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Erlkönig

Wenn er dich holen kommt
von

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Es gibt kein Entkommen

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Es ist der Vater mit seinem Kind;
 

"Keine Sorge, es ist nicht mehr weit!"

Besorg blickte Fugaku Uchiha auf den Rücksitz. Dort lag sein jüngerer Sohn. Seine Augen waren halb geschlossen und glänzend vom Fiber, der Schweiß lief sein Gesicht hinab und obwohl der Junge in mehrere Decken gewickelt war, zitterte er vor Kälte.
 

Es war mitten in der Nacht und er war auf dem Weg ins Krankenhaus. Es war nicht das erste mal das sein Sohn krank wurde, das passierte ständig. Doch so schlimm war es noch nie gewesen. Fugaku streckte seinen Arm aus und tätschelte den Kopf seines Sohnes. "Nicht mehr lang Sasuke!"
 

Er hat den Knaben wohl in dem Arm,

Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
 

Er konzentrierte sich wieder auf die Straße. Nach einigen Sekunden drehte er sich wieder zu seinem Sohn um und stutzte. "Was ist los? Schläfst du Sasuke?" Der Junge schüttelte den Kopf und blickte aus einem winzigen Spalt zwischen Decke und Rücksitzbank zu seinem Vater. "Da draußen, da ist jemand. Vater, ich .... ich glaube da ist jemand der mich holen will! Siehst du ihn denn nicht?"

Verwirrt sah Fugaku schnell aus dem Fenster. "Sasuke, dass ist das Fiber. Das war sicher nur das Mondlicht das zwischen dem Nebel aufleuchtet."
 

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? —

Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?

Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? —

Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. —
 

Sasuke war sich zu einhundert Prozent sicher das er etwas draußen gesehen hatte. Vorsichtig blickte der sechzehnjährige wieder aus dem Fenster und erstarte. Eisblaue Augen blickten fasziniert in seine. Die geisterhafte Erscheinung war zweifelsohne männlich, hatte strubbeliges blondes Haar und ein gruseliges breites Grinsen. Der Geist sah nicht älter aus als Sasuke selbst. Er trug einen schwarzen Umhang und es schien als würde er neben dem Wagen herschweben. Wimmernd wollte Sasuke sich wieder verstecken, als die Gestalt vor ihm noch näher an die Scheibe kam und ihm zu zwinkerte.
 

"Ist es nicht eine wunderschöne Nacht? Der Mond erleuchtet die Nebelschwaden, der Wind ist kalt und lässt den Atem gefrieren. Doch das schönste heute Nacht bist du." Sasuke zuckte zurück, drückte sich an die Autotür hinter ihm und starrte den blonden ängstlich an. "Willst du nicht mit mir kommen?" Das Wesen schien einfach durch die Tür zu schweben. Es setzte sich auf die Bank neben den vor Angst bebenden Sasuke. "Weißt du da wo ich herkomme ist es wirklich sehr schön, nicht so wie Menschen wie du sich das vorstellen. Ich weiß ganz genau wie dein Leben bis jetzt war Sasuke. Deine Eltern waren nicht immer für dich da, dein Vater hat deinen Bruder viel lieber als dich und wenn wir ehrlich sind, deine Mutter auch. In meiner Familie würde so was nie passieren.... Ich denke du und ich, wir werden sehr viel Spaß mit einander haben!" Der blonde grinste breit und eine Sekunde schien es so als sein seine Augen rot.
 

„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!

Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;

Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,

Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ —
 

"Oh mein.... Gott..." flüsterte Sasuke und drängte sich noch fester an die Autotür. "Sasuke, was ist?" Der Junge traute sich nicht seinen ungebetenen Gast aus den Augen zu lassen. "Die Gestalt..... die Gestalt von draußen ist-" "Sasuke zum letzten Mal da draußen ist niemand!" Hysterisch schrie Sasuke: "Aber hast du nicht gehört was er gesagt hat Vater?" Fugaku blickte ganz kurz über seine Schulter und sah dann wieder auf die dunkle Straße. "Es ist alles in Ordnung, dass liegt am Fiber. Für dich hört sich das rauschen vom Auto bestimmt an wie leise Stimmen, keine Angst mein Sohn."
 

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,

Was Erlenkönig mir leise verspricht? —

Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;

In dürren Blättern säuselt der Wind. —
 

"Er kann mich nicht hören Sasuke, ich bin nur wegen dir hier. Ich habe dich beobachtet, seit du das erste mal so schlimm krank warst. Erinnerst du dich? Du warst sieben, ich und meine Töchter haben dich besucht. Jedes mal wenn du zu krank warst. Siehst du da hinten? Dort sind Sakura, Hinata und Ino. Komm mit mir und du kannst sie wiedersehen. Ihr habt euch so gut verstanden, weißt du noch? Sie werden wie früher für dich singen und tanzen, dir vorlesen, dich massieren, was immer du willst mein Schöner."
 

„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?

