Zum Inhalt der Seite

Der wahre Himmel

...ist doch das Meer, oder?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Regeln


 

Drei goldene Regeln,

verbunden mit drei Siegeln.

Lügen solle man nicht,

sonst wärst du ewig ein Wicht.

Helfen sollst du ob Freund,

oder deinem engsten Feind.

Lachen sollen alle Leute,

keiner soll mehr leiden heute.

Weinen nur aus gutem Grunde,

sonst liegt es in allen Munde.

Willst du mal unvergessen sein,

so sei stark und.... verzeih.
 

Eingewickelt in kühlenden Decken lag er nun hier in diesem kleinen Bettchen. Die Wände waren da und drüber weg schauen konnte er nicht. Ein kleines Dach mit einem Mobilie hing über ihm, das Mobilie selbst bestand aus kleinen Möwen.

Doch das interessierte den kleinen keineswegs. Er war traurig. Und sein Rücken schmerze dazu!

Er wollte wieder etwas sehen können, doch nach vorne beugen konnte er sich nicht. Sein Körper machte dies einfach nicht mit... er war noch zu klein.

Sein Kopf, so hatte es damals schon Elias gesagt, war groß. Doch sein Körper war nicht gerade das, was man passend dazu sagen könnte. Er wollte sich bewegen. Er wusste auch wie es ging, doch er konnte es nicht. Er war schwach, dick und viel zu klein.

Was für ein Bedauern.

„Haaalloooo?“ Er rief aus und wartete. Wartete darauf das jemand käme um ihn aus diesem Gefängnis holen. Doch selbst das warten war ihm zu lange. Warum konnte er nicht wieder frei sein? Seine Flügel haben?

Warum hat man ihm das angetan?

Dann, als er nicht mehr dran glaubte und nochmals rufen wollte, schaute auf einmal ein Gesicht über das Kinderbett. Es war Elias. Er lächelte nicht, stattdessen schaute er fragend den kleinen an.

„Hol mich hier raus!“ Meinte er fordern und reckte seine Arme soweit wie möglich nach oben. Nun begann Elias doch zu lächeln und so ließ er seine Arme hinab und schnappte sich Ruffy. Sofort lag er in seinen Armen, stöhnte zwar kurz, doch dies schien niemanden zu interessieren.

Der Blick von Ruffy ging sofort umher und er versuchte dabei die Schmerzen in seinem Rücken zu ignorieren.

Gabriel lag dösend unter dem Tisch. Er wusste nicht mehr mit wem er spielen sollte und so hatte er sich nun verkrochen. Silvia saß dafür an dem Tisch und hatte sich in einem Schneidersitz gesetzt. Ihre Augen begutachteten den kleinen genauso sehr, wie er sie. Dann blickte er sich weiter um.

James saß mit in diesem Raum. Seine Augen waren geschlossen und sein Kopf lag in seinen Armen, während diese auf dem Tisch lagen. Er schien leicht müde zu sein, so schien es dem kleinen Jungen.

Und dann war da noch Kate, die stolz ihre Nase zeigte. Sie saß Silvia gegenüber und auf dem Tisch selbst lagen Karten verteilt. Auf diesen waren kleine Bildchen. Man nannte das Spiel auch Memorie. Etwas für Kleinkinder.

Ruffy seufzte. „Mama!“ Rief er dann aus. „Ich will zu dir.“

Kate schaute auf und blies dann wiederum ihre Wangen auf, während Elias genau das tat, was Ruffy verlangte. Silvia lächelte friedlich und streckte dann ihre Arme nach Ruffy aus, als dieser an sie heran trat und übergeben wurde. „Du bist aber schon ziemlich fordernd kleiner.“ Ermahnte Silvia ihn und kicherte. Auch Ruffy kicherte und schien leicht geschmeichelt zu sein.

Elias schüttelte kurzer Hand seinen Kopf und ging dann neben Silvia auf den Platz nieder. Er schaute für einen Moment Ruffy nochmals an, dann jedoch wandte er seinen Kopf hinüber zu dem kleinen Memorie Spiel. „Ich war dran, nicht wahr?“ Auf seine Frage hin nickte Kate bedächtig.

