Zum Inhalt der Seite

Eine etwas andere Zukunft

[B|V]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der einzige, kämpfende Saiyajin

Zurück im Hier und Jetzt seufzte die älter gewordene Blauhaarige auf und legte sein Foto beiseite. Immer noch lag sie auf seinem ehemaligen Bett und schaute aus einem Fenster, welches mehrere Risse aufwies und die kühle Tagesluft hinein ließ.
 

Seit Vegetas Ableben waren die Cyborgs nicht mehr hier aufgetaucht. Es war fast so, als hätten sie kein Interesse mehr daran gehabt, ihnen Steine in den Weg zu legen. Die Erde stand sowieso kurz vor ihrer Vernichtung.
 

Müde rappelte sie sich auf und verließ das Bett, um näher ans Fenster zu treten. Sie sah hinaus in diese Einöde, die sie früher einmal ihre Heimat genannt hatte. 16 Jahre waren eine lange Zeit. Es war schwierig gewesen alleine weiterzumachen ohne ihren Gefährten. Aber sie hatte sich dieser Aufgabe angenommen. Immerhin war sie Mutter und musste ihren Sohn irgendwie großziehen. - Vegetas einzigen Erben.

Manchmal war der Anblick ihres Sohnes, die reinste Folter gewesen. Je mehr er wuchs, desto mehr ähnelte er seinem Vater. Trunks' ganze Art war so gleich, wie Vegeta zu Lebzeiten. Natürlich hatte er sich im Laufe der Zeit auch verändert. Aber erst seit dem Tag, als sie ihm die reine Wahrheit eingeschenkt hatte.

Zu Anfangs hatte sie dem Halbsaiyajin nur erzählt, dass sein Vater im Kampf gestorben war. Aber nie, dass er sich freiwillig geopfert hatte. Sie hatte es beinahe nicht über ihr Herz gebracht, Trunks alles zu erzählen. An seinem 7. Geburtstag jedoch, sprang Bulma über ihren Schatten. Er musste endlich begreifen, in welcher Welt er lebte und welche Wertvorstellungen sein Vater inne gehabt hatte. Was ihm wirklich wichtig war und das er sein Leben über das ihres und Trunks' gestellt hatte.
 

Seit diesem Tag begann auch Trunks anders zu denken und zu handeln. Seine kindlichen Züge waren aus seinem Gesicht verschwunden und die Ernsthaftigkeit lebte regelrecht in ihm auf.

Sie hasste sich manchmal dafür, dass sie Trunks nie eine richtige Kindheit geschenkt hatte. Dass er so etwas miterleben musste. Sie hasste sich wahrlich dafür.

Und dennoch war sie glücklich, dass sie ihn hatte. Sie könnte sich keinen Tag und keine Nacht mehr ohne ihn vorstellen. Er war einfach ein Teil von Vegeta. Ein Teil, der in ihm weiterlebte und das gab ihr das Gefühl, nicht alleine zu sein.
 

Abermals seufzte sie auf, als sie sich abwandte und das Zimmer wieder verließ. Sie wusste ehrlich gesagt nicht, was sie nun die ganze Zeit machen sollte. Trunks' Reise in die Vergangenheit würde vermutlich nicht sehr lange dauern, je nach dem, wie erfolgreich er war.

Aber sie hatte keine Zweifel, dass die Zeitmaschine nicht richtig funktionieren würde.

Sie entschloss sich einen Kaffee zu machen und strebte die Treppen hinunter in die Küche an. Seit Trunks mitanpacken konnte, hatten sie die Wohnstube wieder auf Vordermann gebracht. Den Sicherheitsbunker hatte sie vor Jahren schon nicht mehr betreten. Sie wollte einfach nicht dahin zurück. Es waren zu viele Eindrücke, die sich in ihre Seele gebrannt hatten.
 

Als sie in der Küche stand und die Kaffeebohnen durch die Maschine liefen, dachte sie an den Moment zurück, als sie kurz davor war alles einfach nur hinzuwerfen.

Es wuchs ihr einfach alles über den Kopf. Trunks' Weinen, das nachts so unerträglich war. Wie er jeden Abend bei Tisch nach seinem Papa gerufen hatte. Und sie, die nur lustlos auf ihrem Teller pickte. Chichi hatte sich solche Sorgen um sie gemacht, dass sie kurzerhand einfach bei ihr eingezogen war. Es war eine nette Geste gewesen, aber für die Blauhaarige war es einfach zu viel. Sie wollte am liebsten alleine sein. Sich nur noch unter ihrer Bettdecke vergraben, um an nichts mehr denken zu müssen.
 

