Zum Inhalt der Seite

Ya hina en Flâdgaur - Das Kind des Hautwandlers

Thema - the Hobbit ( Fili /OC und Thorin /OC )
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zorn

Das ließ sich das Bärenmädchen nicht zweimal sagen...sie hatte ihrem Vater bisher selten widersprochen, aber jetzt spürte sie, dass er im Unrecht war. Die Fremden mochten nicht hier her gehören und vielleicht auch ungewollt etwas Böses mitgebracht haben. Doch Fili war nicht so, er hatte ein gutes Herz, das spürte sie instinktiv. Der junge Zwerg hatte es innerhalb kürzester Zeit geschafft sie gefühlsmäßig für sich zu gewinnen und das war so ziemlich das Einzige, was ihr wirklich Angst machte. Ja sie mochte ihn...kein Zweifel mehr, aber wie sehr...merkte sie erst jetzt in der Konfrontation mit ihrem Vater, den sie bislang immer respektiert hatte, ohne seine Entscheidungen auch nur im Ansatz in Frage zu stellen und am allerschlimmsten war für sie die Tatsache, dass es so schnell gegangen war, was Fili anbelangte.
 

Sie konnte nicht fassen, dass sie sich tatsächlich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte...ja in den Zwerg...ausgerechnet in ihn und wie es aussah, war es schon so offensichtlich, dass selbst Beorn das bemerkt hatte. Was also würde sein, wenn Filis jüngerer Bruder es ebenso bemerken würde oder irgend ein anderer seiner Gefährten? Sie war sich nicht sicher, ob Kili es nicht schon unbewusst gespürt hatte. Sein Verhalten war so merkwürdig gewesen...als er Fili vorhin von ihr weg geholt hatte. Aber vielleicht bildete sie sich das alles auch nur ein? Die junge Frau wusste nicht mehr was sie glauben oder für wahr halten sollte. Ihre an sich schon stark durcheinander gebrachte Gefühlswelt spielte zwischenzeitlich vollkommen verrückt. So etwas wie das war ihr noch nie zuvor passiert, entsprechend unsicher war sie deswegen auch.
 

Sollte sie auf diese seltsamen Gedanken oder Gefühle reagieren oder besser doch nicht? Sie wusste es nicht. Lyrêa wusste nur soviel, dass sie hier her gehörte...hier an den Carrock, am Rande des Nebelgebirges und ihr war dabei auch völlig klar, dass ER nicht bei ihr bleiben konnte. Ein Dilemma für das sie momentan keinen Ausweg wusste, noch irgend eine Idee hatte, wie sie das lösen sollte. Daher kamen all diese unausgegorenen und beängstigenden Gefühle in ihr auf einmal zum Ausbruch. Ja sie entluden sich regelrecht im unbändigen Zorn auf ihren Vater, der daran ja eigentlich nicht einmal wirklich Schuld hatte und doch kam er ihr gerade recht, um ihre fast überschäumende Wut darüber an jemandem abzuladen...der dies ihrer Meinung nach verdient hatte. Leider bedachte sie in dem Moment dabei nicht, wem sie damit Schmerzen zufügte, denn dass dieses Verhalten ihren Vater kränken würde, war offensichtlich.
 

Lyrêa stieß einen Laut aus, der einem Wutschnauben gleichkam. Im selben Moment als Beorn das gesagt hatte, pfefferte sie ihm ihre Waffe unbeherrscht heftig vor die Füße, machte augenblicklich auf dem Absatz kehrt, wobei sie alle anderen im Haus vollkommen ignorierte, die sie aufgrund ihrer Wutlaute irritiert ansahen, welche sie dabei unüberhörbar von sich gab. Die Gestaltwandlerin durchmaß mit ein paar wenigen hastigen Schritten den hinteren Bereich des Hauses. Aber noch bevor sie vorne angekommen war, durchschnitt Beorns kräftige tiefe Stimme mit einem mal den Raum und zwar so, dass alle es hören konnten. „Meine Tochter, wo willst du hin?“
 

