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Sommer auf Rhodos

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Öhm ja, ich weiß ich hab Stress und ich weiß ich dürfte gar nicht hier sein und sollte besser lernen aber... Ein altbekanntes Problem: Ich habe die meisten Ideen wenn ich es gerade ÜBERHAUPT nicht gebrauchen kann xD So wie jetzt, aber bevor mich die Ablenkung überhaupt nicht lernen lässt, schreibe ich es dann doch lieber nieder^^ Viel Spaß mit dem Kapitel, hab versucht wieder etwas mehr Seto/Joey reinzubringen, bevor sie mir ganz untergehen^^ (ich bin bemüht, ehrlich @_@)

Viel Spaß beim lesen ;D

glg Shanna Komplett anzeigen

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Eine Inselrundfahrt und erschreckende Erkenntnisse Teil 1

Gegen 6 Uhr morgens erwachte ein gewisser braunhaariger Jungunternehmer aus seinem Delirium und blickte sich verwirrt um. Das war nicht seine Villa... Nach und nach fiel ihm dann ein, dass er und Mokuba ja im Urlaub waren und er sich in irgendeinem Hotel auf Rhodos befand. So weit so gut... Ach ja und er hatte gestern Abend die Trinkfestigkeit der Russen herausgefordert. Das war im Nachhinein betrachtet ein riesengroßer Fehler gewesen. Nun gut, er musste diesen Fehler ja kein zweites Mal begehen. Aber all diese Dinge erklärten ihm nicht wirklich, warum er eine Wärmequelle neben sich spürte. Konnte es sein das er einen Teil des Abends dann tatsächlich vergessen hatte? Nein... Ein Seto Kaiba vergaß nichts, nicht einmal wenn er Betrunken war wie eine Trauergemeinde. Dann wohl doch eher verdrängt. Irgendwann nach etlichen Minuten fasste er dann doch den Mut, der ganzen Sache auf den Grund zu gehen. Langsam drehte er den Kopf und erblickte fürs erste einen blonden Haarschopf. Hatte er etwa diese Russin abgeschleppt? Keira? Er spürte wie seine Kopfschmerzen schlimmer wurden. So betrunken konnte er doch wirklich nicht gewesen sein oder? Immerhin, zu seiner enormen Erleichterung, war er noch komplett angezogen. So dramatisch konnte diese ganze Situation also nicht wirklich sein. Vorsichtig schob er die Decke etwas bei Seite um ein Gesicht erkennen zu können. Dies war der Moment, wo er seine vorherigen Gedanken widerrief. Diese Situation war mehr als dramatisch... Sie war eine einzige große Katastrophe! Alles was man kurz darauf noch vernahm, war ein Schrei, der wohl das gesamte Hotel aus den Betten schmiss.

„WHEELER!!!“
 

Eben erwähnter Blonder fiel in Anbetracht dieser Lautstärke prompt aus dem Bett und blickte sich erst einmal verwirrt und erschrocken um. Als er dann jedoch den Blauäugigen entdeckte, verspürte er das Bedürfnis, sich auf der Stelle in irgendeinem Loch verkriechen zu können. Er hatte den Braunhaarigen schon oft wüten gesehen... Aber das was er jetzt sah, machte sogar dem Teufel persönlich Konkurrenz. Nein... Vor ihm im Bett saß der Teufel persönlich! Denn diesen Blick, der ihn gerade durchbohrte, könnte nicht einmal der Höllenfürst toppen. Joey schluckte schwer und versuchte zurückzuweichen, spürte jedoch irgendwann die Wand in seinem Rücken, was wohl nun seinen Tod bedeuten würde.

~Leben, es war nett mit dir, aber nun muss ich mich von dir verabschieden...~

Wie ein gefallener Engel erhob sich Seto Kaiba vom Bett und ging bedrohlich langsam auf den Braunäugigen zu, der mit jedem Schritt bleicher zu werden schien.
 

„WAS machst du in meiner Suite, Köter? Und noch viel wichtiger ist die Frage: WAS machst du in MEINEM Bett?“

Die Worte waren nicht mehr als ein Geflüster, aber das nahm ihnen nichts von ihrem drohenden Unterton.

„Ähm also...ähm...weißt du...ich...ähm...“

Mehr als Gestotter waren aus dem Blonden nicht herauszubekommen.