Meine Töchter sollen dich warten schön;

Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn

Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ —
 

Hektisch blickte Sasuke aus dem Fenster und tatsächlich. in der Ferne sah er drei verschwommene Gestalten, doch ihre lachenden Gesichter konnte er Haarscharf erkennen. "Vater schau doch, dort hinten. Da sind drei Mädchen, ich schwöre dir ich bin nicht verrückt! Die wollen mich mit nehmen!" "Sasuke es reicht! Da draußen ist nichts, außer dem einen oder anderen Baum und Busch! Ich weiß das es dir nicht gut geht, aber übertreibe doch nicht so!"
 

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort

Erlkönigs Töchter am düstern Ort? —

Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:

Es scheinen die alten Weiden so grau. —
 

"Weißt du Sasuke..." die Stimme des blonden riss ihn aus seiner starre. "Ich glaube du bist der schönste Mensch den ich je gesehen habe. Deswegen habe ich so lange gewartet. Gewartet das du älter wirst. Aber damit ist jetzt Schluss!" Die letzten Worte waren nur geknurrt. Innerhalb eines Wimpernschlages war der blonde über ihm, seine Pupillen waren nur noch Schlitze, die Iris rot. Der blonde bleckte die Zähne und Sasuke konnte trotz seiner Panik einige scharfe Reißzähne sehen. "Du bist mein, ich habe alles getan damit dich mir keiner nimmt. Weißt du noch? Das Mädchen das dir eine Genesungskarte geschickt hat? Tja, dieses Miststück hatte keinen Unfall und sie leidet bei mir im Keller."
 

Der blonde beugte sich noch weiter runter. Die Augen wieder blau. "Ich nehme mir was ich will Sasuke. Komm mit mir - freiwillig - und es wird alles gut. Doch wirst du dich weiter sträuben..." Wieder blitzten seine Augen kurz rot auf. Sasuke begann zu weinen. Er wusste womit er es zu tun hatte, doch akzeptieren konnte er es nicht. Er startete einen letzten Versuch. "Vater! Bitte jetzt tu doch was. Er wird mich mitnehmen, er wird mich hnm..." Der blonde hatte ihm einfach die Lippen aufgedrückt. Heiße Hände fuhren über seinen Körper. Sasuke wehrte sich aus Leibeskräften, versuchte seinen Mund frei zu bekommen, die fremde Zunge zu verbannen. "Du gehörst mir, mein wunderschöner Liebling."
 

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;

Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ —

Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!

Erlkönig hat mir ein Leids getan! —
 

Fugaku bekam es langsam mit der Angst zu tun, er drückte das Gaspedal durch und sah immer wieder zu Sasuke, der sich merkwürdig auf dem Rücksitz verrenkte und stöhnte.
 

Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,

Er hält in Armen das ächzende Kind,
 

Einige Minuten später hatte er endlich das Konoha Krankenhaus erreicht. Er sprang aus dem Auto, riss die Tür auf Sasukes Seite auf und holten den Jungen aus dem Auto. Sasuke bewegte sich nicht mehr, wahrscheinlich eine Ohnmacht. Mit seinem Sohn auf den Armen rannte er ins Krankenhaus, brüllte Schwestern und ankommende Ärzte an. Eine Liege wurde herbei geschafft und man fuhr Sasuke gleich zur Untersuchung zum Oberarzt. Fugaku lief den Ärzten hinter her, blieb auch nicht draußen als sie ihn darum baten. Der Oberarzt hatte die Lage schnell eingesetzt und begann Sasuke wieder zu beleben.
 

Immer und immer wieder .
 


 

Erreicht den Hof mit Mühe und Not;

In seinen Armen das Kind war tot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Wisteria
2017-01-24T15:40:09+00:00 24.01.2017 16:40
Moin, es ist toll, eine Neufassung die gelungen ist.
Lg

Von:  solty004
2014-08-11T17:31:34+00:00 11.08.2014 19:31
Hay,
Es eine echt gute Idee, dieses alte Gedicht vom Erlkönig eine Naruto und Sasuke Story zu machen.
Es hat mir echt gut gefallen.

Freu mich schon auf was neues von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Von:  Kruemelteemonster
2014-07-15T11:57:11+00:00 15.07.2014 13:57
Sehr gelungene Idee! :) Find ich gut! *.*
Solltest du aber noch einmal zur Korrektur lesen. Die Kommata vor Relativ- und Akkusativsätzen scheinen es dir nicht grade anzutun. ;)
Ist das Absicht, dass Naruto sich selbst zuerst nennt? Ist er so ein Esel? :D
Dativ ist dem Genitiv sein Tod.. .__. Wegen mit Genitiv. Rette ihn! Q_Q Deiner wegen = deinetwegen. :>
Der Blonde wird gegen Ende hin aber sehr blond, hm? :D
Ansonsten schön gemacht! :)
Von:  Oro_Osbourne
2014-07-15T11:23:44+00:00 15.07.2014 13:23
Ich kenne diese OS schon von Fanfiktion.de und kann sie immerwieder lesen

ich freue mich das du sie auch hier veröffentlicht hast :)
*gleich auf empfehlen drück*

lg
Oro


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