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The doctor, the cob and the pathologist

Wenn Leben und Tod aufeinander treffen.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
hey joooo - neues kapiii

viel spaß~ Komplett anzeigen

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Unbekannte Situation

Leise klackte das Schloss meiner Wohnungstür und ich trat ein. Den klimpernden Schlüssel schmiss ich achtlos auf die Komode, die Schuhe zog ich ohne sie aufzumachen aus und ließ sie im Flur liegen. Den Arztkittel hängte ich fürsorglich auf einen Bügel aus meiner Garderobe. In dem Moment streifte mich auch schon etwas Weiches an meinen Beinen und ich grinste. Ich drehte mich um und bückte mich zu meiner Katze hinunter.

»Na, Neko«, begrüßte ich das getigerte Tier und strich ihr über den Kopf, den sie mit entgegendrückte.

Maunzend lief sie mir hinterher als ich in die Küche ging, das Licht anschaltete und ihr Futter zubereitete. Glücklich fraß sie los. Ich machte mir noch einen Tee und ließ mich auf einen der beiden Stühle des kleinen Tisches fallen. Langsam schlürfte ich die dampfende Flüssigkeit in mich hinein. Wohlige Wärme breitete sich in meinem Körper aus und ließ mich schmunzeln. Ich saß noch lange dort und sah mich einfach um, oder las die Inhaltsliste von den verschiedenen Marmeladen vom Frühstück durch, danach goss ich noch einmal die Blumen in der ganzen Wohnung. Das nahm ziemlich Zeit in Anspruch, da ich ein echter Naturfreak war.

Letzten Endes fand ich mich in Mitte meines Wohnzimmers wieder. Streng sah ich noch einmal über die Möbel, ehe mein Blick sich auf die Uhr richtete und ich erstaunt feststellte, dass es schon halb zwölf war. Ich stellte die Gießkanne in der Küche ab und schlurfte gähnend in mein Schlafzimmer. Grinsend sah ich zu Neko, die sich schon auf meinem Bett zusammengerollt hatte und den Schlaf der Gerechten schlief. Ich zog mir eine Boxershorts und ein schlabbriges T-Shirt an, machte noch einen kurzen Ausflug ins Badezimmer und schmiss mich dann in mein ungeheuer bequemes Bett, knipste die Nachttischlampe aus und schlummerte sofort ein.
 

Ein dröhnendes Geräusch ließ mich zusammenfahren und sogleich fiel ich aus dem Bett. Jemand klingelte Sturm. Ich tastete nach der kleinen Lampe neben dem Bett und sah, als ich endlich Licht hatte, auf den Wecker. Halb drei in der Nacht. Mit wachsender Wut sprang ich auf und lief Richtung Wohnungstür.

»Sach mal – habt ihr sie noch alle?! SCHAUT MAL AUF DIE UHR!«, rief ich schon, obwohl ich erst durch die Tür des Schlafzimmers kam.

Im Vorbeigehen knipste ich das Licht an und war schon fast bei der Tür, doch ich stolperte und während des Fallens sah ich aus den Augenwinkel meine schwarzen Chucks, die verräterisch zu grinsen schienen. Polternd knallte ich auf den Teppichboden des Flurs und fluchte lautstark. Als eine weitere Sturmklingelorgie ertönte, rappelte ich mich auf und öffnete mit Schwung die Tür.

»HABT IHR DIE FALSCHE ZEITZONE ERWISCHT?!«, schimpfte ich schon los, ehe ich die Augen aufmachte und sah, wer vor meiner Tür stand.

Eine Polizeistreife und ein gewisser Arsch mit rotem Haar. Eustass. Grrr.

Der pure Zorn stand in meinem Gesicht.

»Was ist denn jetzt schon wieder? Und woher haben Sie bitteschön meine Adresse?«, zischte ich dem Mann ins Gesicht.

Der schaute mich nur argwöhnisch an, musterte kurz meine Garderobe um dann zu sagen:

»Ich habe ihre Adresse aus dienstlichen Gründen bekommen...«, er genoss es, mich warten zu lassen und zu zusehen, wie ich ihn ungeduldig anfunkelte, »wir brauchen Sie, eine neue Leiche.«

Ich begann zu lachen.

»Sind sie so hilflos, sodass sie arme Frauen aus ihren Träumen klingeln müssen? Keinen anderen Pathologen in der Nähe?«

»Nein, aber Dr. Trafalgar hielt es für das Beste, dass wir SIE dazu holen«, meinte Eustass angefressen.

Ich zog eine Augenbraue hoch.

»Was hat denn jetzt Dokt-«, fing ich an.

»-sehen Sie, wenn wir da sind!«, fiel mit der Trottel ins Wort, »Ziehen Sie sich etwas Vernünftiges an und kommen Sie mit!«

»Aye aye, Käpt'n«, knurrte ich und knallte die Haustüre vor seiner Nase zu.

Eine Leiche – endlich mal ein Außeneinsatz. Aber was hat Law damit zu tun? Schnell schlüpfte ich in eine Röhrenjeans und ein Top, zog meine Chucks an, schnappte im Vorbeigehen meine schwarze Lederjacke und den Schlüsselbund und verließ meine Wohnung.

Ich sprang die Treppen hinunter und verließ das Mehrparteienhaus. Unten warteten schon das Polizeiauto und ein schwarzer Jaguar. Angeber. Bestimmt nur sein Dienstwagen. Der Jaguarfahrer hielt mir die Beifahrertür auf, doch ich stieg provokant in das Streifenauto und so fuhren wir los. Schon Meter vor dem Ziel sah man die blauen Lichter, die sich an den ganzen Wänden der Wohnhäuser widerspiegelten. Ein undeutbarer Gesichtsausdruck schlich sich in meine Züge, als ich darüber nachdachte, dass der Tote noch ein ganzes Leben vor sich gehabt haben könnte und vielleicht Familie, Freunde und nette Leute um sich hatte. Genaueres würde ich gleich herausfinden. Ich stieg aus, obwohl der Wagen noch nicht ganz zum Stehen gekommen war und ging im Schnellschritt auf eines der großen, modernen Häuser zu, welche hier standen. Ein Polizist am Eingang nickte mir zu und hielt das Absperrband hoch, ich schlüpfte hindurch und betrat die Designerbude. Mehrere Leute in weißen Ganzkörperanzügen kamen mir entgegen oder taten das, was eine Spurensicherung eben tat. Als ich an einen Raum, der aus den Augenwinkeln wie eine Küche aussah, vorbeilief, stockte ich und ging ein paar Schritte zurück. Und tatsächlich: Ein Mann von der Mordkommission stand neben Law und stellte ihm Fragen. Völlig aus der Fassung blieb ich einfach stehen und sah zu den beiden Männern hinüber. Da der Kommissar seinen breiten Rücken zu mir gewendet hatte sah ich dem Chirurgen direkt in sein nachdenkliches Gesicht. Mitten im Gespräch richteten sich seine grauen Augen auf einmal auf mich und er sah mir in meine gelben Seelenspiegel. Er lächelte mild und nickte mir zu. Ehe ich reagieren konnte griff jemand nach meinem Arm und zog mich mit sich. Ein Blick hinauf und ich wusste, wer es war: Eustass. Ich knurrte und entzog mich seinem Griff.

»Erst die Arbeit, dann das Vergnügen«, grinste er auf mich hinunter.

Für einen kleinen Moment entgleisten mir meine Züge, ich fing mich aber wieder und entgegnete schnippisch:

»Keine Angst, ich nehm' ihn Ihnen nicht weg.«

Und nun standen wir im Wohnzimmer. Ein beigefarbener Teppich bedeckte die Mitte des dunklen Parkettbodens, weiße Designersessel und eine Couch standen auf ihm, daneben ein Glastisch. An der Wand hing ein riesiger Flachbildschirmfernseher und eine komplett verglaste Wand gab den Blick auf den gepflegten Garten preis. An einer der Wände hing ein Bild, welches meiner Meinung nach kaum als Kunst bezeichnet werden konnte: Es war komplett schwarz, nur ein weißer Punkt auf der linken Hälfte stach hervor. Hinter dem langen Sofa schauten Füße mit teuren Schuhen hervor. Langsam ging ich um die Couch und betrachtete den Toten. Auf dem ersten Blick zählte ich vier Einschüsse in Bauchbereich. Ich zog weiße Gummihandschuhe aus meiner Tasche und streifte sie über, danach beugte ich mich fachmännisch über die Leiche.