Der Kaffee war fertig und sie entnahm ihre Tasse, um sich an einem sporadischen Esstisch zu setzen.

Ja, sie wollte einfach nur alleine sein. Sich ihrer Trauer einfach nur noch hingeben. Chichis Vater hatte mal zu ihr gemeint, dass man die Stimme eines geliebten Menschen immer zuerst vergisst. Aber sie wollte nicht vergessen. Zumal er kein Mensch war. Gerade seine raue Stimme versuchte sie immer wieder in ihrem Kopf abzuspielen. Seine letzten Worte, die ihr immer noch unter die Haut gingen, wenn sie nur daran dachte.
 

Thana kato iré me ~ Ich liebe dich
 

Seine heiß und innige Sprache. Sie musste kurz über ihren Tassenrand hinweg lächeln. Mittlerweile konnte sie seine Muttersprache in und auswendig. Sie hatte sein handgeschriebenes Buch regelrecht aufgesogen und jedes Detail verinnerlicht. Es war ein weiteres Puzzlestück von ihm, welches nur ihr gehörte.

Nun... vielleicht nicht mehr nur ihr. Sie hatte das Buch an Trunks weitergegeben. Er war ganz aufgeregt gewesen, als er es in den Händen halten durfte. Zudem kam der emotionale Moment dazu. Sie hatte es ihm an Vegetas 10. Todestag geschenkt. Da war er gerade einmal elf Jahre alt.

Am Anfang musste sie ihm daraus vorlesen. Besonders die Geschichten hatten es ihm angetan. Aber nach einiger Zeit, versuchte er diese Sprache alleine zu bewältigen.
 

Ja, Trunks war ganz versessen darauf gewesen. Und nicht nur das. Er fragte seine Mutter öfters, wie sein Vater gewesen war. Sie gab ihm die Auskunft, die er so wissbegierig haben wollte, ohne Lücken auszulassen. Selbst Son-Gohan wurde miteinbezogen. Immerhin bestand eine Verbindung von Vegeta zu diesem Halbsaiyajin.

Somit war auch Son-Gohan ein ganz wichtiger Bestandteil von Trunks' Leben geworden. Bulmas Blick würde trüb. Beide Kinder hatten ihre Väter verloren. Zwar nicht durch die selben Umstände, aber das war auch nicht weiter von belang.

Sie halfen sich gegenseitig durch diese schwere Phase hindurch zukommen. Die Freundschaft der beiden Halbsaiyajins war eine Bereicherung und jeder wusste diese zu schätzen.

Umso mehr warf es Trunks aus der Bahn, als sein Freund und ebenso Mentor, vor gut drei Jahren verstarb. Ebenfalls durch die Hände der Cyborgs.
 

Dass gerade diese beiden Jungen sich so gut ergänzt hatten, glich einem Wunder. Sie dachte an Son-Goku und Vegeta. Sie hätten bestimmt auch Frieden geschlossen und sogar Freunde werden können.
 

Nur sehr langsam trank sie ihren Kaffee aus und starrte eine Weile noch aus dem Küchenfenster. Den Blick hatte sie auf einen kleinen Bereich im Garten gerichtet, der umsät war von bunten Blumen, die ihre Mutter immer so sehr geliebt hatte. Die Sonnenstrahlen fielen auf diesen Platz nieder und gaben der Blauhaarigen ein Gefühl von Wärme und Zuversicht.
 

Sie dachte in letzter Zeit viel zu sehr an die Ereignisse der Vergangenheit zurück. Früher ließ sie diese Gefühle nicht an sich heran. Es war einfach zu schmerzhaft gewesen. Doch mit der Zeit konnte sie sich langsam damit abfinden und ließ es zu.
 

Ein Miauen drang an ihr Ohr und sie schaute unter den Tisch. Chatounette kam auf sie zu und schmiegte sich an ihre Knöchel. Sie stellte die Kaffeetasse weiter in die Mitte des Tisches und ihre Hand wanderte danach zu ihr hinunter. Vorsichtig strich sie über das schwarze Fell der Katze, bevor diese auf ihren Schoss sprang.
 

„Na? Wieder kuschelbedürftig?“, lächelte sie und fuhr nun über ihren Bauch, der reichlich zugenommen hatte.
 

Sie war trächtig. Bulma wusste nicht woher. Vermutlich war es ein Streuner gewesen. Chatounette miaute erneut auf und legte sich dann auf ihren Schoss, um weiterhin die Streicheleinheiten ihrer Herrin zu genießen.
 