Lyrêas klare Stimme kam einen wütenden Grollen gleich, als sie ihm antwortete. „Kurz vor die Tür Luft schnappen Vater! DU hast mich doch eben selbst hinaus geworfen, also was ist noch?“ Das war alles. Ohne sich nach irgendwem umzublicken, packte sie den schweren Türbalken und schob ihn überraschend geschickt nach oben, um diese zu zu öffnen. Noch in der selben Sekunde, als sie den Türrahmen durchschritt, drang plötzlich ein tiefes aufgebrachtes Knurren aus ihrer Kehle, das im selben Augenblick in der Brust eines großen schwarzen Bären mündete..in den sie sich, wie alle es unzweifelhaft sehen konnten abermals verwandelt hatte, wobei ihre Kleidung damit jedoch wieder einmal das Einzige war, das von ihr auf der Schwelle des Hauses zurück blieb. Wenige Augenblicke danach verschwand das aufgebrachte Tier, in der Dunkelheit der Nacht.
 

Ihr Vater seufzte indessen leise vor sich hin. „Bei Illuvatar, was ist nur in sie gefahren? Ich erkenne mein eigenes Kind nicht wieder. So unbeherrscht war sie noch nie zuvor...oder zumindest noch nie so heftig. Das alles hat erst angefangen, als ihr hier aufgetaucht seid.“ Sein unübersehbar grimmiger Blick schweifte dabei unwillkürlich in die Runde, blieb kurz am Zauberer, sowie an der Halbelfe und zum Schluss an Thorin hängen, die ihn allesamt ebenso bestürzt, wie erschrocken ansahen. Aber noch ehe Gandalf etwas dazu sagen konnte, hatte bereits ein anderer den Mund aufgemacht. Seine Stimme klang leise aber sehr entschlossen.
 

„Heru ich habe die Schuld daran, wenn ihr es mir gestattet, werde ich sie für euch zurück holen.“ Thorin fuhr unvermittelt herum, um zu sehen wer das gesagt hatte. Ihm bleib förmlich der Mund offen stehen, als er bemerkte, dass es niemand anderer, als sein ältester Neffe gewesen war. „Fili du? ABER..!“ Fragte er ihn verblüfft und wollte ihn schon zurück halten. Doch Fili schnitt seinem Onkel energisch das Wort im Munde ab, vielleicht zum aller ersten Mal in seinem Leben. „Nein Onkel nicht...bitte hör mir zu, ich habe ihr etwas versprochen, es ist auch meine Schuld, dass sie das getan hat, daher werde ich sie suchen gehen!“ Indem hörte er plötzlich ein leises Seufzen aus dem Hintergrund.
 

„Na schön großer Bruder ich komme mit dir, ich helfe dir sie zu suchen“ Es war eindeutig Kili der das gesagt hatte. Doch zu seinem allergrößten Erstaunen sagte Fili zu dem jungen Zwerg. „NEIN...ich werde allein gehen. Sie ist sicherlich nicht weit fort gelaufen. Bitte versteht mich doch, ich möchte allein mit ihr reden! Danke für dein Angebot das ehrt dich Kili, aber dieses mal nicht, das geht nur sie und mich alleine etwas an!“ Filis Blick war fast flehend, mit dem er seinen Onkel und seinen jüngeren Bruder ansah, um deren Einverständnis für sein Vorhaben zu bekommen. Thorin der Fili am Nächsten war, runzelte sichtlich verwirrt die Stirn. Ein gewisses Unbehagen zog sich dabei unübersehbar über sein markantes Gesicht. Der Zwergenkönig wollte schon ablehnen, doch dann sah Fili zufällig den kurzen nachdenklichen Seitenblick, mit dem Thorin die Halbelfe plötzlich musterte, die nicht weit von ihm stand und schweigend zusah.
 

