Zum Inhalt der Seite

Wenn der Frühling beginnt

One-shot Sammlung zu Bucky Barnes/ Wintersoldier
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein vergessenes Wochenende (Teil 1/3)

Ein vergessenes Wochenende
 

Prolog:
 

Wütend wurde der Telefonhörer auf den Apparat geknallt, ehe beides von einem Fluch begleitet, gegen die gegenüberliegende Wand des Büros geschleudert wurde. Der Krach lockte den Sekretär Owen Boil an, der zaghaft seinen Kopf zur Tür hereinstreckte.

„He-Herr Baum, ist etwas passiert?“ fragte der hagere Sekretär verlegen, ehe der strenge Blick seines Chefs auf ihm ruhte. In der Stille des kleinen Büros, schien dieses noch weiter zu schrumpfen, ehe der Junge schluckte und erneut ansetzte. „Ich m-meine, kann ich etwas für Sie tun, Chef?“

„Hören Sie auf zu stammeln, Owen.“ knurrte Erwin Baum nur. Sein Stuhl quietschte energisch über den Linoleumboden, als er aufstand.

„Verzeihung.“ Mit einer betont aufrechten Haltung sah der Angesprochene auf Baum, der die Lippen wütend auf einander gepresst hatte, und mit festem Schritt auf und ab ging. Dieser ignorierte den Sekretär erstmal, aber Owen war mittlerweile schlau genug den Raum nicht zu verlassen, ehe er dazu aufgefordert werden würde.

Nach kurzer Zeit blieb Baum vor dem kleinen Fenster stehen, dass ihm in einiger Entfernung einen Blick auf den Moskwa ermöglichte, der bereits an den Ufern zu gefrieren begann. Moskau im beginnenden Winter war ungemütlich, Gift für seine alten Knochen, und das wurde von Tag zu Tag schlimmer.

„Veranlassen Sie, dass er geweckt wird.“ knurrte Baum schließlich und wand den Blick vom Fenster ab und richtete ihn auf Owen. Der junge Sekretär zuckte sichtlich zusammen. „Ja, aber… der Doktor meinte…“

„Seien Sie still!“, fiel der ältere Baum ihm ungehalten ins Wort. „Hat Ihnen Ihre Mutter vergessen beizubringen, dass man Befehlen aufführt, anstatt Sie zu hinterfragen?“

„Ja, ähm, ich meine natürlich nein. Ich… Ich werde alles Nötige veranlassen. Heil Hydra.“

Hastig schloss sich die Türe hinter dem Jungen und Baum setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. Er musste Zola anrufen, und…

„Verdammt!“ aufgebracht schlug er mit der Faust auf den Tisch. „Owen, besorgen Sie mir gefälligst ein neues Telefon!“
 

Kapitel 1: Erwacht
 

Schmerzen. Brennende Luft in den Lungen. Ein Körper, der nicht gehorchte. Stimmen, weit entfernt. Zischende Geräusche, dumpfes Schlagen. Kälte in seinen Gliedern.

Er konnte die Augen nicht schließlich, nicht einmal als gleißenden Licht auf sie traf. Verschwand, wieder kam.

Nur langsam begann sich sein Brustkorb zu bewegen, jede Muskelbewegung von einem knackenden Geräusch begleitet. Die Luft, die mechanisch in ihn gepumpt und wieder hinausgezogen wurde, schien immer noch zu brennen. Die Schmerzen nahmen zu, je tiefer und voller sie in seine Lungen drang. Er versuchte zu schreien, aber er konnte weder Mund noch Zunge bewegen.

Ganz langsam wandelte sich das gleißende Licht und er konnte andere schemenhafte Personen erkennen. Sie sahen auf ihn herab. Panik beschlich ihn, umso mehr, da er sich immer noch nicht bewegen konnte. Lediglich die Finger seiner linken Hand ließen sich mittlerweile leicht bewegen.

Eine weiße Gestalt beugte sich näher zu ihm, blendete ihn erneut mit einem kleinen Ding.

Es wurden Worte an ihn gerichtet, doch er verstand nur Silben, und selbst die nur Bruchstückhaft.
 

„Rufen Sie Baum an.“ wandte sich die Mann im Arztkittel zufrieden an Boil, der unruhig nehmen ihm stand, und zögerlich auf den aufgebahrten Mann sah, der mit blicklosen blauen Augen an die Decke starrte. Der Herzmonitor gab nur unregelmäßig Geräusche von sich, mit unnatürlich langen Pausen dazwischen. Die Lungenmaschine presste mühsam Sauerstoff in den starren Körper, der vor knapp einer Stunde aus der Kryostase geholt worden war.

„Sagen Sie ihm, dass alles planmäßig verläuft. Der Soldier sollte in knapp einer Stunde wieder zu Bewusstsein kommen. In knapp drei Stunden kann seine neue Programmierung eingeleitet werden.“

Boil sah zu, wie ein weiterer Apparat in das kleine Labor gerollt wurde, bestückt mit einer Maschine, die er noch nie zuvor gesehen hatte.

„Was ist das?“ fragte der junge Mann, während er mit großen Augen die Maschine bestaunte. Er hatte drei Jahre Medizin studiert, bevor er aus persönlichen Gründen die Universität hatte verlassen müssen und bei Erwin Baum und Hydra eine neue Heimat gefunden hatte. Aber solch ein Ding hatte er noch nie gesehen.

Der Arzt sah kurz zu dem Sekretär ehe er sich wieder dem Patienten zuwandte. „Ein Wärmetauscher. Sein Blut fängt langsam wieder an zu fließen. Aktuell noch sehr zäh. Wir pumpen es aus der Aorta ab und zwar hier“, mit einem Stift markierte er eine Stelle unterhalb des vierten Rippenbogens,“ und führen es etwa fünf Zentimeter tiefer wieder zu. Das Gerät erwärmt es schrittweise bei jedem Durchlauf um etwa drei Grad. Dadurch taut das Muskelgewebe schneller auf und sein Körper kann anfangen das zerstörte Gewebe, das bei dem Einfrieren entstanden ist, zu reparieren. Standardprozedur.“

„Es hieß, dass die Kryostase ohne Schäden verläuft.“ hakte Boil neugierig nach und brachte den Arzt zum Lachen.

„Weit gefehlt. Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus. Und zerreißt, was es umschließt. Er heilt nur schneller als normale Menschen, deswegen überlebt er. Aus keinem anderen Grund. Ein faszinierendes Objekt, nicht wahr? Es wird interessant sein zu sehen, wann er nicht mehr aufwacht, wenn wir ihn auftauen.“

Für Owen war schwer zu sagen, was genau für den Knoten in seinem Mager verantwortlich war. Der starre Körper, in den langsam wieder Leben floss, oder diese perverse Begeisterung, die der Doc ausstrahlte. Nein, er selbst stapelte da wirklich bedeutend lieber Ordner und tippte Briefe ab.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück