ohne einen Mucks mich zur Marine begleitest.“

„NEIN!“, schrie der verzweifelte Gauner.

 

Panik fiel über ihn herein. Noch nie zuvor war er verhaftet wurden und hatte jetzt auch bestimmt nicht vor, dass es soweit kommen sollte. In seiner Not biss er Ace in den Arm, der mit dieser hinterhältigen Aktion nicht gerechnet hatte und ließ den gemeinen Kerl sofort los. Dieser nutzte den günstigen Moment und nahm die erstbeste Person – in diesem Fall Hiko – als Geisel und hielt ihr ein schmutziges Messer an ihre Kehle.

Ein erstickter Schrei ging durch die anwesende Menge. Mehrere Frauen hielten ängstlich die Hände vor ihrem Mund oder klammerten sich an ihre Ehegatten. Kinder versteckten sich hinter ihren Eltern und weinten.

 

„Was willst du jetzt tun, du arroganter Kerl?“, rief der Gauner dem jungen Mann entgegen, der stoisch die neue Situation peilte. „Wenn du auch nur einen Schritt näher kommst, ist dieses süße Täubchen einen Kopf kürzer. Hast du mich verstanden?“

„Natürlich hat er dich verstanden. Schließlich ist er nicht taub.“, fauchte Hiko den Gauner von der Seite an und versuchte nicht weiter durch ihre Nase zu atmen. Der penetrante Körpergeruch des Mannes stank entsetzlich.

„Wie?“ Eine solche Reaktion hatte der Geiselnehmer nicht erwartet und lockerte dadurch seinen Griff um Hikos Hals.

 

Die junge Frau reagierte blitzschnell, verpasste dem Grobian einen gezielten Stoß in seine Magengegend mit ihrem rechten Ellenbogen, sodass dieser sich keuchend beugen musste. Somit war Hiko aus den Fängen des Mannes befreit. Trotzdem sprang sie ein wenig hoch, drehte sich halb um ihre eigene Achse und traf den Kerl mit einem starken Fuß kick am Kopf, sodass er rücklings zu Boden fiel. Von diesem Moment an sah der Typ nur noch Sterne vor seinem inneren Auge vorbeiziehen und blieb bewusstlos am Boden liegen.

 

Ace staunte nicht schlecht, aber auch die anderen Anwesenden waren erstmal geschockt von der Wendung, die sich so plötzlich ergeben hatte. Doch sobald sie ihren Schock überwunden hatten, jubelten sie Hiko zu und gratulierten ihr zu ihrem Sieg.

„Ein wirklicher Kampf war das doch gar nicht.“, murmelte die Heldin des Tages und ging auf Ace zu, um die Bisswunde an seinem Arm zu heilen.

„Für diese Leute bist du es.“, erwiderte Ace und begutachtete die verheilte Stelle an seinem Arm. „Du scheinst doch zu etwas nützlich zu sein.“

 

Liebend gern hätte Hiko etwas auf diese ironische Aussage erwidert, doch in diesem Moment trat ein älteres Ehepaar auf die zwei zu und lächelten sie freundlich an.

„Das hast du gut gemacht, mein Mädchen.“, schüttelte der Mann mit dem Ziegenbart ihr die Hand. „Eine solche Schlagkraft habe ich noch nie bei einer so jungen Frau wie dir gesehen. Gestattet, dass wir uns vorstellen: Mein Name ist Egon und das ist meine reizende Frau Marianne. Durch euer Engreifen haben wir unser Geld von dem Gauner wieder erhalten. Wie können wir uns erkenntlich zeigen?“

„Das war keine große Sache. Purer Zufall, weiter nichts.“, winkte Hiko ab und sattelte wieder ihren Rucksack. „Wir müssen uns noch einen geeigneten Platz für die Nacht suchen und wissen gar nicht…“

 

„Aber damit können wir doch behilflich sein.“, unterbrach der redselige Herr sie und zeigte links von ihnen auf eine herrschaftliche Villa ein wenig abseits vom Hafen.

„Meine Frau und ich wohnen dort drüben. Leider sind unsere Kinder bereits alle erwachsen geworden, weswegen es manchmal recht einsam in dem großen Haus ist. Seien sie beide unsere Gäste. Ich verspreche euch, es wird ein leckeres Abendessen geben. Euch wird nichts fehlen.“

„Ich weiß nicht, wir…“ Hilfesuchend schaute Hiko zu Ace auf, der ein Schulterzucken andeutete und meinte, dass sie es besser gar nicht treffen können. Zwar wollte Hiko noch protestieren, denn was passierte, wenn jemand entdeckte wer er wirklich war? Doch davon wollte der junge Mann nichts wissen und zog sie bestimmt neben sich her zum Anwesen des älteren Paares.