Der junge Wissenschaftler grinste auf und deckte dann eine der Karten auf, woraufhin eine Ratte darauf erschien. Er seufzte, den diese Karte hatte er bislang noch nicht gesehen gehabt, woraufhin er eine andere aufdeckte, die er noch nicht gesehen hatte. Zum Vorschein kam nun eine Möwe.

Er musste schmunzeln und verdeckte dann die zwei Karten wieder. Das erfreute Kate zutiefst, denn nun konnte sie sich nach vorne beugen und die nächsten Karten aufdecken. Sie erhielt nun das Paar der Möwen. Währenddessen hatte jedoch Elias nachgedacht gehabt und als Kate die Karten bunkerte, wand er sich an Ruffy, der anscheinend doch mit interessierendem Blick dem ganzen zu schaute.

„Weißt du was?“ Fing er an und lachte dann plötzlich auf. „Es gibt drei goldene Regeln, die du immer befolgen musst, Raphael!!“

Ruffy blinzelte und schaute zu Elias auf, während auch Silvia verwirrt schaute. James öffnete eins seiner Augen und schaute auf, jedoch nicht so, das es jemand zu bemerken schien.

Kate spielte munter weiter.

Elias schaute in Silvias Augen, woraufhin sie endlich verstand worauf Elias nun aus wollte. Sie kicherte verstehend. „Das stimmt. Es gibt drei goldene Regeln. Regeln, die auch wir befolgen!“ Meinte sie und zwinkerte ihrem Sohn zu, als dieser mit großen Augen hoch blickte. Von Regel hatte er nun noch nie was gehört oder gar gesagt bekommen.

„Und was sind das für Regeln?“ Seine Neugierde wurde geweckt und Silvia und Elias waren sofort in brennender Leidenschaft. Sie schauten sich beide an und grinsten sich vielsagend an.
 

„Die drei goldenen Regeln!“ Hörte man Elias triumphierend sagen, während er tief durchatmete. „Sie bestehen schon seit Uhrzeiten und jeder der ein guter Mensch sein will, darf sie nicht brechen!“

Silvia übernahm sofort und redete so weiter. „Diese Regeln hat selbst mein Uhrgroßvater bereits eingehalten und er war ein bekannter gutherziger Drache gewesen! Ein Drache, der von jedem geliebt wurde.“

„Selbst die Schwester meiner Mum wurde zu einem Menschen, die von anderen bewundert wurden ist, nur weil sie diese drei goldenen Regeln einhielt!“ Lachte Elias und stand dabei auf. Eine Hand lag mit der Fläche auf dem Tisch und er beugte sich hinüber zu Ruffy.

Nun, bei dieser Ansprache schien auch Kate Interesse bekommen zu haben und so wurde sie von dem Spiel abgelenkt und schaute auch mit großen Augen zu den zwei größeren Personen auf.

James derweil hob sein Kopf ganz an, schmunzelte, da er nun auch langsam durchstieg, worauf sie hinaus wollten. Dann grinste er und bevor Silvia wieder etwas sagen konnte, begann er an zu reden. „Die Regeln der Regeln. Die drei goldenen unter vielen. Die erste ja, die ist bekannt. Man solle nicht lügen, so sei es gesagt!“ Er lachte auf und Ruffy schaute zu ihm hin. Dann grinste er.

„Die kenne ich! Und das ist einer der goldenen Regeln?“ Fragte er sofort nach und James nickte wild. Elias und Silvia derweil grinsten übers ganze Gesicht.

„Nun, die zweite Regel ist genauso bedacht. So sollst du halten, selbst in schweren Zeiten. Keinem Feind sollst dus abschlagen und auch nicht deinen engsten Freunden. Wenn jemand weint, ja, sollst du ihm helfen. Wenn jemand dich um Hilfe bittet, wirst du im Helfen. Das ist die zweite Regel und man nennt sie Hilfsbereitschaft.“ Silvia redete wie in einem gebunden Schwall. Sie freute sich darüber ihm nun ein paar Hilfreiche Tipps zu geben. Auch wenn nun Elias etwas verwirrt schaute und James leicht böse funkelte, so war sie sich sicher, das richte getan zu haben.

