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Tsukiakari

月明かり
von

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So wie immer

Drei Jahre zuvor. 9:10 Uhr.
 

Die Sonne schien bereits seit einigen Stunden auf Kumogakure, die hohen Felsen des Dorfes wurden von Nebelwolken umschlungen. Einige Bewohner und Ninja des Dorfes waren schon längst unterwegs um ihr Tagwerk zu erledigen.

Nicht so die siebzehnjährige Kiyoshi, die vor zehn Minuten leise fluchend ihren Wecker ausgeschaltet hatte.
 

"Warum müssen wir eigentlich immer so früh trainieren? Yugito hat sie nicht mehr alle...", verschlafen stopfte sich die braunhaarige Kunoichi einige Löffel ihres Müsli in den Mund, während sie sich missgelaunt bei sich selber beklagte. Sie lebte alleine, weshalb sie nicht zu befürchten hatte dass irgendjemand sich über ihr Gejammer beschwert. Oder auch darüber, dass kurz darauf die nun leere Schale auf einen großen, dreckigen Geschirr-Stapel in der Küche stellte. Inzwischen machte sogar ihr der Anblick der schmutzigen Teller, Schüsseln und Bestecke ein wenig Sorge. Aber solange der Dreck noch kein Eigenleben entwickelte, war für sie alles okay.
 

Danach vergingen nur wenige Minuten bis sie bereit war, zum Trainingsgelände zu gehen. Sie befestigte nur noch ihr Katana an ihrem Rücken, dann öffnete sie mit einem starken Stoß die Tür. Die Sonne schien ihr freundlich entgegen als sie ihre Wohnung verließ. Ein schöner Tag, um trainieren zu gehen, dachte sie sich zufrieden: Und dieses Mal komme ich auch pünktlich! Zwar war sie die letzten zehn Male zu spät gekommen, aber jetzt konnte sie beweisen dass dem ein Ende war. Zuversichtlich nahm sie Anlauf und begann von Fels zu Fels zu springen, um zu ihrem Ziel zu kommen.

Da konnte man sich wirklich freuen, ein Ninja zu sein. Durch die vielen Felsen musste man am Boden viele Umwege nehmen, sie aber konnte bequem über die Köpfe der Leute hinweg springen. Dabei zog sie auch ein wenig Aufmerksamkeit auf sich, einige kleinere Kinder starrten vom Boden aus begeistert nach oben.

Kiyoshi grinste bei dem Anblick der leuchtenden Kinderaugen nur und bewegte sich weiter Richtung Trainingsfeld.
 

"Mal wieder zu spät!", diese Reaktion hatte Kiyoshi nicht erwartet, als sie neben Yugito Nii landete, die an dem Zaun des Trainingsgeländes gelehnt hatte. Bei dem unfreundlichen und vor allem Lauten Worten wich Kiyoshi ein wenig zurück: "Hey, was sagst du da? Ich bin doch zur Abwechslung mal Punkt halb Zehn da..." Blinzelnd wartete sie die Reaktion ihrer Freundin ab, die skeptisch ihre Arme verschränkte. Der funkelnde Blick verriet, dass wohl irgendwas nicht nach ihrem Plan gelaufen war...

"Schön dass du Punkt halb Zehn da bist, wenn wir uns dieses Mal halb Neun treffen wollten."

"Oh..."

"Ja, oh."

"Das hatte ich vergessen..."

"Das war mir klar als eine halbe Stunde vergangen war", Yugito wendete sich genervt ab und nahm Abstand zu Kiyoshi: "Aber immerhin bist du "pünktlich" gekommen, sonst hätte ich noch weitere zwanzig Minuten warten dürfen." Schweigen. Und Kiyoshi hatte sich schon gefreut, sie hätte es heute mal pünktlich geschafft und könnte sich die entnervten Vorwürfe sparen. Stattdessen war es noch viel schlimmer geworden als sonst. Oh Mann..., sie kratzte sich am Kopf: Ich schätze da hört irgendwie die Freundschaft auf.... "Was ist, wollen nun trainieren?" "Ehm ja, klar." Toll, beste Atmosphäre um mit dem Training zu beginnen.
 

Es waren einige Stunden Training vergangen, bis Kiyoshi schließlich vollkommen erschöpft am Boden lag. Angestrengt ging ihr Bauch beim Atmen auf- und ab, denn sie wurde die ganze Zeit gut auf Trab gehalten. Gerade wenn sie wütend war konnte Yugito selbst beim Training sehr fies sein...

"Bist du etwa schon fertig?", inzwischen nicht mehr ganz so sauer, aber dafür äußerst amüsiert und leicht spöttisch betrachtete der Jinchuriki das Mädchen: "Das ging aber fix."

Sie bekam keine Antwort.

Kopfschüttelnd ließ sie sich neben der jungen Kunoichi nieder und schaut nach oben in den Himmel, der (neben dem Stellenweise auftretenden Nebel) wunderbar klar war. Mit einem Seitenblick zu ihrer Trainingspartnerin sagte Yugito schließlich: "Du weißt dass ich das nicht so meine."

Mit einem Seufzer richtete sich Kiyoshi ein wenig auf: "Jaja, ist mir schon klar. Ich kenne dich ja. Bin es ja auch selber Schuld wenn ich immer zu spät komme." "Du willst mich damit doch Ärgern, gib's zu." "Nein!", während Yugito leise lachte wurde sie ein wenig beleidigt angeschaut. Daraufhin musste auch Kiyoshi wieder schmunzeln: "Boahr, du bist echt scheiße." "Na", gespielt streng schlug Yugito ihrer "Schülerin" sanft gegen die Schulter.

"Vergiss nicht den Respekt vor den Älteren."

"Klar, du bist natürlich schon eine alte Ziege."

"Wie war das?"

Man sollte den Bogen nicht überspannen.

"Ach nichts."
 

Mit einem leichten Grinsen schaute Kiyoshi nun selber in den Himmel. Das schöne war, wenn man sich länger kannte, dass man manchmal auch einfach Schweigen konnte, ohne dass irgendwer nervös wieder versucht ein Gespräch anzufangen. Und Yugito war eine der Personen, die sie schon wesentlich länger kannte als die meisten. "Du bist im Gegensatz zu früher wesentlich stärker geworden", mit diesem Worten durchbrach Yugito schließlich doch die Stille "Dafür dass du weder Kekkei, noch andere besondere Fähigkeiten besitzt, kannst du gut mit mir mithalten." Leises Lachen von Kiyoshi aus. "War das ein Kompliment?" "He... ja, irgendwo schon." "Dann ist ja gut", jetzt war die übliche lockere Stimmung aufgebrochen: "Aber meine Schwankungen in der Leistung hab' ich immer noch nicht unter Kontrolle."

Es folgte ein nachdenkliches Geräusch von ihrer Gesprächspartnerin.

Tatsächlich hatte Kiyoshi auffällige Schwankungen in ihren Fähigkeiten. Ein Muster war auch schon festzustellen - im Laufe eines Monats stieg ihre Ausdauer und Belastbarkeit immer an, nur um im nächsten Monat wieder zu sinken. Woran dies lag, tja, daran wurde immer noch spekuliert.

"Wir finden das schon irgendwann raus", beschwichtigte Yugito sie. So wie immer. Dieses "irgendwann" hatte Kiyoshi schon viel zu oft gehört.
 

Die beiden hätten so noch Stunden verbringen können, aber nach einiger Zeit wurde Kiyoshi durch ein eindringliches Magenknurren zu verstehen gegeben: Zeit für Mittagessen. Yugito hingegen hatte etwas anderes (vermutlich Biju bezogenes) zu erledigen, deswegen machte sie sich alleine auf den Weg in das Innere des Dorfes.

Es war an freien Tagen eine bewährte Routine, nach dem Training in ihrem Lieblingsrestaurant zu essen. Auf dem Weg traf sie zwar andere Shinobi, aber diese hatten genug mit Missionen oder anderem zu tun. Morgens bevorzugte Kiyoshi es alleine zu sein, aber jetzt hätte sie doch gerne etwas Gesellschaft gehabt.

Nun saß sie alleine an einem Tisch und aß ihre Nudeln mit Rindfleisch.

Hmpf. Alle haben zu tun, missmutig starrte sie an die Decke: Beschissener Tag um frei zu haben.
 

Niemand da zum Reden. Nichts zu Tun. Langeweile. So sahen Kiyoshis Tage seltsamerweise häufig aus, wenn sie nicht gerade eine Mission hatte. Aber da sie selten einen wirklich spannenden Auftrag zugeteilt bekam, war selbst ihre Arbeit eher ermüdend. An sich wusste sie es besser, sich Spannung zu wünschen. Momentan herrschte großflächig Frieden, sogar die Nuke-nin Übergriffe waren zurück gegangen. Fast schon verdächtig. "Spannung" würde also mit einbeziehen, dass sich etwas an der friedlichen Situation ändert. Trotzdem wünschte sich Kiyoshi dass bald wenigstens irgendwas passieren würde.

Während sie so darüber nachdachte beschlich sie aber gleichzeitig auch ein komisches Gefühl. Kaum merklich spannten sie sich ihre Muskeln an, als sie realisierte was da war.
 

Sie wurde beobachtet. Manche Sachen sollte man sich wohl einfach nicht wünschen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wuhu, nach einem etwas zähen Anfang (ich habe dieses Kapitel so oft neu geschrieben @_@) geht es endlich richtig los xD Komplett anzeigen

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