Fili hatte mit einem mal verstanden, noch ohne dass sein Onkel irgendwie den Mund aufgemacht und etwas derartiges zur Antwort gegeben hatte. Es war so klar, dass er nichts sagen musste..man sah es einfach, wenn man denn aufmerksam genug war, um es wahrzunehmen. Keiner von ihnen sprach irgend einen Ton, nicht einmal der Zauberer, der für gewöhnlich selten um Worte verlegen war. Sekunden danach nickte Thorin kurz. „Gut mach das...aber geh nicht zu weit mein Junge, du weißt dass es gefährlich ist wegen der Orks. Bring sie zurück, wenn du kannst!“
 

Thorin sah unvermittelt zu Beorn hinüber, der noch immer am selben Platz stand und sich bis dato nicht vom Fleck gerührt hatte. „Das ist doch in eurem Interesse Beorn oder nicht?“ Hakte der Zwerg dabei überraschend ruhig nach. Der Gestaltwandler nickte langsam, bevor er ebenfalls zu sprechen ansetze. „Das ist es gewiss Eichenschild, wenn ich auch bezweifle dass der junge Mann sie zurück bringen kann. Aber von mir aus darf er es gerne versuchen. Offenbar weiß er noch nicht, wie ausgesprochen stur meine Tochter sein kann, wenn sie keine Lust hat gute Ratschläge zu befolgen.“ Fili hielt sich indessen nicht lange mit überflüssigen Diskussionen auf.
 

Noch ehe irgend einer von ihnen versuchen konnte, es ihm wieder auszureden, folgte er ihr hinaus in die inzwischen herein gebrochene Dunkelheit. Er folgte ihr auf gut Glück, denn es war so finster, dass man beinahe nicht die Hand vor Augen sehen konnte, auch da sich der Mond zwischenzeitlich hinter dichten Wolken versteckt hatte. Dennoch gelang es ihm ihre Tatzen Spuren aufzuspüren und ihnen zu folgen, da sie frisch waren..und dazu unübersehbar vom dunklen Boden her ins Auge stachen. So hatte er relativ wenig Mühe ihr zu folgen. Fili war trotzdem vorsichtig, er wollte sich nicht unnötig in Gefahr begeben. Wer konnte schon wissen wie sie sich denn verhalten würde wenn er sie aufspürte? Würde sie ihn in dieser Gestalt angreifen, ja erkannte sie ihn überhaupt in diesem Zustand?
 

Er war sich längst nicht sicher, wie sie auf ihn reagieren würde, sollte er auf sie treffen. Dennoch wollte er dieses Risiko eingehen...er mochte sie und Fili war sich ganz sicher, dass sie ihn ebenso mochte. Hatte dieser Kuss den sie ihm vorhin gegeben hatte, das denn nicht schon bestätigt? So in Gedanken versunken achtete er einen Moment nicht auf seine Umgebung. Er hatte ihre Spur kurz zuvor aus den Augen verloren, die sich ganz plötzlich wie ihm nichts aufgelöst hatte...auch da der Untergrund langsam steiniger wurde.
 

Es war noch immer dunkel, da sich der Mond weiter hinter den Wolken versteckt hielt. Fili konnte nichts genaues erkennen, als lediglich eine schemenhafte, leicht hügelige Landschaft mit starkem Buschbewuchs, die hie und da mit einigen alten Bäumen durchzogen war. Plötzlich gewahrte er ein ein leises Geräusch in seiner Nähe...es war eindeutig das schwache Brechen einiger Zweige. Sofort war er alarmiert und auf der Hut. Fili war sozusagen im Haus eines Kriegers aufgewachsen....sein Onkel war durchaus ein mutiger und wehrhafter Mann, der es verstand sich im Ernstfall zu verteidigen.
 

Dieser hatte ihn auch den Umgang mit Waffen und Werkzeug gelehrt. Kampf war für Fili somit nichts fremdes und daher wusste er genau, dass im schlimmsten Falle Orks in der Nähe sein konnten und er daher vorsichtig sein musste. So fuhr seine Hand im selben Moment fast wie automatisch auf den Schwertgriff seiner Klinge, die er vorsorglich mitgenommen hatte. Es war alles still um ihn herum, kein Laut war zu hören, selbst der leichte Wind hatte sich gelegt, nur das gelegentliche Zirpen einer einsamen Grille war in der Weite der Nacht vernehmbar. Aber dann hörte er es doch, es war nicht mehr als ein leises Atmen. Da war doch jemand, ganz in seiner Nähe.
 

