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Zerschmettert

Eternal Chronicles ~ Another Side
von

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Zerbrochen

Das Schwert schleifte auf dem Boden, während er sich voranschleppte. Das dadurch entstehende Geräusch wurde von niemandem außer ihm gehört und er kümmerte sich nicht darum. Das einzige, worauf er achtete, waren die Körper der Gefallenen. Die meisten von ihnen waren noch da, was dafür sprach, dass sie normale Menschen waren.

Überall auf dem Hof lagen Ritter, deren Rüstungen mit nur einem einzigen Hieb seiner Waffe zerstört worden waren. Früher einmal hätte ihm das zu denken gegeben und er hätte sich das nie verziehen, aber nun war ihm das vollkommen gleichgültig.

Die Luft war erfüllt von violetten Funken, die sich auf seiner grauen Kleidung absetzten, sein silbernes Haar erhellten und jedem möglichen Zuschauer nun gezeigt hätte, dass in seinen blauen Augen keinerlei Menschlichkeit mehr zu erkennen war.

Sein Blick ging umher, als suche er etwas, von dem er selbst nicht wusste, worum es sich handelte, könne es aber nicht finden. Doch die Funken eilten ihm rasch zur Hilfe und versammelten sich um einen Gegenstand, der zwischen einigen anderen Leichen, am Fuß der hölzernen Tribüne lagen. Es war eine silberne Klaue mit haarscharfen Krallen, die einst jemandem gehört hatte, dem sein ganzer Hass galt – wenn er solchen noch besitzen würde. Im Moment war sein Inneres vollkommen leer.

Aber der Gedanke, dass der andere gestorben war, ohne seine Waffe zu halten, erfüllte ihn mit einer eigenartigen Form von Schadenfreude, die ihm unbegreiflich war.

Er hob sein Schwert und stieß es direkt in die Klaue hinein, worauf diese sich in silbernen Staub auflöste, als wäre sie nur durch diesen einen Schwertstreich zermahlen worden.

Sein Blick wanderte weiter und entdeckte schließlich eine Pistole, die dem Besitzer ebenfalls aus den Händen gefallen war, ehe er diesen getötet hatte. Diesmal ließ er sich nicht einmal von Schadenfreude aufhalten und zerstörte die andere Waffe einfach.

Das war alles gewesen, was es zu tun gab. Er hatte die Spuren derjenigen ausgelöscht, die ihm diesen Schmerz bescherten. Diesen Schmerz, von dem er nicht einmal sagen konnte, wo er überhaupt herrührte. Er erinnerte sich schlichtweg nicht daran, als ob ein undurchdringlicher Schleier vor seine Gedanken gelegt worden wäre.

Es war etwas Wichtiges gewesen, das man ihm weggenommen hatte. Etwas sehr Wichtiges. Aber was nur?

Das Nachdenken darüber, bescherte ihm furchtbare Kopfschmerzen, sie bohrten hinter seiner Stirn, breiteten sich wie ein glühender Reif um seinen Schädel herum aus. Mit einem leisen Stöhnen sank er in die Knie und griff sich dann an den Kopf. Der Schmerz vernebelte nicht nur seinen Verstand, sondern ließ auch alles vor seinen Augen verschwimmen. So erkannte er die Gestalt, die auf ihn zugelaufen kam, nicht, aber er spürte, dass sie ihm nicht freundlich gesinnt war.

Er wollte sich wieder aufrichten, sich verteidigen, aber der Schmerz intensivierte sich noch einmal und ließ ihn mit einem neuerlichen Stöhnen wieder zusammenfahren.

Als die Gestalt vor ihm stehenblieb, stieg ihm der, seltsam wohltuende, Rauch einer Zigarette in die Nase. Der Geruch beruhigte ihn und linderte gleichzeitig seine Schmerzen, doch seine Sicht verbesserte sich nicht mehr.

Müde, fast schon willenlos, legte er sich zu Boden und schloss die Augen. Alles war gut, solange er nur hier war. Alles war gut, solange er schlief und wenn er wieder erwachte, würde alles so sein, wie er sich wünschte.

Mit diesen Gedanken fiel er in einen tiefen Schlaf, während die Gestalt vor ihm ein leises Seufzen ausstieß. „Ich hoffe, du weißt, was du tust, Orakel.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2014-12-24T07:21:03+00:00 24.12.2014 08:21
Psycho... mein erster Gedanke *lol*
Gleichzeitig wirkt es aber, wie ich finde. Mein spürt regelrecht, wie unwirklich diese Situation eigentlich ist, besonders für Zetsu. Und trotzdem ist sie da.
Und natürlich gefällt mir der Auftritt unseres Zigaretten-rauchenden Eternals *grins*
Ich bin ja gespannt, was unser Orakel sich für Zetsu ausgedacht hat.


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