 

>~~~~~~<
 

„Ace, bist du vollkommen übergeschnappt? Was ist, wenn diese Leute herausfinden sollten, wer du bist?“, meckerte Hiko mit ihrem Kameraden, nachdem sie in die Villa geführt wurden und ihnen zugleich ihre Zimmer gezeigt wurden. „Dann steht die Marine schneller vor der Tür als wir gucken können.“

„Jetzt reg dich mal nicht so auf. Die beste Tarnung ist es sich nicht verdächtig zu verhalten. Weil wir der Einladung nachgekommen sind, fallen wir somit weniger auf. Die meisten Menschen haben ein bestimmtes Bild von Piraten im Kopf, nämlich das sie plündern und morden. Keiner von ihnen rechnet damit, dass ein gefährlicher Pirat wie ich, einen Dieb schnappt und gleich darauf bei solch reichen Leuten zu Abend essen wird.“

 

„Aber dein Gesicht ist bestimmt einigen bekannt.“, zweifelte Hiko. Diesmal weniger aufbrausend, denn seine vorige Erklärung leuchtete ihr durchaus ein.

„Zerbrech dir nicht den Kopf darüber. Mein Gesicht sehen sie bloß im Vorbeigehen auf einem Steckbrief an der Wand. Keiner von ihnen macht sich die Mühe genauer hinzusehen und jedes Detail einzuprägen.“

„So einfach ist das?“

„In den meisten Fällen.“, antwortete Ace und richtete seinen Blick auf die verunsicherte Hiko, die immer noch nicht so recht glauben wollte, dass man sich so einfach als Pirat durchmogeln konnte.

 

„Du wirst es selber noch erleben. Die meisten Menschen denken nur an sich und machen sich wenig Gedanken um ihre Mitmenschen. Schon gar nicht um solche, wie ich einer bin.“, grinste Ace und rückte seinen Hut zurecht.

„Komm jetzt, die Herrschaften werden bereits auf uns warten und ob du es glaubst oder nicht, mein Magen knurrt schon entsetzlich.“

 

Mit diesem Worten ging er an Hiko vorbei und ließ sie allein zurück. Sie verstand die Welt nicht mehr. Irgendwie hatte sie das Gefühl das etwas verkehrt lief. Ein solches einfaches Verfahren hatte sie sich nicht vorgestellt. Andersherum musste etwas Wahres dran sein, denn wie sonst schaffen es einige berüchtigte Piraten über etliche Jahre auf freiem Fuß zu bleiben? Nicht umsonst bereiten sie der Marine ein solches Kopfzerbrechen. Die Gefährlichkeit, die von solchen Leuten ausgeht, sollte man nicht unterschätzen.

Hiko stand noch am Anfang und begann erst annähernd zu erahnen, was es wirklich bedeutete ein freier Pirat zu sein, vor dem sich jeder fürchtete.

 

>~~~~~~<
 

Ace unmenschlicher Appetit war mal wieder nicht zu zügeln. Hiko befürchtete schon, dass das nette Ehepaar sie wieder hinauskatapultieren würden, aber es geschah nichts dergleichen. Im Gegenteil, sie fanden Ace Appetit sehr belustigend und bekräftigten ihn auch noch, die drei verschiedenen Nachtische zu probieren. Wobei probieren das falsche Wort war. Es war ein regelrechtes verschlingen von Speisen ohne wirklich zu kauen. Zumindest kam es ihr so vor. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass sie wieder über Ace´s Anblick lachen musste. Seine natürliche und lockere Art Dinge zu betrachten oder anzugehen, steckten sie langsam an.

 

„Jetzt erzählt doch mal ihr zwei, wohin seid ihr denn alleine unterwegs?“, hakte Egon nach dem Essen nach und musterte seine Gäste freundlich mit seinen klaren blauen Augen.

„Nun, um ehrlich zu sein, wollen wir um die ganze Welt reisen.“, antwortete Hiko wahrheitsgemäß, wobei sie den Part mit der Piraterie absichtlich nicht erwähnte. Aus den Augenwinkeln beobachtete Ace seine Kameradin und wunderte sich ein wenig darüber, dass sie so gelassen auf diese Frage reagierte ohne den Eindruck zu erwecken, als würden sie etwas verheimlichen.

Sie lernt schnell.