»Erschossen«, kam es knapp vom Polizisten.

»Was Sie nicht sagen«, grummelte ich.

»Hey«, erklang eine bekannte Stimme neben mir.

»Hey, Tobi«, meinte ich zurück, »schreibst du mit?«

Ein einfaches „Jo“ war die Antwort und ich legte los:

»Mann, Ende dreißig, circa 1,80 groß, normales Gewicht, Gesundheitszustand schätzungsweise gut, vier Einschüsse...«

Ich griff nach seinem Hals, um seinen Kopf nach Verletzungen zu untersuchen und erstarrte.

»Oh mein Gott! Der Tote lebt! EINEN KRANKENWAGEN, schnell!«, rief ich.

Etwa die gesamte Belegschaft starrte kurz zu mir herüber, ehe einer sein Handy zückte und den Notruf betätigte. Die raue Stimme von Dr. Trafalgar war die Nächste, die die plötzliche Stille zerbrach. Er hockte sich neben mich und verlagerte den Körper des Mannes. Langsam stellte ich mich wieder auf und betrachtete wie hypnotisiert die Lage. Noch nie habe ich einen Toten untersuchen müssen, der noch lebte. Mit dieser Situation war ich nicht vertraut und ich stand tatenlos da. Nach wenigen Minuten kam der Notdienst und kümmerte sich um den Mann. Als sie mit dem Mann wegfuhren, erwachte ich wieder aus meiner Starre und ging langsam gen Ausgang.

»Wo wollen Sie hin?«, rief Eustass.

»Wonach schaut's aus?«, fragte ich zurück, »Wenn es keinen Toten gibt, braucht man keinen Pathologen.«

Noch einmal wurde ich von jemandem am Arm berührt, doch diesmal fühlte es sich nicht so grob an. Ich drehte mich herum und sah in die Augen des Chirurgen.

»Es gibt da glaube ich etwas, was du sehen solltest«, meinte er ruhig.

Verständnislos sah ich ihn an. Während wir eine Treppe emporstiegen, fragte ich ihn, was mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte:

»Wieso bist du hier?«

»Ich wohne direkt daneben und hörte die Schüsse«, antwortete er.

In diesem Moment zuckte eine Erinnerung durch meinen Kopf, vorbei an meinem inneren Auge:

Als ich aus dem Streifenauto stieg und die Tür zuwarf, habe ich aus dem Augenwinkel ein schwarzen Sportwagen im Blaulicht auf funkeln sehen, der in der Einfahrt des anderen Hauses stand, welches ich unter „Darin-wohnt-ein-eingebildeter-Schnösel-mit-Haufen-Kohle“ abgeheftet hatte. Law's Auto.

Als wir durch eine Tür gingen, entfuhr mir ein kurzer Quietscher.

An der Wand hingen mehrere groß entwickelte Bilder. Eine junge Frau war darauf zu sehen. Eine Frau mit weißem Haar und gelben Augen. Das war ich!

»Was soll d-«, fing ich an, doch einer der Polizisten im Raum kam schon auf mich zugeschossen.

»Kennen Sie den Mann?«

Eine eindeutige Anspielung auf den Verletzten. Langsam schüttelte ich den Kopf.

In dem Moment durchfuhr mich wieder eine Erinnerung:
 

»Leuts, kommt mal her und schaut euch das an«, meinte ich und starrte weiter auf die Buchstaben.

Ich nahm eine kleine Greifzange und nahm die anderen vorsichtig heraus vorsichtig hinaus und legte sie auf ein Tablett. Danach hielt ich es ins Licht, um die Buchstaben besser erkennen zu können

Die Anderen schauten mir über den Rücken.

»Was zum Teufel...«, murmelte Tobi.

»Das Wort, welches sie suchen lautet „Todesengel“, meine Herren und Dame«, kam eine Stimme von der Tür und wir fuhren herum.

Es war eine Anspielung auf mich! Mein Beruf, in dem ich Tag täglich mit dem Tod in Berührung kam und mein Name ‚Tenshi‘, was so viel bedeutete wie Engel.
 

»Oh mein Gott«, entfuhr es mir.

Zwei Paar fragender Augen sahen auf mich hinab.

»Nicht die Männer sind seine Opfer – sondern ich«, hauchte ich.

Wenig überzeugt sah der Polizist auf mich hinab, doch Laws Augen weiteten sich.

»Der erste Tote: 10 Schüsse, ich die Patronen war das Wort „Todesengel“ geritzt. Mein Name. Nun hier: Die Fotos von mir an der Wand. Keinen der beiden Männer kenne beziehungsweise kannte ich – der Mörder wusste, dass die Leichen zu mir kommen würden«, klärte ich auf.

»Gibt es jemanden, der es auf sie abgesehen hat?«, fragte der Kommissar.

»Ich wüsste nicht, wer … «, meinte ich.

Der Mann sah zu Law, der nickte.

»Sie bekommen auf jeden Fall Personenschutz! Wir werden Sie rund um die Uhr überwachen!«, meinte der Polizist bestimmend.

»Ich werde bei ihr bleiben«, hörte ich Law sagen.

Entgeistert sah ich ihn an.

»Ich werde zusätzlich mehrere Polizisten in Zivil in ihrer Nähe stationieren lassen, die sie bewachen werden«, meinte der Polizist väterlich, »wir haben es mit einem Serienmörder zu tun, junge Dame, vertrauen sie keinem – jeder aus ihrem Umfeld könnte es sein.«

Perplex sah ich ihm hinterher, wie er aus dem Zimmer lief und mit den Worten:

»Josh – wir haben eine Spur!« durch das Haus lief.

Entgeistert sah ich nun hinauf zu dem Chirurgen.

»Wa-«, fing ich erneut an, doch wurde diesmal von dem Arzt unterbrochen:

»Es ist unauffälliger wenn ich bei dir bleibe. Besser auf jeden Fall, als irgendein Bulle.«

Und in dem Moment wusste ich: Ich war nicht mehr sicher und es würde entweder im Leben oder im Tod enden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lealove
2014-08-27T16:21:07+00:00 27.08.2014 18:21
Spannend :o mach schnell weiter :oooo sonst hasse ich dich... ne scherz :D hehehe also wird law jetz die gaaanze zeit bei ihr sein *grins* gefällt mir :D *cookies hinstell* hast du supaaa gemacht^^

Lg Lea :3
Antwort von: abgemeldet
27.08.2014 18:26
Ich weiß ;D Dankeschön^^ auch wenn ich dich fast dazu zwingen musste, endlich ein Feedback zu geben *böse schau* Aber ich versuche, so schnell wie es geht wieterzuschreiben (natürlich lasse ich mir extra viel zeit, damit du schon ungeduldig rumquengelst xD)
lg PriEd Neko~
Von:  Nanaa-Chan
2014-08-14T18:55:59+00:00 14.08.2014 20:55
WOW... das ist heftig... damit hab ich jetzt nicht gerechnet... aber das ist gut so ... immer schön die spannung halten.. und ich hasse es, ich will weiter lesen *heul*

Aber immer schön zu lesen wie sie Eustass so.. so .. so... mir fällt kein wort für ein xDD ... so ein reindrückt... hihi ... und das Law die aufpasser rolle übernimmt ... (ich mein klar als Law liebhaberin muss sowas sein ;P )

Freu mich schon drauf wie es weiter geht und wie oft Eustass und Law noch aneinander geraten xDD

liebe grüße da lass

Cuucuu


Antwort von: abgemeldet
14.08.2014 20:59
Das beste: ich hab damit auch nicht gerechnet xD
ich überlege, in welcher verbindung ich die beiden stellen könnte (also kiddie und lawilein)
ja, ich liebe die art von shiro, wie sie es immer drauf anlegt, bzw ohne groß gedanken zu machen einfach das zu ihm sagt, was sie sagen würde.
ach ja...ich bemühe mich, schnell zu arbeiten und sowas :D ich bin auch richtig stolz auf mich, dass das kapi so tierisch schon lang geworden ist *-*

lg


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