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Schicksalsfäden

Jeder verdient eine zweite Chance (Uchiha-center)
von

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Steter Tropfen höhlt den Stein

Eine innere Unruhe hatte sie vor einiger Zeit befallen.

Es war nicht so, dass es eine große Überraschung dargestellt hatte, dieses Gefühl, dieses Unwohlsein, nicht so, dass sie es nicht erwartet hätte.

Sie machte sich einfach Sorgen.
 

Was auch sonst?

Sie befanden sich immerhin im Krieg.

Und nicht nur irgendeinem Krieg, sondern einem, der die Zukunft der gesamten Welt beeinflussen würde, bei dem sie alles auf eine Karte setzten – setzen mussten! – und doch war es einfach anders als das Gefühl, das sie eigentlich verspüren sollte.

Es war seltsam, auf eine bestimmte Art und Weise bedrückend, anders als ein bloßes Unwohlsein. Es war … mehr.

Sie konnte es nicht richtig beschreiben, doch kam es ihr irgendwie dichter vor, durchdringender, stärker.
 

Und es hatte, so wie immer, mit einer ganz bestimmten Person zu tun.
 

Seufzend strich Sakura sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte.

Sie durfte sich nicht so leicht ablenken lassen.

Der Mann, der da unter ihren Händen lag, auf sie vertraute und darauf, dass sie ihm helfen würde, die anderen, die dort draußen kämpften, um das zu beschützen, was sie Heimat nannten, für ihre Art zu leben; sie alle taten, was in ihrer Macht stand, um Mardara aufzuhalten und das war es, wofür auch sie kämpfen musste – wenn auch auf anderem Weg.

Erneut konzentrierte sie sich, ließ Chakra in ihre Handflächen gleiten und fuhr mit der Behandlung fort.
 

Das Gefühl jedoch blieb und wurde stärker mit jeder weiteren Sekunde, die sie in diesem Zelt verbrachte, hier, inmitten des Kriegsgebiets, fern von ihm.

Hier, wo sie ihm nicht helfen konnte.

Wobei auch immer.
 

Er würde ihre Anwesenheit sowieso nicht wollen, geschweige denn tolerieren; weil sie ihm egal war, schon immer gewesen war … und immer sein würde.

Ja, sie hatte es sich eingestanden, es akzeptiert oder es zumindest versucht.

Ändern tat es nichts.

Und vielleicht, nur vielleicht, würde sie ihm gerade dadurch helfen können.
 

Einfach, weil sie, trotz allem, immer noch zu ihm hielt.

Und wenn nicht, würde es auch keinen Unterschied machen, nicht für sie.
 

Einfach, weil sie sich dann zumindest nicht vorwerfen konnte, es nicht versucht zu haben.
 


 

Ein Tropfen, beständig, unaufhörlich, immer präsent und doch nichts weiter als Wasser, das auf Gestein traf, immer und immer wieder, stoisch und einem ganz bestimmten Metrum folgend. Seltsam laut hallte es in dieser großen Leere, dieser penetranten Einsamkeit, die beinahe schon dröhnend auf seine Ohren wirkte und wurde von der Stille verstärkt. Manchmal fragte Sasuke sich, woher es eigentlich kam, dieses Geräusch, warum es nicht stoppte, sich ihm auch weiterhin aufdrängte.
 

Seit mehreren Tagen war er nun wieder wach.

Er konnte nicht wirklich einschätzen, ob es nun wirklich Tage waren oder nicht sogar schon Wochen.

Er war nicht länger in der Höhle, die ihm als Unterschlupf gedient hatte, auch nicht länger in diesem seltsamen Wald.

Es überraschte ihn nicht, nicht im geringsten. Er würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass, sollte es tatsächlich anders gekommen sein, es weit seltsamer gewesen wäre, besorgniserregend angesichts der Tatsache, dass es sich um nichts weiter als ein höchst komplexes und mächtiges Genjutsu gehandelt hatte.
 

Seufzend legte er die Hand auf seine Stirn.

Eigentlich hätte er es wissen müssen oder zumindest ahnen.

Als er zum Kind geworden war, da hatte dieser Gedanke augenblicklich sein Denken ausgefüllt, auf ihn eingeschrien, aber nicht in diesem Wald.

Warum bloß?
 