Hastig fuhr er herum in die Richtung, aus der er es gehört hatte, um nachzusehen was oder wer es war. Der junge Zwergenmann blieb auf der Stelle wie erstarrt stehen, als er merkte um wen es sich dabei handelte. Nein es waren keine Orks....natürlich nicht, die hätten sich längst auf ihn gestürzt und ihn zweifellos sofort angegriffen...
 

„Was machst du hier Fili? Haben sie dich etwa geschickt, um nach mir zu suchen?“
 

Ihre eigenwillig melodiöse Stimme klang leise aber deutlich vorwurfsvoll durch die Dunkelheit der Nacht. Fili konnte sie noch immer nicht sehen, wohl aber hören. Er bemerkte so auch deutlich ihre starke Verunsicherung, die unüberhörbar in ihrer Stimme mitschwang. „Nein..ich habe mich freiwillig gemeldet, weil ich mit dir reden wollte...deshalb bin ich gekommen und das im Übrigen allein.“ Entgegnete er ihr somit vergleichsweise sanft. Wobei er sich jedoch in alle Richtungen drehte, um sie nicht doch noch irgendwo ausmachen zu können, denn wie er es auch anstellte, war nicht die geringste Spur von ihr zu erkennen.
 

„Ach ja? Was willst DU denn mit mir reden?“ Fragte ihn ihre Stimme erneut aus der Dunkelheit...diesmal klang sie beinahe schon neugierig, aber immer noch einen Tick abweisend. „Nun das werde ich dir erst verraten, wenn ich dich sehen kann!“ Antwortete er ihr entschlossen und sehr bestimmt. Sie standen irgendwo ein gutes Stück vom Haus entfernt, in einer kleinen Senke rundherum bewachsen mit dichtem Buschwerk und fast mannshohem Gras. Man konnte also nicht sofort sehen, wenn jemand in der Nähe war...der Platz eignete sich in diesem Sinne nicht nur als Deckung, sondern auch ausgesprochen gut für einen Hinterhalt, daher war Fili entsprechend nervös. Wollte sie ihn jetzt etwa angreifen? Aber er hörte doch ihre Stimme, ganz eindeutig. Also war sie sicher längst zurück verwandelt, denn als Bär konnte sie nicht sprechen, zumindest nicht in einer für ihn verständlichen Sprache.
 

Der junge Zwergenmann war ratlos, was sollte er tun? Fili drehte sich quasi im Kreis und das nicht nur im Sinne davon, dass er sie nicht finden konnte, nein auch gedanklich...und gefühlsmäßig. Er war sich längst nicht sicher, wie es jetzt mit ihnen beiden weitergehen würde? Doch noch in dem Augenblick, als ihm das zweifelnd durch den Kopf ging, hatte sie sich wohl entschlossen, sich ihm endlich zu zeigen. Fili fuhr dementsprechend erschrocken in sich zusammen, als er plötzlich nahe seiner linken Seite leichte Schritte vernahm, die sich leise einen Weg durch das dichte Gestrüpp bahnten, um zu ihm zu gelangen. Und als er sich eilig herumdrehte, um zu sehen, von woher das Geräusch der Schritte kam, blieb er beinahe sofort wie angewurzelt stehen.
 

Er hatte kaum die Zeit zu verarbeiten, was sich ihm da mit einem mal so überdeutlich offenbarte. Der junge Mann musste prompt heftig schlucken, denn er hatte bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen ausgeblendet, dass sie für seine Augen sozusagen nackt war. In der selben Sekunde, als er dies bemerkte, viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich...ihre Kleider waren ja unweigerlich alle auf der Türschwelle des Hauses zurück geblieben und als Tier hatte sie zweifellos ein Fell...nur jetzt? Jetzt in ihrer menschlichen Gestalt...nun ja..da war eben alles ein wenig anders, als er es in der Regel gewohnt war. Bis dahin hatte er ja auch noch nie zuvor eine Frau gesehen, der ein Fell wuchs wenn sie es wollte, geschweige denn jemals eine solche als Geliebte gehabt. Das war etwas völlig neues für ihn.
 

Fili schluckte abermals sehr deutlich sichtbar, sein Adamsapfel hob und senkte sich mit einem vernehmlichen Räuspern, das ihr seine Nervosität anzeigte, denn das war er und zwar ungewohnt heftig für seine Verhältnisse, auch weil er ihre vom Mondlicht schwach erhellte Gestalt in der Dunkelheit sehen konnte und das überraschend deutlich, da der Mond sich inzwischen aus seinem Wolkenversteck heraus geschoben hatte. Sie kam nicht näher als ein paar Schritte an ihn heran, dennoch konnte man den hellen Schimmer ihrer Haut erkennen. Die schmale Linie, die ihre Taille und ihre Hüften bildeten, waren dabei einfach nicht länger zu übersehen. Er wollte nicht zu offensichtlich in ihre Richtung starren, aber die Tatsache dass sie ihm ausnehmend gut gefiel und er sie sehr mochte, machten ihm ehrlich zu schaffen.
 

Was also tun? Diese Gedanken drängten sich ihm in der für ihn vollkommen ungewohnten Situation mehr als unangenehm auf. Doch noch ehe er diese zu ende gedacht hatte, nahm sie ihm die Entscheidung wie er sich denn jetzt zu verhalten hatte kurzerhand ab. Lyrêa straffte sich und machte anschließend noch ein paar entschlossene Schritte auf ihn zu. Da Fili stehen geblieben war und sich dabei redlich bemühte in eine andere Richtung zu blicken, hatte sie die relativ kurze Distanz zu ihm recht schnell überbrückt und stand nur etwa zwei Atemzüge später direkt vor ihm...und zwar so nahe, dass er ihren warmen Atem in seinem Gesicht fühlen konnte.
 

„So so also reden willst du mit mir? Na schön bitte...hier bin ich, also los fang an, ich warte darauf, was du mir zu sagen hast!“
 

Ihre klare Stimme war nicht mehr als ein Hauch, den er an seinem rechten Ohr hören und auch spüren konnte und ihm dazu unwillkürlich einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Sie hatte dies nur geflüstert und doch war es so intensiv, dass es ihn fast gänzlich aus der Fassung brachte. Er hatte alle Mühe weiterhin seinen klaren Verstand zu wahren. Der junge Zwerg musste erneut schlucken und zwang sich regelrecht dazu, sie dabei nicht anzusehen, was ihm deutlich schwer fiel. Die Tatsache eine junge Frau vor sich zu haben, die er zum Einen sehr mochte und die ihm zum Anderen dazu noch ausnehmend gut gefiel, verlangte ihm einiges seiner Selbstdisziplin ab.
 

Er war immerhin ein Mann, wenn auch noch nie einer von der Sorte, die sich damit brüsten konnten, viele Abenteuer in dieser Richtung gehabt zu haben. Aber ganz unerfahren war er nun auch wieder nicht, was das anbelangte und so war sie eine wirkliche echte Herausforderung für ihn. Er hatte ungewollt ihren schwachen Duft in der Nase...der unverwechselbar anziehend nach Wildnis und Gefahr roch. Eine äußerst ungewöhnliche Mischung, die sein Blut auf eine merkwürdige Weise in Hitze geraten ließ und für die er keine Erklärung hatte. Sie war wirklich gefährlich für ihn und das so ziemlich in jeder Hinsicht, das hatte er inzwischen überdeutlich begriffen.
 

In diesem Fall musste er seinem jüngeren Bruder wohl recht geben, der das schon sehr viel früher wahr genommen hatte als er. Es war ihm für einen kurzen Moment so, als ob sie ihn gefangen genommen hätte. Ja er war eindeutig die Beute und sie das Raubtier, das ihn erlegt hatte. Genau so kam er sich in dem Augenblick vor...ein irrwitziger Vergleich..aber irgendwie auch sehr passend wie er fand. Entsprechend spiegelte sich die Verwirrung darüber in seinem Gesicht. Lyrêa sah ihn an und musste unwillkürlich lächeln. „Verzeih mir, ich wollte dich sicher nicht so in Verlegenheit bringen.“ Flüsterte sie leise, wobei sie ihm ihre Arme plötzlich spontan um den Hals legte und ihn dabei nahe an sich heranzog. Fili straffte sich prompt, wirkte deutlich überrascht, als er bemerkte was sie vor hatte. „Das hast du nicht.“ Antwortete er ihr, doch seine tiefe Stimme klang atemlos und sichtlich belegt, als er ihre Berührung so nahe an sich spürte. „Ach habe ich nicht? Schade!“ Hakte sie derweil fast schon amüsiert nach. „Und warum zierst du dich dann so?“ Fuhr sie weiterhin interessiert fort, als er keine Anstalten machte ihr zu antworten, sondern statt dessen ein verwirrtes Keuchen aus seiner Kehle drang.
 