Dann fuhr auch schon Elias weiter und er stand wieder richtig. „Die Dritte Regel, die am bedeutsamsten. Nach Lügen und Helfen, so nennt man sie die glorreiche Glücks Regel. So bringe den Leuten Glück, füge ihnen ein Lächeln aufs Gesicht und bringe sie zum Lachen. Ja, denn weinen ist Unglück und das ist schlecht. So weinst auch du nicht gerne und so gib es nicht weiter. Füge niemandem Leid zu und so wirst auch du Glück erleben... bringe niemandem zum weinen!“

Ruffy schaute ihn mit großen Augen an, dann jedoch schaute er nachdenklich nach unten und lies sich diese letzte Regel durch den Kopf gehen.

Elias kicherte, als er dies bemerkte, dann wandte er sich hinüber zu Silvia, die immer noch übers ganze Gesicht strahlte.
 

„Sag mal, Mama?“ Ruffy blinzelte und schaute so hinauf zu seiner Mutter, diese knickte leicht ihren Hals nach unten um ihm besser in die Augen schauen zu können. Sie lächelte vielsagend, was der kleine Junge als ein eindeutiges „Ja“ ansah und deshalb auch weiter redete. „Bist du glücklich?“

Es verwunderte Silvia leicht, das sie so was gefragt wurde, doch das war wohl klar. Schließlich müsste der kleine noch vieles lernen. Zwar konnte er sprechen. Aber, was Glück, Liebe, Hass, Treue, Ehre bedeuteten, davon wusste er in Grunde genommen noch kaum etwas.

„Ja, ich bin glücklich.“ Sie kicherte und drückte ihren Jungen etwas an ihre Brust, jedoch so das sie seinen verwundeten Rücken nicht berührte. „Ich bin etwas traurig das deine zwei Geschwister weg sind, aber ich bin glücklich, das es dir und Gabriel soweit noch gut geht’s. Ich bin glücklich hier zu sein und leben zu dürfen. Ich bin glücklich das ich so gute Kameraden und Freunde habe. Ich bin glücklich das das Wetter schön ist und die Tiere jeden Tag aufs neue singen... ja, ich bin glücklich.“

Ruffy schwieg für einen Moment und schloss seine Augen, während seine Mutter sprach. Auch Elias, James und Kate horchten, bis sie langsam zum Ende kam.

Kate war die erste, die ihr Wort erhebte. Sie kicherte laut los. „Das ist ja wohl kein Ding. Ich habe von meinem Dad erfahren das du was mit einem Menschen hattest.“
 

Plötzlich breitete sich eine unangenehme Stille im Raum aus. James zog scharf seine Luft ein, als er seine Tochter böse an funkelte. Er konnte nicht glauben, das ausgerechnet seine Tochter so etwas verriet. Auch Elias war verstummt und schaute Kate an, woraufhin er zu Ruffy schaute. Dieser schaute langsam wieder auf und in seinen Augen konnte man sehen, wie viele Fragen nun darin standen.

„Heyhey, Denk jetzt nichts falsches, Raphael!“ Elias wollte die Situation retten, er hob seine Hände an und versuchte damit den Satz von Kate weg zu schieben. „Dein Vater war doch kein Mensch! Haha, was für ein Witz, Kate! Echt jetzt!“

James schlug sich mit seiner Hand gegen seine Stirn und schüttelte daraufhin seinen Kopf ungläubig. Und das nannte man Genie? Er hat soeben noch mehr verraten, als es seine Tochter getan hatte. Als er wieder aufschaute konnte er nun noch mehr Fragen in den Augen von Ruffy erkennen, als das sie schon ohnehin darin waren.

„Mein Vater... war ein Mensch?“ Der kleine blinzelte und schaute zuerst von James zu Elias, bis hin zu seiner Mutter. Diese lächelte gequält, als sie die Frage von ihrem geliebten Sohn zu hören bekam.

Sie unterdrückte ein Zittern ihrerseits, den die Schmerzen schlichen sich in ihr Herz hinein. Ihr geliebter... „Er war ein Mensch das stimmt.“ Zwang sie sich zu sagen, wobei jedoch ihr Körper sich krampfhaft zusammen zog.

„Wie hieß er? Darf ich ihn kennenlernen?“ Es waren so optimistische Fragen seinerseits. Wahrscheinlich dachte er nicht mal daran, das dort ein Fehler sein könnte. Wenn wunderte es? Er war schlau, aber immer noch sehr Naiv.