Das Gestein war kalt, aber eigentlich hatte er sich schon daran gewöhnt.

Die Nässe war es vielmehr, die ihm zu schaffen machte. Sie zog ihm auch das letzte bisschen Wärme aus den Knochen, ließ ihn innerlich gefrieren oder zumindest das, was nicht schon längst zu Eis erstarrt war.
 

Man hätte sich vielleicht fragen können, warum er nicht nach draußen ging. Nun, die Antwort war einfach.
 

Er konnte nicht.
 

Es gab keinen Ausgang.

Rund um ihn herum befand sich Fels.

Er fragte sich, woher die Luft kam, die er atmete und das Licht, das ihm erlaubte, zu sehen.
 

Aus irgendeinem Grund war er nicht in der Lage, sein Chakra zu konzentrieren. Es war, als hätte er keine Kontrolle darüber. Selbst unter extremer Anstrengung konnte er höchstens ein winziges bisschen sammeln, doch das würde nicht reichen, um auch nur die simpelsten Jutsus auszuführen.

Als wenn das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, war auch noch sein Kusanagi, das in der Lage war, absolut alles zu zerschneiden, wie von Erdboden verschluckt.

Irgendjemand musste es ihm abgenommen haben.
 

Sein Magen rumorte.

Er müsste bald etwas essen und trinken, ansonsten würde er nicht in der Lage sein, einen Fluchtversuch zu starten.

Natürlich hatte er sich bereits die unterschiedlichsten Gedanken gemacht, nur schien es, als würden sämtliche Ansätze im Sand versiegen, solange sich nicht jemand zu ihm bemühte.

Er versuchte zu schlucken, was kläglich misslang.
 

Wo war er hier nur hineingeraten?
 

Plötzlich begann der Boden zu Beben.

Innerhalb von Sekunden war er auf den Beinen und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Kleine Gesteinsbrocken fielen herab, das Tropfen des Wassers verschwand, ging unter in dem Lärm, der ihn nun umgab.

Hektisch blickte Sasuke um sich, suchte nach einem Ausweg, doch da hörte es auch schon wieder auf und es wurde von einen Moment auf den anderen beängstigend ruhig um ihn.
 

Perplex starrte Sasuke auf die Felswand, die sich ihm gegenüber befand, besser gesagt befunden hatte.

Sie war einfach verschwunden.
 

„Was zum –“
 

Doch da durchbrachen Schritte die gerade erst wieder eingetretene Stille. Eine Person trat in sein Blickfeld.

Sasukes Augen verengten sich, als er sah, wer da vor ihm stand.

Diese Sharingan, umrahmt von langen dunklen Wimpern...
 

„Du?“
 

Obwohl er es als Frage formulierte, was er eigentlich nicht überrascht.

Der Grund, weswegen er es dennoch gerade auf diese Weise sagte, war nicht etwa die Person als solche, die nun vor ihm stand und für all das, seine jetzige Situation, die Geschehnisse der letzten Tage, verantwortlich war.

Viel mehr war es die Identität, die offensichtliche Herkunft der Person, die ihn dazu bewegte; diese Augen, die ihm da so leuchtend rot, unheilvoll und doch so vertraut entgegen leuchteten und somit der eindeutige Beweis dafür waren, dass er all die Zeit über belogen worden war – und das nicht zum ersten Mal.
 

Sein Gegenüber verzog amüsiert die Mundwinkel, beinahe schon spöttisch wirkte es und ließ die Wut in seinem Inneren aufwallen.
 

„Schön, dich wiederzusehen, Sasuke.“
 

Und das war der Moment, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte.  


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da ist das gute Stück! Bisher ist es mein persönlicher Liebling und ich hoffe, dass es euch genauso geht.
Was sagt ihr eigentlich zu dem neuen Fanfic-cover?
Bis nächste Woche! ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Zahra-chan
2014-07-19T12:44:16+00:00 19.07.2014 14:44
Hallo :)
Das Kapitel war mal wieder WOW.
Verglichen mit anderen FF sind deine Kapitel kürzer aber wie heißt es doch so schön "In der kürze liegt die würze"
Es ist immer das selbe.
Wenn es spannend wird hört dein Kapitel auf *seufz*
Zu deiner frage zu deinem neuem Cover: Ich denke es zeigt mehr von der Geschichte.
Als ich das erste Cover sah und auf deine FF gedrückt habe dachte ich du würdest von Saukes Kindheit erzählen
Mit diesem Cover wird gezeigt, dass es um Sasukes Erinnerungen geht und um seine Gefühle.
Alles in einem ich mag das neue Cover :D

LG Zahra
Antwort von:  Nakuj
19.07.2014 16:42
Vielen Dank für den Kommentar! :)

Ich habe mir früher immer große Gedanken über die Länge meiner Kapitel gemacht. Andere können 5000 Wörter oder mehr pro Kapitel schreiben, ich kann es nicht. Es fällt mir schwer, Dinge in die Länge zu ziehen und Aspekte länger durchzukauen, als unbedingt nötig. Kurz und kompakt, das war und ist auch weiterhin meine Divise.
Mittlerweile habe ich das akzeptiert und habe verstanden, dass die Qualität und nicht die Länge eines Kapitels entscheidend ist. Jetzt, wo dieser Druck nicht länger auf meinen Schulten lastet, habe ich viel mehr Spaß am schreiben.
Ich bin erleichtert, dass auch du Qualität über Quantität stellst. :)

Nun, eine Geschichte über Sasukes Vergangenheit liegt hier wirklich nicht vor... Zwar hat es mit dieser zu tun - sie ist immerhin ein wichtiger Teil dessen, was ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist - doch hast du wahrscheinlich recht damit, dass das andere Cover diesen Eindruck vermittelt hat.
Gut, dass ich mich dazu entschieden habe, es auszutauschen. ;)

Bis hoffentlich bald! :)
GLG Naku
Von:  Sakura___Uchiha
2014-07-19T10:23:38+00:00 19.07.2014 12:23
Das war Gänsehaut-Feeling :)
Die verschiedenen Sichtweisen sind toll.
Du hast Sakura sehr gut getroffen.
Ihr Charakter ist etwas anders als im Anime,
er ist besser.
Sie erscheint nicht zu schwach,
aber auch nicht zu stark.
Eine wirklich gute Mischung von beidem.

Man merkt aber auch,
dass Sasuke dein Liebling ist.
Du bringst seinen Charakter einfach auf den Punkt.
Seine Gedanken und seine Sorgen lässt du nicht außen vor,
und das ist großartig.
In deiner Geschichte sieht man einen Sasuke Uchiha den man im Manga/Anime nie sehen konnte.
Und hier merkt man,
dass auch ein Uchiha Sasuke nur ein Mensch ist.

Das Fanfic-cover ist passend,
es zeigt genau worauf du hinweisen möchtest.
Sonst hättest du deine Fanfiktion sicher anders benannt, oder? ;))

Wie immer ein tolles Kapitel.
Freue mich auf weitere ;))

Lieben Gruß ^^

Antwort von:  Nakuj
19.07.2014 16:33
All das, was du hier angesprochen hast, wollte ich erreichten.
Sakuras "Stärke", die ich als einen wichtigen Aspekt ihrer Menschlichkeit betrachte und Sasukes Ängste, mit denen er sich nicht von anderen Charakteren unterscheidet, so vieles, das die beiden für mich zu ganz besonderen Individuen macht und auf ihre ganz besondere Art einzigartig, ohne sich allzu sehr von der einfachen Masse abzuheben;
Du weißt gar nicht, wie viel es mir bedeutet diese wichtigen Aspekte rübergebracht zu haben. :)

Wegen dem Cover wusste ich von Anfang an nicht, wie ich das Ganze handhaben sollte. Animexx akzeptiert keine Bilder, die ich mit meinem Zeichenprogramm editiere bzw. auch ganz gerne mal selbst gestalte, weswegen ich auf die Werke anderer angewiesen bin.
Wie man sich vorstellen kann, ist es alles andere als leicht, ein Bild zu finden, dass die Aussage der Geschichte wiederspiegelt. Außerdem gibt es nur sehr wenige Bilder, auf denen nicht nur Sasuke und Itachi sondern auch Mikoto und, was am schwersten ist, Fugaku zu sehen sind. Aber ich glaube, dass ich mit diesem Cover nichts falsch machen kann. :)

Tausend Dank für die lieben Worte. :)
GLG Naku


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