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Experiment: Nr 001

von

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Das Treffen mit Shanks

Mein Zimmer | ein halbes Jahr später | 01. Juli | 15 Uhr 24
 

Nachdem Sabo und Ace so viel Blödsinn gemacht hatten das mir doch wirklich der Kragen geplatzt war entschied sich Sabo dafür mal wieder seiner Arbeit als Revolutionär nachzugehen, aber er versucht mindestens einmal im Jahr, an Kaoris Geburtstag, vorbeizukommen.

Das alleine reichte mir schon.

Mein Vater war natürlich nicht sehr begeistert darüber als ich ihm sagte, dass ich noch eine sehr lange Zeit mit Whitebeard mitsegeln würde.

Keine Woche später stand Shanks auf der Matte.

Es tat gut ihn wieder zu sehen.

Er nahm mir einen Teil meiner Last obwohl er davon wohl nicht einmal etwas wusste.
 

„Jo, altes Haus“, rief Shanks. „Wo ist denn meine Nichte?“

Sofort als ich Shanks Haki gespürt hatte, hatte ich mich mit Kaori auf den Weg nach oben gemacht.

„Hey, Shanks“, kam es von mir als ich aufs Deck trat.

Da wir an einer Sommerinsel angelegt hatten trug ich dementsprechend ein sehr kurzes Kleid.

Shanks schien das irgendwie nicht zu gefallen, doch das war mir so ziemlich egal.

„Wie geht es dir?“, fragte ich und umarmte ihn.

„Gut“, meinte er und blickte auf meine Arme. „Das ist Kaori?“

„Ja…Sie sieht ihrem Vater total ähnlich.“

„Die Augen hat sie von dir“, sagte er, bevor wir uns gemeinsam auf den Boden setzten.

„Das ist dein Onkel Shanks, Kaori.“

„Sans...Shans….“

Ich musste über das versuchte nachgeplapper von Shanks Namen leicht kichern.

„Shanks!“, besserte er sie aus und hob sie hoch. „Shanks!“

„Shans…“

Ben schüttelte über die Beharrlichkeit von seinem Captain den Kopf.

Ich selbst konnte das nur belächeln.
 

„Und? Was gab es eigentlich so dringendes?“, fragte Shanks kurze Zeit später nachdem die kleine Kaori in seinen Armen eingeschlafen war und wir uns in den Schatten einer Palme gesetzt hatten.

Die anderen warteten einstweilen auf der Red Force und der Moby Dick.

„Was meinst du?“

Skeptisch beäugte Shanks mich und ich seufzte.

„Seit kurzem…träume ich wieder von meiner Mutter…“

So leise wie ich das gesagt hatte, hätte Shanks mich fast nicht gehört.

„Hm…? Das ist schon selten bei dir, nicht?“

„Ja, das ist wahr…“

Mit einem matten Lächeln blickte ich Kaori an und fuhr ihr über die gold-blonden Haare.

„Weißt du, dass du mich sehr an deine Mutter erinnerst, Naiko?“

Verwirrt blickte ich meinen Onkel an.

„Wie? Das meinst du doch nicht ernst, oder?“

Shanks ließ das laut lachen.

„Oh, doch! Das meine ich sogar sehr ernst.“

„Wir haben uns nur gestritten, Shanks. Du hast wohl nicht mehr alles beisammen, oder?“

Mit einem Lächeln auf den Lippen legte Shanks mir seine Hand auf den Kopf.

„Wenn ich wetten würde, dann würde ich sagen, dass dein Lieblingsessen gebratene Forellen sind, welche du dir selber fängst und mit Knoblauch würzt.“

Mir klappte der Mund auf.

Das wusste keiner von mir...

„Und ich wette mit dir, dass du es nicht leiden kannst, wenn Leute schlecht behandelt werden. Auch Unhöflichkeit magst du nicht, hast jedoch gelernt deine Missgunst darüber hinunter zu schlucken.“

„Was zur…“

„Jedoch bist du starrköpfig, lässt dir nichts vorschreiben und lernst erst nachdem man es dir hundertmal eingeprügelt hat. Leichter lernst du durch Selbsterfahrung, welche dir doch meist fast den Kopf kostet.“

Grimmig blickte ich Shanks an.

„Hey!“, doch Shanks beachtete mich nicht, stattdessen blickte er weiter gerade aus.

„Lira war genauso“, murmelte er. „In was für Schwierigkeiten mich meine ältere Schwester da gebracht hat, dass kannst du dir nicht vorstellen.“

Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen.

„Oh doch…“, meinte ich dazu. „Das kann ich mir vorstellen.“

„Weißt du was ich dir heute zum Abendessen mache?“

Ich drückte mich mehr gegen den Rücken meiner Mama und versuchte meinen Kopf so weit wie möglich vor zu strecken.

„Was denn, Mama?“

„Gemüse...“

„Wäh!“

Meine Mama lachte und ich spürte dadurch ihre Brust leicht vibrieren.

„Jetzt lass mich doch mal ausreden, kleine Maus.“

„Okay“, meinte ich und legte meinen Kopf auf ihrer Schulter ab.

„Wir werden das Gemüse mit einer Knoblauchsauce machen und dazu noch Forellen.“

„Gegrillt?“

„Jupp.“

„Ja!“, rief ich und drückte meine Mutter ganz fest. „Hab dich lieb, Mama!“

Dadurch, dass ich mit meiner Mama geredet hatte, hatte ich ganz vergessen in welchem Viertel der Stadt wir angekommen waren.