„Nein.“ Meinte James laut und deutlich, was Ruffy dazu veranlasste seinen Blick auf den Weisen zu werfen, der mit grimmiger Miene da saß. Dann blinzelte er und schaute wieder zu seiner Mutter auf, die ihre Gesicht verzogen hatte. „Du weißt sowieso schon zu viel!“

Ruffy verstand das nicht so recht. Warum durfte er nun nicht etwas von seinem Vater wissen? Warum durfte er nicht erfahren, wer er war. Auch seine Mutter schien nun zu schweigen, als sie jedoch den Blick von Ruffy auffing, schüttelte sie verzweifelt den Kopf.

Es hatte keinen Sinn.

So würde er nie was erfahren.
 

„Silvia Aurum?“ Fragte er abermals. Dieses mal wollte er es jedoch besser machen. „Warum heiße ich dann Raphael D. Aurum? Hatte mein Vater ein D. im Namen gehabt? Und was bedeutet dieses D? Ist das ein Kennzeichen? Meine Geschwister besitzen es ja auch?“

Geschockt schaute Silvia ihren Sohnemann an und auch James schien nun leicht erschrocken zu sein. Elias schluckte tief, als er dies hörte. Nur Kate hörte verdammt gut zu und blinzelte, als es abermals still im Raum wurde.

Dann hörte man ein Stuhlrücken und ehe sich Ruffy versah, wurde er von James hochgerissen. Silvia schrie auf und stand selber schnell auf, als ihr ihren Sohn weg genommen wurde. „Nein, bitte! Er hat es nicht ernst gemeint!“ Sie schrie verzweifelt, doch anscheinend hatte James nicht vor, ihn wieder los zu lassen.

Ruffy selbst biss sich seine Zähne zusammen. Er wurde am Rücken gepackt, was ihm höllisch schmerzte und ehe er sich versah wurde er von James zu Tür getragen. Zu der Tür, die ihn auch diese Schmerzen bescherte. „Nein!“ Er schrie auf und seine Stimme war für Silvia unerträglich.

Weshalb sie nun James hinter her rannte und im am Cape zerrte. Elias und Kate saßen schweigend am Tisch. Elias selbst traute sich nicht nun irgendwas zu machen. Kate dagegen war immer noch neugiereg und verblüfft gleichzeitig.

„Keine Sorge.“ James drehte sich geschwind zu Silvia um, die erschrocken zusammen fuhr. „Ich möchte mit den anderen Weisen ein privates Gespräch mit deinem Sohn führen. Sonst nichts. Wir werden ihm nichts tun, aber wir müssen ihm wohl einiges erklären.“

Silvias Mund stand offen, als sie von dem Blick des Weisen durchbohrt wurde. Auch Ruffy hatte nun aufgehört zu schreien, so zitterte er nun nur noch am ganzen Leibe. Er traute sich nicht mehr irgendwas zu rufen oder zu schreien, nachdem seine Mutter dafür so angefahren wurde.

Diese wurde nun einfach stehen gelassen, ohne noch einmal von James angeblickt zu werden und damit verschwand der alte Mann durch die Tür.
 

Ruffy atmete schwer ein und aus, als er auf einmal in einen Raum gelegt wurden ist. Dieser Raum war von zwei Türen schwer bewacht. Einer vor ihm, eine hinter ihn. In diese schienen nun die Soldaten wieder zu verschwinden, worauf sie die Tür hinter sich schlossen. „Bleib still da sitzen!“ Waren die letzten Worte des Soldaten gewesen, als er ohne ein weiteres Kommentar einfach weg ging und den kleinen Jungen auf dem Boden sitzen lies.

Dieser war verwirrt. Er schaute erst zu den nun geschlossenen Tür, dann aber wieder zu der anderen Tür. Er verstand nicht recht, was er nun machen sollte und so schwankte er hin und her.

Nein, laufen ging nicht.

Genauso wenig ging das krabbeln.

Er kam hier nicht weg und durch diese dicke Türen würde man ihn nicht mal mehr hören. Und James? Der war weg.

James hatte ihn den Soldaten gegeben und ihnen irgendwas zugeflüstert, woraufhin er durch diese Tür verschwunden war. Aber er war nicht hier und nun saß er hier im kleinen Raum und wartete... auf was er auch immer warten sollte.

War das eine Bestrafung? War das die Bestrafung dafür, das er seinen Namen hinterfragt hatte? Aber es hatte ihn doch nur interessiert... er wollte doch nur etwas über sich wissen, mehr war da nicht. Und mehr wollte er doch nicht. War es etwa verboten zu fragen?

Nein, fragen war doch nicht verboten! Das hätte ihm doch seine Mutter gesagt. Also was wollte James...
 

Plötzlich öffnete sich die riesige Tür hinter dem kleinen Jungen und sofort wandte sich der schwarze Haarzopf hinüber zu der besagten Tür.

Mit großen Augen begutachtete er das Sonnenlicht, was nun herein trat und sein zierlichen Körper erleuchtete. Mit großen Augen schaute er in den nun offenen Raum.

Vor ihm kam nun James an geeilt. Dieser ging durch die zwei großen Türen durch und hockte sich dann in die Hocke, um dem kleinen Jungen besser ins Gesicht zu schauen. Jedoch sagte er ihm nichts, stattdessen nahm er ihn hoch und brachte ihn in den Raum, wo sonst niemand hinein durfte.

In diesem Raum waren nur die Weisen, das musste Ruffy schnell fest stellen. Und dann war da noch die helle Sonne... wo war er hier?

„Das ist unsere privater Raum, Ruffy. Er liegt auf dem Dach von Mari Joas Schloss.“ James redete leise und behutsam und während er zu den anderen vier ging, schien des Jungens Augen jedoch nicht auf diesen zu liegen, sondern auf den Fenstern.

Er sah strahlend blauen Himmel. Die Sonne war näher als er dachte und er sah Säulen.

Säulen die zu einem Kreis sich formten und erst am weitem und unerreichbaren Ende eine Öffnung hatten. Sie waren miteinander über einen langen Steg verbunden, worauf man jedoch nicht zu gehen schien. In der Mitte der Säulen war eine riesige Fläche. Eine Fläche die einem Pool ähnelte, jedoch nicht ernährend so klein wie ein Pool war.

Das einzige was diesen Pool und seine liebliche Schönheit unterbrach war ein kleiner Steg, der von den Türen aus verlief und in mitten des Wassers aufhörte. Ein kleine Fläche war dort hinten zu sehen, wo ein Tisch und einige Stühle standen. Ein Sonnenschirm war auch dabei.

Es schien eine wunderschöne Sache zu sein, dort zu stehen und die Welt zu beobachten. Und so viel Wasser hatte der Junge beim besten Willen noch nicht gesehen gehabt.
 

„Raphael. Hör uns an.“ Meinte einer der Weisen und sofort blickte Ruffy auf diese hinab. Er wusste nicht wer von ihnen gesprochen hatte, dies jedoch schien nun auch egal zu sein. Drei der Weisen standen und nur zwei saßen auf den Sesseln.

Er wurde auf die breite Couch gesetzt, woraufhin James hinter ihm stehen blieb. Schnell blickte Ruffy wieder zu diesem hinauf. Von hier aus konnte er nun nicht mehr über die Couch und damit aus den Fenstern sehen, wodurch er gezwungen wurde die Weisen an zu schauen. Und diese schauten ihn mit Augen an, die er nicht zu deuten wusste.

Es wurde einen Moment still, wo dessen Augen nur auf ihm lagen. Diese Stille wollte der Junge auch nur ungern brechen. So legte er seinen Kopf sachte nieder und schaute aus dem Augenwinkel weiter die Weisen an. Es war ihm... unangenehm so angestarrt zu werden.
 

„Uns....“ Fing nun auf einmal der längliche der Weisen an zu reden und sofort besaß er die vollste Aufmerksamkeit von Ruffy. „Macht es etwas Kummer.“ Beendet er seinen Satz. Sein Stab, den er in der Hand hielt, hielt er nun etwas fester gedrückt. Es schien ihn sichtlich Kummer zu bereiten, so wie er es gesagt hatte.

„Was macht ihnen Kummer? Kann ich das vielleicht wieder gut machen?“ Dem kleinen Jungen schien ein Stein vom Herzen gefallen zu sein. War es doch nicht eine Strafe, die auf ihn zu kam? Würden die Weisen ihn jetzt nicht strafen, weil er mit seinem Vater zu fragen begann? Er war glücklich und beruhigt. Doch wieder bekam er ein paar Irritierte Blicke zugeworfen. Ja, die Weisen waren leicht irritiert über Ruffys Umgangsform.

James lächelte, dankbar und zugleich war er froh darüber, das Ruffy gleich so etwas von sich geben würde. Der kleine Junge bekam jedoch dies nicht mit und so blinzelte er verwirrt auf.
 

Plötzlich lächelte der dickste von ihnen auf und seine Augen fingen an einen gewissen Glanz zu entwickeln. „Das ist also wirklich wahrlich wahr.“ Meinte er, ehe er zu sich selber sprechend als zu den anderen. Dennoch nickten die anderen bedacht. Doch ein Lächeln der anderen blieb noch aus. Diese wiederum konzentrierten sich auf den kleinen Jungen und der kleine Junge schaute zu dem dicklichen Mann hinauf. Dieser schien nun seine Worte wieder zu finden und nun an den Jungen richten zu wollen. „Aber ich stelle dir nun eine Frage.“ Er machte eine Kunstpause und atmete tief durch, bis er wieder anfing. „Was würdest du dafür tun, um gegen das Böse an zu gehen?“

Diese Frage lies er ihm Raum stehen, wodurch auch der Raum still wurde. Keiner sagte mehr was.

Ruffy legte den Kopf sachte zur Seite um besser über diese Frage nachdenken zu können.

Böse.

Was genau bedeutet das?

Bedeutete das Schmerz?

So ein Schmerz den er hatte, als man ihm die Flügel abschnitt?

Nein, so ein Schmerz wünschte er ihm nicht. Er war böse!

Und gegen das Böse wollte er alles unternehmen, was er nur konnte.

Und so fing er an zu grinsen, den diese Frage war für ihn klar wie Kloßbrühe. Er wusste ganz genau die Antwort, die er dem Weisen sagen würde.

„Alles!“ Meinte er, mit einer Ausstrahlung, die den stärksten und mutigsten Kämpfer sogar übertrumpfen würde. „Ich würde alles tun!“
 

Diese Worte waren so stark im Raum, das einem der Weisen sogar die Kinnlade herunter klappte. Zwei der Weisen lächelten, James bereits von Anfang an. Er war froh, das sich Ruffy für die richtige Seite entschieden hatte und er war froh, das nun auch anscheinend die Weisen davon in Kenntnis gesetzt wurden sind. Und als auch das Lächeln auf den anderen Gesichtern erschien war es bereits so gut wie beschlossene Sache.

„Ein Prinz... muss für sein Volk sorgen.“ Begann nun der mit dem Spitzbart, wobei er sich hinüber zu dem Jungen beugte. „Er muss dafür sorgen, das sie in Frieden und in Gerechtigkeit leben. Das ihnen nichts passiert und das sie in Ruhe leben können. Findest du... du bist bereit für diese... Tätigkeit?“
 

Ein Prinz... was für eine Frage. Ruffy schaute den größeren an, dann erstrahlte ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Ja!“ Meinte er laut und wartete begierig auf das nächste was kommen würde.

„So, du willst also?“ Meinte nun auch endlich derjenige, der bislang stumm geblieben war. Es war der Mann mit den Zöpfen gewesen, der nun anfing zu sprechen. „Dann musst du jedoch eines tun... und zwar deine Herkunft verleugnen.“

„Meine Herkunft?“ Dies verwirrte nun doch den kleinen etwas. Wollten sie nun doch auf die Sache zurück kommen, die er angestellt hatte? Wollten sie ihm jetzt doch eine Strafe aufbinden. Leichte Angst überströmte den kleinen Körper des Jungen.

„Ja, deine Herkunft! Dein Vater und das, was du leider in deinem Namen trägst. Dieses... D!“ Der Mann mit den Zöpfen sprach den Buchstaben säuerlich aus, so als würde er gegen genau diesen etwas haben. Dies schien auch Ruffy zu bemerken, sagte jedoch nichts dazu. „Du musst es ignorieren und wenn dich jemand fragt, so sage stets, du weißt nichts darüber oder ignoriere ihn... aber..“ Nun kam er auch näher, sodass er sein Gesicht direkt vor das von Ruffy legte. Der kleine Junge musste unweigerlich in die Augen des größeren blicken. „...du darfst niemals deine Herkunft hinterfragen. Und wenn, dann nur uns und keinen einzigen anderen.“
 

Es war bereits Abend geworden...

...

Alles war still.

Sivlia saß am Tisch, auf ihrem Schoss saß Gabriel, welcher wohl tuend schlief. Sie streichelte ihm behutsam über den Rücken.

Kein anderer war mehr in diesem Raum.

Kate musste unbedingt wieder zu ihrer Mutter gehen, so meinte sie es.

Und Elias musste seinen Forschungen weiter führen. Er wurde von seinen Kameraden abgeholt und war bislang noch nicht wieder zurück gekommen.

Silvia schloss ihre Augen und horchte in der Gegend umher, doch zu hören... war nichts. Nur diese unangenehme Stille. Manchmal, so kam es ihr, brauste der Wind leicht gegen die Fester. Es schien so als würde ein kleiner Sturm aufkommen. Doch dies blieb wohl nur bei einem sanftem Lufthauch hier oben.

Seufzend öffnete sie wieder ihre Augen und schaute traurig hinab zu ihrem Sohn. Was war nun mit ihrem menschlichem Sohn passiert? Erst schnitten sie ihm seine Flügel ab und nun nahmen sie ihn ihr weg? Sie verzog unangenehm ihr Gesicht und drückte abermals ihre Augen zu und ihr Gesicht auf die Schuppen des Drachen. Dieser wachte jedoch nicht deshalb auf.
 

„Mama?“ Erschrocken richtete sich Silvia wieder auf und ihr Blick fiel auf die Tür. Sie hatte gar nicht bemerkt das diese nun offen stand. Und sie konnte nicht glauben, wer nun da stand. Ihr Herz wurde mit einem Mal leichter und eine Träne bildete sich in ihrem Auge.

Ruffy grinste sie vielsagend an, während er von einer der Wachen zurück in den Raum gebracht wurde. Die Wache hatte seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und schien nicht zu wollen, das er entdeckt wird. So legte er das Kind in seinen Armen in den entsprechenden Kinderstuhl, verbeugte sich vor Silvia und ging dann wiederum rasch aus dem Zimmer hinaus.

Silvias Herz fühlte sich leicht an, als sie Ruffys Lächeln wieder sehen konnte. Und erst als die Tür zu ging, lachte sie freudig auf. „Ohh! Mein kleiner.. ich dachte.. ich dachte...“ Sie konnte keinen vernünftigen Satz heraus bringen, während sie mit der einen Hand Gabriel fest hielt und mit der anderen Hand versuchte ihr schmerzverzerrtes Gesicht und die Träne weg zu wischen.

Der kleine Junge kicherte, während er halbwegs auf seinem Babytisch lag. Er legte seinen Kopf schief, um seine Mutter aufmuntern zu können, dann lachte er vom ganzen Herzen. „Mama! Ich darf hier bleiben. Für immer!“
 

Silvia blinzelte und war sichtlich verwirrt. „Wie... meinst du das?“ Ihre Atmung hatte sich bereits wieder etwas gebessert, doch diese Neuigkeit erfreute sie und deprimierte sie zu gleich. „Du...?“

„Ja, ich darf hier bleiben. Ich habe mit den Weisen gesprochen. Sehr lange... und wir haben nun abgemacht, das ich hier bleiben darf... als der Prinz. Gabriel wird morgen früh von einem Bekannten mit genommen. Keine Sorge!“ Er kicherte und versuchte seiner Mutter wieder ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. „Ich habe den Weisen gesagt das meine Geschwister alle gut versorgt werden müssen! Ihnen wird es gut gehen! Bestimmt! Und wenn sie groß sind, dann dürfen sie auch hier her zu Besuch kommen.“

Silvia konnte es nicht glauben, was sie da vernahm.

Doch es freute sie, dies zu hören.

Ihr Herz machte einen Luftsprung, all die Last sprang nun von ihren Schultern ab.

Sie war glücklich.

So glücklich, so einen Sohn geschenkt bekommen zu haben...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lawkid
2014-09-02T14:20:59+00:00 02.09.2014 16:20
Hy.
Das ist eine geile Geschichte.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapi.
Ich hoffe du schreibst schnell weiter.
LG deine Lawkid
Antwort von:  Piraten-engel
11.09.2014 13:53
Nochmals nachträglich. Danke für das Kommentar. ;)
Und das nächste Kapitel ist bereits am hoch laden. ^^
Viel Spaß weiterhin. XD


Zurück