„Ich frag dich noch mal Wheeler... WAS machst du in meinem Bett?“
 

Joey überlegte, ob er sich auf Alkohol herausreden sollte, aber Kaiba war ja nicht dämlich. Der erinnerte sich vermutlich haargenau daran, dass der Blonde nichts getrunken hatte. Ehrlich gesagt hatte er ja selbst keine Ahnung wie es zu all dem überhaupt gekommen war. Er hatte Kaiba hier her gebracht, Mokuba hatte sich verkrümelt und somit musste er den Braunhaarigen auch noch in sein Schlafzimmer bringen und dort war er aus unerfindlichen Gründen auch nicht mehr herausgekommen. Die Schlepperei des Älteren und sein Jetlag hatten ihn vermutlich einfach einschlafen lassen, nachdem er versehentlich mitsamt Kaiba ins Bett gefallen war. Aber all das waren Gründe, die der Jungmillionär nicht gelten lassen würde.

„Ähm ja also... vergessen wir das ganze einfach, ich muss zur Arbeit!“

Mit diesen Worten versuchte er an Kaiba vorbeizuflitzen, doch dummerweise war der Blauäugige nicht gewillt, ihn so einfach entwischen zu lassen. Der Firmenchef hielt den Blonden am Kragen fest, bevor dieser auch nur in die Nähe der Tür kommen konnte.

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich einfach so verschwinden lasse? So dämlich kannst doch nicht mal du sein. Ich will eine Antwort. Und bevor ich die nicht habe, gehst du nirgendwo hin.“

„Herrgott Kaiba, dramatisier das ganze doch nicht so! Du willst eine Antwort? Gut ich auch! Ich hab nämlich nicht die geringste Ahnung was ich noch hier mache! Zufrieden?“

„Nicht wirklich.“

„Na ganz toll und was nun?“
 

Joeys ängstlicher Blick war mittlerweile einem trotzigen gewichen. Kaiba sorgte heute vermutlich dafür, dass der Blonde seinen Job verlor bevor er richtig angefangen hat.

Konnte es also noch schlimmer kommen? Wohl eher nicht...

„Ich wiederhole mich nicht gerne Wheeler... Aber da dein Hundehirn es anscheinend nicht kapiert, muss ich es eben noch mal sagen. Wir bleiben so lange hier, bis ich eine vernünftige Antwort habe.“

„Ich weiß ja das DU auf Urlaub bist Kaiba, aber für mich ist warten definitiv keine Option!“

„Und dich jetzt hier einfach ungeschoren davonkommen zu lassen ist für MICH keine Option.“

„Können wir uns darauf einigen, dass du mich später umbringst? Von mir aus stoß mich bei der Inselrundfahrt von der Klippe, aber lass mich jetzt BITTE gehen!“

„Was bitte machst du bei der Rundfahrt? Und wie kommst du drauf das ICH dort bin?“

„Ich wurde kurzerhand Zweckentfremdet und DU stehst auf der Gästeliste.“

Kaiba ahnte, dass dies Mokubas Idee gewesen war. Nun gut, vielleicht würde er Wheeler wirklich von der Klippe stoßen... Und es wie einen Unfall aussehen lassen. Ein Mord gleich am ersten Urlaubstag machte sich einfach nicht gut und Mokuba wäre dann auch sauer. Darauf, dass sein Bruder sauer auf ihn war, konnte er sehr gut verzichten. Widerwillig ließ er von dem Blonden ab.

„Ich nehme dich beim Wort Wheeler... und jetzt verschwinde bevor ich es mir noch anders überlege.“
 

Der Blonde verzichtete auf eine Erwiderung und machte sich schleunigst aus dem Staub. Schließlich wusste er nur zu gut, wie ernst der Braunhaarige derartige Äußerungen meinte. Und für Seto Kaiba war es sicher kein Problem, eine Leiche unbemerkt im Meer versenken zu lassen.

~Aus, Joey! Denk da einfach nicht mehr drüber nach... Und vor allem gib Kaiba keinen Grund, auf dumme Gedanken zu kommen~

Schnellen Schrittes ging er in sein eigenes Zimmer, da er vorhatte noch zu Duschen, bevor er beim Bus erwartet wurde.
 

Der Jungunternehmer hatte sich in der Zwischenzeit auf den Balkon der Suite gesetzt und starrte in die Ferne.

„Ich schwöre bei allem was mir Heilig ist... Nie wieder Alkohol...“

Er hatte gerade einmal den zweiten Tag Urlaub und war auf dem Tiefpunkt seiner Existenz angelangt. Da war er doch tatsächlich mit einem Köter im Bett aufgewacht!

Hunde gehörten in eine Hundehütte weit weg von seinem Bett... Der Braunhaarige spürte, wie die Kopfschmerzen schon wieder schlimmer wurden. Er sollte vielleicht einfach versuchen es zu verdrängen. Wheeler wäre wohl kaum so Lebensmüde, ihn noch einmal daran zu erinnern. Hunde hatten bekanntlich einen äußerst hohen Selbsterhaltungstrieb. Ein Blick auf die Uhr verriet dem Braunhaarigen, dass es Zeit wurde Mokuba zu wecken um zum Frühstück zu gehen. Der CEO der Kaiba Corporation holte noch einmal tief Luft und ging dann wieder hinein und geradewegs auf das Zimmer seines Bruders zu. Mokuba war allerdings bereits wach und war dabei sich etwas Passendes zum Anziehen herauszusuchen.
 

„Seto? Du bist schon wach? Ich hatte schon die Befürchtung ich müsse dich ins Meer werfen lassen...“

„Ja Mokuba, dir auch einen guten Morgen. Und wie du siehst bin ich in einem einwandfreien Zustand.“

„Dann ist ja alles gut. Der heutige Tag ist schließlich lange.“

Mokuba erwähnte den Blonden mit keinem Wort. Der Schwarzhaarige hing nämlich an seinem Leben und er ahnte, dass es keine gute Idee war zu fragen, wo Joey war. Der Schrei einige Zeit vorher, war schließlich auch zu ihm ins Zimmer gedrungen. Diese Tatsache war auch Seto bewusst und er wunderte sich doch etwas, dass sein Bruder dieses Thema nicht ansprach. Der Braunhaarige beließ es jedoch dabei und ging zurück in sein Zimmer um sich ebenfalls anzuziehen. Dabei verhinderte er mit aller Macht, dass sein Blick zum Bett wanderte.
 

Joey war inzwischen frisch geduscht und bereit für den Tag, der ihn erwartete.

Einen Lichtblick hatte das Ganze: Zumindest die beiden Russinnen würden nicht dabei sein, denn diese wurden wie alle Russen auf der Insel mit einem eigenen Veranstalter herumgefahren. Aber das war auch schon das einzig Positive an diesem Tag. Er hatte nämlich keinen Zweifel daran, dass Kaiba ihn TATSÄCHLICH von der nächstbesten Klippe stoßen würde, wenn er nicht aufpasste. Und wenn er alles richtig im Kopf hatte, kamen sie heute an ziemlich vielen Klippen vorbei. Der Blonde schüttelte den Kopf und ging dann zum Frühstück, welches er Gott sei Dank in einem speziellen Bereich für Mitarbeiter zu sich nehmen konnte, womit er verhinderte, Kaiba früher als Nötig wieder zu begegnen. Auf dem Weg begegnete er niemanden, wofür er Dankbar war.

Im Moment hatte der Braunäugige einfach keine Lust, jemanden zu sehen, nicht einmal wenn es sich um Arbeitskollegen handelte.
 

~Vielleicht sollte ich irgendwo mein Testament hinterlegen...~

Immer mehr in Selbstmitleid versinkend blieb er plötzlich stehen und schüttelte energisch den Kopf.

~Himmel Herrgott noch mal Joey, jetzt reiß dich zusammen! Das ist ja schon fast erbärmlich...~

Kaiba war schließlich auch nur ein Mensch, auch wenn man es manchmal nur schwer glauben konnte. Vor allem wollte er ja, dass Joey sich wegen all dem selbst fertig machte und den gefallen sollte er dem Braunhaarigen wenn möglich nicht tun. Wäre ja noch schöner, er und vor Kaiba kriechen. Nein, so tief war er dann doch noch nicht gesunken, das schwor er sich. Etwas besser gelaunt frühstückte er und machte sich dann auf dem Weg zum Bus, auch wenn es noch etwas früh war. Im Speisesaal des Hotels wurde eine gewisse rothaarige Russin argwöhnisch gemustert. Diese war nämlich gerade dabei, sich das halbe Frühstücksbuffet auf ihren Teller zu laden.
 

„Hab ich etwas verpasst? Bricht demnächst ein Krieg aus oder geht gar die Welt unter?“

„Warum sollte die Welt untergehen Keira?“

„Weil du frühstückst, als gäbe es die nächsten Jahre kein essen mehr...“

„Das ist doch nicht viel.“

Ungläubig starrte die Blonde ihre Freundin an, schüttelte ob dieser Aussage schlussendlich jedoch nur den Kopf und ging mit ihrer Ausbeute bestehend aus Eier mit Speck, ein Brötchen mit Marmelade, etwas Obst und einem Cappuccino auf zu einem freien Tisch. Kurze Zeit später kam Shanna mit etwas mehr auf ihren Tellern nach. Es war ungefähr die dreifache Menge von dem, was Keira auf ihrem Teller hatte und diese schüttelte erneut schweigend den Kopf. Die Rothaarige nahm das Verhalten ihrer Freundin schulterzuckend zur Kenntnis und widmete sich ihrem üppigen Frühstück. Auch Seto und Mokuba hatten mittlerweile den Weg in den Speisesaal gefunden, bedienten sich am Buffet und setzten sich zu Keira und Shanna, als sie diese entdeckt hatten. Mokuba mochte die zwei mittlerweile lieber, da er ja am Vorabend bemerkt hatte, dass sie seinem Plan nicht im Weg standen.
 

„Guten Morgen, ihr zwei seht ja etwas frischer aus als mein großer Bruder.“

Keira und Shanna mussten grinsen, als sie den Braunhaarigen genauer musterten, der etwas mitgenommen aussah.

„Guten Morgen. Wir sind Russinnen, was erwartest du denn? Das wir nach ein bisschen Alkohol aussehen wie ein Zombie?“

Shanna musste ob dieser Aussage der Blonden lachen. Der Firmenchef schwieg dazu und sah beide nur mörderisch an, musste jedoch feststellen, dass er die Frauen nicht einmal ansatzweise mit seinem Mörderblick einschüchtern konnte. Als er jedoch die Teller der Rothaarigen entdeckte, konnte er nicht mehr schweigen.

„Du schaufelst ja schon mindestens so viel in dich rein wie der Köter. Wo zum Henker esst ihr das denn bitte hin?“

„Glaub mir Seto, das frag ich mich schon seit Jahren. Vor allem wundere ich mich, dass sie nicht schon herumrollt, denn die russische Küche ist ja nicht gerade dafür bekannt, fettarm zu sein.“

„Pfff da haben sich ja zwei gefunden! Hackt ruhig auf mir herum, mir egal!“

Damit widmete sich Shanna weiter ihrem Frühstück und Keira grinste nur. Kaiba schüttelte nur den Kopf und blickte auf seine Armbanduhr, um zu sehen wie viel Zeit ihm und Mokuba noch blieb.

„Seit ihr auch bei der Inselrundfahrt dabei?“

Die Frage kam von Mokuba. Keira antwortete ihm, da Shanna sich immer noch ausgiebig ihrem Frühstück widmete.
 

„Wir haben zwar ebenfalls eine Inselrundfahrt, aber wir sind nicht in eurem Bus. Die russischen Reiseveranstalter beschäftigen hier eigene Reiseleiter, so dass wir unter unseresgleichen bleiben, also unter Russen. Ich weiß zwar nicht wozu das gut sein soll, aber meinetwegen.“

„Ah ok, das ist schade. Aber vielleicht können wir ja irgendwann mal was gemeinsam machen.“

Nun mischte sich Shanna doch in das Gespräch ein.

„Soviel ich weiß, findet das Abendessen über den Dächern Rhodos gemeinsam statt, da das nicht so viele in Anspruch nehmen. Ich könnte uns einen persönlichen Kellner besorgen.“

Bei ihrem letzten Satz hatte sich die Grünäugige vorgebeugt und ihn Mokuba zugeflüstert, so dass der Braunhaarige auch ja kein Wort hörte. Mokuba grinste über beide Ohren und nickte eifrig.

„Was flüstert ihr beiden da?“ wollte Seto misstrauisch wissen.

„Du musst nicht alles wissen großer Bruder.“

Der Schwarzhaarige strahlte immer noch wie ein Honigkuchenpferd und Seto ahnte, dass aus ihm nichts herauszukriegen war. Auch Keira sah sich das Ganze verwundert an, sie hatte gegenüber Seto jedoch den Vorteil, dass sie Shanna später einfach fragen konnte. Nach ein paar Minuten standen die Kaiba Brüder auf und verabschiedeten sich, da es Zeit wurde, zu ihrem Ausflugsbus zu gehen. Auch Shanna und Keira verließen kurze Zeit später den Saal, sie hatten jedoch noch etwas Zeit. Und Shanna wusste auch schon ganz genau, was sie mit dieser Zeit anfangen würde.
 

Beim Bus angekommen, registrierte Seto zwar den Blonden, würdigte ihn jedoch keines Blickes und ging stur ganz zur hintersten Sitzbank, weit weg von dort, wo die Reisebegleiter zu sitzen pflegten. Mokuba nahm das Verhalten seines Bruders nur mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis und folgte ihm.

„Was sehen wir auf dieser Rundfahrt nun eigentlich alles, Mokuba?“

„Also, als erstes geht es für uns nach Ialyssos auf den Berg Filerimos. Dort befinden sich die Überreste einer Akropolis, eine Marienkirche, ein Kloster und auch das große Kreuz das wir vom Flughafen aus gesehen haben. Weiter geht es dann ins Tal der Schmetterlinge, wo man ebenfalls eine kleine Kirche besichtigen kann. Dann gibt’s auch schon Mittagessen mit Weinverkostung und anschließend folgt noch die Besichtigung eines kleinen Dorfes namens Siana. Das war's dann auch schon. Ist ja nicht den ganzen Tag sondern nur bis zum frühen Nachmittag.“

Als das Wort Weinverkostung fiel, war der Braunhaarige in seinem Sitz zusammengesunken.

~Nicht schon wieder Alkohol~

Mokuba bemerkte diese Reaktion und war froh, verschwiegen zu haben, das Siana für seinen Schnaps berühmt war.

„Die Akropolis klingt recht interessant... Und auf das griechische Essen bin ich auch schon sehr gespannt. Aber ich hab gehört, dass es gut sein soll.“

Geschickt lenkte Seto das Gespräch vom Alkohol weg und versuchte etwas Interesse für diese Rundfahrt aufzubringen, was ihm mit der Zeit auch gelang.

„Ich hoffe, du hast deine Kamera nicht vergessen Mokuba. Wäre schade, wenn wir ohne Bilder nach Hause zurückfliegen.“

„Nein, großer Bruder. Alles mit. Sogar extra Akku und noch eine zweite Speicherkarte hab ich eingepackt.“

„Na dann kann es ja losgehen.“

„Aber sowas von.“
 

Mokuba konnte es kaum erwarten, bis der Bus sich endlich in Bewegung setzte.

Nach kurzer Zeit betrat auch der Reiseleiter mit blondem Hund im Anhang den Bus und stellte sich vor.

„Kalimera liebe Gäste, mein Name ist Filippos und ich werde Sie heute auf dieser kleinen Rundfahrt begleiten. Als Unterstützung habe ich heute Joey Wheeler, einen Praktikanten des Hotels, mit. Scheuen Sie sich bitte nicht, auch ihm Ihre Fragen zu stellen. Unsere erste Station wird der Berg Filerimos sein an dem wir einen etwa 2stündigen Aufenthalt haben werden.“

Anschließend folgten einige Fakten über die Insel, wie etwa die Größe und die Anzahl der Sonnentage, welche sich auf erstaunliche 300 Stück beliefen. Der Reiseleiter erzählte auch, dass auf Rhodos nur in den Wintermonaten gebaut wurde, da es in den Sommermonaten einfach viel zu heiß dafür wäre. Besonders amüsant fanden die Kaibabrüder eine Geschichte, in der gesagt wurde, dass bei einer Eheschließung die Frau das Haus mitbrachte und der Mann es einzurichten hatte. Sollte es dann allerdings wieder zu einer Scheidung kommen, blieb das Haus bei der Frau, der Mann wurde einfach vor die Tür gesetzt und alles was ihm blieb war sein Komboloi, eine Perlenkette, mit der die Männer meistens herumspielten und die eigentlich keine tiefere Bedeutung hatte.

„Na das nenn ich mal Konsequent.“
 

Mokuba musste grinsen. Andere Kulturen hatten manchmal schon recht interessante und auch amüsante Gebräuche. Nach etwa einer dreiviertel Stunde erreichten sie den Berg und dies schien wohl auch der Startschuss für den Blondschopf zu sein, denn nun ergriff er das Wort.

„Meine Damen und Herren, wir befinden uns nun auf dem Berg Filerimos, auch wenn Berg vielleicht etwas zu viel gesagt ist bei 267 Metern Höhe. Hier oben befinden sich neben den Ruinen der Akropolis von Ialyssos, die einst der Pallas Athene geweiht war, auch eine Marienkirche und ein Kloster aus Zeiten der Johanniter. Dorthin gelangen Sie, wenn sie den Treppen auf der linken Seite folgen. Nach rechts gelangen sie zu einem sogenannten ‚Kreuzweg‘, auf dem Sie zu dem großen Kreuz gelangen, dass als Aussichtsplattform dient. Wie Filippos bereits erwähnte, haben wir hier zwei Stunden Aufenthalt. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Erkunden der Gegend.“

Hätte Seto Kaiba nicht eine derart enorme Selbstbeherrschung, ihm wäre in diesem Moment tatsächlich die Kinnlade heruntergefallen. Wer war der Blonde da vorne und was zum Henker hatten die mit Wheeler angestellt? Auch Mokuba staunte nicht schlecht, wurde der Blonde doch stets als dämlicher Köter ohne einen Funken Intelligenz hingestellt. Der Schwarzhaarige hatte ja geahnt, dass dies alles nicht so ganz der Wahrheit entsprach, aber ein bisschen tollpatschig war der Blonde schon gewesen.

Davon war aber alles in allem im Moment nichts zu sehen.
 

Joey registrierte mit absoluter Genugtuung, dass er Kaiba wohl ziemlich aus der Fassung brachte. Natürlich war dem Firmenchef rein äußerlich nichts anzumerken, allerdings sprach sein Blick bände. Das hieß dann wohl 1:0 für ihn und das lies Joey grinsen. Nein, so leicht würde er sich nicht in den Boden rammen lassen und schon gar nicht von diesem reichen Schnösel. Ein kleines Stimmchen in seinem Hinterkopf flüsterte, dass er sich gerade wie ein Hund verhielt, dass von seinem Herrchen Respekt erhalten wollte, aber dieses Stimmchen wurde einfach mal ignoriert. Er redete sich einfach stur weiterhin ein, dass er das nur tat, um Kaiba zu demonstrieren, dass er nicht ganz so dämlich war wie dieser immer glaubte. Während Filippos sich in ein Café setzte, da er den Ort ohne Zweifel bereits zur Genüge kannte, beschloss Joey sich ebenfalls ein bisschen umzusehen. Mit gezückter Kamera marschierte der Blonde als erstes in Richtung Akropolis. Auf dem Weg dorthin faszinierten ihn am meisten die freilaufenden Pfauen. Allerdings tat ihm bisher keiner von den Viechern den gefallen, ein Rad zu schlagen. Nun gut, er hatte ja noch 2 Stunden Zeit, vielleicht hatte er auf dem Rückweg ja mehr Glück.
 

~Ich bin wohl einfach keine Bedrohung... Immerhin sollen die Federn ja Feinde abschrecken...~

Schulterzuckend erklomm der Braunäugige weiter die Treppen und blieb dann am Ende völlig erstaunt stehen. Dieser Ort wirkte irgendwie so...friedlich. Doch so schnell wie sie gekommen war, verflog die Friedlichkeit auch schon wieder.

„Hast du vergessen wie man läuft Köter?“

Nun, Kaiba schien sich von seinem Schock wieder erholt zu haben. Joey holte tief Luft, zählte innerlich bis 3 und ignorierte Kaiba dann einfach. Er durfte nicht in Versuchung kommen, ihn zu beleidigen, dass würde sich nur zu seinen Ungunsten auswirken. Ohne ein Wort zu verlieren, marschierte er in den Innenhof des Klosters und somit verschwand er aus Kaibas Blickfeld. Mokuba grinste.