Es verging eine gute Stunde, als sie den Weg zurück in ihr altes Labor nahm. Sie wusste nicht genau, was sie machen sollte, aber irgendetwas würde sie schon finden. Und wenn es nur alte Datensätze waren, an denen sie früher immer gearbeitet hatte. Es würde seinen Zweck erfüllen.
 

Kaum als dass sie gesessen hatte und ihren Computer hochfuhr, hörte sie Schritte. Sie sah überrascht auf, als die Tür aufging und fing an zu lächeln, da sie ihren Sohn im Türrahmen stehen sah.
 

„Ich bin wieder da, Mutter!“, lachte er sorglos und trat zu ihr.
 

Eine Umarmung fand statt, die so viel aussagte. Doch er ließ schneller von ihr ab, als ihr lieb gewesen wäre.
 

„Es hat alles geklappt! Ich hab sie wirklich getroffen!“, begann er zugleich und strahlte, wie sie ihn noch nie gesehen hatte, „Na ja, ich war ein bisschen zu früh dran und... ich glaube ich habe einen Fehler gemacht.“
 

„Von was redest du?“, fragte sie ihn und zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Ich konnte einfach nicht mitansehen... na ja, als Freezer die Städte angreifen wollte. Ich... wollte nicht auf Son-Goku warten. Ich hab-“
 

„Schon gut.“, unterbrach sie ihn, „Das ist nicht so tragisch, Trunks.“
 

„Aber-“
 

„Nein, schon okay. Wir haben eh schon viel zu viel in die Geschichte eingegriffen. Als ob es deswegen noch schlimmer werden könnte...“
 

Sie lächelte ihm stolz entgegen und seine Mimik taute wieder auf. Sein Grinsen war groß und sie konnte das Funkeln in seinen Augen erkennen. Ein Funkeln, das sie auch immer schon an Vegeta faszinierte.
 

„Ich habe Vater gesehen. Er ist genauso, wie du ihn mir immer beschrieben hast.“, sprach er es aus und Bulma konnte nicht anders, als darüber zu lachen.
 

„Wirklich?“
 

Er nickte beschämend und kratzte sich am Hinterkopf.
 

„Hast du... mit Son-Goku gesprochen?“
 

„Ja. Ich habe ihm alles gesagt und natürlich das mit Vater und dir. Er wird es für sich behalten.“
 

Sie atmete tief ein und aus. Das war gut. Es wäre fatal, wenn Son-Goku sein Mundwerk nicht halten könnte. Sie wollte sich gar nicht ausmalen was geschehen würde, wenn ihr Vergangenheit-Ich dies falsch verstehen könnte. Sie würde sich vermutlich nicht auf Vegeta einlassen und Trunks würde dadurch nie entstehen.
 

„Dann lass uns diesen Moment feiern.“, lächelte sie nun zaghaft, „Ich habe oben noch einen Kuchen im Kühlschrank.“
 

„Momé tajit.“ - Gerne, Mutter.
 

Sie lächelte abermals, doch hatte sie Mühen ihre Tränen wieder einmal zurückzuhalten. Immer wenn er auf saiyanisch sprach, hörte er sich an wie Vegeta...


Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: Damit wären wir also wieder in der Gegenwart der Zukunft gelandet und die Erinnerungen von Bulmas Geschichte ist zu Ende. - Könnte man meinen ;)
Ich habe noch einen Epilog im Gepäck, der dem ganzen - für mich und vielleicht auch für euch Leser - eine liebliche Note verpasst. Ich kann mich einfach nicht mit diesem Ende zufrieden geben. Ich bin kein Fan von Sad-Ends, auch wenn ich selbst diese Geschichte niederschreiben wollte. Ich kann es einfach nicht akzeptieren und deswegen, habe ich noch eine kleine Überraschung im Epilog versteckt. Keine, die die Geschichte der Zukunft verändert oder der gleichen. Der Tod bleibt tot. Oder so :x
Aber... ach, wartet einfach ab! Solange müsst ihr eben noch ausharren ;)

Und noch etwas:
Normalerweise wollte ich die Gegenwartskapitel wieder im Präsenz schreiben. Aber mir liegt es einfach nicht. Ich habe einfach zu viele Probleme damit :x
Weswegen ich einfach in diesem Schreibstil bleibe. - Hoffe, dass es euch nicht weiter stört^^°

Ich freue mich wie immer über euer Feedback
Lg eure KatieBell :3 Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück