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Schicksalsfäden

Jeder verdient eine zweite Chance (Uchiha-center)
von

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Träume

Die unterschiedlichsten Gedanken schossen durch seinen Kopf, verschwanden beinahe im selben Augenblick, rannen wie Sand durch seine Finger, lösten sich auf, ehe er sie genauer betrachten konnte.

Er war noch ganz durcheinander, als er sich langsam aufsetzte und seinen Blick schweifen ließ. Noch immer war er wie benebelt.

Alles schien in Grautöne zu zerfließen, düster und trist, und je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass der Ort, an dem er sich befand, über keine erkennbaren Strukturen verfügte. Verschwimmende Muster, deformierte Schemen flogen durch die Luft, waren nicht greifbar, surreal. Es war unnatürlich.

Entsetzlich langsam wurde ihm klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte.
 

Was … geht hier vor?“
 

Seine träge Zunge formte die Worte, entließ sie, ganz ohne sein Zutun.

Als hätte er nur darauf gewartet, erschien ein Schatten vor ihm, nur eine Armlänge entfernt.

Seltsam verschwommen bildete sich ein Gegenstand heraus, nahm langsam Gestalt an.
 

Ein Spiegel?
 

Und tatsächlich schwebe da eine Scheibe vor ihm, reflektierte sein Bild, warf es zurück. Mit hochgezogenen Augenbrauen erhob er sich und trat noch näher heran, bis er das Glas berühren konnte.

Doppelgänger und Original sich trafen, ohne jemals eines zu werden.
 

Plötzlich veränderte sich das Bild. Sein zweites Ich verschwand und machte etwas anderem Platz.

Ein Tisch wurde sichtbar.

Fasziniert besah er ihn genauer. Er war hölzern, Maserungen zierten ihn und er schien einfach, aber stabil gebaut.

Da bemerkte er einige Gegenstände auf ihm ruhen. Drei waren es.

Er musste die Augen zusammenkneifen, um sie näher identifizieren zu können.
 

Links lag ein deformiertes Knäuel. Verwundert erkannte er, dass es sich dabei um einen grünen Plüschdrachen handelte.

Die Knopfaugen schienen ihn anzustarren, der eigentlich freundlich grinsende Mund verzog sich zu einer grausig aussehenden Grimasse. Schnell wandte er den Blick ab.
 

Auf der rechten Seite befand sich ein Haargummi. Er hatte es trotz seiner geringen Größe sofort als solches erkennen können.

Es kam ihm bekannt vor, doch wollte ihm partout nicht einfallen, warum.
 

Nachdenklich sah er auf die Mitte des Tisches.

Ein Fächer.

Er war ein perfektes Abbild eben jenes Symbols, dass sich auf seinem Rücken befand. Die obere Hälfte strahlte in leuchtendem Rot, die untere in hellem Weiß, das ihn an Schnee erinnerte.

Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen.
 

„Entscheide dich!“
 

Erschrocken drehte er sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Beunruhigt wandte er sich wieder dem Spiegel zu.

Entscheiden? Was meinte diese Stimme damit?

Er legte seine Hand erneut gegen die Scheibe und spürte die harte Schicht unter seinen Fingern.
 

Wie soll ich mich entscheiden, wenn ich sie nicht berühren kann?“

Flüsternd kamen die Worte über seine Lippen.
 

Er verstand nicht, was von ihm erwartet wurde.

Da tauchte sein Spiegelbild wieder auf.

Es trat näher in das Zentrum seines Blickfeldes und sah ihm ernst in die Augen.

Nach wenigen Sekunden wandte es sich ab und er bemerkte, wie der Tisch anfing zu schrumpfen.

Anfangs war er noch groß genug, um für alle drei Gegenstände Platz zu bieten, doch das änderte sich schnell.

Kurz bevor der erste von ihnen zu Boden fallen konnte, warf sein Abbild den Stoffdrachen von der Tischplatte und schob das Haargummi näher in die Mitte.

Er war fasziniert von dem Geschehen, konnte den Blick nicht abwenden.

Immer kleiner und kleiner wurde der Tisch, so klein, dass erneut einer der Gegenstände weichen musste.
 

Das Haargummi.
 

Seine Nase berührte nun schon das Glas, so nahe war er herangetreten. Noch immer schrumpfte das Möbelstück.

Würde der Fächer auch noch fallen?

Sein Herz hämmerte in seiner Brust. Nein! Das durfte er nicht!

Immer fester und fester drückte er sich gegen die Scheibe.
 

Er durfte einfach nicht fallen!
 

Es klirrte.

Der Spiegel war zerbrochen.
 


 

Sein Herz schlug schnell. Es raste, pumpte das Blut, ließ es in seinen Ohren rauschen, so laut, dass er sich einbildete, nicht einmal seine eigenen Gedanken hören zu können.

Doch er konnte sie hören.

Sie drehten sich immer und immer wieder um dieselbe Frage, verharrten an jenem bestimmten Fixpunkt, rotierten um ihn und machten es ihm unmöglich, etwas anderes wahrzunehmen.