„Verschwinde, du Hure! Und nimm deinen Krüppel von Kind gleich mit!“

„Erschossen gehört ihr!“

„Verschwindet wieder von dieser Insel, ihr Gesindel!“

Betrübt ließ ich meinen Kopf sinken, als es meiner Mutter reicht.

„Geht doch selber sterben, ihr verfickten Missgeburten!“, schrie sie und mir klappte der Mund auf.

„Na warte. Das büßt du!“

Meine Mutter schien wie erstarrt.

„Mama?...Ich glaube du solltest rennen!“

Keine Sekunde später hat sie auf dem Absatz kehrt gemacht und nahm ihre Beine in die Hand.

„Das weiß ich auch!“
 

„Ja, das klingt nach meiner Schwester“, stimmte Shanks mir lachend zu. „Du bist doch nicht anders, oder?“

„Wie?“

„Du wirst doch von der Marine verfolgt. Von dem her….“

Meine gute Laune verschwand und so tat es auch mein Lächeln.

Tja…Eigentlich durfte mich die Marine nicht verfolgen, doch die meisten taten es doch, da sie mich für ein ausgelaufenes Experiment hielten.

Ich hatte es aufgegeben mich vor der Marine zu rechtfertigen.

Warum sollte ich auch?

Waren doch alles nur Vollidioten.

„Hast du mal wieder Mamas Grab besucht?“, fragte ich und lenkte damit das Thema in eine andere Richtung, welche mir aber genauso wenig gefiel.

„Jupp. Bevor ich hier her bin“, antwortete er mir. „Hatte das Gefühl ich müsste mir erst einmal einen fachlichen Rat einholen.“

Skeptisch blickte ich meinen Onkel an.

„Und? Wie sah dieser Rat aus?“

„Ich bin von der Klippe gefallen und wäre fast ertrunken.“

„…Pff…“, entkam es mir und ich hielt mir sofort meine Hand vor den Mund. „Guter Rat.“

Shanks verdrehte die Augen und blickte mir im nächsten Moment fest in die Augen.

„Weißt du was ich glaube, was das für ein Rat war?“

„Hm? Jetzt bin ich aber gespannt“, meinte ich und wartete gespannt auf Shanks nächste Worte.

„Ich glaube, sie wollte mir damit sagen, dass du Momentan andauernd ins kalte Wasser gestoßen wirst. Das du durch das Wasser, welches dich immer weiter hinunter zieht, die Orientierung verloren hast. Dass du nicht weißt was du machen sollst um deine Situation zu verändern und wenn du es dann doch geschafft hast, dann stoßt man dich wieder und wieder zurück. Du spürst keinen Fortschritt in deinem Tun.“

Bei jedem von Shanks Worten erstarrte ich immer und immer mehr.

Auch bemerkte ich wie mein Blick immer verschleierter wurde und der Kloß in meinem Hals immer dicker.

„Ach?“, brachte ich es gerade so ohne Stocken heraus.

„Ja, ich denke das könnte es sein“, kam es von Shanks und er lehnte sich an die Palme hinter uns. „Warum hättest du sonst gemeint, dass ich dich bald besuchen solle?“

Ich erhob mich vorsichtig mit meiner Tochter auf meinen Armen.

„Das wirst du wohl nie erfahren, Shanks“, antwortete ich ihm auf seine rhetorische Frage, worauf Shanks Blick sich förmlich in mein Herz bohrte.

„Warum vertraust du mir nicht, Naiko? Rede dir alles was dich bedrückt von der Seele.“

Ich lachte dumpf auf.

„Natürlich“, murrte ich. „Für was hätte ich denn sonst die letzten Jahre geschwiegen?“

Zynisch, verletzt, egoistisch – all das drückte ich mit meiner Antwort aus.

„Damit du es jetzt jemanden erzählen kannst.“

Ich biss meine Zähne fest zusammen.

„Danke, ich verzichte auf die Träume die darauf folgen.“

Mit diesen Worten hatte ich mich umgewandt und ging zur Moby Dick, jedoch hörte ich wie hinter mir der Sand knirschte.

Shanks musste sich erhoben haben.

„Die hast du doch längst schon wieder, oder etwa nicht?“, fragte er und ich drehte mich zu ihm um. „Warum sonst hätten wir über deine Mutter geredet? Nicht weil du sie vermisst, Naiko.“

„Bitte?“, entkam es mir saurer als ich wollte. „Was meinst du damit?“

„Du kannst niemanden vermissen, Naiko. Du bist kein Familienmensch, vergiss das nicht.“

Mein Kinn zitterte vor unterdrückter Wut.

„Ma…Ma?“

Ich senkte meinen Blick und eine meiner Tränen tropfte auf Kaoris Wangen, während sie mir ihre kleinen Arme entgegenstreckte.

„Bleib meiner Familie fern, Shanks“, sagte ich und drehte mich nun um.

In genau diesem Moment wehte ein so starker Wind in meinen Rücken, dass mir meine Haare nach vorne ins Gesicht geschleudert wurden.

Shanks erstarrte als er meinen freigelegten Nacken erblickte.

Das Tattoo der Whitebeardband zierte meinen Nacken.



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