 

„Wir sind heute Morgen aufgebrochen und haben noch keinen genaueren Plan, wie wir die Reise angehen sollen. Außerdem fehlt uns für diese Unternehmung ein passendes Schiff, dass wir zu zweit steuern können.“, erzählte Hiko weiter und sah bei der Sache mit dem Schiff traurig zur Seite. Einzig und allein Ace spürte, dass diese Traurigkeit nur gespielt war. Bei diesen naiven Leuten war ein solches Schauspiel durchaus sinnvoll. Außerdem hatte Ace denselben Gedanken wie Hiko gehabt. Mit höchster Wahrscheinlichkeit konnte das alte Ehepaar ihnen zu einem Schiff verhelfen. Deren Vermögen sprach eindeutig für die beiden.

 

„Ein Schiff? Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?“ Hastig sprang der alte Mann auf und forderte seine Gäste auf ihnen eilig zu folgen. Etwas irritiert über diese schnelle Abfolge ihres Gesprächs, ihrem Ziel so rasch näher gekommen zu sein, folgten sie dem Paar auf die andere Seite des Anwesens.

Hinter der Villa befand sich ein gewaltiger Schuppen, den man locker zu einem Haus umfunktionieren könnte, aber in dem befand sich bloß ein einziger riesiger Raum mit einem prachtvollen Schiff in der Mitte.

 

„Na, was sagt ihr dazu?“

 

Was sollte man dazu noch sagen? Hiko und Ace waren sprachlos. Vor ihnen stand ein meterlanges Schiff mit einem einzigen Segelmast in der Mitte. Es war aus kastanienfarbigem Holz und eine Stufenleiter war am äußeren Rand angebracht, mit der man aufs Schiff gelangen konnte. Das Steuerrad befand sich vorne und ein goldener Löwenkopf zierte das vordere Bug. Hinter dem Segelmast befand sich eine Tür, die in das Innere des Schiffes führte.

Bei ihrem Rundgang durchs kleine Schiff, stellten beide fest, dass der Weg direkt in die Kombüse führte, die mit allen möglichen Kochutensilien ausgestattet war und eine passende Sitzmöglichkeit gab es auch noch. Auf dem Fußboden der Kombüse befand sich eine Falltür, die noch tiefer ins Innere führte. Nun standen Hiko und Ace in einem schmalen Flur, von dem zwei Türen abgingen. Hinter der einen befand sich ein schickes Badezimmer mit eingebauter Dusche, die andere Tür führte sie in ein Schlafzimmer, in dem ein Doppelbett, ein Kleiderschrank und sogar ein aufklappbarer Sessel standen.

 

Zusammengefasst konnte man festhalten, dass das kleine Schiff ihnen alles bot, was Hiko und Ace brauchten, um in See stechen zu können.

 

„Was wollt ihr als Gegenleistung haben?“, fragte Hiko Egon und Marianne, nachdem sie eingehender das Schiff bewundert hatte. Sie hatte sich auf der Stelle in diesen Einmaster verliebt.

„Nichts.“, antwortete das ältere Ehepaar und musste über die erstaunten Gesichter ihrer Gäste lachen.

„Wieso? Ich verstehe nicht, wie sie so ein tolles Schiff einfach verschenken können.“, fand Hiko ihre Sprache wieder.

 

„Ganz einfach.“, antwortete Egon und lächelte seine Gattin zärtlich an. „Meine geliebte Marianne und ich haben bereits vieles von dieser Welt gesehen, was wir sehen wollten. Zusammen mit unseren Kindern war unser größter Wunsch in Erfüllung gegangen. Wir hatten ein erfülltes Leben und merken, wie wir allmählich immer älter und damit auch nutzloser für unsere Kinder und unsere Mitmenschen geworden sind. Auf diesem Schiff sind wir hunderte Mal auf dem Meer unterwegs gewesen. Jetzt, haben wir dafür keine Verwendung mehr. Unsere Knochen sind nicht mehr die jüngsten. Dem Wetter auf der See würden unsere Glieder nicht mehr standhalten. Wenn ihr es nötiger habt, und das sehen wir, geben wir es euch gerne. Somit kann es seinen eigentlichen Nutzen noch erfüllen und auf dem weiten Meer umherfahren.“

 

Hiko war gerührt von dieser Ansprache und bemerkte ein zufriedenes Glitzern in den Augen des Paares.

Sie müssen viele schöne Erinnerungen mit dem Schiff verbinden.

 

Ein letzter Blick zu Ace, der ihr zustimmend zunickte und die Sache war damit besiegelt. Sie hatten endlich ein Schiff und würden am nächsten Morgen mit ihm in See stechen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kolimo_132
2015-02-28T22:38:04+00:00 28.02.2015 23:38
Schönes Kapitel
Antwort von:  jane-pride
24.03.2015 17:00
Vielen Dank! :-)


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