„Ich bin sicher nicht gekommen, um dir deine Unschuld zu nehmen.“ Antwortete er ihr endlich als er seine Sprache halbwegs wieder gefunden hatte, wobei seine Stimme, jedoch noch immer einen Tick belegt klang. Lyrêa schnaubte leise, ehe sie abermals zu sprechen ansetzte. es klang ihrer Tonlage nach zu urteilen sichtbar ungehalten. „Fili was soll das? Tzzeee meine Unschuld wie das schon klingt...ich fasse es nicht. Jetzt hör mir gut mal zu, in den Augen gewöhnlicher Menschen wäre ich längst alt genug, um Großmutter zu sein. Beim allmächtigen Schöpfer, ich bin fast so alt wie du...hast du das schon wieder vergessen? Also was soll das werden? Glaubst du wirklich ich sei nichts weiter als ein unerfahrenes Kind? Das bin ich schon lange nicht mehr, auch wenn ich in mancherlei Hinsicht vielleicht noch danach aussehen mag. Vergiss eines nicht, wir Gestaltwechsler können sehr alt werden und daher entscheide ich allein, wie ich mein Leben leben will und damit auch, wie und wann ich meine Unschuld opfere...und vor allem WEM. Ich für meinen Teil habe meinen Gefährten längst gewählt...jetzt ist es nur noch an ihm, sich zu entscheiden, ob er mich denn haben will?“ Sie sah ihn überraschend ernst an, in ihren bernstein Augen spiegelte sich das unsterbliche Mondlicht, wie die Ewigkeit, die sich im dunklen Sternenzelt über ihnen spannte.
 

Fili zögerte kurz...doch dann schlossen sich seine Arme mit einem mal ebenfalls sanft ja beinahe beschützend um sie...und sie wusste in der selben Sekunde, dass er sich entschieden hatte. Für Sie! „Ich würde gerne mein Leben mit dir teilen Lyrêa nichts lieber als das, du weißt dass ich dich mag...es spielt für mich dabei keine Rolle, dass wir uns noch nicht lange kennen...ich weiß, dass es Schicksal war, als wir uns trafen, denn nichts geschieht ohne Grund...oder ohne einen höheren Sinn. Aber so sehr ich es mir vielleicht wünsche, ich kann nicht bleiben, denn ich habe ein Versprechen gegeben. Versteh doch, das ist bindend, ich kann meinen Onkel und meinen Bruder jetzt nicht im Stich lassen, nicht bevor unser Vorhaben erfolgreich ausgeführt ist.“
 

Lyrêa seufzte leise, ehe sie ihm antwortete. Ihre Stimme klang dabei rau und auch ein wenig traurig. „Allmächtiger Schöpfer das weiß ich doch...und das respektiere ich auch. Ich will dich nicht an mich fesseln...das wäre das Letzte was ich wollte, ich sehe dich nicht als meinen Besitz an, ganz im Gegenteil. Aber bitte versteh du mich auch, denn wenn ich mich dazu entscheide mich an jemanden zu binden, dann ist das ein Band, das in der Regel nur der Tod allein lösen kann. Ich mache das nicht zum Vergnügen Fili, es ist mein Ernst, also entscheide dich, was du tun willst! Wenn du mich willst, dann werden wir für immer eins sein, selbst wenn wir voneinander getrennt werden..so ist es der Brauch bei meiner Sippe...schon immer!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Natsumi_Ann_
2015-02-08T00:47:09+00:00 08.02.2015 01:47
uhhhhhhhhhhhhh brauch in der sippe bissn übertrieben^^
aber was tut man nicht alles für sex xD
kannst du sone szene beschreiben fänd eich ganz cool :P



Zurück