„Also so dämlich wie du immer tust ist er nicht, großer Bruder. Immerhin hat er die Selbstbeherrschung, dich zu ignorieren, was für seinen Job sicher am besten ist. Man beleidigt immerhin keine Hotelgäste.“

Der Firmenchef lies lediglich ein Grummeln hören und begann dann, sich die Überreste der Akropolis genauer anzusehen und auch das Schild zu lesen, welches dort stand. Mokubas grinsen wurde nur noch breiter und er eilte seinem Bruder nach. Man merkte deutlich, dass es Seto gegen den Strich ging, von dem Blonden ignoriert zu werden. Aber natürlich würde er das niemals zugeben, eher würde er sich die Zunge abbeißen. Mokuba wusste das, hütete sich jedoch davor, seinen Bruder darauf anzusprechen.
 

„Inmitten von so viel Geschichte zu stehen, hat schon was, findest du nicht auch Seto?“

„Es ist zumindest mal etwas anderes als diese üblichen Urlaube die man nur am Strand liegend verbringt und sich langweilt. Allerdings fände ich eine noch einigermaßen intakte Akropolis interessanter.“

„Die kommt schon noch. In Lindos steht auch eine und die steht WIRKLICH noch, nicht nur ein paar Steine.“

„Das ist doch mal was. Sollen wir uns das Kloster näher ansehen?“

„Ja, warum nicht.“

Somit gingen die Kaibabrüder in Richtung Klosterinnenhof. Dort trafen sie wieder auf Joey, der einigen der anderen Teilnehmer der Rundfahrt gerade die Bedeutung des Baumes erklärte, der hier herumstand. Der Braunhaarige hörte nur etwas von wegen Glück und Hochzeit und irgend sowas. Sachen die ihn nicht weiter interessierten, weswegen er seine Aufmerksamkeit auch eher auf eine Tür richtete, die zu einer Allee führte auf die er auch gleich Zielstrebig zusteuerte.

„Mensch Seto, nicht so schnell, ich wollte doch hören was Joey über den Baum zu sagen hat!“

„Ich aber nicht. Du kannst ja hier bleiben, ich geh den Ausblick genießen.“

„Mann bist du wieder ein Spielverderber.“

„Wieso? Du kannst ja hier bleiben, ich hab für Geschwafel über Eheglück eben einfach nichts übrig.“

„Vielleicht solltest du das ja.“

„Sicher nicht!“

Mit diesen Worten verschwand der Blauäugige auch schon durch die Tür und begutachtete die Allee. Er entdeckte in den Zweigen Hüllen von seltsamen Käfern und man hörte auch Geräusche, die eher nach Kreischen klangen.
 

Er musterte die Hüllen etwas genauer und ging gemächlich bis ans Ende der Allee wo sich ihm ein herrlicher Ausblick über Klippen und Meer bot. Klippen... Irgendetwas klingelte da bei ihm. Als er hinter sich dann die Stimme des allseits bekannten blonden Köters vernahm, der den Gästen gerade erklärte, dass es sich bei den Kreischkäfern um Zikaden handelte, fiel ihm auch wieder ein was. Er lehnte sich etwas weiter über das Geländer, um die Höhe abschätzen zu können.

„Hast du vor runterzuspringen Kaiba?“

Joey stand inzwischen neben dem Braunhaarigen, was dieser gar nicht bemerkt hatte. Nun jedoch sah Seto mit undefinierbarem Blick und ebenso undefinierbaren Grinsen auf den Blonden.

„Nein Wheeler, eigentlich hatte ich nur überlegt ob es hier hoch genug wäre um dich runterzuwerfen.“

Die Aussage hatte gesessen und der Blonde wurde ziemlich weiß. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht! Etwas auffällig schob er sich von dem Geländer weg, immer darauf bedacht, Kaiba im Blick zu haben. Dieser lehnte immer noch Grinsend an dem Geländer und beobachtete amüsiert Wheelers Verhalten.
 

„Was denn los Köter? Angst?“

„Das hättest du wohl gerne!“

Joey knurrte und der Braunhaarige wollte gerade etwas erwidern, als Mokuba auf sie zu gerannt kam.

„Euch zwei kann man aber auch keine Sekunde alleine lassen! Was hast du nun schon wieder gemacht Seto?“

„Ich? Wieso ich? Ich hab nichts getan... Ich wollte Wheeler lediglich die Aussicht etwas näher bringen...“

~Im freien Fall sieht man ja bekanntlich am meisten...~

Mokuba sah seinen Bruder nur misstrauisch an. Joey machte nicht wirklich den Eindruck, als hätte er die Aussicht genossen.

„Wer‘s glaubt Seto... Komm wir gehen uns jetzt das Aussichtskreuz ansehen.“

Mit den Worten zerrte der Schwarzhaarige den Firmenchef auch schon wieder in Richtung Kloster, dann zur Treppe und anschließend auf die andere Seite des Berges. Joey beobachtete diesen Abgang recht erstaunt, da er nicht gedacht hatte, dass sich der Braunhaarige so etwas gefallen lies.
 

„Die Aussicht war der Wahnsinn!“

Mokuba war restlos begeistert, als sie sich wieder auf den Weg zum Bus machten.

„Ja es war ziemlich schön da oben. Eine gute Aussicht.“

Natürlich war die Laune des Jungunternehmers nicht ganz so aufgekratzt wie die seines kleinen Bruders, aber das hieß ja noch lange nicht, dass es ihm nicht gefallen hatte. Er hatte die Aussicht tatsächlich schön gefunden und sich gefragt, wie wohl ein Sonnenuntergang da oben aussehen mochte. Auf halbem Weg begegneten sie wieder dem Blonden, der mit aller Macht versuchte, einen Pfau dazu zu bringen, die Schwanzfedern aufzustellen. Ein recht seltsames Bild, wenn man es genau betrachtete. Nach 5 Minuten beschloss Seto sich dann doch einzumischen.

„Langsam müsstest du begriffen haben, dass er Hunde nicht als Bedrohung sieht, Wheeler.“

Joey hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen, als er diese unterkühlte Stimme vernahm, vor allem da er den Braunhaarigen einfach nicht bemerkt hatte.

„Ich bin kein Hund Kaiba! Merk dir das endlich.“

„Knurrst aber wie einer.“

Joey wollte ihm gerade widersprechen, als auch der Pfau den Braunhaarigen zu bemerken schien und plötzlich ein Rad schlug. Verdattert sah er zu dem Vogel, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. Schnell schoss er ein Foto und wandte sich dann wieder Kaiba zu.
 

„Der Vogel scheint dich zu kennen, Kaiba.“

„Nun, man sollte sich auch eher vor einem Drachen fürchten als vor einem Straßenköter oder?“

Nun knurrte der Blonde wieder. Musste dem Braunhaarigen auch immer für alles ein Gegenargument einfallen? Auch Mokuba hatte ein paar Fotos gemacht, weswegen er den neuerlichen Streit erst jetzt bemerkte. Er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und seufzte. So würde das doch nie was werden.

„Kommt ihr zwei Streithähne, die zwei Stunden sind um, wir müssen zum Bus.“

Sich von ihrem stummen Blickduell losreißend folgten die beiden „Streithähne“ dem Schwarzhaarigen. Sie ließen es sich jedoch nicht nehmen, sich ab und an vernichtende Blicke zu zuwerfen. Mokuba schüttelte nur den Kopf. Der restliche Ausflug konnte ja noch heiter werden...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mit über 4000 Wörter mein bisher längstes Kapitel O.o Ich hoffe ihr hattet euren Spaß bei Lesen^^
Den letzten Teil mit dem Pfau... Das hab ich übrigens auch versucht >.< Aber ich war leider auch keine sonderliche Bedrohung für den-.- Irgendwann hat er sich dann zwar doch erbarmt die Federn aufzustellen aber das hat gedauert, sag ich euch...

glg eure Shanna Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lunata79
2015-06-14T11:52:58+00:00 14.06.2015 13:52
Oh, ja. Das verspricht noch sehr spaßig zu werden.
Freu mich schon aufs nächste Kapitel.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Shanna
14.06.2015 22:16
Hey, danke für den Kommi^^ ja es wird noch spaßig, zumindest hatte ich das mal im Sinn xD

glg Shanna


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