Allerdings hielten sie nicht nur diese eine Frage davon ab, in den unendlichen Tiefen des Vergessens zu verschwinden, sie hielten auch die möglichen Lösungsansätze ab, eine mögliche Antwort.

Er war nicht imstande zu überlegen, zu analysieren und somit auch unfähig, mit dieser Situation umzugehen.

Alles was ihm blieb, war ein Gefühl, nicht viel mehr als eine Ahnung.

Sein gesamtes Sein klammerte sich an sie und er spürte eine Empfindung in sich, die er eigentlich schon lange aus seinem Inneren verbannt zu haben glaubte, diesen Hauch, gehüllt in strahlendes Weiß, so flüchtig und doch so leuchtend, dass niemand, und dabei schloss er sich selbst mit ein, sich seinem Licht entziehen konnte.

Dieses Etwas, das sich Hoffnung nannte.
 

Normalerweise erlaubte er sich nicht, an dieser Banalität festzuhalten, die sich schlussendlich doch nur als ein Trugbild erweisen würde, eine Täuschung, eine Illusion.

Sasuke war angespannt wie schon lange nicht mehr.

Allein die Vorstellung, was in nur wenigen Momenten passieren könnte, machte es ihm unmöglich, seine sonstige Beherrschung aufrechtzuerhalten.

Natürlich wusste er, dass er keinen Grund hatte, dieser Frau, die da einige Schritte vor ihm ging, beinahe schon stolzierte, zu vertrauen.

Das tat er auch nicht. Nicht einmal ansatzweise.
 

Er starrte sie an, ohne sie wirklich wahrzunehmen.

Ihre Haare verdeckten es, das Symbol auf ihrem Kimono, doch wusste er, dass es da war.

Er hatte einen kurzen Blick darauf erhaschen können, als sie ihn einen Moment lang angesehen hatte, noch während sie kehrtgemacht und vorausgegangen war, kurz nachdem sie seine Welt aus den Fugen gehoben hatte.
 

Komm mit. Ich bringe dich zu ihnen.
 

Es gab Schlimmeres als den Tod, das wusste er.

Doch andererseits, was hatte er noch groß zu verlieren?
 

„Wir werden hier warten.“
 

Sie drehte sich in seine Richtung und musterte ihn für einen kurzen Augenblick.

Er wusste nicht, was sie erwartete zu sehen, doch bemerkte er, wie sich ihre Mundwinkel ein wenig hoben. Es war nur minimal, kaum noch erkennbar. Unter anderen Umständen hätte er es für Höhne gehalten.

Es interessierte ihn nicht wirklich, allerdings hatte er das Gefühl, dass es wichtig wäre, diese Frau zu verstehen und ihre Reaktion, so klein sie auch sein mochte, richtig zu deuten. Normalerweise verließ er sich nicht auf eine solche Ahnung. In Kämpfen, da hörte er auf seinen Instinkt. Im Alltag hörte er auf seinen Verstand.

Doch das hier fühlte sich anders an.

Die Regung im Gesicht dieser Frau, sie war kein Zeichen der Abneigung oder der Schadenfreude.

Konnte es sein, dass sie glücklich war?
 

Er ließ seinen Blick ein wenig schweifen.

Nach wie vor waren sie von Fels umgeben, doch unterschied er sich von dem, der ihn bis vor kurzem noch eingeschlossen hatte. Auch verfügte er nun wieder über das ihm gewohnte Maß an Chakra.

Diese Erkenntnis drang nur sehr langsam zu ihm durch, auch kümmerte es ihn nicht weiter.

Er nahm es einfach so hin, genauso wie die Tatsache, dass sie nun schon seit einigen Minuten hier standen, mitten im nirgendwo.

Diese eine Frage hielt ihn immer noch fest im Griff und das würde sich so bald auch nicht ändern.
 

Willst du denn gar nicht wissen, wie es deiner Familie geht?
 

Dieser Satz, diese Zeitform. Sie hatte nicht „ging“ gesagt. Sie hatte es auch nicht auf eine andere Art und Weise formuliert, die vielleicht einige Aspekte im Unklaren gelassen hätte.

Sie hatte es so gesagt, dass keine Zweifel in ihm aufkommen konnten.
 

Es war eine Tatsache und sie beide wussten es.
 

Seine Mutter, sein Vater, … Itachi. 

Sie waren am Leben und er würde alles dafür tun, damit das auch so bleibt.   


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zu dem oberen Teil werde ich mich nicht äußern. Es dürfte klar sein, von wem die Rede ist. Oder vielleicht auch nicht. :)

Dank ein paar sehr lieben Meldungen habe ich das nächste Kapitel fertig bekommen.
Dennoch bleibt es kritisch, Leute.
Ich hoffe, die Muse kommt bald aus dem Urlaub zurück... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zahra-chan
2014-08-04T13:17:10+00:00 04.08.2014 15:17
Hallo^^
Schön, dass du ein neues Kapitel heruntergeladen hast :)
Es gibt so ein paar Dinge, die entweder so sind oder ich sie mir nur einbilde:
1. Als gesagt wurden ist er müsse sich entscheiden gab es den Stoffdrachen aus seiner Kindheit, welcher nicht freundlich sondern düster schaute. Er konnte sich für den Drachen entscheiden.Heißt das, dass er sich für seine dunkle Vergangenheit/Kindheit entscheiden konnte, die er vielleichtändern kann, weil er weiß was passiert und er es somit ändern kann?

2. Die Haarspange. Sakura, die immer für ihn war und ihn mit Naruto wiederholen will und nie an ihn gezweifelt hat. Heißt das, dass er wieder zurück in seine Zeit und in das jetzige Geschehen(schreibt man das so?) kann und vielleicht seine Vergangeheit entgültig ruhen lassen kann?

3. Der Fächer, das Uchiha-Clan Symbol
Antwort von:  Zahra-chan
04.08.2014 15:25
Sry meine Schwester hat es gespeichert ohne, dass ich gespeichert habe.
3. Der Fächer, das Uchiha-Clan Symbol. Meinst du damit, dass er sich für die Rache entscheiden kann, indem er Konoha mit den Bewohnern auslöscht?

Ich glaube, das sind eher feststellungen als Fragen, aber ich möchte wissen, ob ich das jetzt richtig Interpritiert habe :D
Und noch eine Sache: Sein Zweites-Ich (Das Spiegelbild), weiß es was passiert, wenn er sich für eines dieser Gegenstände entscheidet? Immerhin hat er Ihn dazu aufgefordert sich zu entscheiden.

GLG Zahra

PS: Sry, dass ich so viel fragen muss, aber ich beschäftige mich wirklich sehr mit sein FF :D
Von:  Piratenqueen
2014-08-04T08:49:29+00:00 04.08.2014 10:49
Gutes kap
Du hast mal wieder alles sehr gut beschrieben. Ich mag deinen Schreibstil sehr. Freu mich aufs nächste kap.

Vor allem stellt sich mir die Frage: Was geschieht jetzt? Wird er seiner Familie begegnen?
Boah ich bin so aufgeregt!

LG^^
Von:  Sakura___Uchiha
2014-08-03T19:33:09+00:00 03.08.2014 21:33
Das mit seinem zweiten "Ich" gefällt mir.
Macht die Situation noch spannender ;)
Manchmal ist es etwas schwer die verschiedenen Perspektiven zu entziffern,
vielleicht liegt das aber auch nur an mir??

Möchte unbedingt wissen was als nächstes geschieht.
Wird er Sakura treffen?
Werden Mikoto, Fugaku und Itachi Sasuke in seinem jetzigen "Ich" sehen?
Falls ja,
wie werden sie darauf reagieren,
dass er jetzt erwachsener ist?

Bin wirklich gespannt wie es weiter geht ;))

Lieben Gruß

Antwort von:  Nakuj
03.08.2014 21:53
Freut mich sehr, dass es dir gefällt. :)
Ich weiß allerdings nicht, was GENAU du jetzt mit dem "zweiten Ich" meinst. Meinst du, dass er jetzt wieder 17 ist oder interpretierst du den oberen Abschnitt als einen (verborgenen) Teil seiner Persönlichkeit? Tut mir leid, wenn ich gerade etwas schwer von Begriff bin. ^^'
Jedenfalls ist die Verwirrung beim kursiven Text gewollt. Es soll nach und nach klar werden, mit wem man es zutun hat und wird nächstes Kapitel endgültig aufgelöst. (Ich werde das im Nachwort auch noch näher erläutern, für den Fall, dass man nicht versteht, worauf ich hinaus will. Das kommt daher, weil man sich dafür vl schon ältere Kapitel wieder ins Gedächtnis rufen muss.)

GLG :)
Antwort von:  Sakura___Uchiha
03.08.2014 22:03
Ich meinte den verborgenen Teil seiner Persönlichkeit ;)
Sorry,
habe mich etwas merkwürdig ausgedrückt.

Gut,
dass du das so gewollt hast,
denn ich dachte schon das es daran liegt,
dass ich überarbeitet bin.
Musste es zwei- bis dreimal lesen,
um es auf die Kette zu bekommen ;))

Ach so!!
Da hätte ich ja noch rätseln könne bis mir der Schädel platz :DD
Freue mich aufs nächste ;)
Antwort von:  Nakuj
03.08.2014 22:58
Na ich hoffe, du hattest das nicht wirklich vor! :D
Jedenfalls habe ich schon jetzt den ein oder anderen Hinweis hinterlassen.
Wie ersichtlich die für andere sind, weiß ich nicht. Immerhin habe ich einen anderen Blickwinkel auf meine eigene FF und weiß, wo die Hinweise sind.
Ich bin schon gespannt, was du zu dem nächsten Kapitel zu sagen hast. :)


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